No. 52
Die Anzeigen erscheinen wöchentlich zweimal.
Dienstags und Freitags

Schönberg, den 24. Dezember
1858
achtundzwanzigster Jahrgang
Preis vierteljährlich 20 Schilling (Mecklenburg) jährlich 1Mark (Lübeck) 32Schilling (Mecklenburg).
Jahrgang
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[ => Original lesen: 1858 Nr. 52 Seite 1]

Es sollen zur hiesigen Chausseebau=Unterstützungs=Casse zum bevorstehenden

Antonii-Termine 1859

einige Summen in pr. Cour. angeliehen werden, und zwar unter nachfolgenden Bedingungen:

1) Die Anleihe geschieht unter Landesherrlicher Gewährleistung
2) Die über jeden angeliehenen Posten zu ertheilenden Obligationen werden auf den Namen des Darleihers gültig und zahlbar ausgestellt.
3) Die Capitalien über 500 Thlr. werden mit 3 1/2, diejenigen unter diesem Betrage mit 3 Procent alljährlich verzinset und die jährigen Zinsen im Johannis=Termine bezahlt.
4) Dem Darleiher sowohl, als der Chaussee=Bau=Casse steht eine halbjährige, jedes Mal zu Johannis oder Antoni zu beschaffende Kündigung frei.
5) Unter 50 Taler (Mecklenburg) werden keine Capitalien angenommen.
              Diejenigen, welche von dieser Gelegenheit zur Unterbringung von Geldern Gebrauch machen wollen, können ihre desfallsigen Anmeldungen beim Herrn Steuer=Commissair Grapow hieselbst machen.
              Schönberg, den 2. November 1858.

                          Großherzogl. Mecklenb. Landvogtei des Fürstenthums Ratzeburg.
                          F. Graf Eyben.       C. L. v. Oertzen.      C. v. Engel.

- Aus Berlin klagt man sehr über den stillen Gang des sonst so lebhaften Weihnachtsgeschäfts. Der Absatz gestaltet sich im Ganzen nicht eben besser, als im vorigen Jahre mitten in der Geldkrisis, und überall geben sich noch die Nachwirkungen der damaligen Handelskrisis kund. Nur die großen Putz= und Modegeschäfte haben noch leidlichen Zuspruch. Am meisten über die Verkehrsstockung klagen die Handwerker und mit Recht. Auch die Postpacketsendung ist in diesem Jahr geringer, als in der Weihnachtszeit früherer Jahre. Auf den Eisenbahnen hat sich eine merkliche Abnahme im Güterverkehr seit mehreren Monaten kundgegeben. Um den Verkehr wieder zu beleben, sollen die norddeutschen Eisenbahn=Verwaltungen mit dem Gedanken umgehen, eine Ermäßigung der Frachtsätze eintreten zu lassen. - Die beiden Häuser des preußischen Landtags sind auf den 12. Januar k. J. einberufen worden. Es geht das Gerücht, die preuß. Regierung wolle zu einer umfassenden Erweiterung der Marine beim nächsten Landtage die Annahme einer Anleihe beantragen.
- Das preußische Königspaar ist nach Rom übergesiedelt. In Florenz mußten auf einem Spaziergange des Königs Gensdarmen requirirt werden, um sich dem Andrange der Bettler zu erwehren und den Weg gangbar zu machen. In Nizza hat der Großfürst Constantin den Grundstein zu einer griechischen Kirche gelegt, die von russischen freiwilligen Beiträgen gebaut wird, an deren Spitze die Kaiserinmutter mit 20,000 Fr. steht. Außer dem Großfürsten Constantin nebst Gemahlin war die Großfürstin Katharine, der Herzog Georg von Mecklenburg=Strelitz, so wie die sämmtlichen vornehmen Russen in Nizza bei der Feier.
- Während die Königin Victoria in Indien sich in ihrer Proclamation als Herrscherin ankündigt, ist der letzte greise Großmogul von Delhi, das gewaltigste asiatische Herrscherhaus, auf dem Wege in die Verbannung nach einem Lande, von dessen Dasein er vielleicht nicht einmal etwas ahnte. Er ist in Calcutta angekommen und soll nach dem Cap der guten Hoffnung gebracht werden. - In Calcutta wird von Großen des Reichs eine Glückwunsch=Adresse an die Königin vorbereitet.
- In Amerika ist die Regierung mit den Indianern in Krieg. Sie geht damit um, diese Urvölker Amerikas ganz auszurotten. Das Verfahren besteht gewöhnlich darin, daß man sie dem Hungertode entgegentreibt, indem man ihnen die Weiber nimmt, Pferde und Rinder tödtet, Hütten und Saaten in Brand steckt, die Anführer hängt. Der Flächeninhalt der nordamerikanischen Staaten beträgt gegenwärtig 1,602,010 englische Quadratmeilen. Dagegen nehmen die von bundeswegen regierten, wenig bewohnten Ländergebiete im Westen Amerikas einen Flächenraum von 2 Millionen Quadratmeilen ein.
- Ein englischer Soldat, der in dem Krimkriege 1855 aus dem Lager von Sebastopol zu den Russen überging und durch seine Aussagen über die Anordnungen im verbündeten Heere die Russen zu einem Ueberfall veranlaßte, ist durch ein Kriegsgericht in London zu lebenslänglicher Zuchthaus=

