No. 16
Die Anzeigen erscheinen wöchentlich zweimal.
Dienstags und Freitags

Schönberg, den 22. April
1859
neunundzwanzigster Jahrgang
Preis vierteljährlich 20 Schilling (Mecklenburg) jährlich 1Mark (Lübeck) 32Schilling (Mecklenburg).
Jahrgang
<< Ausgabe vorher>> Ausgabe danach
[ => Original lesen: 1859 Nr. 16 Seite 1]

Neustrelitz. Se. Königliche Hoheit der Großherzog haben den bisherigen Stadtrichter in Friedland, Cammerherrn Georg von Oertzen von Ostern d. J. an zum Cammerrath und Mitgliede des Großherzoglichen Cammer= und Forstcollegii, sowie des Baudepartements hieselbst zu ernennen geruht.


- Der neueste Zug, den Oestreich in dem diplomatischen Schachspiel gethan hat, hält die Aufmerksamkeit der politischen Welt gefesselt. Es ist eine Art erwartungsvoller Pause eingetreten, in welcher Alles nach Berlin sieht, wo Erzherzog Albrecht im Namen Oestreichs mit Preußen unterhandelt.
- In Berlin ist den Zeitungs=Redaktionen der dringende Wunsch der Staatsregierung mitgetheilt, in nächster Zeit sich aller Mittheilungen über Truppenmärsche und sonstige mit einer Mobilmachung der Armee zusammenhängende Maßregeln zu enthalten. - Eine Berliner Zeitung sagt: Es ist wohl keinem Zweifel unterworfen, daß der Erzherzog Albrecht hier die Ueberzeugung gewonnen haben wird, daß Preußen überall da, wo es sich um ein wirklich deutsches Interesse handeln sollte, mit der größten Bereitwilligkeit sich der Bundespflichten unterziehen und mit seiner gesammten Macht auftreten werde. Ein vorzeitiges Auftreten Preußens und des deutschen Bundes könnte aber Gefahren für Deutschland heraufbeschwören, welche vom deutschen Vaterlande fern zu halten, bis jetzt das rastlose Streben Preußens gewesen ist. Das preußische Cabinet scheint es dem deutschen Volke gegenüber als eine heilige Pflicht zu erkennen, Alles aufzubieten, um zu verhüten, daß das deutsche Bundesgebiet nicht geradezu in erster Linie der Kriegsschauplatz werde, falls eine friedliche Lösung fehlschlagen würde.
- Die Stunde der Entscheidung rückt immer näher. Nur kurze Zeit noch, und die spannende Ungewißheit, die drückender als selbst die ärgste Gewißheit auf den Gemüthern lastet, wird geschwunden sein, wir werden wissen, woran wir sind, und ob das schon halb gezückte Schwert vollends gezogen werden muß.
- An der baierischen Grenze trieb sich ein französischer Sendling umher, welcher unter Versprechung von 25 Fr. monatlich und weiterer nöthiger Geldmittel Leute zu gewinnen suchte, welche der französischen Regierung zuverlässige Berichte über die militairischen Vorkehrungen, Truppenmärsche etc., so wie über die Volksstimmung in hiesiger Gegend liefern sollten.
- "Ehrt den König seine Würde, ehret uns der Hände Fleiß !" Das ist ein stolzes und wahres Wort unsers großen Dichters, das aber leider fast nirgend nach seiner vollen Bedeutung gewürdigt wird. In neuerer Zeit hat man fast überall durch die mit der Thierschau verbundene Industrie=Ausstellung "der Hände Fleiß" zu ehren und zu heben versucht; aber die Gewerbtreibenden kamen leider nicht überall den patriotischen Bestrebungen mit gleichem Verständniß ihres eigenen Interesses entgegen; vielmehr sind oft Lässigkeit und Mißverstand der Handwerker und Industriellen Ursache, daß die Ausstellungen nicht so großen Erfolg hatten, als sie haben könnten. Gewöhnlich trifft man auch das Vorurtheil, daß Gegenstände, die zur Ausstellung passen, von ausgezeichnetem Kunstwerth oder von besonderer Eleganz sein müssen und deshalb scheuen Viele sich, dazu zu liefern. Das ist aber ein sehr großer Irrthum; es kommt weniger auf das künstliche Fabrikat, als darauf an, daß das Auszustellende in seiner Art praktisch, solide und billig sei; ist es dies, so wirkt es zur Empfehlung der Werkstatt des Ausstellers und dies eben ist der Hauptzweck der Ausstellung, die zeigen will, daß man zu Hause dasselbe gut und billig liefern kann, was man aus der Fremde zu beziehen pflegt.


