No. 44
Die Anzeigen erscheinen wöchentlich zweimal.
Dienstags und Freitags

Schönberg, den 29. Oktober
1858
achtundzwanzigster Jahrgang
Preis vierteljährlich 20 Schilling (Mecklenburg) jährlich 1Mark (Lübeck) 32Schilling (Mecklenburg).
Jahrgang
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[ => Original lesen: 1858 Nr. 44 Seite 1]

Da es mehrfach und namentlich in jüngerer Zeit vorgekommen, daß Personen ohne obrigkeitliche Erlaubniß die Aufkäuferei im hiesigen Fürstenthume betrieben, so wird hiermit zur öffentlichen Kenntniß gebracht,
daß es auch zur Aufkäuferei von Korn, Leinsamen und Obst der landvogteilichen Concession bedarf. Nicht concessionirte Aufkäufer haben zu gewärtigen, daß ihnen im Betretungsfalle nicht nur ihre Waare confiscirt wird, sondern sie auch außerdem noch in die gesetzliche Strafe genommen werden.
                 Schönberg, den 19. October 1858.

                          Großherzogl. Mecklenb. Landvogtei des Fürstentums Ratzeburg.
                          F. Graf Eyben.       C. L. v. Oertzen.       C. v. Engel.


Es wird hiermit bekannt gemacht, daß das Sand= und Lehmholen von dem, mit einem Graben und Rick umgebenen Theile des Windmühlenberges hinter den Scheunen vor dem Sabower Thore bei 5 Taler (Mecklenburg) Strafe verboten ist.
                 Schönberg, den 16. October 1858.

                                                    Großherzogl. Mecklenb. Landvogtei des Fürstenthums Ratzeburg.
                                                    F. Graf Eyben.


- Am 20. ist die außerordentliche Sitzung beider Häuser des preußischen Landtags in Berlin eröffnet. Der Prinz von Preußen hat in Folge des königlichen Erlasses die Regierung übernommen. In der Sitzung vom 26. haben Se. kön. Hoheit der Prinz=Regent in folgenden Worten den Eid auf die Verfassung geleistet: "Und nun, Meine Herren, will Ich die Versicherung, welche Ich Ihnen bei Eröffnung Ihrer Sitzungen ertheilt habe, mit Meinem Eide bekräftigen. ""Ich Wilhelm Prinz von Preußen schwöre hiermit als Regent vor Gott, dem Allwissenden, daß ich die Verfassung des Königreichs fest und unverbrüchlich halten und in Uebereinstimmung mit derselben und den Gesetzen regieren will, so wahr mir Gott helfe."" - Nach dieser feierlichen Handlung wurde der Landtag geschlossen. - Der König und die Königin von Preußen sind am 19. wohlbehalten in Meran angekommen. Das Gefolge bestand in einigen 70 Personen.
- Der Großadmiral Großfürst Constantin nebst Gemahlin und Sohn sind von Petersburg über Kiel in Hamburg eingetroffen und haben sich nach Hannover begeben, um ihren königlichen Verwandten einen Besuch abzustatten. Die Großfürstin wird sich mit dem jungen Großfürsten nach Nizza begeben, um dort den Winter zuzubringen. Es heißt, der Großfürst wird bis zum Sommer nächsten Jahrs außer Rußland verweilen. - Nizza wird diesen Winter buchstäblich zu einer Colonie russischer Großen werden, und die Einwohner üben sich einstweilen im Reduciren der russischen Imperiale und Rubel in Franken und umgekehrt. Nichtdestoweniger sind schon viele Engländer eingetroffen und noch mehr angesagt, so daß die Winterernte für Nizza reichlich ausfallen wird.
- Aus Mecklenburg. Unter den Gegenständen, welche auf dem bevorstehenden Landtage von der Regierung an die Stände gebracht werden sollen, ist einer, der für die Vervollständigung der Handels= und Communicationswege Mecklenburgs interessirt, und dem sich daher auch die Aufmerksamkeit des betheiligten Nachbarlandes zuwenden wird. Es ist die Bewilligung einer Landeshülfe zur Erbauung der sogenannten mecklenburgischen Ostbahn, d. h. einer Eisenbahn, welche von Güstrow in südöstlicher Richtung über Malchin und Neubrandenburg an die preußische Grenze geführt werden und deren Hauptzweck es sein soll, nicht nur die mecklenburgischen Seestädte, sondern auch Hamburg directer mit Stettin in Handelsverbindung zu setzen. Für die Interessen Mecklenburgs hat die Bahn, von den merkantilen Vortheilen der Seestädte abgesehen, noch die hohe Bedeutung, daß dadurch der fruchtbarste, getreidereichste Theil des Landes, die Umgegend von Teterow, Malchin, Neukalen, Stavenhagen und Penzlin in den Eisenbahnverkehr hineingezogen wird. Nach den bereits im Winter 1857 den beiden großherzoglichen Regierungen vorgelegten Anschlägen betragen die Baukosten für die 15 Meilen lange Bahn 5,025,000 Thaler, also auf die Meile 326,300 Thaler. Die projectirte Bahn liegt im Großherzogthum Mecklenburg=Schwerin mit einer Länge von 20,475 Ruthen, im Großherzogthum Mecklenburg=Strelitz mit ei=

