No. 6
Die Anzeigen erscheinen wöchentlich zweimal.
Dienstags und Freitags

Schönberg, den 11. Februar
1859
neunundzwanzigster Jahrgang
Preis vierteljährlich 20 Schilling (Mecklenburg) jährlich 1Mark (Lübeck) 32Schilling (Mecklenburg).
Jahrgang
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[ => Original lesen: 1859 Nr. 6 Seite 1]

- Uns ist ein Sohn geboren, hatte der Prinz Friedrich Wilhelm von Preußen an seine Frau Schwiegermutter, die Königin von England, in seiner Herzensfreude telegraphirt. Gleich darauf kam die Antwort mit der Frage der besorgten Mutter: Ist's ein gesunder Junge?
- Die behutsamsten Politiker neigen zu dem Glauben, daß die immer eifriger betriebenen Rüstungen in Frankreich und Sardinien, die Heirath in Turin und das unheimliche Schweigen der französischen Regierung, auf das Vorhandensein geheimer Verabredungen deuten, von denen Frankreich nicht mehr zurücktreten kann und deren Inhalt zu gestehen es sich scheut.
- Aus Wien heißt es: Die Stimmung hat in Folge der neuesten pariser Nachrichten plötzlich wieder umgeschlagen und deutet wieder auf Krieg. Auch bei uns beginnen jetzt die Rüstungen. Das gegenwärtig in und um Wien stationirte Truppenkorps ist jede Stunde des Befehls zum Aufbruch nach dem Süden gewärtig, und aus Ungarn sind frische Truppen im Anmarsche, um sich Italien zu nähern. Die großen Gießereien von Mariazell sind beordert, sämmtliche Privatbestellungen zu suspendiren und die von der Regierung gemachten Bestellungen von Kanonen schweren Kalibers mit der größten Eile auszuführen.
- Die Rede, mit welcher Kaiser Napoleon am 7. Febr. zu Paris die gesetzgebende Versammlung eröffnete, lautet in den Hauptstellen: Frankreich hat seit sechs Jahren an Reichthum und Ansehen zugenommen; dessenungeachtet ist das Vertrauen augenblicklich durch Besorgnisse gestört. Ich bedaure diese periodischen Entmuthigungen, ohne daß mich dieselben in Erstaunen setzen. Die Bewegung, die sich so eben zeigt, ohne den Anschein einer dringenden Gefahr, muß mich mit Recht befremden, denn sie deutet auf zu großes Mißtrauen und zu große Befürchtungen. Man scheint an der Mäßigung, von der ich so viele Beweise gegeben, gezweifelt zu haben. Was war stets meine Politik? Europa zu beruhigen, Frankreich seine wahre Stellung wiederzugeben, unsere Allianz mit England zu befestigen und meine Intimität mit den Continentalmächten nach dem Benehmen letzterer gegen Frankreich zu regeln. So gab ich am Vorabend meiner Wahl zu Bordeaux die Erklärung: Das Kaiserthum ist der Frieden. Ich wollte damit beweisen, daß wenn der Erbe Napoleons den Thron wieder bestieg, er ein Friedenssystem einführen werde. Mein Bestreben, Frankreichs Allianz mit England zu begründen, fand