No. 7
Die Anzeigen erscheinen wöchentlich zweimal.
Dienstags und Freitags

Schönberg, den 18. Februar
1859
neunundzwanzigster Jahrgang
Preis vierteljährlich 20 Schilling (Mecklenburg) jährlich 1Mark (Lübeck) 32Schilling (Mecklenburg).
Jahrgang
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[ => Original lesen: 1859 Nr. 7 Seite 1]

- Die Taufe des jungen Prinzen des königl. preußischen Hauses soll auf die ersten Tage des März festgesetzt sein. Als Pathen nennt man den König und die Königin, die Königin von Großbritannien, den Kaiser von Rußland, den Kaiser von Oestreich, den König der Belgier und den König von Hannover. - Der glücklichste Vater unter der Sonne ist Prinz Friedrich Wilhelm von Preußen. Ich bin nicht im Stande, sagte er, der Vorsehung für all mein Glück zu danken. Wie selten sei es in einer Lebensstellung wie der seinigen gestattet, sich die treue Gefährtin nach des Herzens Neigung zu wählen! Dieses großen Glückes sei er theilhaftig geworden. Er und seine Gattin liebten sich gegenseitig unaussprechlich und seien ein Herz und eine Seele. Vom preußischen Volk sei seiner jungen Frau ein herzlicher Empfang ohne Gleichen geworden. Sie sei in Preußen schon ganz heimisch und liebe es als ihr zweites Vaterland. Und diese Frau seiner Wahl schenke ihm im ersten Jahr einen Sohn, dessen Geburt das ganze preußische Land in lauter Freude zujauchze. Sagen Sie selbst, meine Herren, bin ich nicht ein Glückskind?
- Wie es heißt, bemüht sich Frankreich darum, daß Preußen erklären möge, es werde sich bei einem etwanigen Kriege mit Oestreich neutral verhalten. Es ist natürlich nicht daran zu denken, bemerkt die N. Pr. Ztg., daß Preußen sich zu einer solch traurigen Erklärung verstehen werde. Je energischer Preußen solch eine Forderung abweist, desto eher wird der Friede Europas zu erhalten sein. - Preußen soll in diplomatischen Umlaufschreiben erklärt haben, es werde Oestreich zur Seite stehen, wenn dieses von Frankreich angegriffen werde, und Deutschland mit ihm. Es herrscht hier nur Eine Stimme der Entrüstung über die französischen Kriegsdrohungen und deren Urheber. Die deutsche Einheit wird jetzt von Zunge zu Zunge gepredigt. Auf der Straße und im Wirthshause, in der Postkutsche, im Eisenbahnwagen oder auf dem Dampfschiffe, wo nur Menschen zusammenkommen, da ist die Unterhaltung sehr lebhaft und reich an unhöflichen Ausdrücken. Was Oestreich, den zunächst Betheiligten, betrifft, so erwartet es, gestärkt durch die Sympathien des übrigen Deutschland, in geschlossenen Reihen das, was da kommen soll. Wird man uns, sagt die Oestr. Ztg., ungestört lassen, so werden wir ruhig in unserm Sitze bleiben. Wird man uns Schimpfliches bieten, so werden wir es zurückweisen. Wird man uns angreifen, so werden wir beweisen, daß die Soldaten von Leipzig und Novara noch nicht ausgestorben sind. Wir glauben nicht, daß ein Cabinet es je wagen werde, einen Antrag an Oestreich zu stellen, der es zur Rolle der Türkei verurtheilen würde.
- In Wien spricht man von Verhandlungen, welche angebahnt worden, um die Differenz zwischen Oestreich und Frankreich einer friedlichen Ausgleichung entgegen zu führen, und von der Vermittelung dieser Verhandlungen, der sich zu diesem Ende die eine oder die andere Großmacht unterzogen hätte. Daran ist kein Zweifel, daß die östreichische Regierung einer freundlichen Lösung der schwebenden Fragen durchaus geneigt ist und daß sie aufrichtig die Erhaltung des Friedens wünscht.
- England denkt und thut wie Oestreich: wenn du Frieden haben und halten willst, so sei zum Kriege gerüstet! Zehn Millionen Pfund wird die Regierung vom Parlament für Rüstungen verlangen und 3000 Matrosen anwerben.
- Die Rede des Kaisers Napoleon hat auf das diplomatische Corps einen verschiedenen Eindruck gemacht. Die meisten Diplomaten erblicken in ihr die Aufrechthaltung der Kriegsaussichten; andere schöpfen aus ihr die Ansicht, daß ein bewaffneter Conflict in allzunaher Aussicht ausbrechen werde. Das kürzeste Urtheil über dieselbe ist: Der Kaiser verspricht nichts, verpflichtet sich zu nichts und alles bleibt wie es vorher war.
- Im südlichen Frankreich werden die Vorbereitungen zu einem Feldzug in augenfälligster Weise und in so großartigem Maßstabe getroffen, daß man unmöglich an bloße Vorsichtsmaßregeln denken kann. Besonders bezeichnend ist, daß man auch für einen Seekrieg rüstet. Frankreich ist von keiner Seite bedroht, die Rüstungen müssen also für eine Drohung gelten. Paris selbst fängt an, sich ein kriegerisches Aussehen zu geben. Ein mit Nähmaschinen für das Heer arbeitender Fabrikant sucht mit riesigen Anschlägen an den Straßenecken Arbeiterinnen, denen er hohen Lohn verspricht. Die 18,000 Mann starke Division Renaud ist aus Algier nach Lyon beordert. In Vincennes werden Massen von Pulverfässern und Cartouchen hergerichtet. Nicht weniger als 650 sogenannte Kaiserkanonen werden vollständig montirt. Nach Marseille wurden 50,000 Congreve=Rakaten versandt. Dampfer können 50,000 Mann nach Venedig und eben so viele nach Genua bringen.
- Eine neue Verlegenheit für die Diplomatie ist in der Moldau und Walachei entstanden. Alexander Cousa ist vor Kurzem zum Fürsten der Moldau und eben jetzt auch zum Fürsten der Walachei erwählt worden. Das ist gegen das ausdrückliche Uebereinkommen der Großmächte in der Pariser Conferenz. Dort wurde beschlossen, die Moldau und Walachei sollen jede einen besondern Fürsten haben, es dürfe keine Union stattfinden. Napoleon hat die Verletzung der Verträge gutgeheißen. Es heißt, daß im Laufe dieses Monats abermals eine