[ => Original lesen: 1858 Nr. 52 Seite 2]

strafe verurtheilt. Er war bis Ende vorigen Jahres in Rußland geblieben, von wo er durch den englischen Gesandten nach England transportirt wurde.
- Der taschenspielende Weltreisende, Hr. Figer, der gegenwärtig im Krollschen Locale zu Berlin seine Kunstvorstellungen giebt, erklärte bei einer derselben den zahlreichen Zuschauern, er wolle die Gedanken dreier Herren im Voraus errathen, noch ehe sie solche selber gedacht. Niemand glaubt natürlich daran, und Jeder sinnt bereits auf einen schalkhaften Gedanken, den ihm kein Hexenmeister errathen soll. "Bitte, meine Herren, spricht Figer, schenken Sie mir einige Cigarren". Bereitwillig öffnen sich die Cigarrentaschen, denn selten spielt jemand den Knauser, und der Taschenkünstler, dessen entblößte Arme jede Eskomotage unmöglich machte oder wenigstens verhindern, sammelt einige Cigarren und bittet, ohne das Publicum zu verlassen, drei Damen, jede eine Cigarre zu wählen und in eine metallene Schale zu verschließen, die nebst einem gleichen Becher er bereits vorher in die Hände des Publikums gegeben und nicht wieder berührt. Nachdem die Cigarren verschlossen waren, schreibt der Tausendkünstler einige Worte auf einen Zettel und läßt diesen in den Becher, der sich in der Hand eines Herrn befindet, vor Aller Augen legen. Dann nimmt er ein Spiel Karten, läßt es mischen und bittet drei Herren, daß jeder eine Karte wähle. Einer wählte die zehnte und zwei andere Herren die fünfte und die zweite Karte. Hr. Figer zählte sie verdeckt ab, überlieferte sie den Wählern und ließ sie von diesen nach geheimer Besichtigung wieder in das Spiel mischen. Dann bat er den Herrn, welcher den Becher hielt, den darin befindlichen Zettel zu öffnen und zu lesen. Zur Verwunderung des Publicums fanden sich darauf die Worte: Der erste Herr wird die zehnte, der zweite die fünfte, der dritte die zweite Karte wählen! Allgemeiner Applaus; aber dieser steigerte sich noch, als der Künstler, ohne sie zu berühren, die Schatulle öffnen, die Herren zwei Cigarren herausnehmen und anzurauchen bittet, während er dasselbe mit der dritten thut. Die Cigarren dampfen ganz lustig, dann aber bricht man sie auf die Bitte des Künstlers auseinander und - in jeder befindet sich eine der gewählten Karten.


Anzeigen.


Vorladungen.

