No. 40
Die Anzeigen erscheinen wöchentlich zweimal.
Dienstags und Freitags

Schönberg, den 01. Oktober
1858
achtundzwanzigster Jahrgang
Preis vierteljährlich 20 Schilling (Mecklenburg) jährlich 1Mark (Lübeck) 32Schilling (Mecklenburg).
Jahrgang
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[ => Original lesen: 1858 Nr. 40 Seite 1]

Zur Untersuchung und Aushebung der aus dem Geburtsjahre 1837 in das Großherzogliche Militair zu stellenden Rekruten ist

Montag, der 18. October d. J. et seq.

angesetzt und haben sich sämmtliche militairpflichtige junge Leute an diesem Tage Morgens 9 Uhr hier einzufinden und die ihnen zu behändigenden Gestellscheine unfehlbar wieder mitzubringen.
Schönberg, den 28. September 1858.

                          Großherzogl. Mecklenb. Landvogtei des Fürstenthums Ratzeburg.
                          C. L. v. Oertzen.       C. v. Engel.


Neustrelitz, 28. Sept. Morgen werden wir die Freude haben, unser Bataillon wieder in die Stadt einrücken zu sehen. Ueber die Märsche und die Betheiligung des Bataillons an den Kriegsübungen des 10. Bundescontingents erfahren wir Folgendes: Der Marsch nach dem Manöverfelde ist im Ganzen sehr glücklich zurückgelegt; nur mußten in Güstrow, wo man am 5. ankam, 3 Kranke zurückgelassen werden. Am 6. mit der Eisenbahn nach Schwerin befördert, hatte das Bataillon die Ehre, vor Sr. Kön. Hoheit dem Großherzoge sogleich einen Vorbeimarsch auszuführen. Den 7., 8. und 9. wurde in Schwerin der größte Theil mit Exerciren in der Brigade zugebracht. Am 10. ging es von Schwerin auf der Eisenbahn nach Boitzenburg, bei Brakede über die Elbe und dann noch 4 starke Meilen bis in die Cantonnements bei Lüneburg, von wo am folgenden Tage das 20 Meilen entfernte Hildesheim auf der Eisenbahn erreicht wurde. Hier erfreuten sich unsere Truppen an dem Anblick der vielen Sehenswürdigkeiten der Stadt, namentlich des Doms, des berühmten wilden Rosenstocks, welcher 800 Jahr alt sein soll, so wie der vielen ganz eigenthümlich gebauten älteren Häuser mit den hervorragenden Stockwerken, geschnitzten Giebeln und zahlreichen Erkern. Von den Einwohnern und Behörden wurden sie hier wie überall im Hannöverschen auf das Zuvorkommenste und Freundlichste aufgenommen. Der 12. und 13. waren Ruhetage, am 14. und 15. wurden Lagermanöver mit markirtem Feinde ausgeführt und dabei auf dem dem Grafen Benningsen gehörigen Gute Bantelen und in der Stadt Gronau Quartiere bezogen, die für die Officiere wie für die Leute vortrefflich waren. Der 16. ein Ruhetag, wurde zum Besuch der Hanoveraner im Lager bei Wülfingen und der Oldenburger und Hanseaten bei Adensen, die etwa eine Viertelstunde von einander entfernt waren, benutzt. An den folgenden Tagen bis zum 22. wurden bei wechselnden Cantonnements die Feldmanöver ausgeführt, die sich unmittelbar im Flußgebiet der Leine und die Uebergänge über diese, wie über einige Nebenflüsse bewegten. Nur fand eine Unterbrechung derselben am 19. statt, an welchem Tage das große Militair=Concert ausgeführt wurde. Am 20. hatte das Bataillon die Freude, Se. Königl. Hoheit den Erbgroßherzog begrüßen zu können.
Der Gesundheitszustand während dieser Zeit war ein sehr befriedigender; nur einige Quartierkranke wurden in den Cantonnements zurückgelassen. Doch kam leider auch ein Unglücksfall vor. Einem Grenadier der ersten Compagnie wurde der Arm dadurch sehr stark beschädigt, daß sich sein Gewehr, auf welches er sich, trotz des Verbotes mit dem linken Arm stützte, durch seine Schuld entlud. - Von Hitze und Staub hatten die Truppen viel zu leiden, und der letztere war so stark, daß am 21. die Cavallerie ihren Vorbeimarsch im Trabe einstellen mußte, weil von Roß und Reiter buchstäblich nichts zu sehen war.
Am 22. fand ein Rennen statt für Pferde, die wenigstens zwei Tage beim Manöver im Dienst gebraucht und noch auf keiner Rennbahn geritten waren. Nachdem am 23. eine große Parade bei Rössing abgehalten war, wurde am 24. der Rückmarsch angetreten, so daß das Bataillon am 29. in Neustrelitz eintreffen wird.

