No. 12
Die Anzeigen erscheinen wöchentlich zweimal.
Dienstags und Freitags

Schönberg, den 25. März
1859
neunundzwanzigster Jahrgang
Preis vierteljährlich 20 Schilling (Mecklenburg) jährlich 1Mark (Lübeck) 32Schilling (Mecklenburg).
Jahrgang
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[ => Original lesen: 1859 Nr. 12 Seite 1]

- Oestreich ist gerüstet als ob es morgen in den Krieg ziehe, nicht nur in Italien, sondern in fast allen Provinzen. Lord Cowley, der Engländer, bat leiser aufzutreten, da Frankreichs Rüstungen übertrieben würden und nicht so groß seien. Da gab man ihm Nachweisungen über die Rüstungen Napoleons, über die er selbst erschrak und an Englands Regierung warnend berichtete. - Obgleich die Beziehungen zwischen Petersburg und Wien noch immer manches zu wünschen übrig lassen, so hat man dennoch in Oestreich mit der Haltung Rußlands in Bezug auf die italienische Frage volles und offenes Vertrauen.
- Auch in Sardinien sind die Saiten bis zum Platzen gespannt. Der letzte Mann ist und wird mobil gemacht. Minister Cavour gestand in der Kammer: Wir spielen Vabanque.
- Frankreich besetzt nach und nach ganz im Stillen die Rheingränze gegen Deutschland. Die Besetzung der kleinen französischen Festungen wird in kleinen Abtheilungen ausgeführt, um Aufsehen zu vermeiden. Zwischen Kehl (badisch) und Straßburg giebt es bereits Reibereien. Die Bundesfestung Rastatt wird verpallisadirt und die badische Garnison verstärkt.
- Aus Paris wird gemeldete daß Rußland die Vereinigung zu einem Congresse vorgeschlagen habe, um den Verwickelungen vorzubeugen, welche der Zustand Italiens hervorrufen könnte; ein Zustand, der geeignet ist, die Ruhe Europas zu stören. Der Congreß, zusammengesetzt aus Bevollmächtigten Frankreichs, Oestreichs, Englands, Preußens und Rußlands, würde in einer neutralen Stadt abzuhalten sein. Die französische Regierung habe dem Vorschlage Rußlands beigestimmt. Die Cabinette von London und Berlin hätten jedoch noch nicht officiell darauf geantwortet. - Die Sendung des englischen Gesandten Lord Cowley nach Wien hat ein günstiges Resultat gehabt für diplomatische Verhandlungen und deshalb werde der Zusammentritt einer Conferenz beantragt. Sowohl Frankreich wie Oestreich sollen sich geneigt erklärt haben, die politische Stellung Italiens der Prüfung eines Congresses der Großmächte zu unterwerfen, aber sie knüpfen ihre Einwilligung an Bedingungen, deren Vereinbarkeit zweifelhaft erscheint. - Wie es heißt, hat Kaiser Napoleon in einem eigenhändigen Schreiben an die Königin von England seinen Dank für die guten Dienste ausgedrückt, die ihr Cabinet ihm unter den obwaltenden Umständen geleistet habe.
- Bekanntlich hat der Kaiser der Franzosen durch die Präfecten nachforschen lassen, ob das französische Volk Krieg oder Frieden wünsche. Jetzt sind die Antworten von den sämmtlichen 86 Departements eingegangen. Davon haben sich 83 für den Frieden und nur 3 für den Krieg entschieden.
- Einem Berliner Pferdehändler ist durch das plötzlich eingetretene Verbot, Pferde auszuführen, ein arger Strich durch die Rechnung gemacht worden. Er hatte auf französische Bestellung etwa 100 starke Pferde in Mecklenburg angekauft und führte sie schleunigst der badischen Gränze zu. Wirklich hatte er nur noch wenige Meilen zurückzulegen, da kam ihm das Pferdeausfuhr=Verbot noch zuvor. Er sah sich demnach genöthigt, seine Pferde um ein Drittel billiger zu verkaufen.
- Im Augsburger Tageblatt macht der Zinngießer Eckert bekannt, daß er Helenamedaillen für den Metallwerth zum Einschmelzen kaufe. Diese und ähnliche Demonstrationen gegen die Helenamedaille haben bereits das Mißfallen des Kaisers Napoleon erregt. Darum das jüngste Decret, wonach ohne Erlaubniß des Kaisers kein Franzose fremde Orden und Ehrenzeichen ferner annehmen und tragen darf, mit dem Zusatze: daß diese Erlaubniß nur aus wichtigen und besonderen Gründen ertheilt werden wird.
- Ein Mechanikus in Berlin soll an dortigen Magistrat eine Eingabe gerichtet haben, worin er um die nöthige Unterstützung zur Ausführung einer Erfindung bittet, welche für unsere Communicationsmittel von großer Bedeutung sein würde. Er behauptet nämlich, einen Wagen herstellen zu können, der ohne Pferde= oder Menschenkraft durch mechanische Hülfsmittel fortbewegt wird, weder Eisenbahnen noch Chausseen bedingt und in beliebiger Größe für 5 bis 50 Personen construirt werden kann.
- Die gefährlichen Schwefelhölzer haben in Detmold in einem Bürgerhause großes Unglück angerichtet. Ein 8jähriges Mädchen spielt mit der Zündschachtel und brennt Hölzchen an; da hört es die Mutter kommen und sucht das verbotene Spielzeug zu entfernen. Indem es die Schachtel in einen Wandschrank stellen will, fällt, von ihm unbeachtet, etwa ein Dutzend Hölzchen in den Kaffeetopf. Es trinken Mutter und Kind von dem vergifteten Kaffe, fühlen sich schnell unwohl und holen den Arzt. Die Mutter wird gerettet, das Mädchen aber stirbt nach wenigen Stunden. Es ist eine gefährliche Waffe, die man Kindern und Unerfahrnen mit diesen so unschuldig aussehenden Hölzchen in die Hand giebt.