Zum Zweck der Eröffnung von Grund = und Hypothekenbüchern und zwar zur Ermittelung der in die 2te und 3te Abtheilung der Bücher gehörigen dinglichen Belastungen und privilegirten Forderungen haben:

  1) der Kaufmann Christian Callies in Dassow für seinen Speicher nebst Holzlagerplatz - pag. 12 des Registers, Nr. 165 und ex Nr. 169 der Dassower Charte - 139 []Ruthen groß;
  2) Derselbe für sein auf einem Theil des sub pag. 18 des Registers und Nr. 234 der Charte aufgeführten Grundstückes gebautes Wohnhaus - groß 37 []Ruthen;
  3) Derselbe für seinen Speicher nebst Holzlagerplatz - pag. 3 des Registers, Nr. 1, ex Nr. 2, Nr. 3 und 4 der Charte - groß 288 []Ruthen;
  4) Derselbe für sein Wohnhaus c. p. - pag. 5 des Registers und Nr. 33 der Charte - sowie die demselben beigelegten Bau= und Gartenplätze, pag. 14 des Registers, Nr. 180.182. 188 der Charte, und pag. 22 und 23 des Registers, Nr. 291 und 303 der Charte, zusammen 424 []Ruthen enthaltend;
  5) die Ehefrau des Schlachters Hallier daselbst, Louise geb. Brockmann für ihr Wohnhaus c. p. - pag. 8 des Registers, ex Nr. 99 und ex Nr. 100 der Charte - 12 []Ruthen;
  6) der Stellmacher Arp daselbst für sein auf einem Theil des Grundstücks pag. 7 des Registers und Nr. 78 der Charte gebautes Wohnhaus, groß 4 []Ruthen;
  7) der Schmid Jürß daselbst für sein Wohnhaus c. p., bestehend aus der Hälfte der pag. 14 des Registers sub Nr. 181 und 187 aufgeführten beiden Grundstücke, 75 []Ruthen;
  8) der Apotheker Fischer daselbst für sein Wohnhaus c. p. - pag. 4 des Registers, Nr. 30 der Charte - sowie den demselben beigelegten Garten pag. 22 des Registers, Nr. 272 der Charte - zusammen 125 []Ruthen enthaltend;
  9) der Krämer W. Miene daselbst für sein pag. 18 des Registers und Nr. 236 der Charte aufgeführtes Wohnhaus c. p. - groß 66 []Ruthen;
10) der Arbeitsmann Christian Wittwer daselbst für sein auf einem Theil des pag. 18 des Registers sub Nr. 238 aufgeführten Grundstückes gebautes Wohnhauses c. p., 19 []Ruthen enthaltend;
11) der Schlachtermeister W. Mau daselbst für sein pag. 5 des Registers und Nr. 35 der Charte aufgeführtes Wohnhaus c. p., 46 []Ruthen groß;
bei anerkannter Richtigkeit ihres Besitztitels Proclamata erbeten. -
Demgemäß werden alle Diejenigen, welche an das eine oder das andere der voraufgeführten Grundstücke solche von der Anmeldungspflicht nicht ausgenommene Forderungen und Ansprüche haben, zu deren genauen und bestimmten Anmeldung auf

Sonnabend den 12. Februar 1850,

Vormittags 10 Uhr hiedurch vorgeladen.
Im Unterlassungsfall wird der Verlust des dinglichen Rechts, resp. des den privilegirten Forderungen beigelegten Rechts auf Eintragung erkannt werden und findet dagegen keine Wiedereinsetzung Statt.
Zur Nachricht dient, daß von der Anmeldungspflicht gesetzlich ausgenommen sind: Altentheile, Personalservituten und andere ihrer rechtlichen Natur nach auf die Folien der einzurichtenden Grund= und Hypothekenbücher gehörige, jedoch auf keine Capital=Summe gehende Rechte.
Patrimonialgericht Lütgenhof zu Dassow, den 20. Novbr. 1858.


Präclusivbescheid.