[ => Original lesen: 1859 Nr. 7 Seite 2]

Conferenz der Großmächte in Paris zusammentreten wird, worin über diese Wahl entschieden werden soll, wo zugleich auch eine Besprechung über die Zustände in Mittel=Italien vorkommen wird.
- Der Bestand des deutschen Bundesheeres zählt im Frieden 458,215 Mann Infanterie, 79,030 M. Cavallerie, 54,172 M. Artillerie, 11,943 M. Pioniere und Genietruppen, 1291 M. höhere Stäbe, im Ganzen also 604,651 M. Rechnet man zu dieser Zahl der streitbaren Mannschaft die Nichtcombattanten (Sanitätstruppen, Beamten etc.) 41,327 M., so ergibt der Totalbestand des deutschen Bundesheeres 645,978 Mann. - Die streitbare Mannschaft des 1., 2. und 3. Armeecorps (Oesterreich) im Ganzen 198,344 Mann; 4., 5. u. 6. Armeecorps (Preußen) 176,046 M.; 7. Armeecorps (Baiern) 56,174 M.; 8. Armeecorps (Württemberg, Baden, Großherzogth. Hessen) 51,085 M.; 9. Armeecorps (Sachsen und Kurhessen) 53,895 M. 10. Armeecorps (Hannover und norddeutsche Staaten) 50,855 M. Reserve=Infanterie 16,891 Mann.
- In der Provinz Posen schließen Händler mit den bedeutendsten Producenten Kauf=Contracte über die zu erwartende Wolle ab, wofür sie gegen vorigjährige Wollpreise 15-25 Thaler den Centner mehr zahlen. Die angekauften Quantitäten sind meist für größere auswärtige Häuser bestimmt.
- Während wir uns gegenwärtig einer milden Witterung erfreuen, hat man in Nordamerika eine strenge Kälte; der Thermometer sank dort Mitte Januar bis 33 Gr. unter Null. Der Eisenbahnbetrieb stand still, weil die Lokomotiven eingefroren waren und hartnäckig jeden Dienst versagten.
Auf einer engl. Eisenbahn hat man jetzt Schlaf=Waggons eingeführt. Sie enthalten in drei Reihen 36 Betten auf Federn mit Haarmatratzen und warmer Decke, und alle Bequemlichkeit eines Schlafzimmers.
- Selbst die Beschäftigungen zum Vergnügen macht die Industrie jetzt aufs Möglichste bequem. Die Damen brauchen beim Canevas=Sticken sich nicht mehr die Augen mit mühseligem Zählen der Maschen anzustrengen, oder über die Auswahl der Farben verlegen zu sein. Der schon länger übliche bunte Druck der Arabesken= und Blumenmuster auf Canevas zur Stickerei von Teppichen, Kissen, Decken etc., wird jetzt noch dadurch vervollständigt, daß die einzelnen Felder mit farbigen Wollenfäden vorgezogen werden, was die Arbeit und Aufmerksamkeit bedeutend erleichtert. In den Tapisseriehandlungen sind mehrere Ellen lange Canevas, in dieser Weise in Arabeskenstil vorgemustert, ausgestellt.
