No. 13
Die Anzeigen erscheinen wöchentlich zweimal.
Dienstags und Freitags

Schönberg, den 26. März
1858
achtundzwanzigster Jahrgang
Preis vierteljährlich 20 Schilling (Mecklenburg) jährlich 1Mark (Lübeck) 32Schilling (Mecklenburg).
Jahrgang
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[ => Original lesen: 1858 Nr. 13 Seite 1]

Es wird hierdurch zur allgemeinen Kenntniß gebracht,

daß nach Allerhöchst Landesherrlich erteiltem desfallsigem Zunftbriefe in der Stadt Schönberg ein Ziegler=Amt für das Fürstenthum Ratzeburg aufgerichtet und constituirt worden ist.
Schönberg, den 17. März 1858.

                          Großherzogl. Mecklenb. Landvogtei des Fürstenthums Ratzeburg.
                          F. Graf Eyben.       C. L. v. Oertzen.


Auf Verfügung der Hohen Großherzoglichen Landes=Regierung soll der bisherige Official=Garten des pensionirten Landvogtei=Copiisten Schlebusch allhier vorläufig auf 2 Jahre öffentlich meistbietend verpachtet werden, wozu Termin auf Mittwoch den

31. d. M. März c.

Mittags 12 Uhr, auf der Amtsstube hieselbst angesetzt ist.
              Die Bedingungen werden im Termine bekannt gemacht werden, und wollen Pachtliebhaber sich dazu einfinden.
              Schönberg, den 13. März 1858.

                          Großherzogl. Mecklenb. Landvogtei des Fürstenthums Ratzeburg.
                          F. Graf Eyben.       C. L. v. Oertzen.


- Am 20. März starb an Altersschwäche im 75sten Lebensjahre der Consistorialrath und Probst des Fürstenthums Ratzeburg, Herr M. C. Genzken. Der Verewigte war 10 Jahre Prediger an St. Nicolai in Rostock, 11 Jahre in Lüneburg und 27 Jahre am Dom zu Ratzeburg.


- In Frankreich haben die neuesten polizeilichen Sicherheitsmaßregeln, namentlich auf dem Lande böses Blut gesetzt, so daß dem Kaiser bereits ein Bild über die Stimmung in den Departements gemacht ist. Auch unter den höheren Officieren der Armee soll eine Mißstimmung herrschen, die namentlich mir den Avancements=Verhältnissen unzufrieden sind. - Die Behörden sind in Betreff der Pässe außerordentlich strenge; es ist Niemandem gestattet, ohne Paß ins Land zu kommen. Wer ein italienisches Gesicht hat, muß sich jetzt in Paris viel gefallen lassen. Bei sonntäglichen Spaziergängen sind solche Leute immer von Polizei umgeben. Einer, der seit 15 Jahren friedlich dort lebte, erzählt, er sei an einem einzigen Sonntag zehnmal um seine Legitimation ersucht worden. Viele wenden deshalb der Vexirstadt den Rücken. - In den verschiedenen französischen Kriegshäfen werden Flottillen=Fahrzeuge zur Verstärkung des Geschwaders in den Gewässern Chinas ausgerüstet. Die Verbündeten wollen jetzt nach Peking vorgehen, da die Einnahme von Canton nichts gefruchtet hat, und der Kaiser von China auf die Vorschläge der verbündeten Commissarien keine Antwort ertheilt hat. Yeh, der Statthalter von Canton, befindet sich wohl am Bord eines englischen Linienschiffes und läßt sich wie zuvor Essen und Trinken schmecken. Er wurde auch aufgefordert, an den Kaiser zu schreiben, that es auch, berichtete aber, daß er die rothaarigen Barbaren total besiegt habe.
- Indien. Englische Nachrichten melden, daß der berüchtigte Nena Sahib sich in Auhd befindet und in einem Zustande tiefster Angst und Verzweiflung sich umhertreibt. Mit Ausnahme einiger Maharatten von der irregulären Infanterie haben seine Anhänger ihn sämmtlich verlassen; er streift so mit fieberhafter Eile und Ungeduld im Lande kreuz und quer herum. Durch fortwährenden Wechsel der Tracht und des Aufenthaltes glaubte er die Möglichkeit seiner Gefangennahme zu vermindern und einem Feinde zu entgehen, gegen den er zu schwer gesündigt hat, um auf Vergebung hoffen zu können. - Die Mission in Bengalen hat während des dortigen Militairaufstandes 11 Missionaire, 8 Missionsfrauen und 4 Missionskinder durch den Tod verloren, die durch die Aufständischen ermordet sind. An Missionseigenthum ist viel zerstört; der Gesammtverlust beläuft sich auf nahe an 600,000 Thaler. - Die dem Feind gegenüberstehende englische Armee zählt ungefähr 65,000) Mann, meist europäische Truppen, während an 30,000 M. in verschiedenen kleinen Abtheilungen den Dienst im Felde versehen. Außer diesen stehen noch 18,000 europäische Truppen und 60,000 Mann in den ein=