in England ein glückliches Entgegenkommen sowohl von Seiten der Königin als von Staatsmännern aller Parteien. So bin ich, um dieses für den Frieden der Welt so nützliche Ziel zu erreichen, bei jeder Gelegenheit über verleumderische Angriffe hinweggegangen. Diese Allianz hat bereits Früchte getragen: durch sie wurden ein gemeinschaftlicher Sieg im Orient erfochten und China der Civilisation eröffnet. Meine Beziehungen zu Rußland sind seit dem Friedensschlusse herzlich. Meine Beziehungen zu Preußen sind von gegenseitigem Wohlwollen beseelt. Das Wiener Cabinet und das meinige waren häufig über Hauptfragen uneinig; ein, großer Versöhnungsgeist war zu deren Versöhnung nothwendig, und die Reconstituirung der Donaufürstenthümer wurde bloß nach zahlreichen Schwierigkeiten beendigt. Deshalb näherte Frankreich sich Piemont, das während des Friedens unserer Politik so treu war. Die Heirath des Prinzen Napoleon ist ein Zeichen der Freundschaft beider Souveraine. Der Zustand Italiens beunruhigt die Diplomatie, berechtigt aber nicht zum Glauben an einen Krieg. Mögen die Einen den Krieg wünschen, die Andern ihn fürchten; ich werde unerschütterlich auf dem Wege des Rechts und der Gerechtigkeit beharren. Meine Politik war nicht herausfordernd oder kleinmüthig; es seien daher auch diese falschen Besorgnisse fern von uns. Ich hoffe, daß der Friede nicht gestört werden wird.
- Aus Paris wird als Gerücht gemeldet, daß der junge kaiserliche Prinz zu verschiedenen Besorgnissen gegenwärtig Veranlassung giebt. Da er bereits sein drittes Lebensjahr zurückgelegt hat und noch so sehr jedes entwickelten Gebrauchs der Sprache und des Gehörs entbehrt, so hegen die Pariser Aerzte bereits die Besorgniß, er sei taubstumm. Man ist nicht abgeneigt, die beschleunigte Verbindung des Prinzen Napoleon mit der Prinzessin Clotilde mit jenem Gerüchte in Verbindung zu bringen, insofern dem Kaiser Napoleon daran gelegen sein muß, bei dem Mangel eigener qualificirter Kinder für die Fortdauer seiner Dynastie gesorgt zu sehen.
- Nach dem neuesten Schweriner Staatskalender hat das Großherzogthum 542,148 Einwohner. Das Auswanderungsfieber, das noch 1857 eine Verminderung der Seelenzahl um 2833 bewirkt hatte, ist überstanden; das abgelaufene Jahr schließt mit einem Mehr der Bevölkerung von 2917 ab. Mecklenburg=Schwerin ist nach der neuen Vermessung 244 Quadratmeilen groß und zählt auf jede derselben 2222 Seelen.
- Beim Stadtgericht in Berlin ist gegenwärtig ein Proceß wegen eines Silbergroschens anhängig. Eine dortige Handlung hatte ihre kaufmännischen Offerten unfrankirt versandt. Der Empfänger eines der Briefe, der von den Offerten keinen Gebrauch machen wollte, hält sich in seinem Vermögen durch

