No. 47
Die Anzeigen erscheinen wöchentlich zweimal.
Dienstags und Freitags

Schönberg, den 19. November
1858
achtundzwanzigster Jahrgang
Preis vierteljährlich 20 Schilling (Mecklenburg) jährlich 1Mark (Lübeck) 32Schilling (Mecklenburg).
Jahrgang
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[ => Original lesen: 1858 Nr. 47 Seite 1]

Am 9. Nov. fand in London die alljährige Einsetzung des City=Bürgermeisters statt, mit welcher natürlich ein großes Abendessen verbunden ist, dessen Speisekarte weltberühmte wenn man die Quantität dabei beachtet. Es wurden nicht weniger als 250 Terrinen ächter Schildkröten=Suppen von je 5 Pinten Gehalt, außer 30 verschiedenen Vorgerichten, 60 Gerichten Hühnern etc., Spargeln und seltenen Pasteten consumirt. Zum Dessert wurden an 100 Ananasse, 200 Schüsseln mit Trauben aus Portugal, Madeira und vom Rhein gereicht. Daneben hatte der Koch verstanden die Gerichte mit Hochheimer anzumachen und warm aufzutragen. Das that Wunder. Lord Derby, der englische Premierminister, vergaß Gicht und Arzt, der französische Gesandte Pelissier, Herzog von Malakoff, alte Gicht und junge Frau; Beide stießen zu allgemeiner Freude gewaltig an zu Ehren der englisch=französischen Allianz.
- Der Engländer Lord Elgi war der erste, welcher durch List nach Jeddo, der Hauptstadt von Japan, langte. Er war ganz verwundert, was er dort fand: eine prachtvolle Residenz, so groß wie London oder größer (das Schloß allein soll an 40,000 Personen fassen) und eine äußerst zufriedene glückliche und in Gesinnung und Bildung vorgeschrittene Bevölkerung. Der Lord ritt überrascht weit hinein ins Land und schrieb nach Haus: Japan wird in Bezug auf Schönheit Fruchtbarkeit und Klima von keinem Lande der Erde erreicht, in Uebereinstimmung damit steht ein Volksstamm vom liebenswürdigsten Naturell, dessen Wohlfahrt so gleichmäßig ist, daß alle Classen glücklich sind. Kein Wunder, daß ein durch seine Genügsamkeit so unabhängiges Volk wenig Lust nach Verkehr mit andern Nationen verspürte.
- Aus Petersburg heißt es: Der Winter ist da! So beginnt seit einigen Tagen fast jede Unterhaltung und der Pelz hat seinen Dienst wieder angetreten. Alle Leute prophezeien nach dem ungewöhnlich schönen und langen Sommer dieses Jahres einen harten Winter und führen aus der Erinnerung Beispiele für ähnliche Fälle an. Das ist für uns keine unangenehme Prophezeiung. Schlecht nennen wir nur das unentschiedene und Uebergangswetter im Frühjahr und Herbst, oder den Sommer, wenn er aus dieser Uebergangsperiode gar nicht herauskommt. Mit dem Schnee beginnt unser eigentliches nordisches Leben.
- Die Banknoten=Fälschungsgeschichte in Hamburg erregt dort besonders noch dadurch die Aufmerksamkeit, daß man die beiden ergriffenen Oestreicher nur als die Verbreiter, nicht aber für die Verfertiger der falschen östreichischen Guldennoten annimmt, und nur für die Werkzeuge einer in Amerika bestehenden Parthei, welche bei Verfertigung dieser falschen Noten einen politischen Zweck verfolgt. Diese Annahme wird durch die Nachricht von einer in der Schweiz erfolgten Verhaftung eines dritten Emissairs noch mehr bestätigt. - Auch falsche 25=Thaler=Noten der preußischen Bank laufen um.
- Am 10. November, am Geburtstage Luthers, fand in Wittenburg die feierliche Einweihung der Thüren statt, welche der König von Preußen der dortigen Schloßkirche geschenkt hat. Auf den Bronze=Thüren sind die 95 Thesen, welche der neben Melanchthon in der Gruft der Schloßkirche ruhende Luther vor 341 Jahren anschlug, in ihrem ursprünglichen Text eingegraben. Auf beiden Seiten befinden sich die Standbilder der beiden gleichfalls in der Gruft der Schloßkirche ruhenden Kurfürsten, Friedrich des Weisen und seines Bruders und Nachfolgers, Johann des Beständigen.
- Der Maschinen=Bauanstalt=Besitzer Egells in Berlin, einer der achtbarsten dortigen Industriellen, verlor durch einen entsetzlichen Unfall einen Sohn in der Blüthe der Jahre. Der junge Egells hielt sich in einem Hütten=Etablissement auf, stürzte bei dem Besteigen eines Hochofens in die Gluth und fand dort den Tod.
- Der Senat von Hamburg hat dem Capitain Renaud von dem franz. Schiffe Maurice und dem Capt. Funnemark von dem norweg. Schiffe Catharina für die edelmüthige Rettung von 89 Personen von dem Dampfschiff Austria die hamburgische Ehrenmünze in Gold, den Steuerleuten aber dieselbe Ehrenmünze in Silber verliehen. Außerdem erhielt jeder der Capitaine 1000 Mark Banco, die Mannschaft jedes der beiden Schiffe 2000 Mark. - Als dem amerikanischen Dampfer "Centralamerika" das bekannte Unglück widerfuhr, zeichnete sich der Bremische Seekapitain Jürgen Wilmsen durch seine kaltblütige Hülfe aus. Dieser Tage hat ihm dafür der amerikanische Consul Diller im Auftrage der amerik. Regierung ein silbernes Sprachrohr überreicht.


