No. 14
Die Anzeigen erscheinen wöchentlich zweimal.
Dienstags und Freitags

Schönberg, den 08. April
1859
neunundzwanzigster Jahrgang
Preis vierteljährlich 20 Schilling (Mecklenburg) jährlich 1Mark (Lübeck) 32Schilling (Mecklenburg).
Jahrgang
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[ => Original lesen: 1859 Nr. 14 Seite 1]

- Es hat den vermittelnden Mächten bisher nicht gelingen wollen, die streitenden Theile Oestreich und Frankreich zur Einstellung der Rüstungen zu bewegen. In Frankreich antwortet man auf alle desfallsigen Vorstellungen mit friedlichen Versicherungen, aber man traut diesen nicht. An der Grenze von Nord=Italien sollen bereits 150,000 Mann aufgestellt sein. Auch nach dem Rhein gehen zahlreiche Abtheilungen von Cavallerie und Artillerie; es soll dort ein Corps von 80,000 Mann aufgestellt werden. In allen Militair=Etablissements werden die Arbeiten mit verdoppeltem Eifer betrieben. Aus dem Mutterlande werden noch immer Regimenter junger Soldaten nach Algier geschickt, dagegen aber von daher die kriegsgeübten Truppen ins Land gezogen, so daß sich trotz des Abmarsches immer noch eine bedeutende Verstärkung der im Süden Frankreichs aufgestellten Truppen ergiebt.
- Hannover läßt seine Küsten durch Strandbatterien befestigen. An der Elbe sollen 4 dergleichen errichtet, auch der Harburger Hafen befestigt werden. - Die Küstenbefestigung Englands wird in aller Stille, aber mit unausgesetztem Eifer fortbetrieben.
- Es heißt, daß Rußland, England, Frankreich und Preußen eine Einladung an die Cabinette von Oestreich u. Turin haben ergehen lassen, ihre Truppen von der Gränze zurückzuziehen, um jedem zufälligen Zusammenstoß einzelner Truppenkörper zuvorzukommen. Zur Annahme dieser Einladung soll aber wenig Hoffnung vorhanden sein, indem Oestreich verlangt, daß Sardinien, als die kleinere Macht, damit vorangehe, Sardinien aber für angemessen hält, daß Oestreich, als der Stärkere, zuerst einen Schritt zurückweiche.
- Das Schullehrer=Seminar zu Ludwigslust soll nach Neukloster, einem Flecken unweit Wismar, verlegt werden, wo in den Jahren 1860-64 die dazu erforderlichen Gebäude aufgeführt werden. Von dem dortigen Pachthofe ist eine Ackerfläche für die Zwecke des Seminars reservirt, da es in der Absicht liegt, die Seminaristen tüchtig in der Ackerwirthschaft zu üben, um sie zu der mit ihrem Lebensberuf verbundenen Gewinnung eines großen Theiles ihrer Existenz aus dem Schulacker fähig zu machen. Statt daß die jungen Leute bisher mit dem 21. Jahr in das Seminar traten, soll die mit dem neuen in Verbindung tretende Vorbereitungs=Anstalt das Alter von 15 bis 18 Jahr umfassen, worauf die Zöglinge, nach mehrjähriger Verwendung zu Hülfslehrerstellen, mit dem 21. Jahr in das Seminar treten.
- In der königl. Staatsdruckerei in Berlin werden täglich durch 32 Arbeiter 50= bis 52,000 Brief=Frei=Couverts geliefert. Außer für den Postbedarf des preußischen Staats werden die Frei=Couverts für Hannover, Sachsen, Mecklenburg=Schwerin und Braunschweig angefertigt. In einer andern Abtheilung der Druckerei, in welcher die Kassenanweisungen, Banknoten, Coupons, Actien etc.. angefertigt werden, beschäftigt man täglich, je nach den Aufträgen, 3= bis 400 Arbeiter. - In Berlin sind seit den letzten Monaten besonders katharralische Erkrankungen, bei Kindern Keuchhusten und Bräune vorherrschend. Besonders ist der sogenannte Ziegenpeter, die Ohrendrüsen=Entzündung, epidemisch, in Folge der so schnell wechselnden Witterung des Frühjahrs. Manchmal schwillt der ganze Hals mit an und es nimmt 3 bis 4 Tage zu, bis dann am fünften oder siebenten Tage die Geschwulst am Halse verschwindet. In dem letzten Zeitraum empfehlen die Aerzte die meiste Vorsicht, besonders Vermeidung jeder Erkältung.
- (Bauernregeln für den Monat April.)
1) Der April thut - was er will. 2) Dürrer April ist nicht des Bauern Will. An April=Regen ist ihm gelegen. 3) Sei der April auch noch so gut, er schickt dem Schäfer Schnee auf den Hut. 4) Wenn der April bläst in sein Horn, so steht es gut um Heu und Korn. 5) Wenn der April Spectakel macht, gibts Heu und Korn in voller Pracht.
6) Donnerts im April, So hat der Reif sein Ziel.
7) Auf einen nassen April folgt ein trockner Juni.
8) Die Kartoffel spricht: Legst Du mich im April, komm ich wann ich will - Legst Du mich im Mai, komm ich gleich. 9) Am Palmsonntag Sonnenschein soll ein gutes Zeichen sein. 10) Wenn's Charfreitag regnet, folgt ein trocknes aber fruchtbares Jahr. 11) So lange die Frösche vor Marci quarren und schrei'n, so lange müssen sie nachmals stille sein.