Getreu bis zum Ende.

Es war im Winter 1808. Napoleon reiste in der Nacht mit einem Adjutanten nach Spanien ab, wo der Krieg begann. Am Morgen rollte der Wagen in der grauen Ebene hin. In einiger Entfernung zeigte sich ein großartiges altes Schloß. "Sind Sie bekannt hier? fragte Napoleon den Adjutanten. Wie heißt das Schloß?" - "Kervegan, Sir. Es wurde 1794 von den republikanischen Truppen belagert. Ich selbst war dabei." - "Erzählen Sie mir davon."
"Die Vendee war unterworfen, nur dies Schloß hielt sich noch, in welchem sich Graf Kervegan mit seinen vier Söhnen und etwa hundert seiner Getreuen eingeschlossen hatte. Mein Regiment erhielt den Befehl, das Schloß um jeden Preis zu nehmen. Wir griffen es vergeblich an und hatten bedeutenden Verlust. Zugänglich war das Schloß nur von einer Seite her, wo es an einen sehr großen Teich stieß. Ich bekam den Auftrag, in Boten mit etwa hundert Mann in der Nacht über den Teich zu fahren, an den Stufen auszusteigen, die von dem Schlosse da hinabführten und durch die kleine Thür einzudringen. Die Nacht war sehr finster; ich langte in einem kleinen Boote zuerst mit vier Mann an. Die Thür gab bald nach. Sie führte in einen schmalen Gang und zu einer zweiten Treppe. Ich trat mit meinen vier Mann hinein, als eben draußen ein anderes Boot anlangte. Da Schloß sich plötzlich, wie durch Zauberei, die Thür nach dem Teiche zu, aus allen Fenstern knallten Schüsse und meine Leute sahen sich unter

[ => Original lesen: 1859 Nr. 16 Seite 2]