Der Seeräuber.
[Erzählung.]
(Fortsetzung.)

[ => Original lesen: 1858 Nr. 47 Seite 2]

Der Seeräuber.
[Erzählung.]
(Schluß.)


Anzeigen.


Aufforderung.

Es werden die Grenadiere

1) August Friedrich Farnow von der 3. Compagnie, zu Trollenhagen gebürtig, von der Einstellung des Jahres 1855,
2) Johann Christoph Friedrich Schmidt von der 2. Compagnie, zu Bresewitz gebürtig, von der Einstellung des Jahres 1855,
3) Franz Heinrich Ernst Otto von der 1. Compagnie, zu Schönberg im Fürstenthum Ratzeburg gebürtig, von der Einstellung des Jahres 1857,
von denen die beiden ersteren der Einberufungs=Ordre vom 24. April d. J. nicht die schuldige Folge geleistet haben, letzterer dagegen von dem ihm nach England bis zum 18. April d. J. ertheilten Urlaub noch nicht zurückgekommen ist, hiedurch aufgefordert, sich binnen 6 Wochen beim Großherzoglichen Bataillon hieselbst zu gestellen, widrigenfalls gegen sie als Deserteure nach Vorschrift des Artikels 14 des Militair=Regulativs verfahren werden wird.
Neustrelitz den 29. October 1858.

                          Großherzogliches Bataillons=Commando.
                          v. Rosenberg=Gruszczynski,
                          Oberstlieutenant.


Vorladungen.

Zum Zweck der Eröffnung von Grund= und Hypothekenbüchern und zwar zur Ermittelung der in die 2te und 3te Abtheilung der Bücher gehörigen dinglichen Belastungen und privilegirten Forderungen haben:

  1) der Productenhändler Nicolaus Heinrich Friedrich Freitag in Dassow für sein pag. 14. des Registers und Nr. 170. der Charte aufgeführtes Grundstück, 76 []Ruthen groß;
  2) die Ehefrau des Färbers Holstein daselbst, Henriette geb. Spehr, für ihr pag. 8. des Registers und Nr. 103. der Charte aufgeführtes Wohnhaus c. p., groß 23 []Ruthen;
  3) der Häusler Johann Joachim Kröger zu Brützkow für sein Wohnhaus nebst Garten, pag. 14. des Registers und Nr. 174. der Charte, 38 []Ruthen;
  4) der Herbergier Carl Bossow daselbst für seine Grundstücke, Wohnhaus mit Garten und Anschnitt, pag. 10. des Registers und Nr. 133. und 134 der Charte; einen dazu gehörenden pag. 23. des Registers und Nr. 310. der Charte aufgeführten Garten, zusammen 155 []Ruthen groß; sowie 1/12 Bauerwiesenloos, bestehend in dem alle 4 Jahr wiederkehrenden Recht des jedesmaligen Eigenthümers des Wohnhauses auf den 12ten Theil des Ertrages aus den Nr. 164., 168. und 169 der Dassower Charte aufgeführten, registermäßig zusammen 919 []Ruthen enthaltenden in Communion befindlichen Grundstücken;
  5) der Kaufmann E. Aven daselbst für sein Wohnhaus, pag. 8. des Registers und Nr. 96. der Charte, den dazu gehörenden aus den Grundstücken sub Nr. 97. und 99. gebildeten Garten, sowie den letzterem beigelegten Anschnitt, pag. 8. des Registers und Nr. 98. der Charte, zusammen 137 []Ruthen enthaltend;

