No. 20
Die Anzeigen erscheinen wöchentlich zweimal.
Dienstags und Freitags

Schönberg, den 20. Mai
1859
neunundzwanzigster Jahrgang
Preis vierteljährlich 20 Schilling (Mecklenburg) jährlich 1Mark (Lübeck) 32Schilling (Mecklenburg).
Jahrgang
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[ => Original lesen: 1859 Nr. 20 Seite 1]

Wien. Das östreichische Hauptquartier ist in Mortara. Aus demselben berichtet die Wiener Zeit.: Wir haben Abtheilungen bis zwei Stunden vor Allessandria vorgeschoben; die piemontesische Cavallerie wich überall zurück. Bei Vercelli bereiten wir uns durch Aufführung von Schanzen auf eine hartnäckige Vertheidigung vor für den Fall, daß wir genöthigt wären, uns hinter denselben definitiv zu verhalten. Der gute Geist der Truppen wird durch die Hoffnung, bald mit dem Feinde handgemein zu werden, lebendig erhalten. Die Verpflegung geht regelmäßig von statten; die Gemeinden zeichnen sich durch Bereitwilligkeit aus, obgleich das Land vor unserm Einmarsch schon ziemlich ausgesogen. Wir begegnen einer Bevölkerung, die einmüthig die unselige Politik ihrer Regierung verwünscht. Die Franzosen sind noch nicht zum Kampfe vorgerückt.
- Nicht nur die Vorbereitungen in Frankreich, sondern auch in Oesterreich deuten darauf hin, daß der Krieg, welcher begonnen hat, groß und lange dauernd zu werden verspricht, und daß wir daher Schweren, große Opfer erheischenden Zeiten entgegen gehen. Auch darüber herrscht kaum der leiseste Zweifel, daß der Kriegsschauplatz sich nicht auf Italien beschränken, sondern sich bald auch nach einer andern Richtung hin ausbreiten dürfte. Louis Napoleon hat seine Ansicht klar und deutlich ausgesprochen: er will die Oesterreicher aus Italien bis an die Adria zurückdrängen; er hat sein Wort dafür verpfändete das er um jeden Preis einlösen will und muß, wenn er nicht selbst an den Rand des Abgrundes gelangen soll. Erleidet nun auch zu Anfang des Krieges die franco=sardinische Armee eine oder die andere Niederlage, so wird dies nur das Signal zu einer verdoppelten Anstrengung der Kräfte sein, um den Eindruck zu verwischen und zum Ziele zu gelangen. Andererseits wird Kaiser Franz Joseph sich zu einem Aufgeben der lombardisch=venetianischen Provinzen nimmermehr entschließen, und selbst wiederholte Niederlagen der österreich. Waffen werden die Armee höchstens hinter Verona und Mantua zurückdrängen, um dort den Zuzug neuer und frischer Kräfte abzuwarten und von Neuem das Kriegsglück zu versuchen. Aus diesem Grunde werden schon jetzt Truppen auf Truppen gegen Italien zu vorgeschoben und Freiwilligenbataillone in umfassendstem Maßstabe angeworben, um vor der Hand eine zweite Truppenaushebung zu ersparen. Es ist der ernste Wille des Kaisers, den Besitz der Lombardei bis zum Aeußersten zu vertheidigen. Wo ist unter diesen Umständen ein Ende vorauszusehen?
- Es ist eine tiefe Stille auf dem Kriegsschauplatz; eine Stille, die dem Sturm vorangeht. Das Gewitter zieht sich langsam zusammen und wird sich vielleicht um so furchtbarer entladen. Die Oestreicher stehen nach den letzten Nachrichten dicht massirt in und um Roblio und Mortara auf dem linken Ufer des Po, wo sich auch Giulay's Hauptquartier befindet, während sie auf dem rechten ihre Cavallerie über die parmesanische Gränze vorschieben. Die östreichischen Operationen auf dem rechten Po=Ufer haben einen festen Stützpunkt für Offensive wie für Defensive in dem starken Piacenza, das man für eine Festung ersten Ranges hält. Von den Bewegungen der Franzosen weiß man nur, daß die Truppen trotz des vielen Regens nach und nach ihre Stellung einnahmen.
- Der deutsche Bund hat den Beschluß gefaßt, die Besatzungen der Bundesfestungen auf den Kriegsstand zu erheben und auch die volle Armirung dieser Festungen zu beschaffen.
- Vom Oberrhein wird geschrieben: Seit der Rückkehr des Marschalls Pelissier nach Frankreich wird es in den westlichen Departements immer lebendiger. Die Heerstraßen bedecken sich mit langen Munitions=Colonnen und schweren Geschützen aller Art. Zahlreiche Infanterie=Massen sammeln sich bei Metz und Chalons; die Cavallerie hat Befehl, sich nach Lothringen und dem Elsaß zu begeben. Namentlich gegen die baiersche und preußische Grenze zu soll viel Cavallerie angesammelt sein. Es wird dann erwähnt, daß der Kaiser Napoleon dem in Nizza verweilenden König von Würtemberg fortwährend briefliche jegliche Rüstungen abgeleugnet; daß dieser Fürst aber auf seiner Rückreise über Lyon und Paris sich vom Gegentheil überzeugt habe, deshalb direkt über das Ober=Elsaß gereist und durch die erlebte Täuschung in eine so gereizte Stimmung gegen die Kaiserherrschaft versetzt worden sei, daß er jetzt am eifrigsten für ein kräftiges und entschiedenes Auftreten wirke.
- Die Reservemannschaften des preußischen See=Infanterie=Bataillons sind einberufen, um die erforderliche Bemannung der größeren Schiffe sowie für die Küstenflotille stellen zu können. Zur Instandsetzung der Armirung der Strandbatterien und übrigen Werke auf dem Dänholm geht ein Detachement nach Stralsund ab, wo eine große Regsamkeit in der Ausrüstung der Küstenflottille entwickelt wird.
- Die Prinzessin Friedrich Wilhelm von Preußen reist dieser Tage nach England. Prinz Friedrich Wilhelm bleibt in Berlin.