[ => Original lesen: 1859 Nr. 6 Seite 2]

die ihm veranlaßte Portoauslage von 1 Sgr. beschädigt und hat auf Ersatz geklagt. Die richterliche Entscheidung ist noch nicht erfolgt, das verschriebene Papier aber hat schon lange den Werth des Klageobjects überschritten und die Proceßkosten werden es noch mehr thun.


Thronreden und Antwortsadressen.

In allen Verfassungsstaaten monarchischer Form werden die Vertreter des Volks in ihrer jedesmaligen ersten öffentlichen Versammlung vom Fürsten oder dessen Minister mit einer Ansprache begrüßt, die, weil sie stets vom Throne herab abgehalten wird, die Benennung Thronrede trägt. In Republiken, wo der Thron fehlt, heißt diese feierliche Ansprache die Eröffnungsbotschaft. Den Inhalt von Thronreden bildet eine allgemeine Uebersicht über die Entwickelung der staatlichen Verhältnisse seit dem Schlusse der letzten Sitzung der Landesvertretung, an die sich eine Darlegung der Gegenstände zu reihen hat, über welche die neue Versammlung berathen und beschließen soll. Thronreden sind deshalb wichtige Actenstücke eines jeden Staats, so lange sie ihrem Zweck entsprechen und offen und frei sich an die Wahrheit halten. Da in constitutionellen Ländern die Verantwortlichkeit für die Regierungshandlungen auf die Minister fällt, so muß die Thronrede nach Inhalt und Form ein Werk des Gesammtministeriums sein. Dadurch ist der freie Vortrag des Fürsten ganz ausgeschlossen; er liest nur die Rede vor, deren Concept der erste Minister ihm in der Versammlung überreicht hat.
Glänzend erschien am 11. April 1847 die parlamentarische Rede des Königs Friedrich Wilhelm IV. von Preußen bei der Eröffnung der vereinigten Landstände. Hier trat eine bedeutende Persönlichkeit mit aller Offenheit und Wärme des Gefühls vor die Versammlung, ein freier König vor das freie Volk, und keine abgewogenen Redensarten erinnerten an die kalte Förmlichkeit solcher Thronacte in andern constitutionellen Ländern. Seit 1848 gewannen die Thronreden bedeutend an Interesse, und namentlich ist es die erregte Gegenwart, welche ihnen eine hohe Wichtigkeit beilegt. Die Oeffentlichkeit will in ihnen das Programm der Regierung erkennen; sie sucht in ihnen Beruhigung für die Zukunft oder deutliche Fingerzeige, wenn es gelten soll, sich auf störende Vorgänge vorzubereiten. Namentlich nimmt die Thronrede jeder neuen Regierung die allgemeinste Theilnahme in Anspruch, denn aus ihr muß der Geist reden, der fortan das Leben des Staates durchdringen soll.
Die Eröffnungsbotschaften in republikanischen Staaten haben, da ein für seine Regierungshandlungen verantwortlicher Mann selbst sie vorträgt, nichts mit der Phrase zu thun, sondern enthalten den ausführlichen Rechenschaftsbericht desselben. Berühmt als Muster ihrer Art sind die nordamerikanischen Eröffnungsbotschaften des Präsidenten Jackson von 1829 bis 1836.
Was nun die Antwortsadressen anbelangt, so stehen sie im innigsten Verhältniß zu den Thronreden und sind in der Regel das Spiegelbild derselben. Wo der Regent frei und offen dem Volke gegenüber tritt, da wird auch die Antwortsadresse ein würdiges Manneswerk sein, das um so weniger sich zu scheuen braucht, auf alle in der Thronrede berührte Gegenstände einzugehen, mit Offenheit die Schritte der Regierung anzuerkennen oder zu mißbilligen, die wichtigsten Wünsche des Volkes zur Kenntniß derselben zu bringen, auf die nothwendigsten Bedürfnisse hinzuweisen, endlich auch gegründete Klagen und Beschwerden der Nation mit Muth und Festigkeit auszusprechen, als die Person des Fürsten durch die Ministerverantwortlichkeit vor jedem directen Angriff geschützt ist. Wo aber dem Volke die Phrase entgegenkommt, da wird auch die Antwortsadresse zur hohlen, leeren Form der Höflichkeit. Jm königlichen Frankreich behandelte man die Adressen mit solcher Wichtigkeit, daß die Aufnahme des einen oder andern Paragraphen in dieselbe nicht selten eine Cabinetsfrage geworden ist. Gegenwärtig herrscht dort auch die Phrase.
In allen Fällen und Formen sind Thronreden und Antwortsadressen bedeutende geschichtliche Actenstücke, besonders aber sind sie unumstößliche Zeugnisse für das Verhältniß, in welchem Fürst und Volk zu einander standen und deshalb widmet ihnen die politische Tagesliteratur stets die sorgfältigste Beachtung.


Anzeigen.


Vorladungen.

Nachdem der Pensionair Düring zu Santow diese seine Pachtung mit Hoher Genehmigung anderweitig abgestanden und sein Inventarium etc. verkauft, so werden auf Antrag desselben alle diejenigen, welche an das abgestandene Pachtrecht des Hofes Santow nebst dem darauf befindlichen lebenden und todten Guts=, Feld= und Wirthschafts=Inventarium, auch an den bei Großherzoglicher Hoher Cammer gestellten Pachtvorschuß von 3025 Taler (Mecklenburg) N2/3, die Inventariensaaten und Ackerbestellungsgelder von 401 Taler (Mecklenburg) N2/3, sowie an die ganze vorigjährige Ernte, soweit sie noch vorhanden, irgendwie Ansprüche machen zu können glauben, ihre Ansprüche in dem auf den

14. April d. J., Morgens 11 Uhr,

auf dem hiesigen Amte angesetzten Termine gehörig anzumelden und zu bescheinigen und zwar sub praejudicio pro omni, daß sie unter Auferlegung eines immerwährenden Stillschweigens mit ihren Ansprüchen werden ausgeschlossen werden.
Grevesmühlen den 31. Januar 1859.