                                                    (N.=Z.)


- Die Weintrinker werden einen schweren Stand bekommen. Im Jahr 1857 sind in runder Summe 643,000 Eimer Rheinwein gebaut worden, die Ernte des Jahrs 1858 schlägt man auf reichlich eine Million Eimer an.
- Daß ein Stammgast den Deckel seines Bierhumpens mit der Inschrift seines werthen Namens hat versehen lassen, um sich das alleinige Trinken daraus zu sichern, ist schon vorgekommen. Jetzt aber ist es in Berlin zur Mode geworden, die Sei=

[ => Original lesen: 1858 Nr. 40 Seite 2]

del außerdem noch mit dem lithographirten Bildniß des Stammgastes zu versehen.
- In London wurde kürzlich ein dummer Rheinländer von einem Schlesier geprellt. Dieser hatte dem Rheinländer weißgemacht, er sei Dr. Faust's Urenkel und könne ihm, kraft ererbter Wissenschaft, in der Frankfurter Lotterie den Haupttreffer zuwenden. Folgt großer Hokuspokus im Mondschein, Angesichts des Donatischen Kometen und der übrigen Gestirne. Folgen Vergrabungen, Gebete und Teufels=Beschwörungen. Schluß=Scene bilden das Polizeigericht, große Heiterkeit der Anwesenden und Aburtheilung des Betrügers. Das Alles ist schon dagewesen. Auch in unserm Jahrhundert dergleichen zu erwähnen, ist nicht unerläßlich, weil das Ding auch zu einer practischen Warnung für alle jene dienen, die von ihnen unbekannten Leuten Lotterieloose kaufen.
- Amerika Scheint jetzt leider dem alten Europa eine alte Schuld mit wucherischer Zinsen heimzahlen zu wollen. Jahrelang wurde ihm der Auswurf der europäischen Staaten zugeschickt, und fast der fünfte Theil seiner neu eingewanderten Bürger bestand aus Persönlichkeiten, die man diesseits des Oceans mit Vergnügen zum Wanderstab greifen sah. Das aber ist nicht der Fall, daß von hier aus ihnen absichtlich Blödsinnige und Irrenhaus=Candidaten zugeschickt sind, wie sie soeben gethan haben. In Liverpool wurden nämlich vor etwa vierzehn Tagen zwei Schiffsladungen voll unheilbarer Blödsinniger, im Ganzen 99, aus Newyork ans Land gebracht. Sie fallen natürlich der Liverpooler Gemeinde zur Last. Wer weiß, ob nicht Bremen und Hamburg demnächst mit ähnlichen Imports bedacht werden!
- Aus den Berichten der Geistlichen, welche die Seelsorge unter den französischen Verbannten in Cayenne mit bewunderungswürdiger Aufopferung üben, erfährt man mit Entsetzen, wie mörderisch das Klima in dieser Strafcolonie ist. Die Sterblichkeit beträgt 40 Procent. Von 160 Deportirten starben binnen Jahresfrist 120. Danach ist also die Verbannung nach Cayenne weiter nichts als ein unblutiges Surrogat für die Todesstrafe.
- Aus London heißt es, daß in dem Staate Victoria, mit einer Bevölkerung von 470,000 Seelen, die Zahl der Männer um 134,000 größer ist, als die der Frauen; mit andern Worten, daß 302,000 Männer sich mit der Gesellschaft von 168,000 Frauen begnügen mußten, wobei bemerkt wird, daß jene 134,000 Junggesellen sich zumeist im Stande fühlen, eine Frau anständig ernähren zu können.


Anzeigen.


Vorladungen.