dem mörderischen Feuer bald genöthigt umzukehren. Ich drang mit meinen vier Mann vor und gelangte bald in einen großen Saal voll Bewaffneter. Wir unterlagen der Uebermacht.
"Lassen Sie es sich bei mir gefallen, sagte dann der Besitzer des Schlosses. Lange werden Sie nicht zu warten haben, denn wir besitzen nur noch auf acht Tage Lebensmittel. Pulver indeß haben wir genug, und wir halten aus bis zum letzten Augenblicke." Neben ihm standen zwei junge Männer, einer von zwanzig, der andere von etwa fünfzehn Jahren, seine Söhne. "Sie störten uns bei dem Abendessen, fuhr der Schloßherr fort. Graf Kervegan ist nicht mehr reich, aber Sie finden an seinem Tische doch noch alten Wein und freundliche Gesichter. Begleiten Sie uns, und theilen Sie mit dem, was wir haben."
Wir gingen in den Speisesaal, in dem eine Tafel mit wenigstens sechzig Gedecken stand. Oben an derselben saß eine noch schöne Frau mit zwei Kindern von acht bis zehn Jahren, die Patronen machten. Ich bewunderte die ruhige Fassung und wagte endlich dem Grafen zu sagen: Ich bin zwar nur Lieutenant, verbürge mich aber, für Sie jetzt noch die Capitulation zu erwirken, die Ihnen im Anfang geboten wurde: freien Abzug für Ihre Leute und Pässe für Sie und Ihre Familie." - "Mein König, antwortete der Graf, hat mich nicht ermächtigt zu capituliren. Fragen Sie meine Leute, wollen sie sich ergeben, willige ich unter einer einzigen Bedingung ein, unter der Bedingung, daß man mich aufs Schaffot führe." - Es lebe der König!" riefen die Anwesenden.
Am andern Tage stürmte mein Regiment von neuem vergeblich; am dritten kamen die Kanonen an. Ich bot noch einmal die Capitulation an, der Graf aber sagte nichts als: "Wenn Sie einmal den König sehen, theilen Sie ihm mit: Graf v. Kervegan ist für seinen König gestorben, wie seine Väter für ihren König starben."
Die Kanonen begannen gegen das Schloß zu donnern. In der Nacht ließ mich der Graf rufen. Er war mit seiner Frau und drei seiner Söhne allein und begann ohne Weiteres: Ich habe einige Fässer Pulver in dem einzeln stehenden Thurme. Morgen werden wir uns da in die Luft sprengen. Sie sollen unser Schicksal nicht theilen. Für Ihr Leben aber verlange ich das Leben meiner Frau und zwei meiner Söhne." - "Herr Graf, nehmen Sie die Capitulation an!" bat ich so dringend als möglich. - "Nein; aber ein Kervegan ist schon gefallen; zwei werden morgen sterben; meine alten Könige dürfen ihre Kervegan nicht vermissen, wenn sie zurückkommen. Das Loos ist entschieden, welcher von meinen beiden Söhnen bei mir bleiben soll: der jüngste." - "Warum wollen Sie ihn nicht. auch retten?" - "Weil das Boot, welches Sie hinwegführen soll, nur vier Personen tragen kann."
Was ich auch that, ich vermochte den Entschluß des eisenfesten Mannes nicht zu erschüttern. Der Abschied war ergreifend; mir traten die Thränen in die Augen, als die Mutter ihren Sohn lange umarmt hielt, der mit dem Vater sterben sollte; aber sie umarmte ihn ohne Thränen; sie sah in ihm den Märtyrer der guten Sache.
Nach einer Stunde waren wir am Ufer. Als der Morgen dämmerte, erschütterte furchtbarer Donner die Erde und blutroth leuchtete eine riesige Feuergarbe empor - der Thurm im Schlosse war in die Luft geflogen, der Graf mit seinem Sohne und seinen Dienern für seinen König gestorben.
"Und trotz solcher Männer ist die Monarchie gefallen, konnte die Monarchie fallen; sagte Napoleon. Was ist aus der Gräfin geworden?" - "Sie ging nach Spanien; jetzt ist sie in Hartwell bei dem Grafen von Provence mit ihrem ältesten Sohne." - "Und der andere?" - "Dient in der spanischen Armee. Er ist vielleicht achtzehn Jahre alt."
Nach etwa einem Monate ging Napoleon Abends in seinem Zelte in Spanien auf und ab. Er hielt einen Bericht eines Generals in der Hand und las. Eine Stelle darin schien seine Aufmerksamkeit zu erregen, denn er rief den Adjutanten, der ihn auf der Reise begleitet hatte. "Rufen Sie den Oberst des 64. Linienregiments."
Der Oberst erschien bald. "Wie ist das mit dem jungen Franzosen, der Sie gerettet hat?" - "Ich hatte mich mit 10 Mann meiner Kolonne verirrt und gerieth in einen Hinterhalt in einer engen Schlucht, wo hinter jedem Busch eine Kugel hervor pfiff. Bald waren nur noch vier Mann bei mir. Wir wurden nun umringt; meine Leute fielen sämmtlich und einer der Spanier setzte auch mir sein Gewehr auf die Brust. Aber plötzlich blitzte es neben mir, der Mann, der mich niederschießen wollte, brach zusammen und gleichzeitig hörte ich mir eine Stimme französisch zurufen: "Ergeben Sie sich nicht." Ich erlangte meine Kaltblütigkeit wieder. Ein junger Mann, der in jeder Hand ein Pistol hielt und die noch rauchende Flinte umgehangen hatte, war mit ein paar Sprüngen bei mir. Wir griffen die wenigen Feinde an, bis ich stürzte. Als ich wieder zu mir kam, verband mich der junge Landsmann. Um uns her lagen fünf todte Spanier. Mein Retter war sehr jung, etwa siebenzehn Jahre alt, sehr blaß und von Blut bedeckt. Er hatte siebenzehn Stiche mit einem catalonischen Messer erhalten und wurde neben mir bald ohnmächtig. Zum Glück war das Schießen gehört worden und eine Compagnie Carabiniers rückte im Sturmmarsch heran. Ich ließ den jungen Mann in's Lager bringen; seine Wunden sind meist nicht gefährlich, und die Aerzte machen mir Hoffnung, sein Leben zu retten." - "Wo ist der junge Mann?" fragte der Kaiser. - "Hier in meinem Zelte." - "Ich will ihn sehen. Bringen Sie mich zu ihm."
Der junge Mann schlief, er war siebenzehn bis achtzehn Jahre alt, blond und klein. "Wecken Sie ihn," sagte Napoleon. - Der Oberst that es und flüsterte ihm zu: "Der Kaiser!" - Der Verwundete richtete sich ein wenig auf und neigte lächelnd das Haupt. "Wie kommt es, daß Sie in Spanien sind?" fragte Napoleon. - "Ich diente in der Garde des Königs." - "Und, fragte der Kaiser mit Stirnrunzeln, Sie kämpften gegen ihre Landsleute?" - "Nein, Sir, ich trat aus dem Dienste des Königs, sobald der Krieg begann." - "Kehren Sie nach Frankreich zurück." - "Ich bin ausgewandert." - "Ich werde Sie aus den Listen streichen lassen." - "Ich danke, Sire. Bei Gott, ich habe nicht die Absicht, Sie zu beleidigen. Ich bewundere Sie als Feldherrn, ich liebe Sie um des Ruhmes willen, den Sie meinem Vaterlande geben." - "Nun?" - "Ich hatte drei Brüder. Zwei sind in der Vendee für den König gefallen." - "Wie heißen Sie?" fragte Napoleon rasch. - "Max v. Kervegan, Sir." - "Ihr Vater sprengte sich mit den Seinigen in die Luft?" - "Ja, Sir." "Und Ihre Mutter, Ihr Bruder?" - "Sie sind in England bei dem Könige." - "Sind Sie reich?" - "Verbannte sind nie reich." - "Wenn ich ihrer Mutter ihre Güter wiedergäbe, Ihren Bruder zum Obersten, Sie zum Lieutenant ernennete. ." - "Sire, entgegnete der junge Mann ehrfurchtsvoll aber fest, unser ganzes Blut gehört dem Könige." - "Sie vergessen Ihr Vaterland."
Max ließ den Kopf sinken. "Ich begreife, ich bewundere Ihre Treue," fuhr der Kaiser fort; "aber dem König, dem Kaiser geht das Vaterland vor. Dies bedarf Ihres Blutes und ich nehme es in Anspruch. Wollen Sie ihm dienen?" Max zögerte "Nun, setzte Napoleon hinzu, wenn die Bourbons zurückkommen, soll es Ihnen freistehen, zu denselben zurückzukehren." "So trete ich als gemeiner Soldat ein," sagte Max nach einigem Nachdenken.
Kervegan wurde doch später Hauptmann in der Garde und folgte dem Kaiser in allen Schlachten. Er hielt Napoleon für das Haupt des Staates für eine kurze Zeit und meinte, Gott habe den Gewaltigen nur gesandt, damit er durch den Ruhmesglanz die Gräuel der Schreckenszeit verhülle.
Zehn Jahre vergingen. Den Tagen des Ruhmes waren Tage des Unglücks gefolgt. Napoleon befand sich in Fontainebleau, von den Trümmern