[ => Original lesen: 1859 Nr. 12 Seite 2]

Betrügereien beim Leinenhandel

sind in der jüngsten Zeit in großer Menge überall in Deutschland vorgekommen und mahnen dringend an scharfe Handhabung, beziehungsweise Reform der Hausirgesetze. Hier einige Worte über die Praxis solcher Gauner. Dieselben kommen in der Regel zu Zweien, meistens in eleganter Kleidung zu ihren Opfern, die sie sich mit großer Vorsicht aus den bemittelten, weniger geschäftskundigen Personen aller Stände auswählen. Sie machen die vertrauliche Mittheilung, daß sie im Begriffe seien, Bankerott zu machen oder nach Amerika auszuwandern oder eine sonstige große Reise anzutreten und von ihren Waarenvorräthen so viel als möglich zu Gelde machen müßten, oder daß sie eine Parthei Leinwand eingepascht hätten, deren Besitz sie ängstlich mache, und dergleichen, bitten um Verschwiegenheit, erklären, daß sie ihr Geschäft nur mit einem redlichen Mann machen wollten, nicht mit Juden, von denen sie fürchten müßten, betrogen zu werden (meist sind sie selbst Juden), und packen darauf, auch beim Widerstreben des Angeredeten, ihre Leinenwaaren aus, welche insgesammt ein sehr verlockendes Aeußere haben, welche sie aber nur im Ganzen verkaufen wollen. Sie zeigen einige Stücke vor, welche in der That einen wirklichen Werth haben, lassen sie prüfen, geben einen ungemein billigen Preis dafür an, erklären auch wohl, gerade diese Stücke als Zugabe auf den ganzen Vorrath geben zu wollen, stellen, wenn der Angeredete selbst einen großen Bedarf an Leinenwaaren nicht hat, einen bedeutenden Vortheil bei einem Wiederverkauf unter der Hand in Aussicht, kaufen wohl, wenn derselbe selbst Waaren zu verkaufen hat, ohne zu handeln verhältnißmäßig beträchtliche Posten davon ein, wofür sie sich den Preis vom Kaufpreis der Leinwand abrechnen lassen, verlangen im Uebrigen nur eine geringe Anzahlung, und in der Regel gelingt es den Betrügern ein Geschäft zu Stande zu bringen, wodurch der Käufer für große Summen mit Ausnahme der gedachten wenigen guten Stücke eine fast nutzlose Waare bekommt. - Chemische Untersuchungen haben nämlich ergeben, daß diese Leinwand zwar reines Leinen ohne den geringsten Zusatz von Baumwolle, aber dennoch nur von sehr geringem Werthe ist. Der dazu verwandte Flachs wird, meist in schlesischen Fabriken, ohne vorher gehechelt zu sein, mit seinen Holztheilen fein zerhackt und, mit einem Klebestoff vermischt, durch Maschinen gesponnen. Das aus diesem Gespinnst angefertigte Gewebe wird auf besonders kunstvolle Weise appretirt, so daß es der guten Leinewand täuschend ähnlich sieht, nach mehrmaligem Waschen jedoch entweder ganz unansehnlich oder sich gänzlich auflöst. Leider gelingt es den Betrügern dadurch, daß sie sich falsche Namen geben und sogleich nach dem Abschluß des Geschäfts weiter reisen, so wie durch ihre Schlauheit bei dem Geschäft nur zu oft der verdienten Strafe zu entgehen. Nur durch die Oeffentlichkeit können sie unschädlich gemacht werden.