[ => Original lesen: 1859 Nr. 20 Seite 2]

- In Mecklenburg ist kein Pferdemangel, wie kürzlich in Zeitungen geschrieben. In Schwerin wie an den übrigen für Remonte=Ankäufe bestimmten Orten ist eine über das Bedürfniß weit hinaus gehende Anzahl von Pferden gestellt worden, sodaß der Bedarf nicht nur der Zahl, sondern auch der Qualität nach gedeckt werden konnte. Manche, die vorzügliche Pferde gestellt, haben es verweigert, für dieselben einen Preis zu setzen, sich vielmehr bereit erklärt, sie für das zu geben, was sie ihrem Landesherrn für seinen Dienst werth sind.
- Se. Hoh. der Herzog Georg von Mecklenburg=Strelitz und die Großfürstin Katharina von Rußland kais. Hoh. sind in Marseille angekommen.
- Der österreich. Minister der auswärtigen Angelegenheiten, Graf Buol, hat seine Entlassung genommen.
- In Hamburg ist nun auch Befehl zur Einberufung sämmtlicher Beurlaubten des Contingents erlassen; dieselben haben sich am 21. d. zu stellen.
London. Eine königl. Proclamation kündigt dem Lande an, daß die Regierung im gegenwärtigen Kriege streng neutral bleiben werde und ein Gleiches von allen ihren Unterthanen erwartet.
- Der Kaiser von Frankreich ist bei seiner Armee in Italien angekommen und hat sein Hauptquartier bei Alessandria genommen. Der Prinz Napoleon ist in Genua geblieben. Die hier angekommenen französischen Truppen sollen in der Umgegend Alles öde und verlassen und durchaus keinen Vorrath von Nahrungsmitteln gefunden haben. Die Bauern daselbst sind dem Kriege feind und mit Hab und Gut davon gegangen, auch dem Freunde nichts übrig gelassen haben, um den Hunger zu stillen.
- Der Herzog von Chatres (Sohn der verstorbenen Herzogin von Orleans) befindet sich in sardinischem Dienst. Der Herzog von Aumale hat seinem Neffen zwei englische Pferde für den Dienst im Felde zugeschickt.
- Erzherzog Johann, der ehemalige deutsche Reichsverweser vom Jahre 1848, ist in Graz am Lungenschlage gestorben.
- Das hannoversche Finanzministerium macht bekannt, daß die noch im Umlauf befindlichen älteren hannoverschen Scheidemünzen nur noch bis zum 15. Juli d. J. als Zahlung im officiellen Verkehr zugelassen werden.
- In Lübeck sind die Wirthe auf das Policeiamt geladen worden, wo man ihnen eröffnete, daß sie künftig nicht mehr ihre Omnibus am Bahnhof und am Dampfschiffahrten halten lassen dürfen, um damit die ankommenden Reisenden nach ihren Gasthäusern zu befördern. Zugleich wurde den Wirthen untersagt, ihre Kellner, Hausknechte oder sonstige Beauftragte nach dem Bahnhofe und Dampfschiffshafen zu schicken, wo bei der Ankunft von Reisenden diese oft in sehr zudringlicher Weise durch Anpreisung der Gasthäuser belästigt werden. Auf dem Büchener Bahnhof verunglückte ein Mann, der zwischen die Puffer der Wagen gerieth und so zerquetscht wurde, daß sein Tod augenblicklich erfolgte.


