No. 45
Die Anzeigen erscheinen wöchentlich zweimal.
Dienstags und Freitags

Schönberg, den 05. November
1858
achtundzwanzigster Jahrgang
Preis vierteljährlich 20 Schilling (Mecklenburg) jährlich 1Mark (Lübeck) 32Schilling (Mecklenburg).
Jahrgang
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[ => Original lesen: 1858 Nr. 45 Seite 1]

Es sollen zur hiesigen Chausseebau=Unterstützungs=Casse zum bevorstehenden

Antonii-Termine 1859

einige Summen in pr. Cour. angeliehen werden, und zwar unter nachfolgenden Bedingungen:

1) Die Anleihe geschieht unter Landesherrlicher Gewährleistung
2) Die über jeden angeliehenen Posten zu ertheilenden Obligationen werden auf den Namen des Darleihers gültig und zahlbar ausgestellt.
3) Die Capitalien über 500 Thlr. werden mit 3 1/2, diejenigen unter diesem Betrage mit 3 Procent alljährlich verzinset und die jährigen Zinsen im Johannis=Termine bezahlt.
4) Dem Darleiher sowohl, als der Chaussee=Bau=Casse steht eine halbjährige, jedes Mal zu Johannis oder Antoni zu beschaffende Kündigung frei.
5) Unter 50 Taler (Mecklenburg) werden keine Capitalien angenommen.
              Diejenigen, welche von dieser Gelegenheit zur Unterbringung von Geldern Gebrauch machen wollen, können ihre desfallsigen Anmeldungen beim Herrn Steuer=Commissair Grapow hieselbst machen.
              Schönberg, den 2. November 1858.

                          Großherzogl. Mecklenb. Landvogtei des Fürstenthums Ratzeburg.
                          F. Graf Eyben.       C. L. v. Oertzen.      C. v. Engel.

- Aus Berlin wird berichtet, daß der Minister=Präsident, Freiherr von Manteufel, und auch die Mehrzahl der übrigen Minister Sr. k. H. dem Prinz=Regenten ihre Demission eingereicht haben.
- Die Kasette der Königin von Preußen, welche auf der Durchreise in Leipzig abhanden gekommen war, ist bereits ausfindig gemacht worden, und befindet sich wieder in den rechten Händen. Sie hat nebst mehreren andern Gegenständen am Zollamt gelegen.
- In Ostindien sind in neuerer Zeit mehrere heftige Gefechte vorgefallen, in welchen die Rebellen regelmäßig vollständig geschlagen wurden, während die Verluste der Engländer nur unbedeutend waren. Der Feldzug hatte noch nicht begonnen. Man berichtet ferner, daß die Rebellen noch immer in starker Anzahl beisammen sind, das Land verwüsten und die Einwohner jämmerlich bedrücken. Von England werden noch immer Truppen nach Indien gesandt.
- Im letzten Feldzug ist's den Russen im Kaukasus gelungen, große Strecken zu erobern und ganze Stämme zu unterwerfen. Dem russischen Anführer Baron Wrewski hat es dabei das Leben gekostet 40 der Feinde hatten sich in einem Thurm eingeschlossen und geschworen, nicht zu weichen. Die Russen stürmten und wurden zurückgeschlagen; da fuhren sie Artillerie auf und schossen den Thurm zusammen, unter dessen Trümmern die Eingebornen begraben wurden. Schamyl hat sich in die unzugänglichsten Berge geflüchtet.
- Wieder zwei Dampfer verbrannt. Aus der Capstadt wird gemeldet, daß das Dampfschiff "Eastern City" am 24. August in See durch Feuer total zerstört ist. Ein von London nach Calcutta mit Truppen bestimmtes Segelschiff rettete jedoch Passagiere und Mannschaft, mit Ausnahme eines Maschinisten , und brachte dieselben nach der Capstadt. Und in der Nacht vom 3. Novbr. ist im Hafen von Bremerhafen das Dampfschiff "Hudson", welches am 6. nach Newyork abgehen sollte, total ausgebrannt.
- In Wien ist der seltene Fall vorgekommen, daß ein dortiger Banquier eine Anzahl Hundertgulden=Noten bei der Credit=Anstalt in Zahlung einreichte, die als falsch befunden wurden. Nach näherer Erkundigung stellte sich heraus, daß die Noten dem Banquierhause an demselben Tage aus der Centralkasse der Nationalbank zugekommen waren. Ein solcher Vorgang erregte natürlich das höchste Erstaunen, indem die falschen Noten den echten sicher auf's Haar gleichen müssen, wenn das Noten ausgebende Institut, die Nationalbank, sie für eigenes Papier halten und ausgeben konnte. Bei zwei am letzten Sonnabend in Wandsbeck verhafteten Ungarn sind falsche österreichische Hundert=Gulden=Banknoten zum Betrage von nahe an 1 1/2 Millionen Gulden vorgefunden worden. Die Besitzer derselben trafen Mitte vorigen Monats von England in Hamburg ein, gaben Newyork als ihren Wohnort an, waren aber nicht mit Pässen versehen. Am Donnerstage voriger Woche verlangten