Ein Zoll Länge mehr.
(Schluß.)

In seinem einfach ausgestatteten Quartier angelangt, setzte sich Kröner an den Tisch, legte die Arme sammt dem Haupte darauf und überließ sich einer stillen doch um so bedenklicheren Verzweiflung. Seine Frau dagegen musterte des Stübchens Inhalt und suchte dann nach Lebensmitteln, welche wenigstens ihren Hunger stillen und die Stelle eines Hochzeitsmahles vertreten konnten. Als ihr Forschen unbelohnt blieb, stahl sie unbemerkt den vom Hauptmann ihrem Manne geschenkten Thaler aus dessen Tasche und ging, für denselben Speise und

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Trank herbeizuschaffen. "Er wird mir's Dank wissen, sprach die alte Jungefrau zu sich selbst, denn lange hält es ein Mann von seiner Länge ohne Essen und Trinken nicht aus."
Noch ging Kröner mit sich selbst zu Rathe, ob er die ihm aufgedrungene Frau todtstechen oder todtschießen, sich selbst aber ersäufen sollte, als die Stubenthür mit Hast geöffnet wurde und eine wohlbekannte, ach so süß tönende Stimme hereinrief: "Aber Christian, wo bleibst Du nur? Schon über eine Stunde habe ich an der Judengassenecke auf Dich gewartet. Ich bekomme ja Gescholtenes, wenn ich so spät erst heimkehre."
Bei diesen Klängen fuhr Kröner auf und zeigte der Sprecherin, unser schon bekanntes Riesenmädchen, ein so verzweiflungsvolles Antlitz, daß jener das Wort im Halse stecken blieb und sie tödlich erschrak. "Um Gotteswillen," rief die lange Jungfrau aus, "du bist doch nicht krank, Christian?" "Nein," erwiederte Kröner, "aber verheirathet." "Bist du von Sinnen," rief das Mädchen ungläubig. "Nein," lautete die Antwort, "nur verheirathet - mit des Teufels Großmutter selbst. Ich schieße mich todt oder ersäufe mich. Ach Röse, es ist aus mit uns für diese Welt."
Hier trat die bisherige Mutter Pinkin mit einen vollen Branntweinflasche, mit unterschiedlichen Weißbrödchen, Wurst und Schinkenstückchen in die Stube. Bei diesem Anblick kam Leben in das erstarrte Landmädchen zurück. "Mutter Pinkin, Sie hier?" fragte Röse mechanisch. "Wie?" fuhr Kröner auf, "du kennst das Kukucksei, das sich in unser Nest gelegt und mich namenlos elend gemacht hat?"
Die Erklärungen, welche jetzt folgten, waren nicht geeignet, die Verzweiflung des liebenden, nun auf immer getrennten Paares auf die Spitze zu treiben. Wie unbeschreiblich glückselig wäre jetzt Kröner gewesen, wenn seine Röse, nach des Monarchen Willen, die Stelle der alten Mutter Pinkin eingenommen hätte! Vorwürfe und Entschuldigungen und bittere Zankworte wechselten mit einander ab. Der Grenadier schalt seine Röse aus, daß sie nicht selbst, wie ihr befohlen worden, die Sendbotin vorgestellt hatte, und diese wiederum schützte ihre Unbekanntschaft mit dem Inhalt des fürstlichen Schreibens, so wie den wahrscheinlichen Fall vor, daß dann der Gefreite Hennisch wohl eher sich hätte bewegen lassen dürfen, seine Braut mit einer anderen, blühenderen zu vertauschen und dem landesherrlichen Willen