[ => Original lesen: 1858 Nr. 44 Seite 2]

ner Länge von 10,354 Ruthen. Das ganze Unternehmen hat an hervorragenden Mitgliedern der Ritterschaft beider Landestheile bisher seine Hauptbeförderer gefunden. Auch das Interesse der Städte erheischt in hohem Maße das Zustandekommen des Unternehmens. - Die Abkürzung der Handelswege nach Stettin beträgt für Rostock 30 Meilen, für Güstrow 35, für Hamburg 8 Meilen. Von der Warschauer, Posener, Bromberger Bahn, von der im Bau begriffenen Köslin=Danziger Bahn wird die nächste Eisenbahnroute nach Hamburg mittels der projectirten Bahn durch Mecklenburg führen.
- Das erste Exemplar einer in England fabricirten Dampffeuerspritze geht nach Petersburg, von wo es durch die russische Regierung bestellt worden war. Es werden 10 Minuten Zeit erfordert, um die nöthige Menge Dampf in ihr zu erzeugen, dann aber kommt sie in ihrer Wirksamkeit drei gewöhnlichen Feuerspritzen gleich, und ist übrigens leicht genug, um mit zwei Pferden rasch fortbewegt werden zu können. In Amerika sind Dampfspritzen längst im Gebrauch.
- In Berlin passirte folgende Anecdote: Einem dortigen Trödler ist kürzlich durch Industrieritter ein komischer, wenn auch für ihn empfindlicher Streich gespielt worden. Ein anscheinend sehr bedürftiger Maler bietet dem Trödler ein etwas verräuchertes Bild, eine Venus vorstellend, zum Kauf an. Der Alterthumskrämer weist es ab, da der geforderte Preis von 12 Taler (Mecklenburg) ihm zu hoch erscheint. Betrübt schleicht der Maler von dannen. Kaum ist er fort, so fährt eine glänzende Equipage bei dem Trödler vor, ein höchst eleganter Herr springt athemlos heraus und stottert in fremdländischem Accent, ob nicht eben ein Maler mit einem Bilde dagewesen? Verdutzt bejaht der Trödler die Frage. - "Und Sie ab' den 'Errn ge'en laß?" - "Ja!" - "Sie sein ein Mann ohn' Verstand! für das alte Bild zahl ich jeden Preis. Wo wohnt der Maler?" - "Ich weiß es nicht." - "Schaff' Sie mir der Bild, ich geben bis 600 Ducaten dafür. Hier 'ab Sie vorläufig ein Louisd'or für ihre Bemühung." - Der vornehme Herr macht sich fort mit der Bemerkung, daß er nach zwei Tagen wieder anfragen werde. Der Trödler geht sofort zu dem ihm nicht unbekannten Maler. Er erklärt dem letzteren, daß er sich besonnen habe und das Bild für den geforderten Preis kaufen wolle. Jetzt zieht jedoch der Maler andere Seiten auf. Er habe erfahren, daß ein in Berlin anwesender Fremder dergleichen Bilder kaufe und theuer bezahle, den wolle er aufsuchen und seine Waare zeigen. Nach vielem Hin= und Herreden überläßt schließlich der Maler dem Trödler das Bild für 40 St. Friedrichsd'or. Der glückliche Trödler trägt seinen Schatz nach Hause. Der vornehme Fremde aber soll heute noch wiederkommen, während der Maler mit seinen blanken Goldstücken alsbald nach England gereist ist.