In Sachen des Buchhalters Carl Henry Wendt in Hamburg, des Papierhändlers L. A. F. Wendt daselbst, des Commis J. J. E. Wendt daselbst, des Privat=Copiisten J. Wendt in Schönberg, der Concordia Wendt aus Lübeck und des Kaufmanns L. Wendt zu Lübeck, Provocanten, wider alle Diejenigen, welche ein näheres oder gleich nahes Erbrecht als die Provocanten an der Nachlassenschaft der am 19. April d. J. zu Schönberg verstorbenen Wittwe des Rectors Allers, Christiane geborene Wendt, haben oder zu haben vermeinen, Provocaten, giebt das

Großherzogl. Justizamt der Landvogtei des Fürstenthums Ratzeburg

reproductis ad acta proclamatibus cum documentis insertionis nec non aff- et refixionis, hierdurch den

Bescheid:

daß nunmehr alle Diejenigen, welche ihre vermeintlichen erbrechtlichen Ansprüche so wenig in dem deshalb angestandenen Termine am 29. November d. J. als bis jetzt angemeldet haben, mit denselben, wie hierdurch geschieht, zu präcludiren sind.

Von Rechts Wegen!

Schönberg, den 11. December 1858.

                          C. L. v. Oertzen.
                          (L. S.)                                                     Reinhardt.


Verkaufsanzeigen.

Am Montag d. 27. Decbr. sollen im Hause des Gastwirths Boye hieselbst öffentlich meistbietend gegen gleich baare Bezahlung verkauft werden:

Mobilien, Kleidungsstücke, Hausgeräthe, Betten, und was sich sonst vorfindet.
Schönberg, den 16. December 1858.

                                                    Die Armenbehörde.


[ => Original lesen: 1858 Nr. 52 Seite 3]

Vermischte Anzeigen.

Der landwirthschaftliche Verein für das Fürstenthum Ratzeburg beabsichtigt nach Maßgabe des, in seiner am 30sten Novbr. d. J. abgehaltenen Versammlung gefaßten Beschlusses:

Mit der Thierschau im nächsten Jahre, auch eine Ausstellung inländischer Gewerbe=Erzeugnisse zu verbinden.
Es werden nun diejenigen Handwerker des Fürstenthums, welche sich an dieser Ausstellung betheiligen wollen, hierdurch aufgefordert, sich spätestens innerhalb 4 Wochen, und zwar unter Angabe derjenigen Gegenstände, welche sie auszustellen beabsichtigen, beim Secretair des Vereins, Herrn Advocat Boccius, zu melden.
Schönberg den 8. Decbr. 1858.

                                     Der Vorstand.
                                                    F. Graf Eyben.


Alle diejenigen Einwohner des Fürstenthums Ratzeburg, welche dem zur Versicherung von Rindvieh gegen die Lungenseuche zu gründenden Vereine beigetreten sind, oder noch ferner beitreten wollen, werden aufgefordert, sich am

Mittwoch den 29sten December, um 11 Uhr,

im Saale des Gastwirths Boye zu versammeln.
Schönberg den 15. December 1858.


Aachener und Münchener
Feuerversicherungs-Gesellschaft.

Den geehrten Mitgliedern der Aachener und Münchener Feuerversicherungs=Gesellschaft im hiesigen Fürstenthume erlaube ich mir die ergebene Anzeige zu machen, daß ich mich Krankheits halber in diesem Jahre nicht, wie in früheren Jahren, persönlich um die Einkassirung der Brandkassengelder bemühen kann. Ich bitte daher die geehrten Interessenten, mir die im December dieses Jahres und die in den ersten Tagen des Januar 1859 fälligen Beiträge am Donnerstag und Freitag, den 30. und 31. December d. J., und am Montag und Dienstag, den 3. und 4. Januar künftigen Jahres, in meinem Hause abzuliefern.
Schönberg, den 15. December 1858.

                                                    J. P. H. Spehr, Agent.


Wir machen hiermit bekannt, daß der Krugtag der Schuhmachergesellen am Montag nach Neujahr, dem 3. Januar stattfindet, und fordern sämmtliche Mitbrüder auf, am gedachten Tage zu erscheinen.
Schönberg, 16. Decbr. 1858.

                          Die Vorsteher und Altgesell
                          der Schuhmacher=Gesellen=Brüderschaft.