Auf Antrag der Erben des wailand Cammer=Ingenieurs Peeck zu Goostorf, nämlich
1) der unverheiratheten Emma Dorothea Henriette Peeck,
2) der Ehefrau des Ingenieurs Studemund, Auguste geb. Peeck zu Goostorf,
3) der unverheiratheten Maria Sophia Wilhelmine Peeck,
4) der Ehefrau des Kaufmanns Glaevcke, Ida geb. Peeck zu Grevesmühlen,
5) der Ehefrau des Conditors Krohn, Mathilde geb. Peeck zu Hamburg und
6) der unverheiratheten Franziska Peeck zu Goostorf,
welche die vorschriftsmäßige eidliche Erklärung abgegeben haben, werden Zwecks Feststellung des Nachlasses defuncti, nach ertheiltem hohen Commissorio der Großherzoglichen Justiz=Canzley zu Schwerin, Alle und Jede, welche aus näherem oder gleich nahen Erbrechte wie die vorgedachten Provocanten, aus Eigenthum, Hypothek, Schuld oder aus irgend einem sonstigen Rechtsgrunde Ansprüche an den Nachlaß des wailand Cammer=Ingenieurs Peeck zu Goostorf zu haben vermeinen, hiemit peremtorie geladen in dem auf

den 7. December d. J., Morgens 10 Uhr,

auf dem hiesigen Amte angesetzten Termine diese ihre Zuständnisse und Anrechte specificirt und nicht in folle anzugeben und zu beglaubigen unter dem ein für allemal angedroheten Nachtheile, daß die Provocanten für die rechten Erben werden angenommen und ihnen das Erbenzeugniß wird ausgestellt werden, daß ferner die sich nach der Präclusion meldenden näheren oder gleich nahen Erben alle Handlungen und Dispositionen derjenigen, welche in die Erbschaft getreten, anerkennen und zu übernehmen schuldig sein sollen; sowie, daß diejenigen, welche aus Eigenthum, Schuld etc. Ansprüche an den Nachlaß zu haben vermeinen unter Auferlegung ewigen Stillschweigens mit ihren Ansprüchen bei unterlassener Anmeldung ausgeschlossen werden sollen.
Grevesmühlen, 21. September 1858.

                          Großherzogliches Amtsgericht.


Verkaufsanzeigen.

Zum öffentlich meistbietenden Verkauf des zum Nachlaß des verstorbenen Herrn Gerichtsraths Reinhold hieselbst gehörenden Wohnhauses c. p. ist einziger Termin auf

Freitag, den 20sten k. M. (October),
Vormittags 11 Uhr,

anberaumt, wozu sich Kaufliebhaber auf hiesiger Gerichtsstube einfinden wollen. - Die grundleglich zu machenden Verkaufsbedingungen können 14 Tage vor dem Termin auf der Gerichts=Registratur eingesehen werden.
Das massive, einstöckige, äußerst solide und fest erbauete Wohnhaus liegt an der nach Lübeck führenden Chaussee und ist sehr wohnlich eingerichtet. In demselben befinden sich ein nach dem anstoßenden Garten hinaus liegender Saal, sowie außerdem 9 heitzbare Stuben, von denen in den Giebeln des Hauses oben je eine Stube nebst Kammer belegen sind. Es hat zwei über einander gelegene Hausböden und ist mit einem Souterain gebauet, in welchem die Küche und Speisekammer, sowie geräumige Keller und Gesindestube befindlich.
Unmittelbar hinter dem Hause liegt ein Garten, von dem der eine Theil als Lustgarten, der andere als Küchen= und Gemüse=Garten benutzt wird. Obstbäume sind reichlich vorhanden. - Auf dem neben dem Wohnhause belegenen, gut gepflasterten Hofplatz befinden sich ausreichende Stall=Räumlichkeiten.
Schönberg, den 11. September 1858.

                          Großherzogl. Justizamt der Landvogtei des Fürstenthums Ratzeburg.
                          C. L. V. Oertzen.
                                                                              Reinhardt.


Am Donnerstag d. 7. Octbr., Vormittags 9 Uhr, soll am hiesigen Hafen gegen gleich baare Bezahlung öffentlich meistbietend verkauft werden:
Eine Parthei Modde, in passenden Kavelingen.

                                                    Seegert, Landreiter.


Bekanntmachung.

Die Berichtigung einer dritten Armensteuer zum vollen Beitrag hat sich als unvermeidlich herausgestellt.
Es werden daher die Bewohner des Schönberger Armendistricts hiermit aufgefordert, ihre Beiträge ungesäumt an die resp. Vorsteher einzahlen zu wollen.
Schönberg den 16. Septbr. 1858.

                                                    Die Armenbehörde.


[ => Original lesen: 1858 Nr. 40 Seite 3]

Vermischte Anzeigen.