Anzeigen.


Notificatorium.

Es wird hiedurch zur öffentlichen Kenntniß gebracht, daß die Grenadiere:

August Friedrich Farnow von der 3. Comp. aus Trollenhagen,
Johann Christoph Friedrich Schmidt von der 2. Comp., aus Bresewitz,
Franz Heinrich Otto von der 1. Comp., aus Schönberg im Fürstenthum Ratzeburg,
laut kriegsgerichtlichen Erkenntnisses vom 16. April d. J., welches unterm 18ten m. ejusd. Allerhöchst bestätiget worden, des Verbrechens der Desertion für schuldig erkannt, demnach auf Grund des Art. 14. des Militair=Regulativs mit Confiscation ihres gegenwärtigen und zukünftigen Vermögens bestraft und unfähig erklärt sind, jemals Eigenthumsrechte in den hiesigen Landen zu erwerben, unter Vorbehalt weiterer Untersuchung.
Neustrelitz den 29. April 1859.

                          Großherzogliches Bataillons=Commando.
                          v. Rosenberg=Gruszczynski,
                          Oberstlieutenant.


Vorladungen.

Zum Zweck der Niederlegung eines Hypothekenbuchs über die Vollstelle c. p. des Hauswirths Peter Wigger zu Rottensdorf werden, auf dessen Antrag, alle Diejenigen, welche Realrechte an dies Grundstück zu haben vermeinen, und deren Eintragung in das anzulegende Hypothekenbuch verlangen, zu deren Anmeldung auf

Dienstag den 31. Mai d. J.,
Morgens 11 Uhr,

peremtorisch und unter dem Nachtheil hiermit aufgefordert, daß ein nicht angemeldetes und von der Anmeldungspflicht nicht ausgenommenes Realrecht an dem proclamirten Grundstücke sowohl gegen den jetzigen als künftigen Besitzer desselben erloschen sein soll.
Ausgenommen von der Anmeldungspflicht sind namentlich diejenigen Gläubiger, welche ihre Forderungen auf einem, mit dem Siegel der Behörde versehenen, vor dem Termine ihnen vorzulegenden und von ihnen zu unterzeichnenden Postenzettel richtig und vollständig aufgeführt gefunden haben. Schönberg, den 21. März 1859.

                          Großherzogliche Hypothekenbehörde des Fürstenthums Ratzeburg.
C. L. v. Oertzen.
                          (L. S.)                                                            Reinhardt.


In Sachen des Hufenpächter Kaehler zu Carlow, Klägers, wider den Schneider und Büdner Steffen zu Pogetz, Beklagten, wegen Schuld, ist der Verkauf der dem Beklagten gehörenden, in Pogez belegenen Büdnerei mit Zubehör, zwecks Executionsvollstreckung, erkannt worden.
Demnach wird hierdurch Verkaufstermin auf

Dienstag den 21. Juni d. J.,
Morgens 11 Uhr,

sowie Termin zum Ueberbot auf

Dienstag den 12. Juli d. J.,
Morgens 11 Uhr,

angesetzt, und werden zu beiden Terminen Kaufliebhaber hiemittelst vorbeschieden.
Die Kaufbedingungen können 14 Tage vor dem Verkaufstermine auf der Gerichts=Registratur eingesehen werden. Doch soll die definitive Regulirung erst in jenem Termine stattfinden und ist es den interessirenden Steffen'schen Gläubigern unbenommen, sich dabei zu betheiligen. Die Besichtigung des Grundstücks ist nach vorgängiger Meldung bei dem Landreiter Struck jederzeit gestattet.
Auch steht auf