Alle diejenigen, welche in diesem Antoni=Termin durch mich Gelder und Sparcassenbücher an die Schweriner Sparcasse zu besorgen gedenken, wollen solche entweder an mich oder an den Herrn Buchbinder Bade in Schönberg spätestens bis zum 15. Januar n. J. abgeben lassen. Am 12. und 15. Januar Nachmittags bin ich bei meinem Schwager Schneidermeister Meyer zu treffen.
Siechenhaus bei Dassow, d. 15. Dec. 1858.

                                                    J. P. Oldörp,
                                                    Schul= und Siechenmeister.


Der dritte Club im Hause des Herrn Aug. Spehr findet am Mittwoch den 29. Decbr. statt.


      Braunschweiger Hopfen,
      Neuer Rigaer Säeleinsaamen,
      Russ. Anis,
      Nord. Kümmel,
      Prima St. Petersbg. Stearinlichte

bei                                                      W. Stiehl & Co.
in Lübeck, Schüsselbuden Nr. 196.


Empfehlung.

Gute große ausgebrannte Mauersteine, Dachpfannen, Holfter, Zungen, Brunnen=Fliesen, Gesimmssteine u. s. w.
Frischen Gottländischen Stücken= und Lüneburger Krohn=Kalk, Portland=Cement, schwedische Nägel u. s. w. sind zum billigen Preise zu haben bei

                                                    H. Röper, Holz=Handlung.

Ratzeburg 1858.


Mein                                                    
Lager von Manufactur=Waaren,

worunter seidene Taschentücher in großer Auswahl, fertige Damen=Mäntel, Tuche aller Art, neue Cattune, abgepaßte Kleider in Poil de chèvre, Halbseide, 8/4 breite schwarze Orleans und Lüstres, 8/4 breite schwarze Seidenzeuge und Atlas, couleurte und schwarze seidene Tücher und Slips, die neuesten Brocat= und andre seidene Bänder, Stickereien aller Art u. s. w. halte zum bevorstehenden Weihnacht in gefälliger Erinnerung, und gebe die billigsten Preise.

Schönberg.                                                     Ludwig Creutzfeldt.


Mit einer großen Auswahl Jugendschriften und Bilderbücher zu festen Ladenpreisen
empfiehlt sich

                                                    J. P. Bade.


250,000 Gulden neue österr.
Währung
zu gewinnen
bei der am 2. Januar stattfindenden Gewinn=Ziehung
der kaiserl. Königl. Oestreich'schen Part.-Eisenbahnloose.
Jedes Obligationsloos muß einen Gewinn erhalten.

Die Hauptgewinne des Anlehens sind: 21mal Wiener Währung fl. 250,000, 71mal fl. 200,000, 103mal fl. 150,000, 90mal fl. 40,000, 105mal fl. 30,000, 90mal fl. 20,000, 105mal fl. 15,000, 370mal fl. 5000, 20mal fl. 4000, 258mal fl. 2000, 754mal fl. 1000.
Der geringste Gewinn, den mindestens jedes Obligations=Loos erzielen muß, beträgt fl. 140 im 24 Guldenfuß oder 80 Thlr. Pr. Cour.
Obligations=Loose, deren Verkauf überall gesetzlich erlaubt ist, erlassen wir zum Tages=Cours, (siehe Berliner Börsen=Coursblatt), nahmen aber solche auf Verlangen sofort nach genannter Ziehung weniger 3 Thlr. pr. Crt. wieder zurück.
Es haben daher auch unsere resp. Abnehmer, welche jetzt schon gesonnen sind, uns Ihre Obligations=Loose nach erwähnter Ziehung wieder zu erlassen, anstatt des vollen Betrags nur den Unterschied des An= und Verkaufpreises von 3 Thlr. pr. Crt. für jedes zu verlangende Obligations=Loos einzusenden. (NB. Bei Uebernahme von 11 Obligations=Loosen sind nur 30 Thlr. Pr. Crt. zu zahlen, gegen Einsendung von 60 Thlr. werden dagegen 24 Obligationsloose überlassen.).
Die entfallenden Gewinne werden den resp. Intressenten, welche ihre Loose direct von unterzeichnetem Bankhaus bezogen, sofort von demselben baar übermittelt.
Pläne gratis. - Ziehungslisten sofort franco nach der Ziehung. Aufträge sind direkt zu richten an

                                                    Stirn & Greim,
                                                    Staats=Effekten=Handlung
                                                    in Frankfurt a./M.