[ => Original lesen: 1858 Nr. 45 Seite 2]

sie in ihrem Hotel plötzlich ihre Rechnung, bezahlten und reis'ten in einer unbekannten Equipage ab, den Weg nach der Hafengegend nehmend, indem sie zum andern Tage, angeblich ihrer Pässe wegen, auf die hiesige Polizei bestellt worden waren. Diese hatte aber aus London ein Schreiben empfangen, wonach dort 40 Stück falscher 100 fl.=Noten von zwei Fremden ausgegeben seien, welche darauf ihren Weg wahrscheinlich nach Hamburg genommen hätten. In Folge dessen scheint die Polizei auf die beiden Ungarn Verdacht geworfen zu haben, der durch deren plötzliche Entfernung nur verstärkt wurde. Sie machte als ihren neuen Aufenthaltsort Wandsbeck ausfindig und erlangten von der dortigen Behörde ihre Auslieferung.
- In Petersburg hat man noch 8 Gr. Wärme bei schönem Wetter. In Kassel dagegen 4 Grad Kälte, wobei die Gewässer fest froren und man bereits eine Anzahl Schlittschuhläufer bemerkte.
- Der Wasserstand des Rheins ist jetzt wieder so niedrig, daß er der Dampfschiffahrt hinderlich ist.
- Marschall Pelissier, der junge Ehemann, schlief neulich in der Gesandschaftskapelle in London während der Predigt ein. Der Geistliche nahm es nicht übel, destomehr seine junge Frau, die bald blaß, bald roth wurde. An dem Abend gab's die erste Gardinenpredigt.
- Ueber die Weinernte schreibt man aus der hessischen Bergstraße: An der Bergstraße, insbesondere aber in Bruxhein, sind schon so ziemlich die Biergläser verschwunden und haben dem Weine Platz gemacht, und im Oberlande, wo des Herbstes Segen noch größer ist, ist das noch mehr der Fall. In unserer Gegend kostet jetzt größtentheils ein Schoppen Wein, und zwar wie er gewachsen ist, 4 Kreuzer, rothe Weine 9 Kr. das Maß. - In Köln hatten mehrere Wirthe durch Anschlag verkündet: Hier kann man für 5 Sgr. so viel Wein trinken, als man will! - Die Anoncen führten aber zu solchen Scandalscenen, daß sie von der Policei verboten werden mußten.
- In Amerika hat ein Chemiker 16 verschiedene Sorten aus Europa eingeführten Weins untersucht und gefunden, daß keine dieser Weinsorten auch nur einen einzigen Tropfen Rebensaft enthielt. Die Zusammensetzung bestand aus Hopfen, Honig, Rum, Schwefelsäure, Apfelmost, Alaun etc.
- Irland, Englands Stiefkind, hat in den letzten beiden Jahren nahe an 1 Million Acker Land mehr bebaut als früher und eine Weizenernte gehalten, wie seit langen Jahren nicht. Die Menschen haben durch allzu starke Auswanderung abgenommen, hingegen haben die Pferde, Kühe und Schweine bedeutend zugenommen.
- Ein ledernes Stück Alterthum, älter als tausend Jahr - ein paar Schuhe, das aus der Zeit Karl des Gr. stammt, wird in Berlin aufbewahrt. Die Brandsohle fehlt ganz, die Kernsohle ist unmittelbar an das Oberleder geheftet. Eine Naht oberhalb oder seitwärts der Sohle ist nirgends sichtbar, und nur ein gelernter Schuhmacher kann das Räthsel ihrer Ausführung lösen. Unter den Antiquitäten aus Wallensteins Nachlaß, die in Teplitz gezeigt werden, befindet sich ein Paar großer Reiterstiefel, an denen gleichfalls keine Naht zu sehen ist. Die Sage behauptet von diesen Stiefeln Wallensteins, sie seien aus der Haut eines Zigeuners angefertigt.
- Es giebt doch noch gewissenhafte Leute. So bescheinigt ein Schuhmacher in Leipzig öffentlich, daß er von seinem erzürnten Schuldner Sonntag Nachmittags die Treppe hinuntergeworfen und mit Füßen getreten worden sei.
- Seit drittehalb Jahren sitzt in Heidelberg ein Engländer im Schuldgefängniß, weil er eine unbedeutende Summe nicht zahlen wolle. Er sagte dem Gläubiger voraus, daß er ihm die Zeit lang machen wolle. Sie ist wirklich lang geworden, die Kosten sind auf etwa 1000 Gulden angelaufen. Jetzt ist der Engländer frei, ohne Zahlung geleistet zu haben.