[ => Original lesen: 1859 Nr. 16 Seite 3]

seiner Garde umgeben. Die Alliirten waren in Paris. Ludwig XVIII. kehrte nach Frankreich zurück, Napoleon schickte sich zur Abreise nach Elba an. Alle Männer, die er aus dem Staube gezogen und groß gemacht, verließen ihn. Alle Generale und Würdenträger hatten sich um den neuen Thron gesammelt. Mit einem Male trat dem Kaiser ein junger Mann entgegen. Er war blaß und traurig in seiner Uniform als Capitain der schwarzen Husaren. Der Kaiser zuckte zusammen als er ihn erblickte. "Ah, Sie sind es, Kervegan! Ich weiß, setzte er hinzu mit bitterm Lächeln, Sie lieben mich nicht; Sie waren den Bourbons von Jugend an zugethan. Aber Sie nehmen doch wenigstens Abschied von mir; Sie kommen stolz und traurig, wie Sie es immer waren. Die Andern, die ich mit Ehren, Würden und Ruhm überschüttet habe, gehen, ohne mich eines letzten Grußes zu würdigen. Gehen Sie mit Gott, Kervegan, und nehmen Sie meinen Dank." Der Kaiser reichte dem jungen Mann die Hand. Kervegan küßte sie und sagtet "Sire, ich komme nicht, um Abschied zu nehmen." "Was wünschen Sie sonst, Kervegan?" "Sire, mein älterer Bruder und meine Mutter sind bei dem Könige. Der Name Kervegan fehlt nicht am Hofe. Sire, ich komme, um Sie um die Erlaubniß zu bitten, Sie nach der Insel Elba begleiten zu dürfen." "Ah!" rief Napoleon verwundert aus, "das sind Männer!"