nachzukommen. Zuletzt blieb die Hauptschuld auf der Alten sitzen, die durch die Verheimlichung der Wahrheit das ganze Elend über die Liebenden herbeigeführt hatte. Mutter Pinkin gebrauchte ebenfalls ihr Mundwerk, indem sie sich auf Röse's Worte, die ihr die Unwahrheit zu sagen aufgetragen hatte, so wie auf ihre Eherechte berief, laut welcher sie auf die Sofortige Entfernung der liebenswürdigen und darum gefährlichen Nebenbuhlerin drang. Doch Röse mochte nichts vom Gehen hören, indem sie ihre Gegenwart für nöthig achtete, um ihren Christian von dem Vorhaben des Selbstmordes abzuhalten. Als endlich der Grenadier der immer mehr belfernden Alten mit dem Hinauswerfen drohte, suchte diese sich an dem Essen gütlich zu thun. Eine schreckliche Nacht verstrich. Am andern Morgen erschien eine königliche Ordonnanz mit dem Auftrage, das neue Ehepaar vor den Landesvater hinzubegleiten. Nur mit Mühe konnte die alte junge Frau Kröner aus ihrem Schlafe erweckt und zum Gehen gebracht werden. Röse folgte dem Paar auf den Fersen. Die über die ungewöhnliche Größe des hübschen Landmädchens erstaunenden Wachen verwehrten demselben den Eintritt ins fürstliche Schloß nicht, wohl aber in das Zimmer, wo der Monarch das Ehepaar empfangen wollte. Lauschend und mit pochendem Herzen blieb Röse an der Thür stehen, durch welche alsbald die laute, unwillige Stimme des Fürsten erscholl. In dem Augenblick, wo dieser unwillig ausrief: Das ist Betrug, den ich nicht dulde. Eine Ehe wollte ich stiften, aus welcher ein Riesengeschlecht hervorgehen sollte. Aber der alte morsche Stamm wird keinen Keim mehr treiben. Hinweg mit ihm!" - stürzte Röse, die Wachen abseits schiebend, in das Audienzzimmer, zu des Monarchen Füßen mit dem lauten Ruf: "Ich, ich bin die Rechte! Gebt mir, gnädigster Herr, meinen Christian und ich will Euch dafür danken ewiglich. Gnade! Gnade! hoher Herr!" "Ja, das ist die Rechte!" versetzte der schnell erheiterte Fürst. "Aber warum hast du meinem Befehl nicht als eine gehorsame Landestochter vollzogen? Siehst du nun ein, daß ich es, wie mit allen meinen Unterthanen, nur gut mit dir meinte? Man hole auf der Stelle den Feldprediger herbei, welcher das ungleiche paar zusammengegeben hat, damit er es wieder scheide und dafür die richtige Braut mit meinem Grenadiere copulire!"
Ungleich freudiger als gestern vollzog der Feldprediger das fürstliche Gebot. Zu dem wie neugebornen Kröner aber sprach der Monarch: "Bei deinem ersten Jungen vertrete ich Pathenstelle und ernenne ihn noch in der Wiege zu meinem Leibgrenadier, sintemal ich gar nicht zweifle, daß er wie alle seine Brüder an Länge hinter dir und deiner jungen Frau nichtzurückbleiben werde. Hier das Handgeld für meinen zukünftigen Pathen, das du nach Belieben verwenden kannst."
Ueberglücklich verabschiedete sich das reichbeschenkte Ehepaar. Jetzt aber war es die wieder zur Mutter Pinkin gewordene Alte, welche jenen trübselig nachschlich und ihren kurzen Ehestand bejammerte.


Anzeigen.