Der Seeräuber.
[Erzählung.]

[ => Original lesen: 1858 Nr. 45 Seite 3]

Der Seeräuber.
[Erzählung.]
(Fortsetzung.)


Anzeigen.


Vorladungen.

Zum Zweck der Eröffnung von Grund= und Hypothekenbüchern und zwar zur Ermittelung der in die 2te und 3te Abtheilung der Bücher gehörigen dinglichen Belastungen und privilegirten Forderungen haben:

  1) der Tagelöhner Koopmann in Dassow für sein pag. 7. des Registers und Nr. 77. der Charte aufgeführtes Wohnhaus nebst dem dazu gehörenden Garten, pag. 22. des Registers und Nr. 280. der Charte, 83 []Ruthen groß;
  2) der Schmied Johann Plog daselbst für sein Wohnhaus nebst Garten, pag. 80. des Registers und Nr. 255. der Charte, 31 []Ruthen;
  3) der Krämer Johann Saß daselbst für sein sub pag. 9. des Registers und Nr. 131. der Charte aufgeführtes Wohnhaus und Garten, sowie den diesem Grundstück beigelegten Anschnitt, pag. 10. des Registers und Nr. 132. der Charte, zusammen 75 []Ruthen enthaltend;
  4) der Arbeitsmann Johann Friedrich Roocks daselbst für sein pag. 17. des Registers und Nr. 221. der Charte aufgeführtes Wohnhaus nebst Garten, 40 []Ruthen;
  5) der Glasermeister Christian Kiaer daselbst für sein Wohnhaus nebst Garten, pag. 19. des Registers und Nr. 244. der Charte, groß 62 []Ruthen;
  6) dem Schneidermeister Christian Ohlert daselbst für das ihm gehörende pag. 18. des Registers und Nr. 235. a. der Charte aufgeführte halbe Wohnhaus nebst Garten, 25 []Ruthen enthaltend;
  7) der Zimmergesell Joachim Schönbaum daselbst für sein Wohnhaus und Garten, pag. 18. des Registers und ex Nr. 228., 229. und 230. der Charte, 50 []Ruthen groß;
  8) der Schmied Christian Clasen daselbst für sein pag. 3. des Registers und Nr. 7. der Charte aufgeführtes Wohnhaus c. p. sowie das dazu gehörende Ackerstück, pag. 30. des Registers und Nr. 386. der Charte, insgesammt 130 []Ruthen enthaltend;
  9) der Cigarrenmacher Hans Joachim Friedrich Krohn daselbst für sein halbes Wohnhaus nebst Garten, pag. 18. des Registers und Nr. 227. der Charte, 21 []Ruthen groß;
10) der Maurermeister Christian Sodemann daselbst, für sein pag. 18. des Registers und Nr. 237. der Charte aufgeführtes Wohnhaus mit Garten, 37 []Ruthen groß;
11) der Tagelöhner Johann Heinrich Christoph Hoyer daselbst für sein pag. 5. des Registers und Nr. 36. der Charte aufgeführtes Wohnhaus c. p., 11 []Ruthen enthaltend,
bei anerkannter Richtigkeit ihres Besitztitels Proclamata erbeten.
Demgemäß werden alle diejenigen, welche an das eine oder das andere dieser Grundstücke solche von der Anmeldungspflicht nicht ausgenommene Forderungen und Ansprüche haben, zu deren genauen und bestimmten Anmeldung auf

