No. 43
Die Anzeigen erscheinen wöchentlich zweimal.
Dienstags und Freitags

Schönberg, den 22. Oktober
1858
achtundzwanzigster Jahrgang
Preis vierteljährlich 20 Schilling (Mecklenburg) jährlich 1Mark (Lübeck) 32Schilling (Mecklenburg).
Jahrgang
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[ => Original lesen: 1858 Nr. 43 Seite 1]

Da sich bedauerlich ergeben hat, daß die Voraussetzungen, welche das Publicandum vom 5. September d. J. veranlaßt, durch welches die, durch das Publicandum vom 30. September 1856 angeordnete Absperrung der diesseitigen Landesgrenze von Dassow bis zum Lauenburgischen Dorf Dechow gegen die Ein= und Durchführung von Rindvieh aller Art, so wie der rohen Theile von geschlachtetem oder gefallenem Rindvieh wieder aufgehoben worden, nicht begründet sind, vielmehr die Voraussetzungen jenes Publicandums vom 30. September 1856 noch immer mehr oder weniger fortbestehen, so wird das Publicandum vom 5. September c. hiermit zurückgenommen und das Publicandum vom 30. September 1856, die durch dasselbe angeordnete Absperrung mithin ihrem ganzen Umfange nach bis auf Weiteres wieder in Wirksamkeit gesetzt.
                 Zugleich wird Allen, welche bereits in der Zwischenzeit Rindvieh aus den Herzogthümern Schleswig und Holstein bezogen haben, zu ihrer eigenen Sicherheit empfohlen, dasselbe und zwar bis zum nächsten Frühjahre gänzlich getrennt von ihrem übrigen Rindvieh zu halten.
                 Schönberg, den 14. October 1858.

                          Großherzogl. Mecklenb. Landvogtei des Fürstentums Ratzeburg.
                          F. Graf Eyben.       C. L. v. Oertzen.       C. v. Engel.


Es wird hiermit bekannt gemacht, daß am 27. d. M., an welchem Tage in der Vorstadt Ratzeburg der diesjährige Herbst=Viehmarkt stattfindet, auch in der diesseitigen Dorfschaft Ziethen ein Viehmarkt abgehalten werden soll.
                 Schönberg, den 14. October 1858.

                          Großherzogl. Mecklenb. Landvogtei des Fürstentums Ratzeburg.
                          F. Graf Eyben.       C. L. v. Oertzen.       C. v. Engel.


Da es mehrfach und namentlich in jüngerer Zeit vorgekommen, daß Personen ohne obrigkeitliche Erlaubniß die Aufkäuferei im hiesigen Fürstenthume betrieben, so wird hiermit zur öffentlichen Kenntniß gebracht,
daß es auch zur Aufkäuferei von Korn, Leinsamen und Obst der landvogteilichen Concession bedarf. Nicht concessionirte Aufkäufer haben zu gewärtigen, daß ihnen im Betretungsfalle nicht nur ihre Waare confiscirt wird, sondern sie auch außerdem noch in die gesetzliche Strafe genommen werden.
                 Schönberg, den 19. October 1858.

                          Großherzogl. Mecklenb. Landvogtei des Fürstentums Ratzeburg.
                          F. Graf Eyben.       C. L. v. Oertzen.       C. v. Engel.


Es wird hiermit bekannt gemacht, daß das Sand= und Lehmholen von dem, mit einem Graben und Rick umgebenen Theile des Windmühlenberges hinter den Scheunen vor dem Sabower Thore bei 5 Taler (Mecklenburg) Strafe verboten ist.
                 Schönberg, den 16. October 1858.

                                                    Großherzogl. Mecklenb. Landvogtei des Fürstenthums Ratzeburg.
                                                    F. Graf Eyben.