Da der Eröffnung einer Sonntags= und Feierabend=Schule hieselbst nunmehr nichts im Wege steht, werden diejenigen jungen Leute des Gewerbestandes, die solche zu besuchen wünschen, aufgefordert, sich zur Eintragung in die Register am Sonntag Morgen den 3. October um 8 Uhr im neuen Schulgebäude einzufinden.
Schönberg den 1. October 1858.

                                                    Der Vorstand.


Das Quartal der Zimmerleute findet am Montag den 11. October statt, und werden die Zunftgenossen eingeladen, am gedachten Tage sich zahlreich einzufinden.
Schönberg den 30. Sept. 1858.

                                                    Die Aelterleute der Zimmerzunft.


Wir machen hiermit bekannt, daß der Krugtag der Schuhmachergesellen am Montag nach Michaelis, dem 4. October stattfindet, und fordern sämmtliche Mitbrüder auf, am gedachten Tage zu erscheinen.
Schönberg, 16. Sept. 1858.

                                                    Die Vorsteher und Altgesell
                                                    der Schuhmacher=Gesellen=Brüderschaft.


Wohnortsveränderung.

Von dem heutigen Tage an wohne ich in der Töpferstraße in dem Hause des Rademachermeisters Biester neben der Tabacks= und Cigarrenhandlung des Herrn F. Thomsen.
Ratzeburg, 29. Septbr. 1858.

                                                    Christoph Offer, Feldscherer.


Mit                                                    
besonders schönem Braumalz
empfiehlt sich                                                    
                                                    J. C. Westphal Wwe., untere Hüxstraße Nr. 378
in Lübeck.


Frischen Gottländischen u. Segeberger Kalk,
so wie
neue Kornrummeln zum sehr billigen Preise,
sind zu haben bei                                                    
                                                    C. H. Vock.


Die Magdeburger Feuer- und Hagel-Versicherungs=Gesellschaft

(nicht zu verwechseln mit der Hagelversicherungs=Gesellschaft Ceres in Magdeburg u. der Magdeburger Vieh=Versicherungs=Gesellschaft),
mit welchen beiden Anstalten die obenerwähnte durchaus nichts gemein hatte, übernimmt zu billigen festen Prämien Versicherungen gegen Feuer und Hagel, vermittelt durch den

                                      Agenten
                                                    Egert
                                                    in Schönberg.


Sehr heilbare Hühneraugen=Pflästerchen
empfiehlt
                                                    J. P. Bade in Schönberg.
3 Stück zu 5 Schilling (Mecklenburg) das Dutzend nebst Anweisung zu 16 Schilling (Mecklenburg).


Durch besonders billige Einkäufe auf der Leipziger Messe bin ich in den Stand gesetzt, die geehrten Stadt= und Landleute mit sehr schönen

Tuchen, Bukskins,
blanken u. schwarzen Brokatbändern,
seidenen Schürzen etc. etc.

auf's beste zu bedienen.
Auch empfehle ich mich mit einer Auswahl der neuesten fertigen Wintermäntel.

                                                    Ludwig Creutzfeldt,
                                                    Siemzerstraße.


August Raspe
in Lübeck,
Breitestraße Nr. 793,

empfiehlt eine große Auswahl neuer Herbst= und Wintermäntel und Mantillen, so wie ein wohlassortirtes Lager Manufactur= und Modewaaren zu festen billigen Preisen.


Herbst= und Winter=Mäntel
in besonders großer Auswahl.
U. Beermann & Co.
Lübeck. Klingberg 927.


Moritz Stein
aus
Ratzeburg
empfiehlt zum bevorstehenden Markte sein bekanntes
Tuch= u. Manufactur=Waarenlager.
Brokat = und bunte seidene Bänder
zu sehr billigen Preisen.
Eine Parthei Umschlage=Tücher,
um schnell damit zu räumen, zu 20 u. 24 Schilling (Mecklenburg)
das Stück.

Sein Stand ist in dem Hause des Posthalters Herrn Fick.


Vermischte Anzeigen.