- Wie man nicht immer am schnellsten durch die Eisenbahn ans Ziel kommt, erlebten dieser Tage ein Paar Dienstmädchen, die sich von Eisfeld per Eisenbahn zum Dungauswerfen befördern ließen. Sie trafen's gerade, als sie, die Mistgabel auf der Schulter, auf ihres Dienstherrn Felder bei Steudach eilten, daß ein Zug nach Coburg abging, und baten, sie bis Steudach mitzunehmen. Man nahm sie lachend auf, versäumte es aber, sie auf der gewünschten Station abzusetzen und beförderte sie bis in die Nähe von Coburg, von wo aus sie, Gewehr über, zurückmarschirten und spät Nachts ankamen.
- Der Officier der Austria, Herr B. Heitmann, machte einigen Freunden eine Schilderung von den Augenblicken des höchsten Schreckens auf dem brennenden Schiffe und den zunächst eintretenden Folgen, welche wirklich Alles überstiegen, was man jemals von Unglück auf dem Meere erfahren hat. Die Passagiere in ihrer Todesangst befanden sich geradezu in Raserei, so daß weder Bitten noch Drohungen irgend Wirkung zu üben vermochten. So gelang es nur mit unsäglicher Mühe und unter fortwährender Gefahr, in's Meer gestoßen zu werden, die Seile zu lösen. Als das Boot hinabglitt, wurde der Tumult unwiderstehlich, Jeder wollte zuerst hinunter. Mit einem furchtbaren Choc sprang endlich Alles über Bord, so daß Herr Heitmann gezwungen war, mitzuspringen. Das Boot befand sich aber noch sechs Fuß vom Wasser entfernt. Die Erschütterung brach den Boden durch. Mit den Uebrigen stürzte Herr Heitmann in die Wogen und zwar kopfüber. Doch blieb ihm das Bewußtsein und die Fassung. Die Gefahr kennend, wenn er der Schraube zu nahe kam, war sein erster Gedanke, von dieser sich zu entfernen. Er schwamm demnach mit allen Kräften nach der Richtung hin, die ihn in offene See brachte. Aber bald fühlte er, daß er mit Stiefeln an den Füßen sich nicht lange oben würde halten können. Er schwamm deshalb mit dem Arme, während er mit dem anderen die Fußbekleidung abzustreifen suchte. Nach langem Arbeiten gelang es. Nun hielt er sich mit mäßiger Bewegung über Wasser. Von Zeit zu Zeit stieß ein großer Fisch mit seiner Schnauze gegen seinen Körper, was natürlich die Besorgniß vor einem Haifisch rege machte. Sobald sich der schwimmende ermüdet fühlte, legte er sich auf den Rücken, was immer einige Stöße durch Fische zur Folge hatte. Auch flogen Seevögel dicht an seinem Kopfe vorüber, wahrscheinlich, um sich zu vergewissern, ob noch Leben in dem treibenden Körper sei, oder ob sie sich die Augen zueignen könnten. Dies waren grauenvolle Stunden. Wer beschreibt aber den Augenblick, als das Boot der Maurice sich näherte, um den Verzweifelnden aufzunehmen. - In Hamburg hat eine Sammlung milder Gaben für die Verunglückten der Austria stattgefunden, deren Ertrag an 15,000 Mark (Lübeck) beträgt.
- Seit dem Brande des Schraubendampfers Austria sind in den meisten Marine=Verwaltungen strenge Revisionen der Feuerlöschanstalten vorgenommen. So hat auch der Admiral Prinz Adalbert eine derartige Nachforschung bei allen Schiffen der preuß. Flotte angeordnet.