"Feierabend."

Am Donnerstag d. 14. April, Abends 8 Uhr, erfolgte der Schluß der Winterschule des Feierabend in Gegenwart Sr. Hochwürden des Herrn Superintendenten Brömel und des Herrn Stadtcommissair Adler.
Nachdem die genannten Herren die vorgelegten schriftlichen Arbeiten, sowie die technischen und freien Handzeichnungen der jungen Leute gemustert, wurden die Prämien nach ihrer Bestimmung durch den Herrn Superintendenten folgendermaßen vertheilt:
1. an den Schmiedgesellen Heinrich Nedder aus Ratzeburg.
2. an den Tischlerlehrling Heinrich Koch aus Klinkrade.
3. an den Sattlerlehrling Ludwig Dettmann aus Mölln.
4. an den Schlösserlehrling Heinrich Schlüter aus Grönau.
5. an den Soldaten Franz Hameister aus Bartelsdorf.
6. an den Soldaten Johann Engel aus Eichede, Amt Trittau.
7. an den Soldaten Heinrich Wittfoth aus Mustin.
8. an den Bedienten Johann Groth aus Kogel.
Domhof=Ratzeburg den 16. April 1859.

                                                    Im Namen des Vorstandes
                                                    J. G. Willers.


Anzeigen.


Verkaufsanzeigen.

Am

Sonnabend den 23. d. M. April,
Mittags 12 Uhr,
soll die Lohe von folgenden Eichen verkauft werden:

1. Im Rupensdorfer Revier,

a. im Rupensdorfer Holze:
          die Borke von 186 Eichen in 3 Abtheilungen,
          daselbst 150 Tonnen Spiegellohe,
          daselbst 50 Tonnen Durchforstungslohe.
b. im Mühlenbruch:
          die Borke von 25 Eichen.
c. im Pellmoor:
          die Borke von 100 Eichen.

2. Im Carlower Revier,

          a. im Rüntzer Zuschlag:
          die Borke von 107 Eichen in 2 Abtheilungen.
b. im Kuhlrader Zuschlag:
          die Borke von 44 Eichen.
c. im Samkower Holz:
          60 Tonnen Durchforstungslohe.

3. Im Schlagbrügger Revier,

a. im Steinbrink:
          150 Tonnen Spiegellohe.
b. im Thandorfer Revier:
          60 Tonnen Durchforstungslohe.

4. Im Hohenmeiler Revier,

a. im Kleinfelder Zuschlag:
          200 Tonnen Spiegellohe.
b. im Schwanbecker Zuschlag:
          50 Tonnen Durchforstungslohe.
Der Verkauf geschieht auf der hiesigen Amtsstube öffentlich meistbietend und wollen Kaufliebhaber sich dazu einfinden.
Schönberg den 14. April 1859.

                          Großherzogliches Domainen=Amt und Forst.
                          F. Graf Eyben.       Danckwarth.


Am Dienstag d. 26. April sollen im Kruge zu Kl. Mist öffentlich meistbietend gegen gleich baare Bezahlung verkauft werden:

Tische, Stühle, Bett= und Leinzeug, einige Bolzen flächsen Leinen, Kleidungsstücke, diverse Haus= und Küchengeräthe.
Die Auction beginnt Morgens um 10 Uhr.
Schönberg, 7. April 1859.

                                                    F. W. Müller, Landreiter.


Am Dienstag d. 26. d. M., Morgens 9 1/2 Uhr, sollen im hiesigen Kruge in öffentlicher Auction gegen gleich baare Zahlung verkauft werden:

2 eichene Koffer, 1 Lade, 1 silberne Cilinderuhr, 2 mess. Kessel, sehr gut erhaltene Mannskleider, eine bedeutende Parthei Lein= und Wollenzeug, Betten und Bettzeug und sonstiges Haus= und Küchengeräthe.
Carlow den 11. April 1859.

                                                    Struck, Landreiter.


Auctions=Anzeige.