Ein Zoll Länge mehr.
(Fortsetzung.)

"Von wem hat Sie dieses Papier erhalten?" examinirte der Officier mit strengem Ton die Mutter Pinkin. "Von einem dicken Herrn Officier zu Pferde", antwortete die Alte, wie sie von der riesigen Dirne angewiesen worden war, der noch mit einem andern Officier über die Felder ritt. "War's etwa unser gnädigster Fürst?" fragte der Hauptmann lauernd. "Ich denke nicht", versetzte die Alte. Einmal nur und von weiten habe ich unsern Landesherrn oder vielmehr bloß seinen goldigen Stern auf der Brust blitzen gesehen. Ueberdies sind meine alten Augen recht blöde geworden."
Wiederum fluchte der Hauptmann leise, aber entsetzlich. "Weiß Sie, hob er zu der Alten wieder an, was in dem Papier geschrieben steht?" - "Wie sollte ich? erwiderte jene. Selbst mit meiner Brille kann ich die großgedruckten Lieder im Gesangbuche nicht mehr lesen, geschweige Geschriebenes, das mir von Kindesbeinen an böhmische Dörfer geblieben sind."
"Herr Lieutenant von Itzenplitz! rief nun der Hauptmann aus, kommen Sie einmal her zu mir! Da, lesen Sie diesen verfluchten Wi - Zettel, und dann gestehen Sie mir zu, daß ein heiliges Kreuzdonnerwetter neunundneunzigmal in die verfluchte Geschichte einschlagen möchte. Daß gerade mich dieser Auftrag treffen muß! Meine armen Jungens! Was werden diese dazu sagen!"
Der Lieutenant las, erstarrte, und das Papier entglitt seiner Hand. "Mir steht der Verstand still!" sprach er, seine Augen auf die unansehnliche Gestalt der Mutter Pinkin heftend. -. "Mir auch! rief der Hauptmann. Ein stolzes Roß neben eine kleine magere Kuh gespannt ist lange nicht so schlimm, als dieser Fall. Dennoch muß ich dem allerhöchsten Befehle nachkommen. Feldwebel Bommri, lasse Er die Wachtmannschaft zusammentreten und suche Er den Längsten darunter aus." - "Nicht nöthig das, mein Hauptmann, versetzte der Feldwebel, der Längste hier ist der Gefreite Hennisch, zählt genau 84 Zoll." - "Er thut, wie ich ihm befohlen habe, sprach der Hauptmann streng und mit finster zusammengezogenen Augenbrauen. Unterofficier Werner! Er springt indeß zu unserm Feldprediger, und sagt demselben, daß er, laut allerhöchsten Befehls, ungesäumt hierher sich zu verfügen und mit allem Erforderlichen zu einer Copulation sich zu versehen habe."
Die Wachtmannschaft stand aufmarschirt und in schnurgerader Linie gerichtet. Wohl war es ein erhebender Anblick, die riesigen Männer voll Kraft und in geschulter Mannszucht, wie aus einer Form gegossen und in gleicher schmucker Uniform, dazu wie eine hohe Mauer aufgestellt zu sehen. Die Grenadiere selbst fühlen das Imposante in ihrer Vereinigung. Darum hob sich jeder Nacken stolz empor, und muthiger blitzten die grade aus gerichteten Augen. Vor sie hin trat jetzt der Hauptmann, in der Hand das vor Zorn zerknitterte Papier. "Jungens! hob er zu den Riefen an, es ist der unabänderliche Willen unsers allergnädigsten Fürsten und obersten Kriegsherrn, daß Einer von Euch, und zwar der Längste, dieses alte Tornister von Weib, diese Runkunkel und Hexe zu seiner Frau mache. Der Feldprediger ist bereits unterwegs und an mir nur noch das Heraussuchen des Längsten unter Euch."