[ => Original lesen: 1858 Nr. 43 Seite 2]

- Alle preußischen Gesetze, Verordnungen etc. haben künftig den Eingang: Im Namen Sr. Majestät des Königs. Wir Wilhelm von Gottes Gnaden, Prinzen von Preußen, Regent, verordnen u. s. f.
- Es heißt aus Berlin, daß während des Aufenthalts des Königs und der Königin von Preußen in Leipzig bei der Durchreise nach Meran daselbst der Königin eine Kasette mit 1000 Stück Friedrichsd'or gestohlen worden. Es sei von Berlin aus ein höherer Polizeibeamter zu weiteren amtlichen Recherchen nach Leipzig abgeschickt.
(Untergang der atlantischen Dampfschiffe.) Ein amerikanisches Blatt weist darauf hin, daß die Austria ein eisernes Dampfschiff war, was gegen die Feuerfestigkeit solcher Schiffe ein brennendes Zeugniß ablegt. Im Laufe von 12-13 Jahren sind nicht weniger als 11 große transatlantische Dampfer gänzlich zu Grunde gegangen, nämlich: Präsident mit 130 Menschen, Artic mit 300 M., Pacific mit 240, San Francisco mit 160, Central=Amerika mit 387, Independence mit 140, Yankee Blade mit 75, City of Glasgow mit 420, Tempest mit 150, Lyonnais mit 160, Austria mit 472 Menschen; Gesammtverlust 2634 Menschen. - Das Schicksal der Austria hat die Engländer veranlaßt, auf den Dampfkesseln Hähne anzubringen und mit diesen Schläuche, die nach allen Theilen des Schiffes führen, in Verbindung zu setzen. Bricht irgendwo Feuer aus, so wird der Hahn aufgedreht, der Dampf strömt in die Röhren und bewältigt das Feuer.
- Unter den Passagieren der Austria befanden sich drei aus Lübeck, nämlich Chr. Kohlhoff, J. Straube und der Steward C. Kröter. - Eine in Hamburg eingetroffene Depesche aus Liverpool bringt die erfreuliche Nachricht, daß am 14. Sept. (also am Tage nach dem Ausbruch des Feuers) durch ein norwegisches Schiff noch 16 Passagiere und 6 Matrosen der Austria gerettet und in Quebek gelandet sind. - Die in Hamburg angekommenen geretteten Officiere des Schiffs versichern, alle Versuche, Ordnung unter den Passagieren herzustellen, seien vergebens gewesen.
- Aus Petersburg. Mit den Aequinoctialstürmen, welche hier im vorigen Monat heftig geherrscht haben, pflegt sich in der Regel der Winter einzustellen; es ist in der That aber auch Zeit, daß er kommt, denn wir waren ganz irre an unserm Klima geworden. Es scheint fast, als wenn die Reformen sich auch auf das Wetter erstreckten. Ist indessen Hitze und Trockenheit immer mit so vielen Feuersbrünsten und sonstigem Unglück gepaart, wie in diesem Sommer, so möchte man wünschen, daß das alte Wettersystem beibehalten würde, denn es war wirklich so weit gekommen, daß es statt aller Neuigkeiten nur noch Unglücksnachrichten gab. - Der Ausfuhrhandel Petersburgs war in diesem Jahr so gering, wie er seit 30 Jahren nicht gewesen. Es scheint fast, als haben die Märkte, welche früher ausschließlich ihren Bedarf von Getreide, Hanf, Talg etc. aus Rußland bezogen, während des letzten Krieges andere Bezugsquellen aufgesucht und sich auch schon daran gewöhnt. Man schiebt die Schuld auf die Großhändler, welche nach Beendigung des Krieges und auch noch jetzt hohe Preise fordern zu können glauben, und den Kunden abschreckt, der nicht leicht wiederkommt, zumal wenn er aus Amerika oder Australien das beziehen kann, was er bisher aus Rußland bezog.


Die holsteinischen Marschen.