Dienstag den 11. Januar 1859,

Vormittags 10 Uhr, hiedurch vorgeladen. - Im Unterlassungsfall wird der Verlust des dinglichen Rechts, minder nicht des den privilegirten Forderungen beigelegten Rechts auf Eintragung erkannt werden und findet dagegen keine Widereinsetzung statt.
Zur Nachricht dient, daß von der Anmeldungspflicht gesetzlich ausgenommen sind:
Altentheile, Personalservituten und andere ihrer rechtlichen Natur nach auf die Folien der einzurichtenden Grund= und Hypothekenbücher gehörige, jedoch auf keine Capitalsumme gehende Rechte.
Patrimonialgericht Lütgenhof zu Dassow den 4. October 1858.


Vorladungen.

Auf zulässig befundenen Antrag der Curatoren des geisteskranken Hauswirths Möller zu Selmsdorf werden alle Diejenigen, welche an den etc. Möller aus irgend einem Rechtsgrunde Ansprüche und Forderungen zu haben vermeinen, hiermit peremtorisch geladen, solche in dem auf

Donnerstag den 18. November d. J.,
Morgens 11 Uhr,
anberaumten Termine anzumelden und zu rechtfertigen, widrigenfalls sie für immer damit ausgeschlossen und abgewiesen werden sollen.
Schönberg den 6. September 1858.

                          Großherzogl. Justizamt der Landvogtei des Fürstenthums Ratzeburg.
                          C. L. v. Oertzen.
                          (L. S.)                                                     Reinhardt.


Verkaufsanzeigen

Am Montag den 15. November d. J., Morgens 9 Uhr, sollen, wegen Wohnungsveränderung, von den der Madame Spehr zur Maurinmühle gehörigen Sachen in öffentlicher Auction gegen gleich baare Bezahlung daselbst verkauft werden:

1 Kuh, 2 Wagen, Betten, Schränke und sonstige Mobilien, Haus= und Küchengeräthe.
Carlow, den 25. October 1858.

                                                    Struck, Landreiter.


Vermischte Anzeigen.

Bekanntmachung.

Die zwischen dem 1. April und dem 30. September 1858 versichert gewesenen Mitglieder des Lübecker Feuerversicherungs=Vereins der Landbewohner haben im November d. Js. drei viertel ihres einfachen Ansatzes (3/4 Simplum) als Beitrag zu bezahlen. - Es contribuiren versichert gewesene 88,901,740 Mark Courant.
Lübeck, den 14. October 1858.

                          Namens der Direction
                                                    Faber, Dr.,
                                                    Secretair des Vereins.


Citronen in Dutzend a 11 Schilling (Mecklenburg),
empfiehlt                                                     Aug. Spehr.


Sehr heilbare Hühneraugen=Pflästerchen
empfiehlt
                                                    J. P. Bade in Schönberg.
3 Stück zu 5 Schilling (Mecklenburg) das Dutzend nebst Anweisung zu 16 Schilling (Mecklenburg).


[ => Original lesen: 1858 Nr. 45 Seite 4]

Am Dienstage, den 16. d. M., von Morgens 9 Uhr an, sollen in der Wohnung des wail. Gastwirths Lüders zu Dassow, die zu seinem Nachlaß gehörigen Gegenstände, als:

Mobilien, Bett= und Leinenzeug, Kleidungsstücke, Haus= und Küchengeräth, verschiedene Gläser und Bouteillen, einige Getränke; ferner
      1 Omnibus, 1 fast neuer Bauwagen, 1 do. Feder=Stuhlwagen, 2 Eggen, 1 Pflug, 2 Pferde, 2 Schweine, mehrere Fuder Heu und Stroh, eine Quantität Holz und Torf, sowie ca. 20 Tonnen Kartoffeln
öffentlich meistbietend gegen gleich baare Bezahlung Gerichtswegen verkauft werden.
Lütgenhof den 4. November 1858.