Anzeigen.


Vorladungen.

Am 19ten April d. J. ist hieselbst die Wittwe des Rectors Allers, Christiane, geborne Wendt, kinderlos verstorben. Als Intestat=Erben derselben sind bisher zu den Acten bekannt geworden:

1) die drei Kinder ihres in Hamburg verstorbenen Bruders, des Kaufmanns Adolph Wendt, als:
a. Carl Henry Wendt, Buchhalter in Hamburg;
b. Ludwig August Ferdinand Wendt, Papierhändler in Hamburg, und
c. Johann Julius Eduard Wendt, Commis in Hamburg.
2) Johann Wendt, Privat=Copiist in Schönberg, ein Bruder der Erblasserin.
3) Die Tochter ihres verstorbenen Bruders, des Maklers Heinrich Wendt in Lübeck, Concordia Wendt, zur Zeit in Rarva.
4) Louis Wendt, Kaufmann in Lübeck, ein Bruder der Erblasserin.
Auf genügend befundenen Antrag dieser resp. Geschwister und Geschwisterkinder werden hiermit alle Diejenigen, welche ein näheres oder gleich nahes Erbrecht zu haben vermeinen, geladen, sich in dem zu diesem Zweck auf Montag

den 29sten November d. J., Morgens 11 Uhr,

vor dem unterzeichneten Justiz=Amte angesetzten Termin zu melden und ihre vermeintlichen Ansprüche anzugeben, unter dem ein für alle Mal dadurch angedroheten Nachtheil, daß die Extrahenten oder sich Meldenden und Legitimirenden für die rechten Erben angenommen, ihnen als solchen der Nachlaß überlassen und das Erbenzeugniß ausgestellt wer=

[ => Original lesen: 1858 Nr. 44 Seite 3]

den, daß ferner die sich nach der Präclusion meldenden oder gleich nahen Erben alle Handlungen und Dispositionen derjenigen, welche in die Erbschaft getreten, anzuerkennen und zu übernehmen schuldig sein sollen.
Schönberg, den 21. September 1858.

                          Großherzogl. Justizamt der Landvogtei des Fürstenthums Ratzeburg.
                          C. L. v. Oertzen.
                          (L. S.)                                                     Reinhardt.


Zum Zweck der Eröffnung von Grund= und Hypothekenbüchern und zwar zur Ermittelung der in die 2te und 3te Abtheilung der Bücher gehörigen dinglichen Belastungen und privilegirten Forderungen haben:

  1) der Tagelöhner Koopmann in Dassow für sein pag. 7. des Registers und Nr. 77. der Charte aufgeführtes Wohnhaus nebst dem dazu gehörenden Garten, pag. 22. des Registers und Nr. 280. der Charte, 83 []Ruthen groß;
  2) der Schmied Johann Plog daselbst für sein Wohnhaus nebst Garten, pag. 80. des Registers und Nr. 255. der Charte, 31 []Ruthen;
  3) der Krämer Johann Saß daselbst für sein sub pag. 9. des Registers und Nr. 131. der Charte aufgeführtes Wohnhaus und Garten, sowie den diesem Grundstück beigelegten Anschnitt, pag. 10. des Registers und Nr. 132. der Charte, zusammen 75 []Ruthen enthaltend;
  4) der Arbeitsmann Johann Friedrich Roocks daselbst für sein pag. 17. des Registers und Nr. 221. der Charte aufgeführtes Wohnhaus nebst Garten, 40 []Ruthen;
  5) der Glasermeister Christian Kiaer daselbst für sein Wohnhaus nebst Garten, pag. 19. des Registers und Nr. 244. der Charte, groß 62 []Ruthen;
  6) dem Schneidermeister Christian Ohlert daselbst für das ihm gehörende pag. 18. des Registers und Nr. 235. a. der Charte aufgeführte halbe Wohnhaus nebst Garten, 25 []Ruthen enthaltend;
  7) der Zimmergesell Joachim Schönbaum daselbst für sein Wohnhaus und Garten, pag. 18. des Registers und ex Nr. 228., 229. und 230. der Charte, 50 []Ruthen groß;
  8) der Schmied Christian Clasen daselbst für sein pag. 3. des Registers und Nr. 7. der Charte aufgeführtes Wohnhaus c. p. sowie das dazu gehörende Ackerstück, pag. 30. des Registers und Nr. 386. der Charte, insgesammt 130 []Ruthen enthaltend;
  9) der Cigarrenmacher Hans Joachim Friedrich Krohn daselbst für sein halbes Wohnhaus nebst Garten, pag. 18. des Registers und Nr. 227. der Charte, 21 []Ruthen groß;
10) der Maurermeister Christian Sodemann daselbst, für sein pag. 18. des Registers und Nr. 237. der Charte aufgeführtes Wohnhaus mit Garten, 37 []Ruthen groß;
11) der Tagelöhner Johann Heinrich Christoph Hoyer daselbst für sein pag. 5. des Registers und Nr. 36. der Charte aufgeführtes Wohnhaus c. p., 11 []Ruthen enthaltend,
bei anerkannter Richtigkeit ihres Besitztitels Proclamata erbeten.
Demgemäß werden alle diejenigen, welche an das eine oder das andere dieser Grundstücke solche von der Anmeldungspflicht nicht ausgenommene Forderungen und Ansprüche haben, zu deren genauen und bestimmten Anmeldung auf

Dienstag den 11. Januar 1859,

Vormittags 10 Uhr, hiedurch vorgeladen. - Im Unterlassungsfall wird der Verlust des dinglichen Rechts, minder nicht des den privilegirten Forderungen beigelegten Rechts auf Eintragung erkannt werden und findet dagegen keine Widereinsetzung statt.
Zur Nachricht dient, daß von der Anmeldungspflicht gesetzlich ausgenommen sind:
Altentheile, Personalservituten und andere ihrer rechtlichen Natur nach auf die Folien der einzurichtenden Grund= und Hypothekenbücher gehörige, jedoch auf keine Capitalsumme gehende Rechte.
Patrimonialgericht Lütgenhof zu Dassow den 4. October 1858.


Präclusivbescheid.

In Sachen, betreffend die Errichtung eines Hypothekenbuchs über die Vollstelle c. pert. des Hauswirths J. M. Oldörp zu Thandorf giebt

die Großherzogliche Hypothekenbehörde des Fürstenthums Ratzeburg

auf das am 14ten d. M. abgehaltene Liquidationsprotocoll, nachdem die vorschriftsmäßigen Proclamata zu den Acten docirt worden, hiermit zum

Bescheid:

daß, unter Vollstreckung des ladungsmäßig angedrohten Nachtheils, alle bisher nicht angemeldeten Realansprüche und Forderungen, soweit sie von der Anmeldungspflicht gesetzlich nicht ausgenommen, sowohl gegen den jetzigen, als auch gegen alle künftigen Besitzer der vorbezeichneten Vollstelle c. pert. hiermit für erloschen erklärt werden.

Von Rechts Wegen!

Schönberg, den 15. October 1858.

                          C. L. v. Oertzen.
                                                                              Reinhardt.


Verkaufsanzeigen

Am Montag den 15. November d. J., Morgens 9 Uhr, sollen, wegen Wohnungsveränderung, von den der Madame Spehr zur Maurinmühle gehörigen Sachen in öffentlicher Auction gegen gleich baare Bezahlung daselbst verkauft werden:

1 Kuh, 2 Wagen, Betten, Schränke und sonstige Mobilien, Haus= und Küchengeräthe.
Carlow, den 25. October 1858.

                                                    Struck, Landreiter.