[ => Original lesen: 1858 Nr. 13 Seite 2]

gebornen Armeen von Bombay und Madras im stationairen Garnisondienst.
- Wie der H. C. aus Schwerin meldet, ist der mecklenburgischen Lebensversicherungs= und Sparbank in voriger Woche eine Ministerial=Verfügung zugegangen, Inhalts deren ihr 1) die Annahme von Capitalien unter 150 Thaler, 2) die Verzinsung von bei ihr belegten Capitalien mit mehr als 3 1/4 Procent, 3) das Ausleihen von Geldern auf Wechsel mit Bürgschaft und 4) der An= und Verkauf von geldwerthen Papieren untersagt ist.
- Die Summe aller vermessenen Chausseemeilen in Mecklenburg=Schwerin beträgt 140 1/2; sie hat sich seit dem Jahre 1850 um 16 1/8 Meilen vermehrt. - In der Umgegend Parchims wird gegenwärtig das Schock Stroh (1200 Pfund) mit 8 bis 9 Thaler und der Centner Heu mit 40 Schilling (Mecklenburg) bis 1 Th. bezahlt. Dagegen ist das Dachrohr, welches in diesem Jahr von ganz besonders guter Beschaffenheit ist, trotz der geringen vorjährigen Strohernte billig; das Schock Rohr wird bei einer Bandstärke von 4 bis 5 Zoll für 1 Th. ausgeboten, würde indeß bei Abnahme größerer Quantitäten noch billiger zu haben sein. - Aus vielen Orten Mecklenburgs, so u. a. aus Ludwigslust, Neustadt, Grabow klagt man über ungewöhnlich großes Sterben der Menschen.
- In Hamburg liquidirt gegenwärtig eine der dortigen Dampfschiffahrts=Gesellschaften, die erst vor einigen Jahren errichtet war, unter den ungünstigsten Umständen, denn die Actionaire verlieren nicht nur ihr eingeschossenes Capital, sondern haben außerdem noch ungefähr 150,000 Taler (Mecklenburg) Schulden, zu bezahlen, wofür sie mit ihrem ganzen Vermögen haften.
- Ein polnischer Gutsbesitzer, der tief in Wechselschuld stach, macht im Februar in der Posener Zeitung bekannt, daß er seine Wechsel nicht einlösen könne, davongehen werde er nicht, seine Gläubiger möchten ihn, wenn sie wollten, einsperren lassen. Das ist denn auch geschehen; bald darauf zeigt er mit gleicher Naivetät in der Zeitung an, daß er sich seit 6 Wochen im Schuldgefängniß befinde und daß drei seiner Gläubiger ihn hätten setzen lassen. Den übrigen Gläubigern, die nicht zu diesem Mittel gegriffen, dankt er für ihre Nachsicht und verspricht, sobald er wieder zu Geld komme, sie zuerst, jene drei aber zu allerletzt zu befriedigen.
- In Berlin wollte dieser Tage ein Besitzer von Actien der Dessauer Credit=Bank, auf die er 400 Thaler eingezahlt hatte, bei dem betreffenden Bankierhause versilbern, und es wurden ihm zu seinem Erstaunen dreizehn Thaler und einige Silbergroschen geboten. Von dem Unglück, in das sehr viele Familien durch diese Credit=Anstalt gekommen sind, hört man täglich die traurigsten Beispiele. - Ganz eigenthümliche Betrachtungen dringen sich auf, wenn man bei den jetzt stattfindenden Auctionen aus den Fallitmassen hiesiger bankerott gewordener Börsenspeculanten die häusliche Einrichtung dieser Herren zu besichtigen Gelegenheit hat. Die kostbarsten Möbel, werthvolle Kronleuchter bis in den Hausflur, große Garnituren Champagnergläser und Eiskühler - das alles präsentirt sich den Blicken des zur Besichtigung durch die Auctions=Commissarien eingeladenen Publikums. Ueberhaupt stellt sich jetzt immer mehr heraus, daß von den vorgekommenen Bankerotten nicht wenige durch den offenbaren Leichtsinn und durch krasse Börsenspeculation herbeigeführt worden.