                                                    Karpf, Actuar.


Bonecamp of Magbitter,
Bouteille 32 Schilling (Mecklenburg),
empfiehlt                                                     Aug. Spehr.


Vom 6. dieses Monats an wohne ich bei dem Kürschnermeister Herrn Gartz. Dieses zur Nachricht allen meinen werthen Kunden und Gönnern.
Schönberg, Novbr. 1858.

                          Heinrich Renzow, Schneidermeister.


Beachtenswerth für Hauswirthe!

Ein sicheres Mittel dem Anerben die väterliche Stelle unbelastet von Abfindungsgeldern der nachgeborenen Geschwister zu überlassen, ist das Einkaufen der Letzteren in die

Kinder-Versorgungs-Kasse

der Germania, Lebens=Versicherungs=Actien=Gesellschaft in Stettin.
Die Germania, mit einem vollständig eingezahlten Grundkapital von

drei Millionen Thalern Pr. Ct.,

steht unter besonderer Oberaufsicht der Kön. Preuß. Staats=Regierung und übernimmt zu billigen und festen Prämien alle Arten Lebens=, Aussteuer=, Begräbniß= und Renten=Versicherungen.
Nähere Auskunft, Statuten etc. ertheilt gerne

                                                    Wilh. Heincke,
                                                    Agent der Germania.

Schönberg.


14,800 Gewinne

von fl. 200,000, 100,000, 50,000, 30,000, 25,000, 2mal 20,000, 2mal 15,000, 12,000, 2 mal 10,000, 6,000, 2mal 5,000, 5mal 4000, 5mal 3000, 14mal 2000, 117mal 1000 etc. enthält die von der freien Stadt Frankfurt errichtete und garantirte große Geldverloosung. Bei dieser ebenso großartigen und soliden, als äußerst vortheilhaften Ausspielung kann man sich durch die außerordentlich vom Glück begünstigte Collecte des unterzeichneten Handlungshauses, bei der

am 1. und 2. December

beginnenden Ziehung, mittelst der geringen Einlage von

Thlr. 3. 13 Sgr. eines ganzen Originallooses,
Thlr. 1. 22 Sgr. eines halben  Originallooses,
Thlr. -. 26 Sgr. eines viertel   Originallooses,
Thlr. -. 13 Sgr. eines achtel    Originallooses,

betheiligen, und können sich meine verehrten Abnehmer sowohl der pünktlichsten Uebersendung der amtlichen Ziehungsliste als überhaupt der gewissenhaftesten Bedienung versichert halten.

                                                    Rudolph Strauß
                                                    in Frankfurt am Main.


Auch in diesem Jahre, wie in den früheren, wird der unterzeichnete Gesangverein eine

Weihnachtsbescheerung für arme Kinder

vorbereiten.
Ermuthigt durch die Theilnahme, welche dieser Zweck bei dem hiesigen wohlthätigen Publikum stets gefunden hat, erlauben wir uns, an alle Armen= und Kinderfreunde, insonderheit an die geehrten Damen Schönbergs die Bitte vertrauensvoll auszusprechen, uns ihre thätige Hülfe durch Einlieferung kleiner Handarbeiten oder sonstiger geeigneter kleiner Geschenke gütigst angedeihen zu lassen, um den armen Kindern eine sonst zu entbehrende Weihnachtsfreude, die ja das Fest der Liebe ist, bereiten zu können.
Zur Annahme der gütigen Beiträge ist eben so dankbarlichst als freundlichst bereit

                                                Der Vorstand:
                                                    Joh. Pöhls, Bäcker.        
                                                    H. Schleuß, Drechsler.    
                                                   H. Böckmann, Musicus.

Schönberg, den 1. Nov. 1858.


Backtafel für die Stadt Schönberg
bis zum 15. Novbr.