In der Debitsache des Oelmüllers Christian Spehr zur Maurin=Mühle werden hierdurch alle noch im Umlauf befindlichen Hypothekenscheine, welche Eintragungen in das im Concurse geschlossene Hypothekenbuch über die Maurin=Mühle c. p. nachweisen, für ungültig erklärt.
Die zu den Acten gekommenen Hypothekenscheine sind cassirt worden.
Schönberg den 24. März 1859.

                          Großherzogl. Justizamt der Landvogtei des Fürstenthums Ratzeburg.
                          C. L. v. Oertzen.
                          (L. S. )                                                       Reinhardt.


Präclusivbescheid.

In der Debitsache des Schlachtermeisters Steinfath giebt das

Großherzogl. Justizamt der Landvogtei des Fürstenthums Ratzeburg

auf das am 22. v. M. abgehaltene Liquidationsprotocoll, nachdem die vorschriftsmäßige Bekanntmachung der öffentlichen Ladung vom 7. Januar ds. Js. zu den Acten docirt worden, hiermit zu Recht den

      Bescheid:

daß unter Vollstreckung der in der gedachten Ladung angedrohten Nachtheile, diejenigen Steinfath'schen Gläubiger, welche ihre Forderungen so wenig im vorgewesenen Termine als bisjetzt angemeldet haben, mit ihren Ansprüchen und Forderungen - soweit sie nicht von der Anmeldungspflicht ausdrücklich ausgenommen worden - von der Steinfath'schen Debitmasse ausgeschlossen sein sollen.

      Von Rechts Wegen!

Schönberg, den 6. April 1859.

                          C. L. v. Oertzen.
                          (L. S.)                                                                               Reinhardt.


Gutsverpachtung.
Am 20. April d. J.,
Vormittags 11 Uhr,

soll das im Herzogtum Lauenburg, 2 Meilen von Lübeck und 1 1/2 M. von Ratzeburg gelegene adlige Allodial=Gut Groß= (oder Rondeshagener)

[ => Original lesen: 1859 Nr. 14 Seite 3]

Weeden nebst Zubehör, circa 600-700 Tonnen groß, durch das unterzeichnete Gericht auf zehn auf einander folgende Jahre, vom 1. Juni d. J. angerechnet, öffentlich verpachtet werden, und werden Pachtliebhaber ersucht, sich zum Termin im

Hôtel zum Rathskeller in der Stadt Ratzeburg

einzufinden, woselbst die Licitation stattfinden soll.
Das Gut kann 14 Tage vor dem Termin besichtigt werden, und sind die Pachtbedingungen ebenfalls 14 Tage vor dem Termin in der Wohnung des unterzeichneten Justitiars in Ratzeburg jeden Vormittag bis 1 Uhr, sowie auf dem Hofe Groß=Weeden selbst zur Einsicht ausgelegt.
Adliches Gericht Rondeshagen für Groß=Weeden;
Ratzeburg den 5. März 1859.

                                                    Sachau.


Das alte Pächterhaus auf dem Pachthofe Römnitz soll auf Abbruch öffentlich meistbietend, jedoch mit Vorbehalt der höheren Genehmigung des Zuschlages verkauft werden und ist dazu Termin an Ort und Stelle auf

Dienstag den 12. April d. J.,

Mittags 12 Uhr, angesetzt, wozu Kaufliebhaber sich einfinden wollen. Die Bedingungen werden im Termine bekannt gemacht werden und hat darnach der Höchstbietende sofort eine Conventional=Poen von 100 Thaler zu erlegen.
Schönberg den 26. März 1859.

                          Großherzogl. Meckl. Domainen=Amt.
                          F. Graf Eyben.


Am Freitag den 15. April d. J.

sollen die zum Nachlasse des verstorbenen Herrn Gerichtsraths Reinhold hieselbst gehörenden Sachen, als:

Betten, Leinenzeug, Haus= und Küchengeräthe, Porcellan= und Glassachen, Schränke, Tische, Stühle, Sophas, 1 kleines Billard, 1 Fortepiano, 1 Stuhlwagen, 1 Schreibtisch, 1 silberne Schnupftabacksdose, diverse nicht unbedeutende Silbersachen etc.
im früheren Hause des Herrn Gerichtsrath Reinhold öffentlich meistbietend, gegen gleich baare Zahlung in Pr. Cour. versteigert werden, und werden Kaufliebhaber dazu hierdurch eingeladen.
Die Auction beginnt Morgens 8 1/2 Uhr und werden die Silbersachen gegen 12 Uhr Mittags zum Aufgebot gebracht werden.
Schönberg, den 9. März 1859.