(Fossile Kunden aus uralter Zeit.) In einem bei Plymouth gelegenen Kalksteinbruche wurden kürzlich eine Menge sehr interessanter fossiler Ueberreste gefunden: Zähne, Knochen und sonstige Bestandtheile von Löwen, Tigern, Elephanten, Rhinocerossen, Pferden, Hyänen und andern Thieren. Diese Entdeckung macht in geologischen Kreisen großes Aufsehen. Wie viele Jahrtausende verflossen sein müssen, seitdem diese Thiere aufgehört haben, auf einem Punkte zu existiren, läßt sich aus dem Umstande ermessen, daß die Höhle, in welcher diese Thiere gefunden sind, sich in einer vom Meeresstrande tausend Fuß entfernten Kalksteinklippe befindet. Die Höhle selbst liegt 70 Fuß über dem höchsten Niveau der Fluth, ist 20 Fuß lang, 10 Fuß hoch und gegen 70 Fuß weit.
- Warum zeitigen die wachsenden Tage nicht auch den Morgen? Man hört oft die Frage aufwerfen, woher es komme, daß, obgleich wir in der Mitte des Januar bereits 28 Minuten der Nacht abgewonnen haben, wir dennoch vor 8 Uhr Morgens das Tageslicht nicht gewahr werden. Man hört häufig, die Atmosphäre, welche um diese Jahrszeit gewöhnlich mit Regen oder Schnee erfüllt sein und so den Morgen verdunkeln soll, für diese Verspätung verantwortlich machen. Diese Verzögerung ist aber ganz unabhängig von allen atmosphärischen und Witterungsverhältnissen. Die Angaben des Kalenders, daß vom 22. bis 31. December die Tage um 5 Minuten, und vom 1. bis 15. Januar um weitere 23, zusammen also um 28 Minuten zugenommen haben, sind allerdings richtig; nicht so der Schluß, daß hiernach bis zur Mitte Januar der Tag um 14 Minuten früher beginnen und um eben so viel später enden müsse. Es beruht dies nicht auf den astronomischen Gesetzen, sondern einfach auf unserer Zählungsweise der Tagesstunden und der Regulirung unserer Uhren. Wenn die wachsenden Tage die Morgenstunde - nach der mittleren Zeit gerechnet, welche unsere Uhren angeben - nicht zu beschleunigen scheinen, so ist dies dem Umstande zuzuschreiben, daß vom 25. December ab der angenommene Mittag dem wahren Mittag um einen stetig steigenden Bruchtheil einer Stunde voraus ist und daß also die künstlichen Uhren den Morgen in eine frühere Zeit verlegen, als ihm die Sonnenuhr bestimmt hat. Wenn unsere Uhren 8 zeigen, so zählt die Sonnenuhr am 1. Januar erst 7 Uhr 56 Minuten; am 11. Januar 7 Uhr 52 Minuten, am 17. Januar 7 Uhr 50 Min., am 31. 7 U. 47 M. und endlich 7 U. 46 M. am 11. Februar. Wenn man nun die Zeitangabe der künstlichen Sonnenuhr immer mehr vorauseilen sieht, nach demselben Verhältniß, in welchem der Tag zunimmt, so darf es nicht überraschen, daß das Wachstum des Tages jeden Morgen durch die immer steigende Avancirung der künstlichen vor der Sonnenuhr absorbirt wird. Das erklärt auch vollständig die Wahrnehmung, daß um diese Jahreszeit der Tag den Morgen nicht zu zeitigen scheint.