[ => Original lesen: 1858 Nr. 52 Seite 4]

Das Verzeichniß der                                                    
zu Festgeschenken geeigneten Werke für Kinder und Erwachsene, welche in der Buchhandlung von H. Linsen in Ratzeburg vorräthig sind,
(kl. 4°. 2 1/4 Bogen. Geheftet.)

ist in der Expedition dieser Anzeigen gratis zu haben.


Weihnachts=Ausstellung.

Einem geehrten hiesigen und auswärtigen Publikum die ergebene Anzeige, daß ich am Sonntag den 12. December meine diesjährige

Weihnachts=Ausstellung

eröffnen werde, und empfehle ich mich mit einer reichhaltigen Auswahl auf das geschmackvollste gearbeiteter Conditor=Waaren zu möglichst billigen Preisen, als: sehr sauber gearbeitete Liqueursachen in allen Assortements, Naturelconfect, glasirten Marcipan, echte Zuckerbilder, Chocoladenconfect und eine große Auswahl Schaumconfect; ferner braune und weiße Kuchen verschiedener Art, Pfeffernüsse, so wie alle zur Conditorei gehörenden Gegenstände. Bestellungen auf Aufsätze, Torten und sonstige Confitüren werden, wie immer, prompt und billig ausgeführt.
Ich bin überzeugt, den Anforderungen eines geehrten Publikums Genüge leisten zu können, und bitte, mit dem Versprechen einer reellen Bedienung um zahlreichen Zuspruch. Ergebenst

Schönberg.                                                     M. Greiff.


Mit guten Talglichten

in allen Größen a Pf. 10 Schilling (Mecklenburg), in Liespf. billiger,
empfehle ich mich ergebenst.
Auch tausche ich Lichte um gegen Talg.

Schönberg.                                                     C. Schwedt.


Das                                                    
Spielwaaren-Lager
von
J. F. Ehrhardt, junior,
Klingberg, Ecke der Egydienstraße, in Lübeck,

seit mehreren Jahren durch seine reichhaltige und große Auswahl dem Publikum aufs Vortheilhafteste bekannt, ist durch bedeutende Sendungen completirt und aufs Geschmackvollste aufgestellt, so daß es jedem Käufer leicht wird seine Wahl zu treffen, da sich mit festen auch billige Preise verbinden.


Mit                                                    
Spielwaaren

zu diesem Weihnachten empfehle ich mich ergebenst in guter Auswahl zu billigen Preisen.

                                                    C. Schwedt.


Carl Topp,
522 Marlesgrube 522
in LÜBECK,
empfiehlt sich zum
Ein- und Verkauf
von Mobilien, Betten, Kleidungsstücken und Leinenzeug,
so wie mit allen dahin gehörenden Artikeln.


Zur gefälligen Beachtung.

Für die bis jetzt bei uns eingegangenen Gaben herzlich dankend, verbinden wir damit die Anzeige, daß die Vertheilung der Weihnachtsgaben am 1sten Christtage, Abends 5 Uhr, im Locale des Herrn Ackerbürgers Boye stattfindet, wozu wir alle gütigen Geber einladen.
Zu gleicher Zeit bemerken wir noch, daß, wenn jemand des schlechten Wetters wegen verhindert gewesen sein sollte, unser zu diesem Zweck gegebenes Concert zu besuchen, die den armen Kindern zugedachten Liebesgaben noch bis zum 1sten Festtage, Morgens 9 Uhr, bei dem Bäckermeister Joh. Pöhls jr. entgegen genommen werden.
Schönberg d. 23. December 1858.

                                                    Der Vorstand des Gesangvereins.