Am Dienstag d. 26. d. M., Morgens 9 Uhr, soll im Hause des Krügers Hecht in Schlagsdorf öffentlich meistbietend gegen gleich baare Zahlung verkauft werden:

Bettlaken, feines gekauftes Leinzeug, Damast=Tischgedecke, Servietten, abgepaßte Handtücher, Frauenkleidungsstücke, worunter sich ein Halbtuch=Mantel und gute Umschlagtücher befinden, 6 silberne Theelöffel, 1 silbernes Theesieb, sowie verschiedenes Küchengeräthe.
Schlagsdorf den 12. April 1859.

                                                    Speck, Landreiter.


Am Mittwoch den 27. d. M., Morgens 9 1/2 Uhr, sollen im Hause des Bäckermeisters Dettmann hieselbst

einige Tonnen Kartoffeln, Tische, Stühle, ein Küchenschrank, 1 silberne Taschenuhr, verschiedenes Nutzholz und was sich sonst vorfindet,
meistbietend gegen baar verkauft werden.
Schönberg, den 20. April 1859.

                                                    Seegert, Landreiter.


Am Dienstag den 3. Mai, Morgens 9 Uhr, soll in der Wohnung des Zimmergesellen Janzen auf der Beek

1 Kleiderschrank, 1 Schatulle, 1 Tisch, 5 gepolsterte Stühle, 1 Oberbett, 1 Unterbett, 1 Pfühl, 2 Kopfkissen und 1 Stubenuhr
meistbietend gegen gleich baare Zahlung verkauft werden.
Schlagsdorf den 19. April 1859.

                                                    H. Speck, Landreiter.


[ => Original lesen: 1859 Nr. 16 Seite 4]

Vermischte Anzeigen.

Alle Diejenigen, welche zu Mitgliedern bei dem Versicherungs=Verein wider die Lungenseuche des Rindviehs sich angemeldet, werden, soweit sie dem Vereine mit ihren Versicherungen noch nicht beigetreten sind, hierdurch aufgefordert, solche bis Ende dieses Monats, unter dem in §. 12. der Statuten angedrohten Nachtheile für die später Beitretenden, bei dem Unterzeichneten abzugeben.
Schönberg den 20. April 1859.

                                                    W. Baumast,
                                                    als Secretair des ged. Vereins.


Wir machen hiermit bekannt, daß der Krugtag der Schuhmachergesellen am Dienstag nach Ostern, dem 26. April stattfindet, und fordern sämmtliche Mitbrüder auf, am gedachten Tage zu erscheinen.
Schönberg, 6. April 1859.

                                                    Die Vorsteher und Altgesell
                                                    der Schuhmacher=Gesellen=Brüderschaft.


Bekanntmachung.

Bekanntmachung.

Alle Diejenigen, welche gewilliget sind, ihre Feldfrüchte gegen Hagelschlag bei der Hagelversicherungs=Gesellschaft für das Fürstenthum Ratzeburg zu versichern, werden hiemittelst ersucht, sich mit ihren desfallsigen Meldungen für das bereits angetretene Versicherungsjahr vom 1. März 1859 bis dahin 1860 an den Direktor dieser Anstalt, Herrn Kaufmann Boye hieselbst - wo auch die Statuten eingesehen werden können - wenden zu wollen.
Schönberg den 13. April 1859.

Die Direction der Hagel=Versicherungs=Gesellschaft für das Fürstenthum Ratzeburg.


Bekanntmachung.

Die zwischen dem 1. October 1858 und dem 31. März 1859 versichert gewesenen Mitglieder des Lübecker Feuerversicherungs=Vereins der Landbewohner haben im Mai d. Js. die Hälfte ihres einfachen Ansatzes (1/2 Simplum) als Beitrag zu bezahlen. - Es contribuiren versichert gewesene 88.740.969 Mark Courant.
Lübeck, im April 1859.

                          Namens der Direction
                                                    Faber, Dr.,
                                                    Secretair des Vereins.


Die Union
allgemeine deutsche Hagel=Versicherungs=Gesellschaft.
Grundkapital 3 Mill. Thaler,

wovon Thlr. 2,509,500 in Aktien emittirt sind,
Reserven ult. 1858 Thlr. 104,953.
                             
Thlr 2,614,453.