(Fortsetzung folgt.)


Anzeigen.


Präclusivbescheid.

Wider alle Diejenigen, welche sich mit ihren Forderungen und Ansprüchen an die, von dem Schlössermeister Peters unterm 25. Juni 1835 über 300 Taler (Mecklenburg) N2/3 an den Kanzleiboten Gehrcke ausgestellte, später jedoch nur noch über 100 Taler (Mecklenburg) N2/3 validirende, und verloren gegangene Schuldverschreibung, im gestrigen Professions=Termine nicht gemeldet haben, ist unterm heutigen Tage die Präclusion erkannt, und die besagte Obligation für mortificirt erklärt.
Ratzeburg den 18. März 1859.

Königlicher Stadt=Commissarius.
Bürgermeister und Rath.
In fidem

(L. S.)                                                      Richter,
Stadtsecretair.

Gutsverpachtung.
Am 20. April d. J.,
Vormittags 11 Uhr,

soll das im Herzogtum Lauenburg, 2 Meilen von Lübeck und 1 1/2 M. von Ratzeburg gelegene adlige Allodial=Gut Groß= (oder Rondeshagener) Weeden nebst Zubehör, circa 600-700 Tonnen groß, durch das unterzeichnete Gericht auf zehn auf ein=

[ => Original lesen: 1859 Nr. 12 Seite 3]

ander folgende Jahre, vom 1. Juni d. J. angerechnet, öffentlich verpachtet werden, und werden Pachtliebhaber ersucht, sich zum Termin im

Hôtel zum Rathskeller in der Stadt Ratzeburg

einzufinden, woselbst die Licitation stattfinden soll.
Das Gut kann 14 Tage vor dem Termin besichtigt werden, und sind die Pachtbedingungen ebenfalls 14 Tage vor dem Termin in der Wohnung des unterzeichneten Justitiars in Ratzeburg jeden Vormittag bis 1 Uhr, sowie auf dem Hofe Groß=Weeden selbst zur Einsicht ausgelegt.
Adliches Gericht Rondeshagen für Groß=Weeden;
Ratzeburg den 5. März 1859.

                                                    Sachau.


Verkaufsanzeigen.

Für die testamentarische Universal=Erbin der im Februar d. J. verstorbenen wailand Frau von Schuckmann gebor. von Gundlach zu Pogez, bin ich das von dieser besessene separirte Gehöft zu Pogez, im Fürstenthum Ratzeburg, öffentlich meistbietend zu verkaufen beauftragt, und habe ich hierzu auf

Montag den 30. d. M.,
Morgens 11 Uhr,

einen Termin zu Schönberg im Spehrschen Gasthause (Stadt Hamburg) angesetzt, wozu Kaufliebhaber hiermit eingeladen werden.
Bei annehmlichem Gebot wird der Zuschlag, gegen Entrichtung einer Conventionalpön von 1000 Taler (Mecklenburg) Court., sofort ertheilt werden und die Tradition wird derselben sobald wie den Umständen nach thunlich folgen können. Die Verkaufsbedingungen liegen vom 15. d. M. an resp. bei mir und auf dem Gehöfte selbst zur Einsicht bereit, und es steht die Besichtigung des letzteren, auf desfallsige Meldung bei dem auf dem Gehöfte befindlichen Wirthschafter Schäding, zu jeder Zeit frei.
Das Gehöft besteht unter den durch die landesherrliche Versicherungs=Acte für die Dorfschaft Pogez vom 31. März 1810 bestimmten Verhältnissen und hat nach der Pogezer Charte überhaupt einen Flächenraum von 22,389 []Ruthen, außer durch zwei Anbauerstellen, welche jede jährlich 2 Taler (Mecklenburg) N2/3tel an das Gehöft zahlen, occupirten 480 []Ruthen; und es sind davon jährlich 90 Scheffel Roggen nach dem Lübecker Martini=Preise zu entrichten und 8 Spanntage zu leisten. - Das Wohnhaus ist massiv und noch im fast neuen Zustande, und außerdem sind die erforderlichen Wirthschaftsgebäude vorhanden.
Boitzenburg den 3. März 1859.