Der Boden der holsteinischen Marschen - angeschwemmtes, dem Meere abgerungenes und durch Deiche (Dämme) gegen die Einbrüche des Wassers geschütztes Land - ist fett, schwer und schwarz. In hügelloser Ebene breitet sich die Gegend aus. Aber es ist trotz dieser Flachheit ein charakteristisches Landschaftsbild. Die großen, grünen, gut bewässerten Wiesen, hier und da von lebendigen Hecken eingeschlossen, die runden, holländischen Windmühlen mit dem beweglichen Dach, eingerichtet jede Winddrehung zu benutzen, die vielen kleinen, mit den buntesten, glänzendsten Farben, roth grün, blau, gelb, weiß, braun, angestrichenen Häuser, die zwischen den Büschen und Laubgehölzen sichtbar, dazu, in der Nähe der Elbe oder des Meeres, Alles das bietet eine Ansicht dar, welche für das Auge des Beschauers einen ganz eigenthümlichen Reiz hat.
Die Marsch ist hochberühmt durch ihre Viehzucht, besonders durch ihre Rinder, und alle diese Thiere sind vom Frühjahr bis zum Herbst, wenn der erste Schnee fällt und der kalte Nordwestwind über die Heiden streicht, Tag und Nacht draußen auf der Weide. Die Stallfütterung ist blos für die Wintermonate; sobald die ersten grünen Grasspitzen sich zeigen, wird alles Vieh hinaus in's Freie getrieben. Auf die Güte des Fleisches, wie auf den Zustand des Viehes überhaupt hat dies Verfahren einen bedeutenden Einfluß. Jene berühmten Hamburger Beefsteaks, deren Ruf sich von der alten Hansestadt bis hinunter nach Triest erstreckt, jene englischen Roastbeefs, von deren zahlreicher Consumtion englische Schriftsteller die körperliche Ausdauer, die zähen Nerven der Engländer herleiten: sie stammen von jenen Ochsen der Marsch, deren stolzer, kräftiger Nacken sich im strengsten Sinne des Wortes nie unter ein Joch gebeugt, die nie durch den Acker den Pflug gezogen. Auch dies trägt ungemein zur Trefflichkeit des Fleisches bei. Ein lebensmüder Stier oder eine altersschwache Kuh, die zehn Jahre lang vor den Pflug gespannt waren, können unmöglich ein solches kräftiges Fleisch liefern. Doch auch große, starkknochige Pferde, besonders als stattliche Wagenpferde und für die schwere Reiterei gesucht, zieht die Marsch, und es ist in der That ein reizender Anblick, diese schönen, kräftigen Thiere auf grüner Weide sich ihrer ungebundenen Freiheit freuen zu sehen. Indessen ist hierbei etwas Vorsicht nöthig. Die Thiere, besonders die Stiere, gerathen bei der Annäherung fremder Personen leicht in Wuth und es sind dadurch schon so manche Unglücksfälle vorgekommen. Der Export an Schlachtvieh und Butter bildet einen sehr beträchtlichen Handelsartikel und über Tönning werden jährlich Tausende von Rindern nach den englischen Häfen, besonders London, ausgeführt.
Die Schafzucht ist in den Marschen nur unbedeutend, im Verhältniß zu der übrigen Viehzucht wenigstens; indessen waren bei einer Thierschau im südlichen Holstein, Schweine von solchem enormen Umfange, daß man sie getrost als Seltenheiten in Menagerien hätte sehen lassen können. Am unbedeutendsten aber ist die Federviehzucht und es scheint, als hätte der Marschbauer seinen einzigen Ruhm und Stolz in die Rinderzucht gesetzt, die sich denn auch ohne Gefahr der holländischen, schweizerischen und einigen berühmten englischen Racen kühn zur Seite stellen kann, ohne einen Vergleich zu scheuen.
Wie das Land, so die Leute. Beide stehen in genauester Beziehung. Fruchtbar, unerschöpflich an Ergiebigkeit ist der Boden der Marsch und kräftig, gesund, blühend der Menschenschlag, der auf ihr wohnt. Der nationale Charakter ist bei den holsteinischen Marschbewohnern vielleicht mit am reinsten und bestimmtesten unter allen deutschen Stämmen erhalten. Blonde Haare, blaue Augen, breite Schultern, starke Flanken, die Nase in der Regel wohlgeformt, mehr groß, als klein. Stumpfnäschen sieht man selbst beim weiblichen Geschlecht selten. Das weibliche Geschlecht in den Marschen steht den Männern an körperlicher Tüchtigkeit nicht nach. Frauen und Mädchen blühen und strotzen von Kraft und Gesundheit und wenn sie im Durchschnitt auch mehr feste, dralle Figuren, als zarte, aetherische Erscheinungen sind, so findet man doch auch nicht unter ihnen jene bleich= und schwindsüchtigen Gestalten, wie sie anderwärts nur zu zahlreich unter der Frauenwelt zu erblicken.
Der Hauptgrund dieser kräftigen Gesundheit liegt wohl vor Allem in der reichlichen und nahrhaften Kost, welche die Marschbewohner genießen. Zum Frühstück Grütze und Klöße mit Speck, zu Mittag wieder Speck, wieder Klöße, dann Rind=