[ => Original lesen: 1858 Nr. 47 Seite 3]

  6) der Webermeister Christian Schultz daselbst für sein Wohnhaus, pag. 7. des Registers und Nr. 92. der Charte, sowie den dazu gehörenden, pag. 23. des Registers und Nr. 298. der Charte aufgeführten Garten, im Ganzen 97 []Ruthen;
  7) der Korbmacher Joachim Baumann daselbst für sein pag. 8. des Registers und Nr. 102. der Charte aufgeführtes Wohnhaus c. p., 10 []Ruthen groß;
  8) der Zimmermeister Friedrich Krüger daselbst für sein auf der Hälfte des sub pag. 18. des Registers unter Nr. 222. aufgeführten Bauplatzes gebauten Wohnhauses c. p., 34 []Ruthen;
  9) der Arbeitsmann Johann Joachim Friedrich Freitag daselbst für sein pag. 11. des Registers und Nr. 149. der Charte aufgeführtes Wohnhaus c. p., 13 []Ruthen groß, und
10) der Gastwirth Weber daselbst für sein Wohnhaus c. p., pag. 6. des Registers und Nr. 73. der Charte, 19 []Ruthen enthaltend,
bei anerkannter Richtigkeit ihres Besitztitels Proclamata erbeten.
Demgemäß werden alle diejenigen, welche an das eine oder das andere dieser Grundstücke solche von der Anmeldungspflicht nicht ausgenommene Forderungen und Ansprüche haben, zu deren genauen und bestimmten Anmeldung auf

Sonnabend den 22. Januar 1859,

Vormittag 10 Uhr, hiedurch vorgeladen.
Im Unterlassungsfall wird der Verlust des dinglichen Rechts, resp. des den privilegirten Forderungen beigelegten Rechts auf Eintragung erkannt werden und findet dagegen keine Wiedereinsetzung statt.
Zur Nachricht dient, daß von der Anmeldungspflicht gesetzlich ausgenommen sind: Altentheile, Personalservituten und andere ihrer rechtlichen Natur nach auf die Folien der einzurichtenden Grund= und Hypothekenbücher gehörige, jedoch auf keine Capitalsumme gehende Rechte.
Patrimonialgericht Lütgenhof zu Dassow, den 20. October 1858.


Vorladungen.

Auf Antrag der Erben des wailand Cammer=Ingenieurs Peeck zu Goostorf, nämlich
1) der unverheiratheten Emma Dorothea Henriette Peeck,
2) der Ehefrau des Ingenieurs Studemund, Auguste geb. Peeck zu Goostorf,
3) der unverheiratheten Maria Sophia Wilhelmine Peeck,
4) der Ehefrau des Kaufmanns Glaevcke, Ida geb. Peeck zu Grevesmühlen,
5) der Ehefrau des Conditors Krohn, Mathilde geb. Peeck zu Hamburg und
6) der unverheiratheten Franziska Peeck zu Goostorf,
welche die vorschriftsmäßige eidliche Erklärung abgegeben haben, werden Zwecks Feststellung des Nachlasses defuncti, nach ertheiltem hohen Commissorio der Großherzoglichen Justiz=Canzley zu Schwerin, Alle und Jede, welche aus näherem oder gleich nahen Erbrechte wie die vorgedachten Provocanten, aus Eigenthum, Hypothek, Schuld oder aus irgend einem sonstigen Rechtsgrunde Ansprüche an den Nachlaß des wailand Cammer=Ingenieurs Peeck zu Goostorf zu haben vermeinen, hiemit peremtorie geladen in dem auf