Dienstag den 21. Juni d. J.,
Morgens 12 Uhr,

Termin zur Anmeldung aller dinglichen Ansprüche an das zu verkaufende Grundstück c. p. an, und werden diejenigen, welche solche Rechte zu haben vermeinen, zu deren Anmeldung, zur Vorlegung der Originalien und sonstigen schriftlichen Beweismittel, sowie zur etwanigen Prioritätsausführung unter dem Nachtheile der Abweisung und des Ausschlusses hiemittelst geladen.
Schönberg, den 23. März 1859.

                          Großherzogl. Justizamt der Landvogtei des Fürstenthums Ratzeburg.
                          C. L. v. Oertzen.
                          (L. S.)                                     Reinhardt.


[ => Original lesen: 1859 Nr. 20 Seite 3]

Verkaufsanzeigen.

Holzverkauf.

Am Donnerstag den 26. Mai sollen im Garnseer Holz bei Ziethen

13 3/4 Faden eichen Knüppelholz und
  4 Faden buchen Olm
meistbietend gegen baare Zahlung verkauft werden, und wollen sich Kaufliebhaber Morgens 10 Uhr am Schlagbaum am Garnsee einfinden.
Schönberg den 19. Mai 1859.

                                                    Danckwarth.


Vermischte Anzeigen.

Thierschau in Schönberg
am Dienstag den 31. Mai 1859.

1) Die Thierschau findet statt auf dem vor Schönberg, an der Lübecker Chaussee, belegenen s. g. Baubrink.
2) Jedem steht es frei, Thiere zur Schau zu stellen. Indessen concurriren zu den Prämien nur Viehbesitzer des Fürstenthums Ratzeburg.
3) Es sind folgende Preise ausgesetzt:

A. für Pferde,

    a. für die beste 4jährige oder ältere Stute 20 Taler (Mecklenburg)
    b. für die nächstbeste dito 10 Taler (Mecklenburg)
    c. für die beste 3jährige Stute 10 Taler (Mecklenburg)
    d. für das beste Wagenpferd 15 Taler (Mecklenburg)
    e. für das beste Arbeitspferd 10 Taler (Mecklenburg)
    f. für das beste 2jährige Füllen 8 Taler (Mecklenburg)
    g. für das beste 1 jährige Füllen 8 Taler (Mecklenburg)

B. für Rindvieh,

  a. für den besten 2jährigen od. älteren Bollen 8 Taler (Mecklenburg)
  b. für den besten 1jährigen Bollen 6 Taler (Mecklenburg)
  c. für die beste Kuh 12 Taler (Mecklenburg)
  d. für die nächstbeste 8 Taler (Mecklenburg)
  e. für die nächstfolgende 6 Taler (Mecklenburg)
  f. für die beste 2 oder 3jährige Starke 8 Taler (Mecklenburg)
  g. für die nächstbeste dito 6 Taler (Mecklenburg)
  h. für die nächstfolgende 4 Taler (Mecklenburg)

C. für Schweine.

  a. für den besten Zuchteber 6 Taler (Mecklenburg)
  b. für die beste Sau 5 Taler (Mecklenburg)
4) Es dürfen nicht mehrere Prämien für dasselbe Thier ausgegeben und darf daher ein Pferd nicht gleichzeitig als Stute und als Wagen= oder Arbeits=Pferd prämirt werden.
Jeder Preis wird nur ertheilt, wenn mindestens zwei Thiere concurriren, es sei denn, daß die Preisrichter das allein zur Bewerbung stehende Thier für besonders preiswürdig erklären.
5) Die Stellung sämmtlicher Thiere auf dem Baubrink, wo ihnen der Platz angewiesen werden wird, muß bis spätestens 9 Uhr Morgens des Thierschautages geschehen sein.
Etwanige freiwillige Beiträge für die Thierschau nimmt der Assessor Boccius entgegen. Derselbe vertheilt auch die für die Mitglieder des landwirthschaftlichen Vereins, sowie diejenigen, welche sich mit freiwilligen Beiträgen betheiligt haben, bestimmten Karten.
Einlaßkarten à Stück 16 Schilling (Mecklenburg) sind bei dem Kaufmann A. Spehr und dem Ackerbürger Boye, sowie am Tage der Thierschau auf dem Baubrink zu bekommen.
Sämmtliche ausgegebenen Eintrittskarten gelten auch für die mit der Thierschau verbundene Gewerbe=Ausstellung.
Schönberg, 12. Mai 1859.