Gesucht wird zu Ostern k. J. ein Bursche in die Bäckerlehre, bei

                                                    C. Oldenburg.


Am Tage nach Weihnacht, den 27. Decbr., ist bei mir

Ball,

wozu ich Freunde und Gönner ergebenst einlade.
Mummendorf den 8. Decbr. 1858.

                                                    J. Bunge.


Der Hauswirth P. Ahrend in Sabow hat mir die Aufsicht über seine Holzkoppel, Zäune, Hecken u. s. w. übergeben, und werde ich denjenigen, welchen ich etwa dabei betreffen sollte, sofort zur Bestrafung dem Gerichte anzeigen.
Schönberg den 9. Decbr. 1858.

                                                    G. Schlange, Revierjäger.


Da aus meiner Holzkoppel seit einiger Zeit häufig gestohlen wird, so habe ich dem Jäger Polli die Aufsicht über diese, so wie über meine Zäune und Hecken übertragen. Er wird jeden, den er unbefugterweise dabei betrifft, zur Bestrafung dem Gerichte anzeigen.

                                                    Schulze Creuzfeldt in Kuhlrade.


Mein Omnibus fährt der Festtage wegen statt Sonnabends schon am Freitag den 24. und am Freitag den 31. Dec. nach Lübeck.

                                                    F. Fick.


Kirchliche Nachrichten.

Schönberger Gemeinde.
Vom 16. bis 23. Decbr.

Geboren: Den 19. Dem Hausw. Arndt in Sabow ein S.
Gestorben: Den 16. Hans Hinr. Olldörp, Altentheiler und Wittwer zu Lockwisch, 84 1/2 Jahr alt, Altersschwäche. Den 20. Cath. Christ. Aug. Mettscher, Schneiderstochter vor Schönberg, 1 J. alt. Brechruhr. D. 22. Johann Jochen Rickert, Arbm., und Wittwer zu Westerbeck, 78 Jahr alt, Altersschwäche.


Getraide und Markt=Preise in Lübeck
am 22. Decbr. 1858.

Weizen 1 Taler (Mecklenburg)   8-14 Schilling (Mecklenburg),     Wicken 1 Taler (Mecklenburg) 32-36 Schilling (Mecklenburg),
Roggen - Taler (Mecklenburg) 44-46 Schilling (Mecklenburg),     Buchweizen - Taler (Mecklenburg) 32-36 Schilling (Mecklenburg),
Gerste - Taler (Mecklenburg) 36-38 Schilling (Mecklenburg),     Winter=Rapsaat 24-25 Mark (Lübeck)
Hafer - Taler (Mecklenburg) 32-36 Schilling (Mecklenburg),     Rübsen 19-20 Mark (Lübeck)
Erbsen 1 Taler (Mecklenburg)   8-22 Schilling (Mecklenburg)     Schlagleinsaat 17-18 Mark (Lübeck)
Butter 11 Schilling (Mecklenburg) pr. Pfund.     Kartoffeln neue d. Faß 3 Schilling (Mecklenburg).
Dampfmehl aus Rothes Fabrike No. 0. 21 Mark (Lübeck), No. 1. 19 Mark (Lübeck) 8 Schilling (Mecklenburg), No. 2. 12 Mark (Lübeck) für Netto 200 Pfund.
Grobe Kleie 3 Mark (Lübeck) 8 Schilling (Mecklenburg). Rollmehl 4 Mark (Lübeck) 8 Schilling (Mecklenburg).
Altona=Hamburger Viehmarkt.
Fette Schweine, gut, 100 Pfund 30 Mark.


(Nebst Beilage.)


Redaction, Druck und Verlag von L. Bicker.


[ => Original lesen: 1858 Nr. 52 Seite 5]

Beilage
zu den Wöchentlichen Anzeigen für das Fürstenthum Ratzeburg.
Schönberg, den 24. December 1858.


Der todte Chaussee=Einnehmer.
[Erzählung.]
(Fortsetzung.)

[ => Original lesen: 1858 Nr. 52 Seite 6]

Der todte Chaussee=Einnehmer.
[Erzählung.]
(Fortsetzung.)


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