Einnahme und Ausgabe des Missionsvereins im Fürstenthum Ratzeburg.

I. 1857.

Einnahme.

[Tabelle siehe im Abbild der Originalseite]

Ausgabe.

[Tabelle siehe im Abbild der Originalseite]

II. 1858.

Einnahme.

[Tabelle siehe im Abbild der Originalseite]

[ => Original lesen: 1859 Nr. 7 Seite 3]

Ausgabe.

[Tabelle siehe im Abbild der Originalseite]

Außerdem sind folgende Gaben mit besonderer Bestimmung durch mich befördert:

1. Kostgeld für das Kind Bertha Herrnburg in Majaveram, von der Gemeinde Herrnburg zusammengebracht,
pro 1857 15 Taler (Mecklenburg) pro 1858 15 Taler (Mecklenburg) pro 1859 15 Taler (Mecklenburg) 2. für Beierlein's Missionsschule, aus einer Schule des Fürstth. Ratzeburg 1 Taler (Mecklenburg) 16 Schilling (Mecklenburg)                                                     Summa 46 Taler (Mecklenburg) 16 Schilling (Mecklenburg)
Herrnburg, den 10. Februar 1859.

                                                    J. Rußwurm, Pastor,
                                                    Kassenführer des Missionsvereins.


Anzeigen.


Verkaufsanzeigen.

Holzverkauf.


Am Montage den 21. Febr. sollen unter den bekannten Bedingungen im Sülsdorfer Zuschlage gegen baare Zahlung meistbietend verkauft werden:

8 Faden buchen Knüppelholz,
1 1/4 do. tannen Holz,
> und wollen sich Kaufliebhaber Morgens 10 Uhr am Schlagbaum des Kleinfelder Zuschlages einfinden.
Ferner
am Dienstag den 22. Februar in den Hohenmeiler Tannen:
69 Faden tannen Kluftholz,
90 Faden tannen Knüppelholz,
und im Heidenholz:
4 1/2 Faden buchen Knüppelholz und
2 1/4 Faden buchen Olm,
zu welchen Auctionen sich Käufer Morgens 10 Uhr auf dem Forstgehöfte zur Hohenmeile einzufinden haben.
Schönberg den 17. Febr. 1859.

                                                    Danckwarth.



Holzverkauf.

Am Mittwoch d. 23. Februar sollen unter den bekannten Bedingungen gegen baare Zahlung im Seebruch meistbietend verkauft werden:

  5 Faden eichen Kluft= und Knüppelholz,
26 Faden buchen Knüppel= u. Olmholz und
14 Faden tannen Kluft= und Knüppelholz,
wozu sich Kaufliebhaber Morgens 10 Uhr bei dem Forsthause zu Römnitz einfinden wollen.
Schönberg den 17. Februar 1859.

                                                    Danckwarth.


Die Erben des wailand Herrn Cammer=Ingenieur Peeck zu Gostorf haben mich beauftragt, das ihnen gehörige, zu Gostorf Domanial=Amts Grevesmühlen sub No. 15. gelegene Erbpachtgehöft öffentlich meistbietend zu verkaufen, und setze ich dazu einen einzigen Termin auf

den 4. März d. J., Morgens 11 Uhr,

hieselbst im Hause des Gastwirth Brockmüller hiemit an.
Der Superficialflächen=Inhalt des zu verkaufenden Gehöfts ist 10,092 []R. Acker 3ter und 4ter Classe und der Canon beträgt 85 Scheffel.
Das Gehöft liegt getrennt vom Dorfe Gostorf in der Nähe von Grevesmühlen und die sämmtlichen Gebäude, incl. des auf's Beste eingerichteten Wohnhauses, bei welchem sich ein großer Garten mit vielen schönen und tragbaren Obstbäumen befindet, sind im baulichen Zustande.
Diese kleine Landstelle, die an Ort und Stelle zu jeder Zeit zu besehen ist, gewährt einen angenehmen Wohnsitz. - Die Verkaufsbedingungen liegen hier bei mir zur Einsicht, können auch abschriftlich mitgetheilt werden.
Grevesmühlen, den 1. Februar 1859.