                                                    Der Vorstand des landw. Vereins
                                                    F. Graf Eyben.


Thierschau in Gadebusch.

Der Gadebuscher District des patriotischen Vereins wird

am 7. Junius 1859

Morgens 10 Uhr auf dem Schützenhofe bei Gadebusch eine Thierschau, verbunden mit einer Industrieausstellung, wie im vorigen Jahre, veranstalten und ladet zur zahlreichen Stellung von Thieren, Industrie=Gegenständen, sowie zur freundlichen Betheiligung hiemit ein.
Der Preis des Districts, ein silberner Pokal, wird der besten Zuchtstute, die jedoch nicht über 8 Jahr alt sein darf, und ein Ehrenpreis und 10 Taler (Mecklenburg) wird dem besten 3jährigen Füllen bei freier Concurrenz zuerkannt werden, und sind für die drei nächstfolgenden Pferde beider Classen Ehrenpreise ausgesetzt.
Für die beste Milchkuh ist der erste Stadtpreis von Gadebusch, ein silberner Pokal, bestimmt und erhalten die drei darauf folgenden Ehrenpreise. Die Milchkühe werden am Abend vorher eingeliefert, und haben die resp. Besitzer der Thiere das Futter für dieselben zu beschaffen. Herr Burgermeister Koch in Gadebusch wird die Meldungen entgegen nehmen und weitere Nachricht ertheilen.
Für die selbstgezüchteten Saugefüllen, sowie für Starken und Bollen kleiner Landwirthe sind die gewöhnlichen Geldprämien, und zwar für jede dieser Thierklassen 50 Taler (Mecklenburg), ausgesetzt und wird die Größe der einzelnen Prämien von den Herren Preisrichtern bestimmt werden.
Für das beste Zuchtschwein (Sau oder Eber) ist der zweite Stadtpreis von Gadebusch, ein silberner Pokal, ausgesetzt, die darauf folgenden, sowie die Schafe werden durch Ehrenpreise ausgezeichnet.
Hinsichtlich der landwirthschaftlichen Maschinen und Geräthe, sowie der Producte und Fabricate der Handwerker wird bemerkt, daß die Summe von 50 Taler (Mecklenburg) zur Prämirung der besten Arbeiten ausgesetzt ist, und daß Ehrenpreise ertheilt werden. Die Anmeldungen wird der Herr Burgermeister Koch in Gadebusch und Herr Apotheker Schultz in Rehna entgegen nehmen und weitere Auskunft ertheilen.
Gadebusch April 1859.

                                                    Die Districts=Direction.


Industrie=Ausstellung
am Thierschautage den 31. Mai 1859
zu Schönberg.

Vom Landwirthschaftlichen Verein zu Schönberg ist eine Industrie=Ausstellung am Tage der Thierschau beliebt worden, und soll, mit Erlaubniß Großherzoglicher Landvogtei, damit eine Verloosung von daselbst angekauften Industriegegenständen verbunden werden.
Es werden daher alle Diejenigen, welche Erzeugnisse der einheimischen Industrie zur Ausstellung liefern wollen, ersucht, solche am 30. d. M. Abends oder spätestens bis zum 31. d. M. bis 9 Uhr Morgens bei unterzeichneter Committee einzuliefern und zwar in das eigens zu diesem Zweck aufgestellte Zelt auf dem Baubrink.
Jeder Aussteller hat seine Ausstellungsgegenstände mit seinem Namen zu versehen und den Preis dabei zu notiren, wofür es käuflich.
Jeder Aussteller muß seine Ausstellungsgegenstände selbst beaufsichtigen oder durch sichere Personen beaufsichtigen lassen, da die Committee in keiner Beziehung eine Garantie übernehmen kann, wiewohl ein zuverlässiger Wächter im Zelte angestellt ist.
Jeder Aussteller muß sich den Anordnungen der Mitglieder der Industrie=Committee hinsichtlich der Aufstellung fügen.
Loose zur Industrie=Ausstellung, à 16 Schilling (Mecklenburg), sind bei den unterzeichneten Mitgliedern der Committes fortwährend zu haben, wie auch am Tage der Thierschau im Committeezelte.
Alle Aussteller werden gebeten, zum Zweck der