- Nach dem Lübecker Getreidebericht blieb das Getreidegeschäft im Allgemeinen flau; Weizen hatte sich zwar in etwas gebessert, doch nur in Folge der kleinen Zufuhren, hauptsächlich aber durch die große Kauflust der Consumenten, welche, veranlaßt durch die schöne Qualität des diesjährigen Gewächses, mehr als ihren Bedarf kaufen und theils schon nicht unbedeutende Quantitäten aufgespeichert haben. In England bleibt die Ansicht vorherrschend, daß Preise weichen werden sobald die zu erwartenden großen Zufuhren aus dem schwarzen Meer und aus Amerika eintreffen wenden. - Roggen fand mehr Beachtung wegen der Furcht, daß die Wintersaat gelitten haben könne. Auch durfte die Verfütterung von Roggen wesentlich zur Erhöhung des Preises beitragen, wodurch die Lager bedeutend verkleinert und von Rußland und der Ostsee keine Zufuhren zu erwarten sind. - Gerste und Hafer unverändert im Preise.
- (Aus Ungarn.) Wer mit der Eisenbahn das Ungarland durchfliegt, der meint wohl, den gesegnetsten Landstrich Europas zu sehen, denn so weit das Auge schweifen mag, trifft es auf hochgethürmte Kornmieten, als vermöchte die Scheuer gar nicht den reichen Erntesegen zu bergen. Aber ein wenig Täuschung ist dabei. Denn reichgefüllte Scheunen, die man sich noch außer jenen Kornmieten denkt, gibt es in der Wirklichkeit gar nicht, da der ungarische Gebrauch das Getreide gleich auf dem Felde auszudreschen und in Mieten aufzuhäufen pflegt. Freilich, Körner genug gehen dabei verloren, aber der Ungar ist bequem und läßt gern die Pferde für sich arbeiten; auch läßt die freigebige Hand der Mutter Natur ihn keinen Mangel empfinden.
An freundlichen Dörfern eilt man vorüber, deren Häuser eins wie das andere weiß angestrichen, einstöckig, mit der Thür nach dem Hofe zu gebaut sind. Wohlbepflanzte Gemüsegärten liegen neben den Häusern und sind wegen der darin in großer Zahl angebrachten Ziehbrunnen schon aus weiter Ferne zu erkennen. Wer aber die Pußten sucht und den Roßhirten sehen will, den Csikos, welcher mit wildem Geschrei hinter der unbändigen Heerde daherjagt; wer den Zigeuner belauschen möchte, der, von flackerndem Feuerschein beleuchtet, der Fidel schaurig=düstere Klänge entlockt, - der muß den Weg meiden, welchen der dampfende Feuerwagen durcheilt, denn vor seinem Getöse weichen die Pußten scheu zurück. Die Eisenbahn, wie die durch dieselbe ins Leben gerufenen Nebenstraßen und Seitenwege haben die anwohnenden Bauern veranlaßt, mehr und mehr Land unter den Pflug zu nehmen, indem sie ihnen die Möglichkeit gewährten, leicht einen Markt für ihre Producte zu erreichen.
Anders aber ist es mehr im Innern des Landes, zumal jetzt, wo durch die Aufhebung der Roboth (Frohndienste) der Besitzstand wesentlich geändert und angegriffen worden ist. Manche große Grundbesitzer dort können nun kaum den zehnten Theil ihres Landes bestellen, weil es ihnen an Arbeitern gebricht, und so hört man sie wohl klagen, - wie seltsam es auch klingt - daß sie auf ihr Einkommen nur dann mit Sicherheit zählen könnten, wenn die Kartoffel mißrathen seien, da nur der drückendste Hunger den Bauer dazu brächte, für Tagelohn zu arbeiten, während zu anderer Zeit das Geld für ihn gar keinen Werth habe. Denn der gemeine Ungar hat keine Bedürfnisse außer denen des Magens; in die Bunda gehüllt, liegt er mit seinen Ochsen Tag und Nacht auf dem Felde und unter der Bunda trägt er nichts als ein Hemd, das nicht eher gewechselt wird, als bis es ihm vom Leibe gefallen ist.