Diese Gesellschaft versichert Bodenerzeugnisse aller Art gegen Hagelschaden zu festen Prämien ohne Nachschußzahlung.
Jede Auskunft über dieselbe wird ertheilt und Versicherungen werden vermittelt durch die unterzeichneten Agenten, welche gleichzeitig Agenten der Aachener und Münchener Feuer=Versicherungs=Gesellschaft sind, die mit der Union in engster Verbindung steht.
                                                    Herr J. P. H. Spehr, Schönberg.
                                                    Herr Kaufmann C. Haase, Ratzeburg.


Saat =Wicken,
Saat=Lupinen,
Saat=Hafer,
Saat=Gerste

bei                                                    Johs. Schwoll,
                                                           Lübeck, gr. Burgstraße 719.


Das Lager der neuesten                          
Frühlings=Mäntelchen und Mantillen
von
U. Beermann & Co.
Lübeck, Klingberg 927,
ist wieder auf das reichhaltigste assortirt.                                                    


Gut gebrannte Mauersteine,
das Tausend 13 Taler (Mecklenburg) frei Schönberg,
sind zu beziehen durch                                                    
Schönberg.                                                     J. P. H. Spehr.


Gesucht wird sogleich: Ein Mädchen, das zu milchen und ländliche Arbeiten versteht. Nachricht in der Expedition dieser Blätter.


Ein Regenschirm ist gefunden. Wer sich gehörig dazu legitimirt, kann ihn gegen die Insertionsgebühren wieder erhalten.

Pogetz.                                                     Kreutzfeldt,
                                                                 Schuhmachermeister.


Es ist vor längerer Zeit bei mir ein gewirktes Umschlagetuch liegen geblieben, das die rechtmäßige Eigenthümerin wieder in Empfang nehmen kann.

Schönberg,                                                     F. Fick.


Am Montag den 2. und Dienstag den 3. Mai findet bei mir

Scheibenschießen

statt, wozu ich alle Schießliebhaber ergebenst einlade.
Mühlenbek 1859.

                                                    E. Möhler.


Während der letzten 8 Tage sind mir aus meiner Holzkoppel 13 Eichen gestohlen worden. Ich verspreche demjenigen, der mir diesen Thäter so anzeigt, ich ihn gerichtlich belangen kann, 5 Thaler Belohnung. Auch denen, welche mir inskünftige Holzdiebe in meiner Holzkoppel namhaft machen, sichere ich eine Belohnung zu.

                          Hauswirth Fr. Voß in Wahlsdorf.


Der Steig von Zarnevenz über das Hoffeld, die Koppeln des Hauswirths Siebenmark und des Schulzen Sterly nach der Kleinfelder Scheide wird hiemit bei Strafe gerichtlicher Ahndung verboten.
                                                    Pächter Drews in Zarnevenz.
                                                    Schulze Sterly in Zarnevenz.
                                                    Hauswirth Siebenmark in Zarnevenz.


Kirchliche Nachrichten.
Schönberger Gemeinde
In der Woche vom 14. bis 21. April

Geboren: D. 14. dem Schustermeister Kiel hies. ein S. - Dem Hauswirth Hans Heinrich Schleuß in Lockwisch ein S.
Gestorben: D. 15. Asmus Sager, Arbeitsmann zu Petersberg, 73 J. a.- Wilhelmine Marie Elisabeth Grevsmühl. Arbeitsmannstochter zu Kl. Bünsdorf, 8 W. a.


Getraide und Markt=Preise in Lübeck
am 20. April 1859.

Weizen 1 Taler (Mecklenburg) 12-19 Schilling (Mecklenburg),     Wicken 1 Taler (Mecklenburg) 24-26 Schilling (Mecklenburg),
Roggen - Taler (Mecklenburg) 42-46 Schilling (Mecklenburg),     Buchweizen - Taler (Mecklenburg) 32-36 Schilling (Mecklenburg),
Gerste - Taler (Mecklenburg) 36-39 Schilling (Mecklenburg),     Winter=Rapsaat 26-27 Mark (Lübeck)
Hafer - Taler (Mecklenburg) 32-36 Schilling (Mecklenburg),     Rübsen ----- Mark (Lübeck)
Erbsen 1 Taler (Mecklenburg) 2-14 Schilling (Mecklenburg)     Schlagleinsaat 17-18 Mark (Lübeck)
Butter 12 Schilling (Mecklenburg) pr. Pfund.     Kartoffeln, d. Faß 3 Schilling (Mecklenburg).


Redaktion, Druck und Verlag von L. Bicker.


<< Ausgabe vorher>> Ausgabe danach
ZVDD