                                                    E. Bölte, Dr. jur.


Zum Verkaufe des Wohnhauses mit der Brennerei c. p. des wailand Gastwirths und Brenners Rathje hieselbst ist ein erster Termin auf

Donnerstag, den 7. April d. J.,
Morgens 11 Uhr,

und ein zweiter und letzter auf

Donnerstag, den 14. April d. J.,
Morgens 11 Uhr,

angesetzt, wozu Kaufliebhaber hiedurch geladen werden.
Gadebusch, den 21. März 1859.

                                                    Bürgermeister und Rath.


Bekanntmachung.

Alle bisher unberichtigt gebliebenen Beiträge zur ersten Hebung der Armensteuer können noch in den nächsten 8 Tagen an die resp. Armenvorsteher bezahlt, nach Ablauf dieser Frist aber müssen die Listen zur Einforderung der verbliebenen Rückstände Großherzoglicher Landvogtei übergeben werden.
Schönberg den 24. März 1859.

                                                    Die Armenbehörde.


Vermischte Anzeigen.

Nachdem zu der vom landwirthschaftlichen Vereine in Verbindung mit der diesjährigen Thierschau beabsichtigten Gewerbe=Ausstellung, zahlreiche Anmeldungen eingegangen sind, hat der landwirthschaftliche Verein in seiner Versammlung am 4ten d. M. die Abhaltung der Gewerbe=Ausstellung beschlossen, und eine Committe, bestehend aus dem Hrn. Wicke von Demern, Schulze Oldörp in Boitin=Resdorf, und Lichtfabrikant Spehr hieselbst, erwählt, welchen die Leitung aller mit der Gewerbe=Ausstellung in Verbindung stehender Angelegenheiten, so wie die demnächstige Aufstellung der einzuliefernden Gegenstände übertragen ist. Indem dies allen Denjenigen, welche Lieferungen zur Gewerbeausstellung angemeldet haben, bekannt gemacht wird, wird denselben zugleich angezeigt, daß die benannte Committe gern bereit sein wird, alle weitere Auskunft zu ertheilen.
Schönberg den 17. März 1859.

                                                    Der Vorstand
                                                    des landwirtschaftlichen Vereins.


Der achte Club im Hause des Herrn Aug. Spehr findet am Mittwoch d. 30. März statt.


In eine Vollstelle des hiesigen Fürstenthums von ganz vorzüglichem Boden werden sogleich Geldpöste von 100 Taler (Mecklenburg), 300 Taler (Mecklenburg), 500 Taler (Mecklenburg) und 700 Taler (Mecklenburg) N2/3 auf ältere gerichtliche Obligationen und gegen größte Sicherheit gesucht. Hierauf Reflectirende wollen sich binnen 8 Tagen und spätestens bis zum 30. März bei Unterzeichnetem melden.

                                                    J. P. Bade, Buchbinder.


Zum bevorstehenden Ostern empfehle ich mich, namentlich für Confirmanden, mit Tuchen und Bukskin, Cassinett von 7 Schilling (Mecklenburg) die Elle an, Rocks= und Hosenzeugen in großer Auswahl, Tüchern in aller Art, großen seidenen Umschlagtüchern und Double Shwals, fertigen Mänteln und Mantillen, 6/4 und 8/4 breiten Seidenzeugen und Atlas, so wie mit den neuesten Brocat=Bändern, Kleiderzeugen in großer Auswahl u. s. w.

Schönberg.                                                      Ludwig Creutzfeldt,
Siemzerstraße.


Das Lager der neuesten                          
Frühlings=Mäntelchen und Mantillen
von
U. Beermann & Co.
Lübeck, Klingberg 927,
ist wieder auf das reichhaltigste assortirt.                                                    


Citronen, das Dutzend 10 Schilling (Mecklenburg),
schöne neue Apfelsinen


bei                                                    Aug. Spehr.


Mit                          
frischem Rüdersdorfer Kalk
empfiehlt sich bestens                                                    
                                                    A. Wigger.