Dem geehrten Publikum Schönbergs und Umgegend bringe hiermit zur Nachricht, daß ich auch den diesjährigen Herbstmarkt mit meinem bekannten großen Lager von

Tuch=, Manufactur= und Mode=Waaren

besuchen werde.
Durch persönlich gemachte Einkäufe in Frankfurt, Berlin und Hamburg habe mein Lager zur bevorstehenden Saison auf's Vollständigste assortirt und bin dadurch im Stande, die neuesten Waaren zu sehr soliden Preisen abzugeben; auch habe ganz neue Muster von blankem und bunten Brokat aus, Atlas=Schürzen und Tüchern zu bekannten billigen Preisen.
Proben von neuen Bettfedern und Duhnen führe am Markttage zur Ansicht bei mir, worauf ich Aufträge entgegennehme, und deren prompte Ausführung verspreche.
Mein Stand ist wiederum vor dem Hause des Gastwirths Hrn. Fick.
NB. Prima Woll=Barège in allen Farben.

Couleurte Sonnen= und Regenschirme.
                                                    Heinrich Rohde,
                                                    aus Rehna.


Dem geehrten Publikum Schönbergs und der Umgegend mache hiemit die ergebene Anzeige, daß ich den bevorstehenden Herbst=Markt wieder besuche mit meinem reich assortirten Lager von

Tuch= und Mode=Waaren.

Soeben erst von der Leipziger Messe zurückgekehrt, kann ich die neuesten Winterstoffe und sonstigen Waaren zu sehr billigen Preisen stellen und bitte um recht zahlreichen Besuch.
Besonders empfehle ich für Landleute eine große Auswahl blanker und bunter Bänder in ganz neuen Mustern und zu heruntergesetzten Preisen.
Ganz moderne Tuch=Mäntel in neuester Façon.
Das Verkaufslokal ist in der Wohnung des Sattlermeisters Hrn. Baer am Markt.

                                                    J. Burchard
                                                    aus Rehna.


[ => Original lesen: 1858 Nr. 40 Seite 4]

G. A. Levissohn
(Marcus Nachf.)
aus Rehna

empfiehlt zum diesjährigen Schönberger Herbst=Markte sein bekanntes

Tuch= u. Manufactur=Waaren=Lager

durch persönliche Einkäufe auf mehreren Meßplätzen für Stadt= und Landbewohner vollkommen neu assortirt, reelle und billige Bedienung zusichernd, ganz ergebenst.
    NB. Eine große Auswahl

fertiger Damenmäntel
in Tuch und Doublestoff, modern und billig.
Die modernsten Paletot=Stoffe für Herren.

Sein Stand ist wie immer vor dem Gasthause des Herrn Fick, Ecke der Marienstraße.


August Brandt
aus
Rehna
empfiehlt zum bevorstehenden Schönberger Frühjahrsmarkte sein durch directe Einkäufe auf der Leipziger Messe wohl assortirtes

Manufactur=Waren=Lager

auf das angelegentlichste. Der Stand seiner Bude, die mit einem Schilde versehen, worauf sein Name steht, ist vor dem Hause des Webermeisters Herrn Baumann.


Zum bevorstehenden Schönberger Markte empfehle ich mein reichhaltiges

Schuh=Waaren=Lager.

Es enthält allerlei Sorten Kamaschenstiefel von braunem, grünem und schwarzem Leder, so wie alle Arten von hohen und niedrigen Schuhen, Kinderstiefeln, Pantoffeln und eine Parthie beste Patent=Gummischuhe. Da ich mit allen in dieses Fach einschlagenden Artikeln wohl versehen bin und alle Arbeiten dauerhaft und geschmackvoll sind, so hoffe ich um so mehr auf zahlreichen Zuspruch. Mein Stand ist wie früher vor der Apotheke und ist die Bude mit meiner Firma versehen.

                                                    J. Schleuß,
                                                    Schuhmacher aus Rehna.


Karl Kindt
aus Rehna

empfiehlt sich zum diesjährigen Schönberger Herbst=Markt mit einer großen

Auswahl Schuhzeug für Damen,

darunter namentlich Zeug= und Leder=Kamaschenstiefel in allen Größen, hohe Schnürstiefel, Morgenschuhe und lackirte Schuhe, und Kinder=Arbeit in verschiedenen Sorten; alles in geschmackvollster Façon.
Sein Stand ist wie gewöhnlich vor dem Hause des Hrn. Kaufmann Boye; die Bude ist mit seiner Firma versehen.


Am bevorstehenden Markttage werde ich mit Mölln'schen Zwiebacken in Schönberg eintreffen und solche vor dem Hause des Buchdruckers Bicker daselbst zum Verkauf stellen.

                                                    Bäckermeister Schröder
                                                    in Herrnburg.