[ => Original lesen: 1859 Nr. 20 Seite 4]

Gewinnung von Platz möglichst früh die Ausstellungsgegenstände bei dem Herrn Lichtfabrikanten Spehr in Schönberg anzumelden, wo sie dann zugleich eine Karte zum freien Eintritt in die Ausstellungsräume entgegennehmen können.
Die Gewinnliste wird am Freitage d. 3. Juni durch die Schönberger Anzeigen publicirt werden.
Schönberg den 18. Mai 1859.

                                                    G. W. Wicke.  
                                                    H. Oldörp.      
                                                    J. R. H. Sehr.


Geburtsanzeige.

Heute Morgen 2 Uhr wurde meine liebe Frau von einem gesunden Knaben glückliche entbunden, welches sich hiedurch gehorsamst anzuzeigen erlaubt

                                                    Postmeister Saß.

Schönberg den 18. Mai 1859.


Sollte noch Jemand an den Nachlaß meines verstorbenen Schwagers, wail. Färbers Waack hieselbst, Forderungen haben, so wird gebeten, die desfallsigen Rechnungen binnen 14 Tagen bei Unterzeichnetem einzureichen.
Zugleich werden alle diejenigen, die noch gefärbte Zeuge in der Waack'schen Färberei liegen haben, hiemit freundlichst ersucht, solches binnen kurzer Zeit abholen zu lassen.
Schönberg den 19. Mai 1859.

                                                    A. Wigger.


Das Lager der neuesten                          
Frühlings=Mäntelchen und Mantillen
von
U. Beermann & Co.
Lübeck, Klingberg 927,
ist wieder auf das reichhaltigste assortirt.                                                    


Zum bevorstehenden Markt empfiehlt sich mit seinem bekannten Waarenlager, worunter eine große Parthei neuer ächter Cattune, seidene und atlas Mantillen, geschmackvolle Sonnenschirme, die neuesten Umschlagtücher u. s. w., zu billigen Preisen.

Schönberg.                                                     Ludwig Creutzfeldt.


        Mit
    frischen gottländischen und Segeberger Kalk
empfiehlt sich bestens

Schönberg.                                                     C. Maaß.


      Die

Mecklenburgische
Lebensversicherungs= und Spar=Bank
in Schwerin

schließt Lebens=, Leibrenten= und Sterbekassen=Versicherungen, Zeitrenten=, Darlehns=, Einlage= und sonstige Geldgeschäfte ab, und verzinst alle Kapital=Einlagen von mindestens 50 Taler (Mecklenburg) mit 3 1/4 Procent für's Jahr, durch die unterzeichneten Agenturen.

Agentur Schönberg und Dassow.

J. P. Bade,
Buchbinder.
                                J. P. Oldörp,
Schul= und Siechenmeister.


Zu Michaelis oder auch gleich können 2 oder 3 Schüler eine freundliche Wohnung erhalten, mit oder ohne Beköstigung. Wo? sagt die Expedition dieser Blätter.


Ein freier Hof,

belegen im südlichen Holstein, zwischen zwei Haupt=Chausseen des Landes, soll mit einem Areale von 34,000 []Ruthen Acker, Stauwiesen, gutbestandener Holzung und Gärten, durchgängig Weizen= und Roggenboden, alles in hoher Cultur (Aussaat

140 Scheffel Weizen und Roggen

alles Uebrige in diesem Verhältnisse) mit großem und ansehnlichem Herrenhause, Scheune, Stallung, Backhaus, sowie mit 1 Nebengebäude von 3 Wohnungen mit 2 Gärten und ergiebigem Torfmoor, ferner mit hofmäßigen Einrichtungen und werthvollen Inventarien aller Art (3 Wagen, 3 Pflüge, 9 Eggen, Walzen u. s. w.), 25 Stück schönes Hornvieh, 8 Schweine, Geflügel u. s. w. rasch zu 16,600 Thlrn. pr. Crt. verkauft und bei einer mäßigen Anzahlung des dritten Theiles mit der ganzen beträchtlichen Erndte tradiret werden. Nähere Auskunft ertheilt Madame Louise Seyfarth, geb. Schröder, Schauenburgerstraße 16. zu Hamburg, völlig kostenfrei.