Das Haus Nr. 178. in der Balauerfohr in Lübeck, mit Krug= und Hökerei=Gerechtigkeit und mit einem Miethe=Ertrag von 44 Taler (Mecklenburg) für 4 Wohnungen, soll Ende dieses Monats für 3200 Mark (Lübeck), mit einer Anzahlung von ,1200 Mark (Lübeck), verkauft werden. Näherer bei B. H. F. Dencker, Balauerfohr Nr. 178.


Zu verkaufen in Lübeck: Ein Haus in baulichem Stande, worin Hökerei= und Schenkwirthschaft betrieben werden darf. Kaufpreis 5000 Mark (Lübeck), Anzahlung 1500 Mark (Lübeck). Näheres Tünkenhagen Nr. 165 in Lübeck.


[ => Original lesen: 1859 Nr. 12 Seite 4]

200,000 Gulden  neue österr. Währung  zu gewinnen
bei der am kommenden 1. April stattfindenden Gewinn=Ziehung
der kaiserl. Königl. Ostreich'schen Part. - Eisenbahnloose.
Jedes Obligationsloos muß einen Gewinn erhalten.

Die Hauptgewinne des Anlehens sind: 21mal Wiener Währung fl. 250,000, 71mal fl. 200,000, 103mal fl. 150,000, 90mal fl. 40,000, 105mal fl. 30,000, 90mal fl. 20,000, 105mal fl. 15,000, 370mal fl. 5000, 20mal fl. 4000, 258mal fl. 2000, 754mal fl. 1000.
           Der geringste Gewinn, den mindestens jedes Obligations=Loos erbeten muß, beträgt 140 fl. im 24 Guldenfuß oder 80 Thlr. Pr. Cour.
           Obligations=Loose, deren Verkauf überall gesetzlich erlaubt ist, erlassen wir zum Tages=Cours, nehmen aber solche auf Verlangen sofort nach genannter Ziehung weniger 3 Thlr. pr. Cour. wieder zurück.

           Es haben daher auch unsere resp. Abnehmer, welche jetzt schon gesonnen sind, uns Ihre Obligations=Loose nach erwähnter Ziehung wieder zu erlassen, anstatt des vollen Betrags nur den Unterschied des An= und Verkaufpreises von 3 Thlr. pr. Crt. für jedes zu verlangende Obligations=Loos einzusenden. (NB. Bei Uebernahme von 11 Obligations=Loosen sind nur 30 Thlr. pr. Crt. zu zahlen, gegen Einsendung von 60 Thlr. werden dagegen 24 Obligationsloose überlassen.)
           Die entfallenden Gewinne werden den resp. Interessenten, welche ihre Loose direct von unterzeichnetem Bankhaus bezogen, sofort von demselben baar übermittelt.
           Pläne gratis. - Ziehungslisten sofort franco nach der Ziehung.
           Alle Aufträge sind direct zu richten an

                                                    Stirn & Greim,
                                                    Bank= und Staats=Papieren=Geschäft
                                                    in Frankfurt a./M.

NB. Der Betrag der Bestellung kann auch nach Wunsch durch Postnachnahme von uns erhoben werden.


An die Leser der Eisenbahn=Zeitung.

                    Auf mehrfache Anfragen hier die Anzeige, daß Anfangs April eine größere neue Erzählung von

Golo Raimund

beginnen wird. - Abonnements für das folgende Quartal wolle man bei mir rechtzeitig machen, um der completen Zusendung gewiß zu sein.
                    Die Eisenbahn=Zeitung erscheint wöchentlich vier Mal im größten Zeitungsformat, und enthält in freimüthiger, bündiger Sprache das Interessanteste aus allen Zweigen des öffentlichen Lebens, Tagesgeschichte, Politik, Literatur, Handels= und Börsenberichte, Fonds=, Geld=Course u. s. w.
                    Das Feuilleton der Eisenbahn=Zeitung bringt wöchentlich etwa 4 Romanbogen an interessanten Erzählungen. In sittlicher Beziehung kann die Eisenbahn=Zeitung jungen Damen unbedenklich zum Lesen gegeben werden.
                    Das vierteljährliche Abonnement kostet nur 40 Schilling (Mecklenburg) L.=M.

                                                    Wilh. Heincke.


Die neuen Muster=Karten von Tapeten und Borden in großer und schöner Auswahl sind eingetroffen. Auch ist mir eine Musterkarte von Rouleaux beigesandt, die ich zu billigen Preisen empfehle.