                                                    Dr. Wittmütz,
                                                    Bevollmächtigter, resp. Vormund
                                                    Gerichtsrath Reinhold'scher Erben.


Am Montag den 18. April soll im Kruge zu Boitin=Resdorf gegen gleich baare Zahlung verkauft werden:

Eine Kommode, 1 Koffer, 1 Tisch, 84 Pfund ausgehächeltes Flachs, flächsen und heden Leinen, Bett= und Leinzeug, Frauen=Kleidungsstücke und sonstiges Haus= und Küchengeräthe.
Die Auction beginnt Morgens um 10 Uhr.
Schönberg den 7. April 1859.

                                                    F. W. Müller, Landreiter.


Am Dienstag d. 26. April sollen im Kruge zu Kl. Mist öffentlich meistbietend gegen gleich baare Bezahlung verkauft werden:

Tische, Stühle, Bett= und Leinzeug, einige Bolzen flächsen Leinen, Kleidungsstücke, diverse Haus= und Küchengeräthe.
Die Auction beginnt Morgens um 10 Uhr.
Schönberg, 7. April 1859.

                                                    F. W. Müller, Landreiter.


      Am

Mittwoch, den 13. April dieses Jahres,

von Morgens 8 1/2 Uhr an, werde ich auf dem Gehöfte der wailand Frau von Schuckmann zu Pogetz

2 Pferde, 2 Fohlen, 1 Bolle, 14 Kühe, mehrere Schweine, Federvieh, 1 Stuhlwagen, mehrere Bauwagen, Instrumenta rustica aller Art, worunter 2 eiserne Eggen, 2 Kornrummel, 2 Schneideladen, Mobilien, Betten, etwas Leinen, Haus= und Küchengeräth, Wirthschaftsvorräthe u. s. w.
gegen sofortige Zahlung meistbietend versteigern.

                                                    Schwetzky.


Auction.

Am Donnerstage, den 14. April, werden auf dem Pfarrhofe zu Herrnburg 5 Pferde, 8 Kühe, 2 Schweine, einige Schafe, 4 Bauwagen, 1 Reisewagen, 1 Kutschwagen, 2 Stuhlwagen, Sielengeschirr, Pflüge, Eggen, Reißer, und andere landwirthschaftliche Geräthschaften, einige Kleiderschränke und anderes Hausgeräth öffentlich meistbietend, gegen sofortige baare Bezahlung, verkauft werden. Anfang Vormittags 9 Uhr.


Am Montag den 11. und Dienstag den 12. April, Vormittags 9 Uhr präcise, soll im Hause Nr. 306 in der Fischergrube durch untenbenannten beeidigten Makler öffentlich meistbietend verkauft werden:

Eine Parthei theilweise etwas beschädigtes Steinzeug, Porzellan und Glaswaaren, von allen gebräuchlichen Sorten,

in bequemen Cavelingen.

Lübeck den 28. März 1859.

                                                    Heinr. Brockmann.


Vermischte Anzeigen.

Am Mittwoch, den 13ten d., beginnt die öffentliche Prüfung unserer Schüler.

Mittwoch Vorm. 8 Uhr: Choral; Realkl. I. Französisch; Realkl. II. Rechnen. - 10 1/4 Uhr: Realkl. I. Geschichte; Realkl. III. Geographie. - Nachmittags 2 Uhr: Realkl. II. Physik; Kbkl. I. Deutsch. - Entlassung. - Choral.
Donnerstag Vorm. 8 Uhr: Choral; Kbkl. III. Biblische Gesch.; Rechnen; Kbkl. II. Deutsch. 10 1/4 Uhr: Mdchkl. I. Rechnen; Mdchkl. II. Lesen. - Nachm. 2 Uhr: Mdchkl. I. Religion; Mdchkl. II. Religion. - Entlassung. -Choral.
Freitag Nachm. 2 Uhr: Elementarkl. bibl. Gesch. u. Lesen; Mdchkl. III. Lesen u. bibl. Gesch.
Zu gefälliger Theilnahme an diesen Schulfeierlichkeiten werden die hochgeehrten Mitglieder des Scholarchats, sowie alle Gönner und Freunde unserer Schulanstalten, insbesondere die Eltern und Angehörigen unserer Zöglinge hierdurch ehrerbietigst und höflichst eingeladen.
Schönberg, den 5ten April 1859.