[ => Original lesen: 1858 Nr. 43 Seite 3]

fleisch, Fische in Butter gebraten, Kartoffeln, Grütze und wieder Speck: das ist so die Kost der Bauern in der Marsch, wozu als Veränderung vielleicht einmal Obstsuppe oder Buttermilchsuppe mit Klümpen oder Klößen tritt. Im Durchschnitt werden die Speisen sehr fett zubereitet und zu einem Gericht Bohnen (sogenannte Pferdebohnen), welches vielleicht für drei Personen bestimmt ist, kommt sicherlich ein Pfund Speck. Das gewöhnliche Brod wird aus geschrotetem Roggen gebacken, doch wird dazu auch häufig feines weißes Brod gegessen, so daß die Grundlage ein Stück Schwarzbrod bildet, worauf eine Lage Butter oder ein Stück Speck, auch Schinken kommt, und ein Stück weißes Brod den Schluß macht.
Die eigentliche Industrie ist unbedeutend in den Marschgegenden; Handel, Schiffahrt und Ackerbau nebst Viehzucht sind die vorherrschenden Berufsarten. Man denkt, wenn man von Ackerbau oder Viehzucht spricht, zugleich an Dörfer, große geschlossene ländliche Ortschaften. Diese findet man in den Marschen nicht. Jeder Bauer oder Hofbesitzer hat sein alleinstehendes Haus mit dem nöthigen Stall= und Scheunenraum, um welches dicht herum seine Aecker und Wiesen liegen, und ihn dadurch von dem vielleicht eine Viertel= oder Halbestunde weit entfernt wohnenden Nachbar trennen. Haus und Hof selbst ist ein Muster der Reinlichkeit, und es ist nicht übertrieben, wenn es heißt, daß auf manchen Bauerhöfen die Stalldiele, zu deren beiden Seiten die Ställe mit den Futterkästen hinlaufen, und die zugleich als Diele zum Ausdreschen des Getreides dient, so blank und reinlich aussieht, wie in vielen andern Gegenden die Wohnzimmer der Menschen nicht. Das oft wüste Durcheinander so vieler Bauerhöfe kennt man dort nicht, es herrscht eine musterhafte Ordnung und Reinlichkeit, die beim ersten Anblick in's Auge fällt. Unter den Landleuten selbst trifft man sehr viele gebildete Männer mit scharfem, praktischem Verstand, die neben ihrem Platt, das sie im gewöhnlichen Verkehr sprechen, auch das schönste und reinste Hochdeutsch reden, besser, als mancher elegante Spaziergänger großer Städte.


Anzeigen.


Am Sonnabend,                                                    
den 23. October d. J.

findet der diesjährige Forstschreibtag zum Verkauf von Eichen und Buchen aus den herrschaftlichen Forsten statt, und können Kaufliebhaber am gedachten Tage, Mittags 12 Uhr, auf der Amtsstube hieselbst sich einfinden.
Schönberg den 11. October 1858.

Großherzogl. Mecklenb. Domainen=Amt und Forst.
F. Graf Eyben.       Danckwarth.


Vorladungen.

Vorladungen.