Vermischte Anzeigen.

Die zweite ordentliche Jahresversammlung des landwirtschaftlichen Vereines für das Fürstenthum Ratzeburg wird

am Dienstag den 30. November,
10 Uhr Morgens,

im Saale des Gastwirth Boye stattfinden.
Zur Verhandlung kommt - neben mehreren eigentlich landwirthschaftlichen Fragen, worüber den Mitgliedern durch die alsbald zu ertheilenden Protocolle das Nähere bekannt gemacht werden wird - die Einrichtung der nächstjährigen Thierschau, insbesondere die Frage, ob damit eine Ausstellung und Verlosung von gewerblichen Gegenständen zu verbinden sei.
Schönberg, 21. October 1858.

                                                    Der Vorstand.
                                                    F. Graf Eyben.


Bekanntmachung.

Die zwischen dem 1. April und dem 30. September 1858 versichert gewesenen Mitglieder des Lübecker Feuerversicherungs=Vereins der Landbewohner haben im November d. Js. drei viertel ihres einfachen Ansatzes (3/4 Simplum) als Beitrag zu bezahlen. - Es contribuiren versichert gewesene 88,901,740 Mark Courant.
Lübeck, den 14. October 1858.

                          Namens der Direction
                                                    Faber, Dr.,
                                                    Secretair des Vereins.


[ => Original lesen: 1858 Nr. 44 Seite 4]

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Ein sicheres Mittel dem Anerben die väterliche Stelle unbelastet von Abfindungsgeldern der nachgeborenen Geschwister zu überlassen, ist das Einkaufen der Letzteren in die

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steht unter besonderer Oberaufsicht der Kön. Preuß. Staats=Regierung und übernimmt zu billigen und festen Prämien alle Arten Lebens=, Aussteuer=, Begräbniß= und Renten=Versicherungen.
Nähere Auskunft, Statuten etc. ertheilt gerne

                                                    Wilh. Heincke,
                                                    Agent der Germania.

Schönberg.


14,800 Gewinne

von fl. 200,000, 100,000, 50,000, 30,000, 25,000, 2mal 20,000, 2mal 15,000, 12,000, 2 mal 10,000, 6,000, 2mal 5,000, 5mal 4000, 5mal 3000, 14mal 2000, 117mal 1000 etc. enthält die von der freien Stadt Frankfurt errichtete und garantirte große Geldverloosung. Bei dieser ebenso großartigen und soliden, als äußerst vortheilhaften Ausspielung kann man sich durch die außerordentlich vom Glück begünstigte Collecte des unterzeichneten Handlungshauses, bei der

am 1. und 2. December

beginnenden Ziehung, mittelst der geringen Einlage von

Thlr. 3. 13 Sgr. eines ganzen Originallooses,
Thlr. 1. 22 Sgr. eines halben  Originallooses,
Thlr. -. 26 Sgr. eines viertel   Originallooses,
Thlr. -. 13 Sgr. eines achtel    Originallooses,

betheiligen, und können sich meine verehrten Abnehmer sowohl der pünktlichsten Uebersendung der amtlichen Ziehungsliste als überhaupt der gewissenhaftesten Bedienung versichert halten.

                                                    Rudolph Strauß
                                                    in Frankfurt am Main.


Gesucht wird: Ein ordentliches Mädchen, welches gut reinmachen kann, und gut mit der Wäsche Bescheid weiß. Zu erfragen in der Expedition dieser Blätter.


Unterzeichneter empfiehlt sich mit verschiedenen Arten englischer Stockrosen a Pflanze 3 und verschiedenen immerblühenden Landrosen von 8 bis 16 Schilling (Mecklenburg) das Stück.
Lübsee, October 1858.

                                                    Splitter, Lehrer.