                                                    Advocat Balck.


Hausverkauf.

Die Unterzeichneten beabsichtigen ihr hieselbst belegenes Erbe, in welchem hie Färberei bisher betrieben worden, wegen Todesfall zu verkaufen. Dasselbe enthält:

1) ein Wohnhaus in der Wasserstraße sub Nr. 177 belegen, worin:
a. unten eine geräumige Diele, woran links 3 freundliche, tapezirte Stuben, Küche und Speisekammer; rechts eine große tapezirte Stube, daneben ein do. Saal, 2 Kammern, Küche und Speisekammer, sowie ein großer Keller.
b. oben eine Stube, 3 Kammern, Küche, 2 Dachkammern und Bodenraum.
2) Hinter dem Hause einen Garten von circa 10 []Ruthen Flächeninhalt, dabei ein Holzplatz mit 2 Nebengebäuden, wovon das eine mit 3 angebauten kleinen Ställen, in welchen die mit vollständigem Inventar versehene Färberei sich befindet; das andere, mit einer Einfahrt von der Straße, dient theils zur Wagenremise, theils zum Holzstall etc.
Das zu verkaufende Grundstück kann jederzeit in Augenschein genommen wenden und wollen Kaufliebhaber sich deshalb, sowie wegen der Verkaufsbedingungen an den Gastwirth Wiegers hieselbst wenden.
Ratzeburg, im Februar 1859.

                                        Die F. Kiesewetter'schen Erben.


Vermischte Anzeigen.

Die nächste ordentliche Versammlung des landwirthschaftlichen Vereines für das Fürstenthum Ratzeburg findet am

Freitag den 4. März,
Morgens 1/2 11 Uhr,

im Saale des Gastwirth Boye hieselbst statt.
Zur Verhandlung kommt, neben den in letzter Versammlung nicht erledigten öconomischen Fragen, die Einrichtung der diesjährigen hiesigen Thierschau und Gewerbe=Ausstellung.
Schönberg, 17. Februar 1859.

                                                    Der Vorstand.
                                                    F. Graf Eyben.


Die Preußische
National=Versicherungs=Gesellschaft
in Stettin

mit einem Grundcapital von 3 Millionen Thaler
preuß. Crt. und bedeutenden Reserven,

bringt hiedurch zur Anzeige, daß die bisher von Herrn W. Heincke geführte Agentur dem Kaufmann Herrn H. Brüchmann in Schönberg übertragen ist und empfiehlt sich zugleich zum Abschluß von Versicherungen gegen Feuersgefahr durch denselben.


Zur Vermeidung aller Mißdeutungen der Anzeige in voriger Nummer dieses Blattes "wegen Bezahlung von Wirthschafts=Rechnungen zu Torriesdorf" bemerke ich, daß sie, ohne irgend Beziehung auf den Inspektor Paetow zu haben, nur, durch verspätete Einlieferung am Jahresschluß fälliger Rechnungen veranlaßt, die Abstellung dieses Uebelstandes bezweckte.

                                                    G. v. Gundlach.


[ => Original lesen: 1859 Nr. 7 Seite 4]

Der sechste Club im Hause des Herrn Aug. Spehr findet am Mittwoch den 23. Februar statt.


Mit Bauholz, Brettern, Mauersteinen, Drains, Portland Cement, Gottländischem und Lüneburger Kron=Kalk, schwedischen Nägeln und Theer
empfehlen sich bestens

                                                    Moritz Stein & Bartels.

Ratzeburg, Januar 1859.


Masken,
en gros et en détail,
in Altlas - Sammt - Wachs und Pappe,
zu billigen Preisen bei                                                    
                                                    J. F. Ehrhardt jun.,
Spielwaaren=Handlung in Lübeck.


Ganz neue Muster                          
von blanken und schwarzen Bändern
empfiehlt zu billigen Preisen.                                                    
                                                    J. Burchard
                                                    in Rehna.