Auf Antrag der Erben des wailand Cammer=Ingenieurs Peeck zu Goostorf, nämlich
1) der unverheiratheten Emma Dorothea Henriette Peeck,
2) der Ehefrau des Ingenieurs Studemund, Auguste geb. Peeck zu Goostorf,
3) der unverheiratheten Maria Sophia Wilhelmine Peeck,
4) der Ehefrau des Kaufmanns Glaevcke, Ida geb. Peeck zu Grevesmühlen,
5) der Ehefrau des Conditors Krohn, Mathilde geb. Peeck zu Hamburg und
6) der unverheiratheten Franziska Peeck zu Goostorf,
welche die vorschriftsmäßige eidliche Erklärung abgegeben haben, werden Zwecks Feststellung des Nachlasses defuncti, nach ertheiltem hohen Commissorio der Großherzoglichen Justiz=Canzley zu Schwerin, Alle und Jede, welche aus näherem oder gleich nahen Erbrechte wie die vorgedachten Provocanten, aus Eigenthum, Hypothek, Schuld oder aus irgend einem sonstigen Rechtsgrunde Ansprüche an den Nachlaß des wailand Cammer=Ingenieurs Peeck zu Goostorf zu haben vermeinen, hiemit peremtorie geladen in dem auf

den 7. December d. J., Morgens 10 Uhr,

auf dem hiesigen Amte angesetzten Termine diese ihre Zuständnisse und Anrechte specificirt und nicht in folle anzugeben und zu beglaubigen unter dem ein für allemal angedroheten Nachtheile, daß die Provocanten für die rechten Erben werden angenommen und ihnen das Erbenzeugniß wird ausgestellt werden, daß ferner die sich nach der Präclusion meldenden näheren oder gleich nahen Erben alle Handlungen und Dispositionen derjenigen, welche in die Erbschaft getreten, anerkennen und zu übernehmen schuldig sein sollen; sowie, daß diejenigen, welche aus Eigenthum, Schuld etc. Ansprüche an den Nachlaß zu haben vermeinen unter Auferlegung ewigen Stillschweigens mit ihren Ansprüchen bei unterlassener Anmeldung ausgeschlossen werden sollen.
Grevesmühlen, 21. September 1858.

                          Großherzogliches Amtsgericht.


Bekanntmachung.

Die zum Einstellungsjahrgang 1852 gehörigen beurlaubten Leute des Großherzoglichen Bataillons, sowie die nicht eingestellt gewesenen Rekruten vom Jahre 1856 und von den früheren Jahren haben ihre Verabschiedung nunmehr zu gewärtigen. Dieselben haben daher persönlich oder schriftlich portofrei ihre Urlaubspässe resp. Militairverpflichtungsscheine bei dem Bataillons=Commando einzureichen, um dagegen ihren Abschied zu erhalten.
Neustrelitz den 2. October 1858.

v. Rosenberg=Gruszczynski,
Oberstlieutenant und Commandeur.


Verkaufsanzeigen.

Am Donnerstag d. 28. Octbr., Morgens 9 Uhr, sollen im Hause des Ackerbürgers Boye öffentlich meistbietend gegen gleich baare Bezahlung verkauft werden:

Betten, ein eichener Koffer, eine dito Lade, Leinzeug, Frauenkleidungsstücke, 3 Bolzen Wollenzeug, 7 Bolzen flächsen Leinen, 3 Bolzen heden Leinen, und sonstiges Haus= und Küchengeräth.

                                                    Seegert, Landreiter.


Vermischte Anzeigen.

Die zweite ordentliche Jahresversammlung des landwirtschaftlichen Vereines für das Fürstenthum Ratzeburg wird

am Dienstag den 30. November,
10 Uhr Morgens,

im Saale des Gastwirth Boye stattfinden.
Zur Verhandlung kommt - neben mehreren eigentlich landwirthschaftlichen Fragen, worüber den Mitgliedern durch die alsbald zu ertheilenden Protocolle das Nähere bekannt gemacht werden wird - die Einrichtung der nächstjährigen Thierschau, insbesondere die Frage, ob damit eine Ausstellung und Verlosung von gewerblichen Gegenständen zu verbinden sei.
Schönberg, 21. October 1858.

                                                    Der Vorstand.
                                                    F. Graf Eyben.