                          Großherzogliches Amtsgericht.


In Sachen betreffend das Debitwesen des Schneiders Koopmann zu Rottensdorf ist zur Publikation des Prioritäts=Erkenntnisses Termin auf

Freitag den 11ten d. M. Februar,
Vormittags 11 Uhr,

anberaumt, wozu alle nicht präcludirte Schneider Koopmann'sche Gläubiger hierdurch geladen werden.
Schönberg, den 15. Januar 1859.

                          Großherzogl. Justizamt der Landvogtei des Fürstenthums Ratzeburg.
                          C. L. v. Oertzen.
(L. S.)                                                     Reinhardt.


In der Debitsache des Oelmüllers Spehr zur Maurinmühle ist zur Publication der Prioritäts=Urtel Termin auf

Dienstag den 22sten d. Mts.,
Morgens 11 Uhr,

anberaumt, zu welchem alle nicht präcludirten Spehrschen Gläubiger hierdurch vorgeladen werden.
Schönberg d. 3. Februar 1859.

                          Großherzogl. Justizamt der Landvogtei des Fürstenthums Ratzeburg.
                          C. L. v. Oertzen.
(L. S.)                                                     Reinhardt.


Verkaufsanzeigen.

Holzverkauf.

Am Montag den 14. Febr. sollen gegen baare Zahlung unter den bekannten Bedingungen meistbietend verkauft werden,

im Samkower Holze:

40       Faden buchen Kluftholz,
  9 3/4 Faden buchen Olm,
13 3/4 Faden buchen Knüppelholz und
  1 3/4 Faden Eichenholz
und wollen Käufer sich Morgens 1/2 10 Uhr am Schlagbaum des Samkower Holzes einfinden.

[ => Original lesen: 1859 Nr. 6 Seite 3]

Ferner                          
am Dienstag den 15. Februar,
im Röggeliner Holze:

10       Faden buchen Kluftholz,
50       Faden buchen Olm,
25 3/4 Faden buchen Knüppelholz und
  2       Faden Eichenholz,

und im Rüntzer Holz:

  2 3/4 Faden buchen Olm,
  2       Faden buchen Knüppelholz,
     3/4 Faden tannen Knüppelholz und
  1 1/2 Faden eichen Olm,
wozu sich Käufer Morgens 10 Uhr am Schlagbaum des Röggeliner Holzes versammeln wollen.
Schönberg den 8. Februar 1859.

                                                    Danckwarth.


Holzverkauf.

Am Donnerstag den 17. Februar sollen unter den bekanntem Bedingungen im Baalen

29       Faden buchen Kluftholz,
22 3/4 Faden buchen Knüppelholz,
56      Faden buchen Olm und
     3/4 Faden Birkenholz
gegen baare Zahlung meistbietend verkauft werden, und wollen sich Kaufliebhaber Morgens 1/2 10 Uhr auf der Chaussee von Ziethen nach Mustin am Baalen einfinden.

Ferner:                                                    
am Freitage den 18. Februar im Garnsee

  3      Faden eichen Knüppelholz,
16       Faden buchen Knüppelholz,
11       Faden buchen Olm,
  1       Faden Birkenholz und
   9 1/2 Faden tannen Kluft= und Knüppelholz,
zu welcher Auction sich Käufer Morgens 10 Uhr am Schlagbaum am Garnsee zu versammeln haben.
Schönberg den 9. Febr. 1859.

                                                    Danckwarth.