Ein fast noch neuer einspänner Wagen steht zu verkaufen. Näheres in der Expedition der "Anzeigen".


Mein Schimmelhengst

4 Jahre alt, dänische Race, deckt fremde Stuten für 2 Taler (Mecklenburg) und 16 Schilling (Mecklenburg) an den Knecht.
Falkenhagen 1859.

                                                    Schulze Siebenmark.


Gesucht wird, gleich oder zu Ostern: Ein Bursche in die Schneiderlehre.

                                           Schneidermeister Burmeister a. d. Bek.


Ein gewandter Hausknecht zum Briefbestellen und häuslichen Arbeiten kann gleich oder zu Ostern d. J. Anstellung beim Postmeister Saß in Schönberg finden.


In der von mir veranstalteten Verspielung fiel der erste Gewinn auf No. 110, der zweite Gewinn auf No. 285 und der letzte Gewinn auf No. 9.

                                                    H. Schulze.


Hiedurch zeigen wir an, daß der Fußsteig von Pogetz nach der Maurinmühle über unsern Acker aufgehoben ist.

                                                    Hauswirth Gerds,                          
                                                    Schustermeister Creutzfeldt, in Pogetz.


Wir zeigen hiermit an, daß wir dem Jäger Grube zur Hohenmeile die Aufsicht über unsere Holzkoppeln, Hecken und Zäune übergeben haben. Derselbe hat darnach das Recht, jeden in demselben antreffenden Unbefugten uns zur gerichtlichen Bestrafung anzuzeigen.

Die Dorfschaft Mahlzow und
Schulze Burmeister zu Kleinfeld.
Hausw. Lohse zu Kleinfeld.
Hausw. Ollrogge zu Kleinfeld.
Hausw. Krellenberg zu Kleinfeld.


Kirchliche Nachrichten.
Schönberger Gemeinde.
In der Woche vom 11.-17. Februar

Geboren: D. 11. dem Weber Raesenhöft hieselbst ein S. -
D. 15. dem Arbtsm. Meyer zu Westerbeck eine T. -
D. 17. dem Pächter Bielfeldt hies. eine T.
Gestorben: D. 13. Christina Magdal. Maria Greiff, Bäckersfrau hies. 59 J. a., Wassersucht. - D. 15. Else Allwert, Arbtsm.frau zu Rabensdorf, 66 J. a., Brustkrankheit.
Copulirt: D. 4. Johann Heinrich Wigger, Anerbe zu Kl. Siemz, und Anna Sophia Elisabeth Grevsmühl vor Schönberg.

Gemeinde Herrnburg.
Vom 1. Aug. bis 31. Decbr.