Es wird hiedurch bekannt gemacht, daß, außer dem am 9ten November stattfindenden Krammarkt, am 26sten October d. J. ein Vieh= und Pferdemarkt im hiesigen Orte abgehalten werden wird.
Dassow den 16ten October 1858.

                                                    Der Ortsvorstand.


[ => Original lesen: 1858 Nr. 43 Seite 4]

          Als ehelich Verbundene empfehlen sich
                                                    Georg Fischer.
                                                    Bertha Fischer geb. Kindler.
      Schönberg im October 1858.


Bekanntmachung.

Die zwischen dem 1. April und dem 30. September 1858 versichert gewesenen Mitglieder des Lübecker Feuerversicherungs=Vereins der Landbewohner haben im November d. Js. drei viertel ihres einfachen Ansatzes (3/4 Simplum) als Beitrag zu bezahlen. - Es contribuiren versichert gewesene 88,901,740 Mark Courant.
Lübeck, den 14. October 1858.

                          Namens der Direction
                                                    Faber, Dr.,
                                                    Secretair des Vereins.


Wir bringen hierdurch zur öffentlichen Kenntniß, daß, nachdem wir mit desfalsigem Privilegium Landesherrlich begnadigt worden, wir ein Ziegler=Amt, welches in der Stadt Schönberg seinen Sitz hat, aufgerichtet haben.
Diejenigen auswärtigen Zieglermeister und Gesellen, welche in unser Amt einzutreten geneigt sind, wollen sich bei den unterzeichneten Altermännern melden.
Die Quartal=Versammlung findet jedesmal am Mittwoch nach Martini - in diesem Jahre am 17. November - statt.
Schönberg am 18. September 1858.

                                                    Buchholz,
                                                    Schröder,
                                                    Aelterleute.


Denjenigen Herren, welche durch ihren Quartettgesang bei unserer Trauung meiner Frau und mir ihre Theilnahme freundlichst bewiesen, sage ich hiermit öffentlich unseren herzlichsten Dank.

                                                    G. Fischer.


Bonecamp of Magbitter,
Bouteille 32 Schilling (Mecklenburg),
empfiehlt                                                     Aug. Spehr.


Herbst= und Winter=Mäntel
in besonders großer Auswahl.
U. Beermann & Co.
Lübeck. Klingberg 927.


Gummi=Schuhe bester Qualität,
für Herren und Damen,
                                              empfiehlt                           Aug. Spehr.


Unterjacken und Unterhosen aus Waldwoll=Köper und Flanell,

für Personen, die an Gicht und Rheumatismus leiden, sind bei mir fertig zu haben, oder werden auf Bestellung prompt angefertigt.
Schönberg, den 20. Octbr. 1858.

                                                    J. Schrep, Schneidermeister.


Hierdurch mache ich die ergebene Anzeige, daß ich mit Hoher Obrigkeitlicher Bewilligung am Sonntag den 31. d. M., Nachmittags von 2-4 Uhr, den Unterricht im Zeichnen, Bildhauen und Modelliren eröffnen und für die Folge Sonntags, außer der Zeit des Gottesdienstes, sowie für jüngere Schüler an den Mittwoch und Sonnabend Nachmittagen fortsetzen werde. Hierauf Reflectirende wollen sich bis dahin gefälligst an mich wenden.
Schönberg, 22. October 1858.

                                                    J. Kiel, Tischlermeister.


Hiedurch mache ich bekannt, daß die über meine Windmühlen=Koppel und über meine Koppel am Köppenberg angelegten Schleichsteige verboten werden. Diejenigen, welche ich ferner darauf betreffe, werde ich dem Gerichte zur Bestrafung anzeigen.

Schönberg.                                                     Ackerbürger Fick.


Gesucht wird: Ein ordentliches Mädchen, welches gut reinmachen kann, und gut mit der Wäsche Bescheid weiß. Zu erfragen in der Expedition dieser Blätter.


Mein Omnibus wird am Mittwoch d. 27. October nach Ratzeburg fahren. Diejenigen, welche diese Gelegenheit zu benutzen Willens sind, werden gebeten, sich im voraus bei mir zu melden.