                                                    Dr. Wittmütz, Rector.


Ich bin beauftragt, eine Bauerstelle zu verpachten und bereit, das Nähere mündlich mitzutheilen.
Schönberg den 7. April 1859.

                                                    Kindler, Advokat.


Der neunte Club im Hause des Herrn Aug. Spehr findet am Mittwoch d. 13. April statt.


Wir machen hiermit bekannt, daß der Krugtag der Schuhmachergesellen am Dienstag nach Ostern, dem 26. April stattfindet, und fordern sämmtliche Mitbrüder auf, am gedachten Tage zu erscheinen.
Schönberg, 6. April 1859.

                                                    Die Vorsteher und Altgesell
                                                    der Schuhmacher=Gesellen=Brüderschaft.


[ => Original lesen: 1859 Nr. 14 Seite 4]

Der bevorstehende Grönauer Markt fällt auf den 2ten Ostertag, wird aber am Dienstag den 26. April abgehalten.
Grönau 1859.

                                                    J. H. A. Rehbein,
                                                    Ortsvorsteher.


      Die

Mecklenburgische
Lebensversicherungs= und Spar=Bank
in Schwerin

schließt Lebens=, Leibrenten= und Sterbekassen=Versicherungen, Zeitrenten=, Darlehns=, Einlage= und sonstige Geldgeschäfte ab, und verzinst alle Kapital=Einlagen von mindestens 50 Taler (Mecklenburg) mit 3 1/4 Procent für's Jahr, durch die unterzeichneten Agenturen.

Agentur Schönberg und Dassow.

J. P. Bade,
Buchbinder.
                                J. P. Oldörp,
Schul= und Siechenmeister.


Von
Tapeten und Rouleaux

sind mir Proben auf Lager gegeben, die ich wegen Preiswürdigkeit einem geehrten Publikum zur gefälligen Auswahl empfehle.

                                                    C. Schwedt.


Das Lager der neuesten                          
Frühlings=Mäntelchen und Mantillen
von
U. Beermann & Co.
Lübeck, Klingberg 927,
ist wieder auf das reichhaltigste assortirt.                                                    


Mit                          
frischem Rüdersdorfer Kalk
empfiehlt sich bestens                                                    
                                                    A. Wigger.


Saat =Wicken,
Saat=Lupinen,
Saat=Hafer,
Saat=Gerste

bei                                                    Johs. Schwoll,
                                                           Lübeck, gr. Burgstraße 719.


An die Herren Landwirthe.

Wir empfehlen unsern künstlichen Dünger

(saurer phosphorsaurer Kalk, mit Zusatz von schwefelsaurem Ammoniak) für die bevorstehende Saatzeit besten. Für die Güte unseres Fabrikats spricht das Urtheil vieler landwirthschaftlicher Vereine, die Analysen berühmter Chemiker - vor allem aber die Praxis.
Der Preis pr. Centner Zollgewicht ist, inclusive Emballage frei vom Lager unserer Herren Agenten 3 1/4 Taler (Mecklenburg) Pr. Court, pr. comptant, ohne Decort.
Lager hält, und Aufträge nimmt entgegen in Lübeck Herr Johs. Schwoll.

Lüchow 1859.                                                      Chemische Fabrik
von
Carl Hennings & Co.


Den geehrten Blumenfreunden mache ich die ergebenste Anzeige, daß ich von meinen

Georginen,

welche durch viele neue Sorten vermehrt, auch in diesem Jahre wieder zu den bekannten Preisen Mitte Mai abgeben kann.
Demern d. 6. April 1859.

                                                    L. Bohn.


Am Dienstag den 12. April werde ich in Schönberg eintreffen, um das für mich zum Bleichen bestimmte Leinen abzuholen, welches ich beim Gastwirth Hrn. Fick abzugeben bitte. Zugleich bemerke ich, daß das Leinen mit reiner buchen Asche gebleicht wird.
Ratzeburg, 5. April 1859.