Geboren: Dem Arbm. Olrogge a. d. Hofe Wahrsow ein S. Dem Schneider Lüder in Gr. Mist ein S. Dem Arbm. Christian Aug. Schlichte in Herrnburg eine T. Dem Käthner Stark in Herrnburg ein Sohn. Dem Arbm. Matth. Heinr. Retelsdorf in Herrnburg eine T. Dem Schustermeister Holzicker in Herrnburg eine T. Dem Arbm. Dahmke in Palingen ein S. Dem Hausw. Oldenburg in Hamburg ein S. Dem Käthner Rumohr in Gr. Mist eine T. Dem Ziegler Myran in Wahrsow ein S. Dem Hauswirth J. H. Oldenburg in Gr. Mist ein S. Dem Maurergesellen Bollow in Lüdersdorf eine T. Dem Arbm. P. H. Busch in Palingen eine T. Dem Arbm. J. C. D. Schlichte in Herrnburg ein S. Dem Arbm. Sager in Herrnburg eine T. - Dem Käthner Werner in Kl. Mist eine T. Dem Hsw. Köhncke in Lüdersdorf ein S. Dem Arbm. Groth a. d. Hofe Wahrsow ein S. Dem Schulzen Mette in Palingen ein S. Dem Schneidermeister Schröder in Gr. Mist ein S. Dem Hausw. Winkenwerder in Lüdersdorf eine T. Dem Arbm. Christen in Duvennest eine T. Dem Bäckermeister Schröder in Herrnburg eine T. Dem Büdner Schmidt in Lüdersdorf zwei T. Dem Arbm. Kreutzfeld a. d. Hofe Wahrsow ein S. Dem Arbm. Bernin in Herrnburg eine T. Dem Arbm. J. F. Piper in Wahrsow eine todtgeb. T. Dem Büdner Harms in Lüdersdorf eine T. Dem Arbm. J. P. C. Schlichte in Herrnburg ein S. Dem Arbm. Menz in Palingen ein S. 5 unehel. Kinder.
Gestorben: W. Olrogge, Kind a. d. Hofe Wahrsow, 3 T. a. F. Schütt, Wittwer u. ehem. Büdner in Lüdersdorf, 81 J. a. C. E. Burmeister, Ehefrau in Herrnburg, 55 J. a. C. E. Fick, Jungfrau in Lüdersdorf, 24 J. a. A. M. Damm, Kind in Herrnburg 12 J. a. A. C. E. Geese, Kind in Duvennest, 9 Mon. a. M. E. Drenckhahn, Ehefrau in Herrnburg 70 J. a. H. H. Stahl, Kind in Herrnburg, 8 J. a. C. E. S. Cordts, Ehefrau in Herrnburg, 45 J. a. A. C. C. Schwarz, Kind in Herrnburg, 8 Monat a. C. E. Ehlers, Kind in Lüdersdorf, 2 J. a. J. P. Mette, Kind in Palingen, 6 Stunden a. C. E. Möller, Ehefrau in Kl. Mist, 32 J. a. C. E. Meier, Ehefrau in Lüdersdorf, 47 J. a. J. H. Groth, Confirmande in Wahrsow, 14 J. a. M. C. Geese, Arbm. in Duvennest, 65 J. a. M. E. E. Winkenwerder, Hsw.kind in Lüdersdorf, 1 M. a. S. M. D. Winkenwerder. Hauswirthin in Lüdersdorf, 42 J. a.
Copulirt: J. H. Eggert, Wittwer und Arbm. in Herrnburg mit C. M. E. Fick aus Grönau. J. J. H. Prüßmann, Büdner und Reifer in Herrnburg, mit C. M. Oldenburg aus Gr. Mist. H. E. Klatschow Arbm. in Gr. Mist, mit A. C. Bonhof aus Palingen. H. J. Sterley, Arbm. in Palingen, mit C. M. Dunker aus Wahrsow. J. H. Fasch, Hsw. in Palingen, mit A. C. M. Meier aus Gr. Mist. J. A. D. Schwarz, Wittwer und Rademacher in Herrnburg, mit C. M. Oldörp aus Bechelsdorf. H. J. H. Dechow, Büdner und Böttchermeister in Herrnburg, mit M. C. E. Schröder aus Herrnburg.

Im Jahre 1858 sind in der Gemeinde Herrnburg

Geboren: 66 Kinder, 36 männl. 30 weibl.
Confirmirt: 44 Kinder, 26 männl. 18 weibl.
Copulirt: 16 Paare.
Gestorben.. 46 Personen, 20 männl. 26 weibl.
Communicanten: 1808 Pers., 892männl. 916 weibl.


Getraide und Markt=Preise in Lübeck
am 16. Febr. 1859.

Weizen 1 Taler (Mecklenburg) 16-17 Schilling (Mecklenburg),     Wicken 2 Taler (Mecklenburg) 1-  4 Schilling (Mecklenburg),
Roggen - Taler (Mecklenburg) 44-47 Schilling (Mecklenburg),     Buchweizen - Taler (Mecklenburg) 32-38 Schilling (Mecklenburg),
Gerste - Taler (Mecklenburg) 39-40 Schilling (Mecklenburg),     Winter=Rapsaat 25-26 Mark (Lübeck)
Hafer - Taler (Mecklenburg) 32-38 Schilling (Mecklenburg),     Rübsen 19-20 Mark (Lübeck)
Erbsen 1 Taler (Mecklenburg) 12-16 Schilling (Mecklenburg)     Schlagleinsaat 17-18 Mark (Lübeck)
Butter 10 Schilling (Mecklenburg) pr. Pfund.     Kartoffeln, d. Faß 3 Schilling (Mecklenburg).
Fette Schweine, 100 Pfund 30 Mark.


Redaktion, Druck und Verlag von L. Bicker.


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