                                                    F. Fick.


Den Bewohnern der Stadt Schönberg und der Umgegend empfehle ich mich bestens

mit allen Sorten Nägeln,

und bitte um geneigten Zuspruch.
Meine Wohnung ist beim Webermeister Lühr in der Siemzerstraße.
Schönberg den 13. October 1858.

                                                    J. Hecht, Nagelschmied.


Höchst wichtig für alle Bruchleidende!
(Unentgeldlich.)

Der Unterzeichnete ist nach vieljährigen Versuchen, Proben und Erfahrungen zu der festen Ueberzeugung gelangt, daß noch alle zurücktretenden Unterleibsbrüche, ob der Mensch oder das Uebel noch so alt ist, vollkommen geheilt werden können.
Ich werde nun Jedermann, der sich für diese Sache interessirt, und die Briefe mit Beschreibung des Uebels an mich frankirt, meine Ansichten und Erfahrungen mit den nöthigen Belehrungen unentgeldlich mittheilen.
Im Weitern bitte ich, auf den Briefen alle und jede Titulatur, als: Dr. med., Brucharzt, Sanitätsrath, Medizinalrath u. dergl., wie sie so häufig angewendet wird, zu vermeiden.

Krüsi=Altherr in Gais,
Kant. Appenzell i. d. Schweiz.


Einem verehrten Publikum zeige ich hiedurch ergebenst an, daß ich von heute an im Hause der Wittwe Grevsmühl, eine Treppe hoch, wohne, und bitte, auch in meiner jetzigen Wohnung mir das bisher erwiesene Wohlwollen zu erhalten.
Schönberg den 20. October 1858.

                                                    H. Stoffers,
                                                    Handschuhmacher und Bandagist,


In der Zeit vom Freitag den 1. October bis Donnerstag den 6. Oct. ist von meinem Acker eine wenig gebrauchte eiserne Egge mit drei Balken, vier Scheiden und ganz neuem Schwengel nebst Kette gestohlen. Derjenige der mir den Thäter so namhaft macht, daß ich ihn gerichtlich belangen kann, erhält 4 Thaler Belohnung.

                                                    Schulze Boy in Rabensdorf.


Kirchliche Nachrichten.

Schönberger Gemeinde.
In der Woche vom 15.-21. Oktober

Geboren: D. 15 ein unehel. Sohn zu Torriesdorf.
Gestorben: D. 16. Maria Sophia Dorothea Schultz, Handelsmannsfrau vor Schönberg, 36 J. a., Nervenfieber. - D. 18. Hanna Margaretha Grevsmühl, Schneidermeisterswittwe in Schönberg, 60 J. a., Magenkrebs.
Copulirt: D. 15. Georg Friedrich Eduard Fischer, cand. theol. und Lehrer an hies. Real= und Bürgerschule, mit Regine Albertine Caroline Kindler hieselbst.

Berichtigung.

In den kirchlichen Nachrichten der vorigen Nummer muß es unter den Geborenen Zeile 1. heißen: "Schmied Dräger" statt Schmied Bremer.


Getraide und Markt=Preise in Lübeck
am 20. Octbr. 1858.

Weizen 1 Taler (Mecklenburg) 12-19 Schilling (Mecklenburg),     Wicken 1 Taler (Mecklenburg)   4-  8 Schilling (Mecklenburg),
Roggen - Taler (Mecklenburg) 42-46 Schilling (Mecklenburg),     Buchweizen - Taler (Mecklenburg) 34-36 Schilling (Mecklenburg),
Gerste - Taler (Mecklenburg) 40-41 Schilling (Mecklenburg),     Winter=Rapsaat 25-26 Mark (Lübeck)
Hafer - Taler (Mecklenburg) 33-36 Schilling (Mecklenburg),     Rübsen 19-20 Mark (Lübeck)
Erbsen 1 Taler (Mecklenburg) 10-14 Schilling (Mecklenburg)     Schlagleinsaat 18-19 Mark (Lübeck)
Butter 13 Schilling (Mecklenburg) pr. Pfund.     Kartoffeln neue d. Faß 3 Schilling (Mecklenburg).


Redaction, Druck und Verlag von L. Bicker.


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