                                                    J. C. Wihe, Bleicher.


An der Wasserstraße ist zu Michaelis dieses Jahres eine Wohnung zu vermiethen. Das Nähere bei Landreiter Stüve Wittwe.


Unentgeltlicher Rath und Beistand für Bruchleidende.

Um dem Treiben einer Anzahl Pfuscher ein Ende zu machen, werde ich von jetzt an jedem Bruchleidenden meine Erfahrungen mittheilen, wodurch jeder geheilt werden kann. Ich werde dafür Nichts verlangen, als daß man die Briefe an mich frankire, denn das Bewußtsein, Viele glücklich gemacht zu haben, ist auch eines Opfers von meiner Seite werth.

                          Gezeichnet: Dr. med. J. Kaspar Menet,
                          Molken= und Badekurort Gais,
                          Kt. Appenzell R. V. (Schweiz).


Während der letzten 8 Tage sind mir aus meiner Holzkoppel 13 Eichen gestohlen worden. Ich verspreche demjenigen, der mir diesen Thäter so anzeigt, ich ihn gerichtlich belangen kann, 5 Thaler Belohnung. Auch denen, welche mir inskünftige Holzdiebe in meiner Holzkoppel namhaft machen, sichere ich eine Belohnung zu.

                          Hauswirth Fr. Voß in Wahlsdorf.


Backtafel für die Stadt Schönberg

Weizen=Milch=Brod. Pfd. Loth.   Pfd.   Loth.
Ein 2 Schillings=Kreuz= oder Franz=Brod, mit dem Aufbrod auf einen Schilling eine Dreilings=Semmel, soll wägen - 22
Ein Schillings=Kreuz= oder Franz=Brod desgleichen - 11
Ferner:
fünf große Milch=Semmel oder für 2 Schillinge - 22
fünf kleine Milch=Semmel oder für 1 Schilling - 11
Roggen=Brod von gebeuteltem Mehl, mit dem Aufbrod auf einen Schilling eines halben Dreilings werth, soll wägen:
ein 8 Schillings=Brod 4 30
ein 4 Schillings=Brod 2 15
ein 2 Schillings=Brod 1   7 1/2
Grob Hausbacken=Brod ohne Aufbrod:
ein 8 Schillings=Brod 8 -
ein 4 Schillings=Brod 4 -
ein 2 Schillings=Brod 2 -

Schönberg, den 6. April 1859.                          
                                                    Bürgermeister und Rath.


Kirchliche Nachrichten.
Schönberger Gemeinde.
In der Woche vom 31. März bis 7. April

Geboren: D. 3. dem Arbeitsm. Eggers vor Schönberg eine T. - D. 6. dem Hausw. Müller in Lockwisch eine Tochter.
Gestorben: D. 5. Thies Wigger, Hauswirth in Kl. Siemz 63 J. 11 M. a. - D. 6. Marie Louise Schrep, Krämermittwe in Schönberg, 56 J. a.


Getraide und Markt=Preise in Lübeck
am 6. April 1859.

Weizen 1 Taler (Mecklenburg) 8-18 Schilling (Mecklenburg),     Wicken 1 Taler (Mecklenburg) 24-36 Schilling (Mecklenburg),
Roggen - Taler (Mecklenburg) 42-46 Schilling (Mecklenburg),     Buchweizen - Taler (Mecklenburg) 34-38 Schilling (Mecklenburg),
Gerste - Taler (Mecklenburg) 36-39 Schilling (Mecklenburg),     Winter=Rapsaat 27-28 Mark (Lübeck)
Hafer - Taler (Mecklenburg) 32-38 Schilling (Mecklenburg),     Rübsen 19-20 Mark (Lübeck)
Erbsen 1 Taler (Mecklenburg) 4-10 Schilling (Mecklenburg)     Schlagleinsaat 17-18 Mark (Lübeck)
Butter 12 Schilling (Mecklenburg) pr. Pfund.     Kartoffeln, d. Faß 3 Schilling (Mecklenburg).
Fette Schweine, 100 Pfund 30 Mark.


Redaktion, Druck und Verlag von L. Bicker.


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