den 7. December d. J., Morgens 10 Uhr,

auf dem hiesigen Amte angesetzten Termine diese ihre Zuständnisse und Anrechte specificirt und nicht in folle anzugeben und zu beglaubigen unter dem ein für allemal angedroheten Nachtheile, daß die Provocanten für die rechten Erben werden angenommen und ihnen das Erbenzeugniß wird ausgestellt werden, daß ferner die sich nach der Präclusion meldenden näheren oder gleich nahen Erben alle Handlungen und Dispositionen derjenigen, welche in die Erbschaft getreten, anerkennen und zu übernehmen schuldig sein sollen; sowie, daß diejenigen, welche aus Eigenthum, Schuld etc. Ansprüche an den Nachlaß zu haben vermeinen unter Auferlegung ewigen Stillschweigens mit ihren Ansprüchen bei unterlassener Anmeldung ausgeschlossen werden sollen.
Grevesmühlen, 21. September 1858.

                          Großherzogliches Amtsgericht.


Curatelbestellung.

Daß die unverehelichte Marie Borchert hieselbst sich freiwillig unter Curatel begeben hat, und demnach dieselbe sich ohne Zustimmung ihres gerichtsseitig bestellten Curators, des Zimmergesellen Schreep allhier, rechtsgültig nicht verpflichten kann, wird hierdurch zur Kenntniß des interessirenden Publicums gebracht.
Schönberg, den 4. November 1858.

                          Großherzogl. Justiz=Amt der Landvogtei des Fürstenthums Ratzeburg.
                          C. L. v. Oertzen.
                          (L. S.)                                                     Reinhardt.


Verkaufsanzeigen.

Da in dem am 29sten v. M. stattgefundenen Termin zum meistbietenden Verkauf des zum Nachlasse des wailand Gerichtsraths Reinhold hieselbst gehörenden Wohnhauses c. p. nicht annehmlich geboten worden, so wird ein neuer Termin zum Mehrgebot, mit Bezugnahme auf die Bekanntmachung vom 11. Septbr. d. J., auf

Dienstag den 30. d. M., Vormittags 11 Uhr,

hiedurch angesetzt.
Schönberg, den 4. November 1858.

                          Großherzogl. Justizamt der Landvogtei des Fürstenthums Ratzeburg.
                          C. L. v. Oertzen.
                                                    Reinhardt.


Bekanntmachung.

Alle Diejenigen, welche die Armensteuer zur dritten Hebung noch nicht berichtigt haben, werden aufgefordert, solche binnen 8 Tagen an die resp. Vorsteher zu bezahlen; nach Ablauf dieser Frist muß die Liste der Restirenden zur executiven Einforderung abgegeben werden.
Schönberg den 18. Novbr. 1858.

                                                    Die Armenbehörde.


Vermischte Anzeigen.

Eine vom Großherzoglichen hohen Ministerium des Innern verfügte der Steinbahn der Wismar=Lübecker Chaussee hat ergeben, daß deren Herstellung in vorschriftsmäßiger Stärke außer den muthmaaßlichen Einnahmen für die nächsten 3 Jahre ein Zuschuß von 8115 Taler (Mecklenburg) erheischt.
Beim Nichtvorhandensein eines Reservefonds werden deshalb die Actionäre der Wismar=Lübecker Chaussee nach Vorschrift §phi 15. des Actienplans zu einer außerordentlichen Generalversammlung auf den

29sten künftigen Monats December,

Vormittags 11 Uhr, im Knoll'schen Gasthause zu Grevesmühlen eingeladen, um eine Beschlußnahme über die Aufbringung der zur Herstellung eines normalen Erhaltungsstandes der Chaussee erforderlichen außerordentlichen Zuschüsse zu fassen, und zwar unter dem nach hoher Bestimmung ein für alle Mal hiedurch angedroheten Präjudize, daß die Chaussee als derelinquirt wird angesehen, und die Gesellschaft des Eigenthumsrechtes an derselben, der Erhebung der Chausseegelder wird verlustig erklärt und aufgelöset werden.
Wismar, Schönberg, Barneckow und Grevesmühlen, den 12ten November 1858.