Die ordentlichen Mitglieder des hiesigen Gesang=Vereins werden hiemit eingeladen, sich am Sonnabend den 30. d. M., Abends präcise 8 Uhr, im Gesangslocale zu versammeln, um über Vorlagen und über einen zu entrirenden Ball zu berathen. Die Nichterscheinenden sind an die gefaßten Beschlüsse gebunden.
Schönberg den 27. October 1858.

                                                    Der Vorstand des Gesang=Vereins.


Höchst wichtig für alle Bruchleidende!
(Unentgeldlich.)

Der Unterzeichnete ist nach vieljährigen Versuchen, Proben und Erfahrungen zu der festen Ueberzeugung gelangt, daß noch alle zurücktretenden Unterleibsbrüche, ob der Mensch oder das Uebel noch so alt ist, vollkommen geheilt werden können.
Ich werde nun Jedermann, der sich für diese Sache interessirt, und die Briefe mit Beschreibung des Uebels an mich frankirt, meine Ansichten und Erfahrungen mit den nöthigen Belehrungen unentgeldlich mittheilen.
Im Weitern bitte ich, auf den Briefen alle und jede Titulatur, als: Dr. med., Brucharzt, Sanitätsrath, Medizinalrath u. dergl., wie sie so häufig angewendet wird, zu vermeiden.

Krüsi=Altherr in Gais,
Kant. Appenzell i. d. Schweiz.


Hierdurch mache ich die ergebene Anzeige, daß ich mit Hoher Obrigkeitlicher Bewilligung am Sonntag den 31. d. M., Nachmittags von 2-4 Uhr, den Unterricht im Zeichnen, Bildhauen und Modelliren eröffnen und für die Folge Sonntags, außer der Zeit des Gottesdienstes, sowie für jüngere Schüler an den Mittwoch und Sonnabend Nachmittagen fortsetzen werde. Hierauf Reflectirende wollen sich bis dahin gefälligst an mich wenden.
Schönberg, 22. October 1858.

                                                    J. Kiel, Tischlermeister.


Den Bewohnern der Stadt Schönberg und der Umgegend empfehle ich mich bestens

mit allen Sorten Nägeln,

und bitte um geneigten Zuspruch.
Meine Wohnung ist beim Webermeister Lühr in der Siemzerstraße.
Schönberg den 13. October 1858.

                                                    J. Hecht, Nagelschmied.


Kirchliche Nachrichten.

Schönberger Gemeinde
In der Woche vom 21. - 28. Oktober

Geboren: D. 23. dem Arbeitsmann Holst in Torriesdorf ein Sohn.
Gestorben: D. 27. Heinr. Wilh. Aug. Lühr aus Lockwisch, 1/2 Jahr alt.
Copulirt: D. 22. Johann Heinr. Eggert Arbeitsmann hies. und Anne Cath. Sophie Woisin aus Lindow.

Anzeige

Nächsten Sonntag, den 22. nach Trinitatis, in Schönberg Feier des Reformationsfestes und Collekte für die Bibelgesellschaft.


Getraide und Markt=Preise in Lübeck
am 27. Octbr. 1858.

Weizen 1 Taler (Mecklenburg) 12-19 Schilling (Mecklenburg),     Wicken 1 Taler (Mecklenburg)   4-  8 Schilling (Mecklenburg),
Roggen - Taler (Mecklenburg) 42-46 Schilling (Mecklenburg),     Buchweizen - Taler (Mecklenburg) 34-36 Schilling (Mecklenburg),
Gerste - Taler (Mecklenburg) 40-41 Schilling (Mecklenburg),     Winter=Rapsaat 25-26 Mark (Lübeck)
Hafer - Taler (Mecklenburg) 33-36 Schilling (Mecklenburg),     Rübsen 19-20 Mark (Lübeck)
Erbsen 1 Taler (Mecklenburg) 10-14 Schilling (Mecklenburg)     Schlagleinsaat 18-19 Mark (Lübeck)
Butter 13 Schilling (Mecklenburg) pr. Pfund.     Kartoffeln neue d. Faß 3 Schilling (Mecklenburg).


Redaction, Druck und Verlag von L. Bicker.


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