Die Erben des wailand Herrn Cammer=Ingenieur Peeck zu Gostorf haben mich beauftragt, das ihnen gehörige, zu Gostorf Domanial=Amts Grevesmühlen sub No. 15. gelegene Erbpachtgehöft öffentlich meistbietend zu verkaufen, und setze ich dazu einen einzigen Termin auf

den 4. März d. J., Morgens 11 Uhr,

hieselbst im Hause des Gastwirth Brockmüller hiemit an.
Der Superficialflächen=Inhalt des zu verkaufenden Gehöfts ist 10,092 []R. Acker 3ter und 4ter Classe und der Canon beträgt 85 Scheffel.
Das Gehöft liegt getrennt vom Dorfe Gostorf in der Nähe von Grevesmühlen und die sämmtlichen Gebäude, incl. des auf's Beste eingerichteten Wohnhauses, bei welchem sich ein großer Garten mit vielen schönen und tragbaren Obstbäumen befindet, sind im baulichen Zustande.
Diese kleine Landstelle, die an Ort und Stelle zu jeder Zeit zu besehen ist, gewährt einen angenehmen Wohnsitz. - Die Verkaufsbedingungen liegen hier bei mir zur Einsicht, können auch abschriftlich mitgetheilt werden.
Grevesmühlen, den 1. Februar 1859.

                                                    Advocat Balck.


Hausverkauf.

Der Unterzeichnete beabsichtigt sein hiesiges Anwesen, auf welchem er das Geschäft der Böterei zwischen hier und Lübeck mit reichlicher Kundschaft und gutem Erfolg bisher betrieben, Zwecks Veränderung des Wohnorts, öffentlich meistbietend oder unter der Hand, zu verkaufen, als:

1) ein Wohnhaus, sub Nr. 162. am Ende der Wasserstraße hieselbst belegen, enthaltend:
a. unten, 3 geräumige Stuben, 2 Kammern, eine geräumige Diele, Küche und 2 Keller.
b. oben, 3 geräumige Stuben, Vorplatz, 2 Kammern, Küche, Speisekammer und Bodenraum. - Fast sämmtliche Zimmer des Hauses sind neu tapezirt, die Fußböden gemalt, die untere Diele und Küche mit Sandsteinfliesen ausgelegt; und sämmtliche Stuben mit guten Oefen versehen.
c. einen geräumigen Hofplatz mit Einfahrt, nebst einem Pferde= und 3 andern Ställen.
2) ein Nebenhaus, enthaltend: 1 Stube mit Alkoven, Küche, Speisekammer und Bodenraum; dabei ein kleiner Hofplatz mit Schweinstall;
3) der halbe Antheil an einem Waarenspeicher am See belegen;
4) der halbe Antheil an ein noch neues, 8 Last tragendes Boot, nebst Zubehör, als Mast, Segel, Tauwerk etc.
Zum öffentlich meistbietenden Verkauf, vorbehältlich meiner Genehmigung, hat auf meinen desfallsigen Antrag der wohllöbliche Magistrat hiesiger Stadt einen einzigsten Termin auf

den 24sten Februar d. J.

zu Rathhause hieselbst angesetzt, wo zuerst Wohn= und Nebenhaus einzeln oder zusammen, und sodann Boot und Speicher verkauft werden sollen.
Kaufliebhaber können die Gebäude etc. jederzeit in Augenschein nehmen; sowie die Verkaufsbedingungen bei mir oder dem Herrn Stadtsecretair hieselbst einsehen.
Ratzeburg, im Januar 1859.

                                                    L. Röper, Böter.


Hausverkauf.

Die Unterzeichneten beabsichtigen ihr hieselbst belegenes Erbe, in welchem hie Färberei bisher betrieben worden, wegen Todesfall zu verkaufen. Dasselbe enthält:

1) ein Wohnhaus in der Wasserstraße sub Nr. 177 belegen, worin:
a. unten eine geräumige Diele, woran links 3 freundliche, tapezirte Stuben, Küche und Speisekammer; rechts eine große tapezirte Stube, daneben ein do. Saal, 2 Kammern, Küche und Speisekammer, sowie ein großer Keller.
b. oben eine Stube, 3 Kammern, Küche, 2 Dachkammern und Bodenraum.
2) Hinter dem Hause einen Garten von circa 10 []Ruthen Flächeninhalt, dabei ein Holzplatz mit 2 Nebengebäuden, wovon das eine mit 3 angebauten kleinen Ställen, in welchen die mit vollständigem Inventar versehene Färberei sich befindet; das andere, mit einer Einfahrt von der Straße, dient theils zur Wagenremise, theils zum Holzstall etc.
Das zu verkaufende Grundstück kann jederzeit in Augenschein genommen wenden und wollen Kaufliebhaber sich deshalb, sowie wegen der Verkaufsbedingungen an den Gastwirth Wiegers hieselbst wenden.
Ratzeburg, im Februar 1859.