Mit schmackhaften braunen Kuchen und Pfeffernüssen, Mandel= und Zuckerkuchen, candirten Nüssen (Pariser Pflastersteinen), Gewürz= und Vanille=Chocolade, Lübecker Marcipanen, kleinen Fruchttorten, Makaronen, Bonbons, Zuckerplätzchen, so wie mit verschiedenem andern Gebäck empfiehlt sich zum Jahrmarkt

                                                    W. Prahl
                                                    aus Lübeck.
Meine Bude steht Ecke der Marienstraße, worin obige Waaren zum Verkauf sind.


Auf dem Wege von der neuen Welt über Schlagbrügge nach Schlagsdorf ist am 18. Septbr. eine grau und grün gestreifte gehäkelte Börse mit 3 Thaler Silbergeld verloren worden. Der Finder wird gebeten, dieselbe gegen eine angemessene Belohnung in der Expedition dieser Blätter abzuliefern.


Des Markttages wegen wird mein Omnibus nicht am Dienstag d. 5., sondern schon am Montag den 4. October nach Lübeck fahren.

                                                    F. Fick.

Schönberg den 31. September 1858.


Am Montag d. 18. Octbr. und folgenden Tage wird bei mir

ein Jütscher Ochse
in 30 Gewinnen

nach der Scheibe verschossen, wozu ich meine geehrten Gönner und Freunde ergebenst einlade.

3 Schüsse kosten 16 Schillinge.
Büchsen, Pulver und Blei werden von mir gehalten.
Auf je 3 Schüsse kann nur 1 Gewinn fallen.
                                                    Krüger Arndt in Neschow.


Einladung zum Scheibenschießen.

Am Montag den 11. October und folgenden Tagen soll bei mir

ein Jütscher Ochse
in 30 Gewinnen

nach der Scheibe verschossen werden, wozu ich ergebenst einlade.

                                                    Krüger Holst
                                                    Zur Neuen=Welt.


Zinszahlung
für freiwillige Anleihen in Lübeck an der Kriegsstube:
Dienstag den   5. October,
Freitag   den   8. October,
Dienstag den 12. October.


Kirchliche Nachrichten.

Schönberger Gemeinde.
Vom 24. bis 30. Septbr.

Geboren: D. 24. dem Schustermeister Metscher in Schönberg ein Sohn. - D. 26. dem Schlächtermeister Ohls in Schönberg eine T. - D. 27. dem Uhrmacher Meier in Schönberg ein Sohn. - D 29. dem Arbeitsmann Söhlbrand in Kl. Bünsdorf ein S.
Gestorben: D. 27. Johann Grewe, Arbeitsm. in Lockwisch, 61 J. a. - D. 29. Johann Heinrich Teege, Malersohn in Schönberg, 2 1/2 J. a.
Copulirt: D. 24. Christian Joach. Heinr. Schmöcker, Schuhmachermeister in Schönberg, und Cathar. Elis. Jabs auf dem heiligen Lande.


Getraide und Markt=Preise in Lübeck
am 29. Septbr. 1858.

Weizen 1 Taler (Mecklenburg) 10-16 Schilling (Mecklenburg),     Wicken - Taler (Mecklenburg)   --- Schilling (Mecklenburg),
Roggen - Taler (Mecklenburg) 43-46 Schilling (Mecklenburg),     Buchweizen - Taler (Mecklenburg) 34-38 Schilling (Mecklenburg),
Gerste - Taler (Mecklenburg) 40-42 Schilling (Mecklenburg),     Winter=Rapsaat 26-27 Mark (Lübeck)
Hafer - Taler (Mecklenburg) 34-38 Schilling (Mecklenburg),     Rübsen 20-21 Mark (Lübeck)
Erbsen 1 Taler (Mecklenburg)   6-12 Schilling (Mecklenburg)     Schlagleinsaat 18-19 Mark (Lübeck)
Butter 12 Schilling (Mecklenburg) pr. Pfund.     Kartoffeln neue d. Faß 3 Schilling (Mecklenburg).
Dampfmehl aus Rothes Fabrike No. 0. 23 Mark (Lübeck), No. 1. 21 Mark (Lübeck) 8 Schilling (Mecklenburg), No. 2. 15 Mark (Lübeck) für Netto 200 Pfund.
Grobe Kleie 3 Mark (Lübeck) 8 Schilling (Mecklenburg). Rollmehl 4 Mark (Lübeck) 8 Schilling (Mecklenburg).


Redaction, Druck und Verlag von L. Bicker.


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