                                                    Aug. Spehr.


An der Wasserstraße ist zu Michaelis dieses Jahres eine Wohnung zu vermiethen. Das Nähere bei Landreiter Stüve Wittwe.


Es wird hierdurch bekannt gemacht, daß die Ueberfahrt über die Brücke bei der Pahlinger Mühle nach Herrnburg einer bedeutenden Reparatur wegen bis auf weiteres gesperrt bleiben muß.
Pahlingen den 16. März 1859.

                                                    Müller Mentz.


Backtafel für die Stadt Schönberg

Weizen=Milch=Brod. Pfd. Loth.   Pfd.   Loth.
Ein 2 Schillings=Kreuz= oder Franz=Brod, mit dem Aufbrod auf einen Schilling eine Dreilings=Semmel, soll wägen - 23
Ein Schillings=Kreuz= oder Franz=Brod desgleichen - 12 1/2
Ferner:
fünf große Milch=Semmel oder für 2 Schillinge - 23
fünf kleine Milch=Semmel oder für 1 Schilling - 12 1/2
Roggen=Brod von gebeuteltem Mehl, mit dem Aufbrod auf einen Schilling eines halben Dreilings werth, soll wägen:
ein 8 Schillings=Brod 4 23
ein 4 Schillings=Brod 2 11 1/2
ein 2 Schillings=Brod 1   5 3/4
Grob Hausbacken=Brod ohne Aufbrod:
ein 8 Schillings=Brod 7 24
ein 4 Schillings=Brod 3 28
ein 2 Schillings=Brod 1 30

Schönberg, den 19. März 1859.                          
                                                    Bürgermeister und Rath.


Der Schleichsteig über meine Koppeln nach der Kl. Mister Sandkuhle untersage ich hiedurch für Jedermann, und werde ich solche, die dennoch darauf betroffen werden, dem Gerichte zur Bestrafung anzeigen.
Kl. Mist d. 22. März 1859.

                                                    Hauswirth Oldenburg Wittwe.


Kirchliche Nachrichten.
Schönberger Gemeinde
In der Woche vom 17. bis 24. März

Geboren: D. 17. dem Schustermeister Wiencke in Schönberg ein S. - D. 16. dem Rademacher Runge in Rabensdorf eine T. - D. 21. dem Arbeitsm. Niemann in Petersberg eine T. - D. 22. dem Hauswirth H. Voß in Petersberg eine T. - D. 23. dem Schneidermeister Lüth in Schönberg ein S. - D. 23. ein unehel. Kind.
Gestorben: D. 17. Cath. Elis. Wiese aus Bechelsdorf, 8 J. a. - D. 18. Joach. Carl Schwarz, Produktenhändler aus Raddingsdorf, 47 J. a. - D. 19. Maria Wigger, Altentheilerin aus Gr. Bünsdorf, 80 J. a. - D. 22. Joch. Peter Hundt, Arbeitsm.sohn aus Rottensdorf, 3 Wochen a.

Anzeige.

Freitag den 25. März nehmen die Passionswochengottesdienste ihren Anfang.


Getraide und Markt=Preise in Lübeck
am 23. März 1859.

Weizen 1 Taler (Mecklenburg) 10-18 Schilling (Mecklenburg),     Wicken 1 Taler (Mecklenburg) 40-44 Schilling (Mecklenburg),
Roggen - Taler (Mecklenburg) 42-46 Schilling (Mecklenburg),     Buchweizen - Taler (Mecklenburg) 34-38 Schilling (Mecklenburg),
Gerste - Taler (Mecklenburg) 38-40 Schilling (Mecklenburg),     Winter=Rapsaat 27-28 Mark (Lübeck)
Hafer - Taler (Mecklenburg) 32-38 Schilling (Mecklenburg),     Rübsen 19-20 Mark (Lübeck)
Erbsen 1 Taler (Mecklenburg) 8-12 Schilling (Mecklenburg)     Schlagleinsaat 17-18 Mark (Lübeck)
Butter 12 Schilling (Mecklenburg) pr. Pfund.     Kartoffeln, d. Faß 3 Schilling (Mecklenburg).
Fette Schweine, 100 Pfund 30 Mark.


Redaktion, Druck und Verlag von L. Bicker.


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