                                                    Das Directorium
                                                    der Wismar=Lübecker Chaussee.


[ => Original lesen: 1858 Nr. 47 Seite 4]

Am 30. November und 1. December 1858
Ziehungen der Badischen und Kurfürstlich Hessischen Prämien-Staats-Anlehen.

Hauptgewinne des Badischen Anlehens sind: 14mal fl. 50,000, 54mal fl. 40,000, 12mal fl. 35,000, 23mal fl. 15,000, 55mal fl. 10,000, 40mal fl. 5000, 58mal fl. 4000, 366mal fl. 2000, 1944mal fl. 1000, 1770mal fl. 250.
Diejenigen des Kurfürstl. Hess. sind: Th. 40,000, 36,000, 32,000, 8000 etc.
Im ungünstigsten Falle müssen die Bad. Loose mit 45 fl. oder 25 Thlr. 21 sgr., und die Kurfürstl. Hess. mit wenigstens 55 Thlr. pr. Ct. gezogen werden.
Obligationsloose beider Anlehen erlassen wir zum Tagescours, nehmen aber solche auf Verlangen sofort nach obigen Ziehungen und zwar die Badischen weniger 2 Thlr., so wie die Kurhessischen weniger 3 Thlr. wieder zurück.
Unsere Abnehmer, welche diesen Rückverkauf jetzt schon beabsichtigen, haben daher auch nur erwähnten Unterschied des An= und Verkaufspreises für die zu verlangenden Obligationsloose von 2 Thlr. resp. 3 Thlr. einzusenden. (NB. Gegen Uebersendung von 24 Thlr. werden 13 Badische, und von 30 Thlr. 11 Kurhessiche Obligationsloose überlassen.) Ziehungslisten sofort franco nach der Ziehung.
Aufträge sind direct zu richten an

                                                    Stirn & Greim,
                                                    Bank= und Staats=Papieren=Geschäft
                                                    in Frankfurt a./M.


Bekanntmachung.

Um den durch die Hagelschläge vom 11. Juni und 19. Juli d. J. in den Dörfern Rabensdorf und Ziethen, so wie in der Vorstadt Ratzeburg mit 832 Taler (Mecklenburg) 17 Schilling (Mecklenburg) Beschädigten Ersatz zu gewähren und die Kosten des Instituts zu bestreiten, wird ein Beitrag von 25 Schilling von je 100 Thaler Versicherungswerth nöthig, welche Summe in Folge des am 11. d. M. gefaßten Beschlusses der General=Versammlung in einem Male zu entrichten ist.
Der Zahlungstag wird den einzelnen Ortschaften besonders angesagt werden.
Schönberg den 11. November 1858.

Direction der Hagelversicherungs=Gesellschaft
für das Fürstenthum Ratzeburg.


Der erste Club im Hause des Herrn Aug. Spehr am Dienstag den 30. Novbr. 1858.


Zehn Thaler Belohnung.

In jüngster Zeit sind mir zwei Damast=Tischlaken, jedes zu zwölf Couverts, gezeichnet L. L. gestohlen worden. Die den Tischtüchern eingewebten Verzierungen bestehen hauptsächlich in Blumen.
Demjenigen, der mir die entwendeten Gedecke wiedereinliefert, oder mir wenigstens den zeitigen Inhaber derselben nachweiset, dergestalt, daß ich sie zurückempfange, zahle ich die obstehend ausgelobten zehn Thaler.
Hof Menzendorf, 17. November 1858.

                                                    Langermann.


Bonecamp of Magbitter,
Bouteille 32 Schilling (Mecklenburg),
empfiehlt                                                     Aug. Spehr.


Ausverkauf.
Wegen gänzlicher Aufhebung der Tuchhandlung
von
Georg Zander,
Klingenberg (Sandstraße) Nr. 938,

wird daselbst das vorräthige Lager, bestehend in:

couleurten, so wie schwarzen Tuchen und Buckskin, Düffel, melirten Lama's und double Stoffen zu Mänteln und Umhängen, Mohair, Flanelle, englisch Leder, Orleans etc.
zu bedeutend herabgesetzten Preisen pr. comptant
verkauft.
Lübeck. November 1858.