                                        Die F. Kiesewetter'schen Erben.


Vermischte Anzeigen.

Sollte in begründeter Forderung an die Wirthschaftskasse zu Torriesdorf auf beim Inspektor eingereichte Rechnung binnen sechs Wochen keine Zahlung erfolgt sein, so ist davon der Gutsherrschaft ungesäumte Anzeige zu machen, widrigenfalls diese später nicht dafür haftet.


      Die

Mecklenburgische
Lebensversicherungs= und Spar=Bank
in Schwerin

schließt Lebens=, Leibrenten= und Sterbekassen=Versicherungen, Zeitrenten=, Darlehns=, Einlage= und sonstige Geldgeschäfte ab, und verzinst alle Kapital=Einlagen von mindestens 50 Taler (Mecklenburg) mit 3 1/4 Procent für's Jahr, durch die unterzeichneten Agenturen.

Agentur Schönberg und Dassow.

J. P. Bade,
Buchbinder.
                                J. P. Oldörp,
Schul= und Siechenmeister.


[ => Original lesen: 1859 Nr. 6 Seite 4]

Der Potsdamer
Vieh-Versicherungs=Verein,

seit 1849 auf Gegenseitigkeit bestehend, versichert Pferde gegen 3 1/3 %, Lohnfuhrpferde 5 % des Taxwerthes, und Schweine und Ziegen gegen 24 Sgr. = 39 Schilling (Mecklenburg) Pr. Cour. pro Stück.
Die Entschädigung wird nicht nur im Fall des Todes, derselbe mag naturgemäß oder durch momentane Unfälle, als Beinbruch, Feuersbrunst, Blitzschlag etc. entstehen, sondern auch dann geleistet, wenn ein Thier in Folge einer Krankheit oder eines Unfalls lebend zu jedem Gebrauch unfähig wird.
Durch den Concurs der Magdeburger Actien=Vieh=Versicherungs=Gesellschaft ist wohl genügend bewiesen, daß nur Gegenseitigkeit wahrhafte Sicherstellung der Entschädigung bei Vieh=Verlusten bietet, und sind Statuten obigen Vereins bei Unterzeichnetem, der zur Vermittelung von Versicherungs=Anträgen und sonst erwünschter Auskunft stets gerne bereit ist, gratis zu haben.

Schönberg.                                                     C. Egert, Agent.


Mit dem heutigen Tage habe ich die Agentur der Preuß. National=Versicherungs=Gesellschaft niedergelegt und eine solche für die Dresdener Feuerversicherungs=Gesellschaft wieder übernommen.
Schönberg den 6. Februar 1859.

                                                    Wilh. Heincke.

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Dresdener
Feuerversicherungs=Gesellschaft.

Hiedurch bringe ich zur öffentlichen Kenntniß, daß die Direction der Dresdener Feuerversicherungs=Gesellschaft dem

Herrn Wilh. Heincke in Schönberg

eine Agentur der genannten Gesellschaft übertragen hat, und bitte ich ergebenst, sich in allen Versicherungs=Angelegenheiten an denselben zu wenden.
Rostock am 1. Februar 1858.

                                                    Gustav Scharlau,
                                                    Generalagent der Dresdener Feuerversicherungs=Gesellschaft.

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Dresdener
Feuerversicherungs=Gesellschaft.
Concessionirt von der Königlich Sächsischen Staatsregierung am 4. Juli 1857.
Grundcapital: 3 Millionen Thaler.
Erste Emission: 1 Million Thaler.