Die Chinesen.

Durch die Eroberung von Canton hat das Volk der Chinesen neuerlichst die Aufmerksamkeit der europäischen Nationen auf sich gezogen. Im Ganzen ist unsere Kenntniß dieses Volkes eine sehr dürftige. Man weiß allerdings, daß es sehr groß ist (ca. 300 Millionen Einwohner) - man erzählt sich, daß es seit Jahrtausenden in seiner Bildung und in seinen Sitten unverändert geblieben ist - man hat Abbildungen der abscheuligsten chinesischen Götzenbilder mit den wackeligen Köpfen gesehen, - man hat die schnörkelichen Schreibzeichen, die brennenden Farben und die wunderlichen Malereien dieses Volks nebst seiner sonderbaren Tracht bewundert, - man kennt die kleinen verunstalteten Füße der Chineserinnen und ihren humpeligen Gang, dazu die gelben aufgedunsenen Gesichter, die kahlen Köpfe, langen Zöpfe und breitkrämpigen Hüte der Männer, - man schätzt ihre Tusche und ihre Seide, kleidet sich in ihre Baumwolle, curirt mit ihrem Rhabarber, trinkt ihren Thee und stellt ihr Por=

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zellan zur Schau, - man weiß auch, daß sie nicht mit Messer, Gabel und Löffel, sondern mit dünnen Stäbchen essen, - aber von herrschenden Zuständen, von den Sitten im Volke, welche einen richtigen Maßstab für seinen moralischen Werth abgeben, weiß man doch eigentlich noch gar wenig. Gewöhnlich sieht man europäisch=christlicher Seits mit einer Art von mitleidiger Geringschätzung auf diese blinden Heiden, und lacht darüber, daß sie von den Europäern, namentlich den Engländern, als von rothhaarigen Barbaren reden, während sie sich, ihrem Kaiser und Reiche die hochtrabendsten Namen geben, z. B. Sohn der Sonne, himmlisches Reich, Reich der Mitte; - beim Lichte besehen, besitzen aber diese armen Heiden einzelne Eigenschaften und Sitten, welche sie selbst für christliche Nationen zum Muster machen. Dahin gehört vor Allem die Mäßigkeit und Nüchternheit. Betrunkene Chinesen sieht man äußerst selten. Auf den hinterindischen Inseln, diesem Sammelplatze verschiedener Bevölkerungen, sind die Chinesen die Einzigen, welche die strengste Mäßigkeit beobachten, während sich die europäischen Soldaten einer gränzenlosen Trunksucht ergeben. Eben so sind gegenwärtig in Californien die Chinesen fast die einzigen mäßigen Menschen. Schon 2200 Jahre vor Christi Geburt wurde in China der Reisbranntwein erfunden; der damalige Kaiser Yu ließ unter Klagen über das Verderben, welches aus diesem Getränke über sein Volk kommen werde, den Erfinder aus dem Reiche verbannen und später wurde der Handel damit bei Todesstrafe verboten. Gleich streng sind gegenwärtig die Gesetze gegen den Handel mit Opium, das auch zum Berauschen dient, und der Haß der Chinesen gegen die Engländer schreibt sich vornehmlich daher, daß die letzteren von Hongkong und Jhanghai aus einen großartigen Schmuggelhandel mit Opium treiben und dem chinesischen Volke die Mittel zu seiner Verderbniß zuführen. Der Branntwein hat die Wilden in Amerika ruinirt, wird er nebst dem Opium etwa noch Ostasien für die europäische Civilisation erobern helfen?