Mit guten Talglichten

in allen Größen a Pf. 10 Schilling (Mecklenburg), in Liespf. billiger,
empfehle ich mich ergebenst.
Auch tausche ich Lichte um gegen Talg.

Schönberg.                                                     C. Schwedt.


Vom 6. dieses Monats an wohne ich bei dem Kürschnermeister Herrn Gartz. Dieses zur Nachricht allen meinen werthen Kunden und Gönnern.
Schönberg, Novbr. 1858.

                          Heinrich Renzow, Schneidermeister.


Einige gut erhaltene Doppelfenstern

stehen billig zu verkaufen. Wo? erfährt man in der Expedition dieses Blattes.


Gesucht wird: Ein junger Mann, der Lust hat, die Landwirthschaft zu erlernen. Wo? erfährt man beim

                                            Gastwirth G. Callies in Dassow.


Am Montag den 22. Novbr.

werde ich, zum Schluß meines Tanzunterrichts hieselbst, im Hause des Gastwirths Hrn. Callies, einen

Ball

für Kinder und für Erwachsene geben, wozu ich hiedurch freundlichst einlade.
Dassow, den 11. Novbr. 1858.

                                                    Ruperti, Tanzlehrer.


Kirchliche Nachrichten.

Schönberger Gemeinde.
In der Woche vom 11. - 18. Novbr.

Geboren: Den 11. dem Schulmeister Grevsmühl zu Kl. Siemz eine T. Den 12. ein unehel. Sohn vor Schönberg. Den 15. dem Arbm. Bockholdt zu Rupensdorf eine todtgeborne T. Den 16. dem Arbm. Arndt zu Lockwisch ein S. Den 17. eine unehel. T. in Schönberg. Gestorben: Den 15. A. H. Röper, Gastwirth hies., 72 J. alt, Schlagfluß.
Copulirt: Den 12. Hans J. Baars, Anerbe zu Niendorf, und Cath. Lise Ollrogge zu Kleinfeld Matt. Heinr. Retelsdorf, Arbm. zu Olndorf, mit Catharina Maria Tretow zu Sabow. Joh. Fr. Gieseler, Schuhmachermeister hies., mit Cath. Maria Marg. Heidmann zu Demern.

Anzeige.

Sonntag den 21. Novbr. fällt die Frühkirche aus.


Getraide und Markt=Preise in Lübeck
am 17. Novbr. 1858.

Weizen 1 Taler (Mecklenburg) 10-16 Schilling (Mecklenburg),     Wicken 1 Taler (Mecklenburg) 36-40 Schilling (Mecklenburg),
Roggen - Taler (Mecklenburg) 40-46 Schilling (Mecklenburg),     Buchweizen - Taler (Mecklenburg) 34-40 Schilling (Mecklenburg),
Gerste - Taler (Mecklenburg) 36-38 Schilling (Mecklenburg),     Winter=Rapsaat 23-24 Mark (Lübeck)
Hafer - Taler (Mecklenburg) 32-36 Schilling (Mecklenburg),     Rübsen 17-19 Mark (Lübeck)
Erbsen 1 Taler (Mecklenburg) 12-20 Schilling (Mecklenburg)     Schlagleinsaat 17-18 Mark (Lübeck)
Butter 13 Schilling (Mecklenburg) pr. Pfund.     Kartoffeln neue d. Faß 3 Schilling (Mecklenburg).
Dampfmehl aus Rothes Fabrike No. 0. 21 Mark (Lübeck), No. 1. 19 Mark (Lübeck) 8 Schilling (Mecklenburg), No. 2. 12 Mark (Lübeck) für Netto 200 Pfund.
Grobe Kleie 3 Mark (Lübeck) 8 Schilling (Mecklenburg). Rollmehl 4 Mark (Lübeck) 8 Schilling (Mecklenburg).


(Hiezu: Officieller Anzeiger No. 8)


Redaction, Druck und Verlag von L. Bicker.


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