Die Gesellschaft versichert zu festen Prämien gegen jeden Schaden, welcher durch Brand oder Blitzschlag, sowie das dadurch veranlaßte Löschen, Retten, Niederreißen und nothwendige Ausräumen verursacht wird und in der Vernichtung, Beschädigung oder dem Abhandenkommen versicherter Gegenstände besteht.
Besonders erlaube ich mir auf die vortheilhaften Bedingungen für landwirthschaftliche Versicherungen aufmerksam zu machen und bin zur Ertheilung von Antragsformularen und Versicherungsbedingungen, sowie zu jeder gewünschten Auskunft gern bereit.
Schönberg den 6. Februar 1859.

                                                    Wilh. Heincke,
                                                    Agent der Dresdener Feuerversicherungs=Gesellschaft.


Mit Bauholz, Brettern, Mauersteinen, Drains, Portland Cement, Gottländischem und Lüneburger Kron=Kalk, schwedischen Nägeln und Theer
empfehlen sich bestens

                                                    Moritz Stein & Bartels.

Ratzeburg, Januar 1859.


Masken,
en gros et en détail,
in Altlas - Sammt - Wachs und Pappe,
zu billigen Preisen bei                                                    
                                                    J. F. Ehrhardt jun.,
Spielwaaren=Handlung in Lübeck.


Ganz neue Muster                          
von blanken und schwarzen Bändern
empfiehlt zu billigen Preisen.                                                    
                                                    J. Burchard
                                                    in Rehna.


25,000 sehr gute Mauersteine

sind noch bei J. Köhncke in Lüdersdorf zu kaufen.


Mein Schimmelhengst

4 Jahre alt, dänische Race, deckt fremde Stuten für 2 Taler (Mecklenburg) und 16 Schilling (Mecklenburg) an den Knecht.
Falkenhagen 1859.

                                                    Schulze Siebenmark.


Zu verkaufen. Eine noch fast neue, gut erhaltene A und B=Clarinette ist bei mir billig zu verkaufen.

                                                    J. Denker,
                                                    Schullehrer in Rupensdorf.


Gesucht wird, gleich oder zu Ostern: Ein Bursche in die Schneiderlehre.

                                           Schneidermeister Burmeister a. d. Bek.


Verloren: Am Donnerstag den 3. Februar, Abends, in der Siemzerstraße, ein schwarz wollen Umschlagtuch. Dem ehrlichen Finder wird eine Belohnung versprochen bei Zurückgabe des Tuchs in der Expedition d. Bl.


Hiemit zeige ich an, daß alles Gehen über meine Koppeln längs des Klocksdorfer Sees verboten ist; ich werde alle, die ich darauf betreffe, zur gerichtlichen Bestrafung anzeigen.

                                                    Schulze Arndt in Klocksdorf.


Hiedurch zeigen wir an, daß der Fußsteig von Pogetz nach der Maurinmühle über unsern Acker aufgehoben ist.

                                                    Hauswirth Gerds,                          
                                                    Schustermeister Creutzfeldt, in Pogetz.


Kirchliche Nachrichten.
Schönberger Gemeinde.
In der Woche vom 3.-10. Februar

Gestorben: D. 8. Cathar. Marg. Ollhöft, Arbeitsm.frau aus Torriesdorf.


Getraide und Markt=Preise in Lübeck
am 9. Febr. 1859.

Weizen 1 Taler (Mecklenburg) 12-18 Schilling (Mecklenburg),     Wicken 1 Taler (Mecklenburg) 38-46 Schilling (Mecklenburg),
Roggen - Taler (Mecklenburg) 42-47 Schilling (Mecklenburg),     Buchweizen - Taler (Mecklenburg) 34-38 Schilling (Mecklenburg),
Gerste - Taler (Mecklenburg) 38-40 Schilling (Mecklenburg),     Winter=Rapsaat 24-25 Mark (Lübeck)
Hafer - Taler (Mecklenburg) 32-38 Schilling (Mecklenburg),     Rübsen 19-20 Mark (Lübeck)
Erbsen 1 Taler (Mecklenburg) 10-16 Schilling (Mecklenburg)     Schlagleinsaat 17-18 Mark (Lübeck)
Butter 10 Schilling (Mecklenburg) pr. Pfund.     Kartoffeln, d. Faß 3 Schilling (Mecklenburg).
Fette Schweine, 100 Pfund 30 Mark.


Redaktion, Druck und Verlag von L. Bicker.


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