Weiße und rothe Winter=Kohlpflanzen, sowie Steckrübenpflanzen sind bei mir zu haben, später Porro, Runkelrüben, Sellerie und Rothebeten.

                                                    M. Wagner.


Des Markttages wegen fährt mein Omnibus statt am Dienstag den 24., am Montag den 23. Mai, und der Thierschau wegen nicht am Dienstag den 31., sondern am Montag den 30. Mai nach Lübeck.

                                                    F. Fick.


Am Dienstag und Mittwoch nach Pfingsten, d. 14. und 15. Juni wird bei mir

Scheibenschießen

stattfinden.
Einsatz 16 Schilling (Mecklenburg). Büchsen, Pulver und Blei werden von mir gehalten.
Freunde und Liebhaber des Schießens werden dazu von mir freundlichst eingeladen.

                                                    Krüger Ahrendt in Neschow.


Die auf meiner Koppel hinter meinem Hofe und auf meiner Koppel nach dem Krohnsbrook hin angelegten Steige verbiete ich hiedurch bei Strafe gerichtlicher Ahnung für solche, die ich inskünftige auf denselben betreffen sollte.

                                             Hauswirthin Sterly in Zarnewenz.


Kirchliche Nachrichten.
Schönberger Gemeinde
In der Woche vom 12.-19. Mai

Geboren: Den 12. dem Kaufmann Chr. Bock hies. ein S. - Den 15. dem Fuhrm. Fanselow hies. eine T. - Dem Schneidermeister Kummerow vor Schönberg ein todtgeb. S. - Den 18. dem Postmeister Saß hies. ein S.
Gestorben: Den 15. Maria Eckmann, Schustermeistertochter hies. 11 1/2 M. alt.
Copulirt: Den 13. der Arbm. R. H. Maaß in Kl. Siemz und Else Beckmann zu Ollendorf; - der künftige Schulze zu Gr. Bunsdorf H. Lenschow und Anna Elisabeth Meyer daselbst.


Getraide und Markt=Preise in Lübeck
am 18. Mai 1859.

Weizen 1 Taler (Mecklenburg) 24-30 Schilling (Mecklenburg),     Wicken 1 Taler (Mecklenburg) 24-26 Schilling (Mecklenburg),
Roggen 1 Taler (Mecklenburg) 1-  4 Schilling (Mecklenburg),     Buchweizen - Taler (Mecklenburg) 34-38 Schilling (Mecklenburg),
Gerste - Taler (Mecklenburg) 40-42 Schilling (Mecklenburg),     Winter=Rapsaat 25-26 Mark (Lübeck)
Hafer - Taler (Mecklenburg) 38-41 Schilling (Mecklenburg),     Rübsen ----- Mark (Lübeck)
Erbsen 1 Taler (Mecklenburg) 4-12 Schilling (Mecklenburg)     Schlagleinsaat 17-18 Mark (Lübeck)
Butter 12 Schilling (Mecklenburg) pr. Pfund.     Kartoffeln, d. Faß 3 Schilling (Mecklenburg).

- Am Hamburger Getreidemarkt zeigte sich für Weizen und Hafer gute Kauflust, während andere Artikel vernachlässigt wurden. Weizen um 4 bis 5 Taler (Mecklenburg). höher, Roggen blieb ruhig.


Die Fortsetzung der Inserate siehe Beilage.


Redaktion, Druck und Verlag von L. Bicker.


[ => Original lesen: 1859 Nr. 20 Seite 5]

Beilage
zu Nr. 20 der Wöchentlichen Anzeigen für das Fürstenthum Ratzeburg.
Schönberg, den 20. Mai 1859.


 

 

[Die Beilage ist im Original nicht vorhanden.]

 

 

 

 

 


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