Weizen=Milch=Brod. Pfd. Loth.   Pfd.   Loth.
Ein 2 Schillings=Kreuz= oder Franz=Brod, mit dem Aufbrod auf einen Schilling eine Dreilings=Semmel, soll wägen - 21
Ein Schillings=Kreuz= oder Franz=Brod desgleichen - 10 1/2
Ferner:
fünf große Milch=Semmel oder für 2 Schillinge - 21
fünf kleine Milch=Semmel oder für 1 Schilling - 10 1/2
Roggen=Brod von gebeuteltem Mehl, mit dem Aufbrod auf einen Schilling eines halben Dreilings werth, soll wägen:
ein 8 Schillings=Brod 4 23
ein 4 Schillings=Brod 2 11 1/2
ein 2 Schillings=Brod 1   5 3/4
Grob Hausbacken=Brod ohne Aufbrod:
ein 8 Schillings=Brod 7 24
ein 4 Schillings=Brod 3 28
ein 2 Schillings=Brod 1 30

Schönberg, den 3. Novbr. 1858.                           
                                                    Bürgermeister und Rath.


Kirchliche Nachrichten.

Schönberger Gemeinde
Vom 29. Oktober bis 4. Novbr.

Geboren: Den 30. eine unehel. T. hieselbst.
Gestorben: Den 3. Cath. Maria Steffen, Chausseeaufsehersfrau zu Kl. Siemz, 45 1/2 J. alt.
Copulirt: Den 4. der Böttchermeister und Wittwer hieselbst H. H. Kleinfeldt mit Wittwe Trine Lise Sager in Malzow. Der Schneidermeister und Wittwer C. C. Ludwig Metscher vor Schönberg mit Maria Sophie Meyer vor Schönberg. Der Arbm. zu Törpt Asmus Sager mit Cath. Dor. Bollow zu Kuhlrade.

Gemeinde Demern
Vom 1. Juli bis 31. October

Geboren: den 6. Juli: Kramer Scharenberg in Demern eine T. Den 26. unehel. T. in Schaddingsdorf. Den 22. Aug. unehel. T. in Demern. Den 4. Sept. unehel. S. in Gr. Rünz. Den 5. Arbeitsm. Kerfadt in Kl. Rünz ein S. Den 12. unehel. T. in Kl. Rünz. Den 1. Oct. Arbm. Faasch in Röggelin eine T. Den 3. Anerben Riekhof in Gr. Rünz ein S. Den 27. unehel. T. in Schaddingdorf.
Gestorben: Den 2. Juli: H. J. Kaven, Arbm. in Kl. Rünz, 28 J. Den 12. J. H. F. Lindenberg in Schaddingsdorf, 9 M. Den 8. Sept. Cath. Marg. Kaven geb. Ahrendt in Schaddingsdorf, 32 J. Den 14. Octbr. Magd. Soph. Elis. Faasch in Röggelin, 14 T. Den 27. P. H. Hartmann, Arbm. in Demern, 28 J.
Copulirt: Den 22. Octbr. Joh. Joach. Burmeister, Arbm. in Gr. Rünz, mit Magd. Marie Cath. Robrahn in Demern.


Getraide und Markt=Preise in Lübeck
am 3. Novbr. 1858.

Weizen 1 Taler (Mecklenburg) 10-14 Schilling (Mecklenburg),     Wicken 1 Taler (Mecklenburg)   8-12 Schilling (Mecklenburg),
Roggen - Taler (Mecklenburg) 41-44 Schilling (Mecklenburg),     Buchweizen - Taler (Mecklenburg) 34-36 Schilling (Mecklenburg),
Gerste - Taler (Mecklenburg) 36-38 Schilling (Mecklenburg),     Winter=Rapsaat 24-25 Mark (Lübeck)
Hafer - Taler (Mecklenburg) 32-36 Schilling (Mecklenburg),     Rübsen 19-20 Mark (Lübeck)
Erbsen 1 Taler (Mecklenburg) 10-14 Schilling (Mecklenburg)     Schlagleinsaat 18-19 Mark (Lübeck)
Butter 13 Schilling (Mecklenburg) pr. Pfund.     Kartoffeln neue d. Faß 3 Schilling (Mecklenburg).


(Hiezu: Officieller Anzeiger No. 7)


Redaction, Druck und Verlag von L. Bicker.


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