Neben der vorhin angeführten Mäßigkeit und Nüchternheit im Genusse geistiger Getränke zeichnet die Chinesen auch noch eine andere sehr achtenswerthe Tugend aus: die Ehrlichkeit im Handel. Nach der Aussage eines sehr achtungswerthen Mannes, der 10 Jahre als königlich großbritannischer Beamter dort gelebt und die beste Gelegenheit gehabt hat, dieses eigenthümliche Volk kennen zu lernen, gehen die chinesischen Theeverkäufer, wenn der Europäer Thee kauft, zu ihm auf das Schiff und bringen die verschiedenen Sorten ihrer Waaren in kleinen blechernen Büchsen mit. Hier wird der Thee probirt, d. h. es wird von jeder Sorte mittelst Aufguß kochenden Wassers Thee bereitet und versucht, - in China trinkt man ihn ohne alle Zuthat, selbst ohne Zucker! - und dann wird der Handel abgeschlossen. Der Theeverkäufer verläßt das Schiff und es beginnt nun die Lieferung der gehandelten Waare, jede Sorte in besonders bezeichneten Kisten. Die Kisten werden auf dem Schiffe in Empfang genommen, und obwohl sich's um Hunderttausende von Pfunden handelt, so wird doch keine Kiste nachgewogen und keine geöffnet, um zu sehen, ob die bedungene Sorte darin sei, denn man weiß, daß der Chinese einen derartigen Betrug nicht begeht, und hat sich nach der Ausschiffung noch jedesmal überzeugt, daß Alles zugetroffen war und Gewicht wie Sorte in der Ordnung waren. - Vergleichen wir mit diesem Verfahren das unter den Christen bestehende, so müssen wir zu unserer Beschämung den heidnischen Chinesen einen großen Vorrang einräumen, denn in Europa scheint es herrschende Sitte oder Unsitte zu sein, durch alle betrügerischen Künste den Waaren einen Schein zu geben, wodurch sie den guten äußerlich gleich werden und so den Käufer zu täuschen. Was würde dem Käufer begegnen, von dem man wüßte, daß er die Waare beim Empfang nicht nachwiege und auch nicht versuche, ob sie mit der dem Handelsabschluß zu Grunde gelegenen Probe übereinstimme oder nicht?! - Es sind aber Nüchternheit und Ehrlichkeit im Handel gar schätzenswerthe Eigenschaften, und auf ein Volk, das sich durch sie auszeichnet, haben wir schwerlich Ursache zu zürnen.


Anzeigen.


Bekanntmachung.

Das Lehm= und Sandgraben von der durch einen Graben gesperrten Fläche des Berges hinter den Scheunen vor dem Sabowerthore wird hiemit untersagt und werden Diejenigen, welche solches Material zu ihren Bauten benutzen wollen, angewiesen, dasselbe neben der bezeichneten Stelle, also an beiden Enden des Berges graben zu lassen.
Schönberg d. 25. März 1858.

                                                    Bürgermeister und Rath.


Verkaufsanzeigen.

Am Mittwoch den 31. März, Morgens 9 Uhr, soll im Kruge zu Selmsdorf

diverses Haus= und Küchengeräthe.

öffentlich gegen gleich baare Zahlung meistbietend verkauft werden

                                                    Seegert, Landreiter.


Am Sonnabend d. 3. April, Morgens 9 Uhr, soll im Kruge zu Zarnevenz

diverses Haus= und Küchengeräthe.

öffentlich gegen gleich baare Zahlung meistbietend verkauft werden:

                                                    Seegert, Landreiter.


Vermischte Anzeigen.

Zu der durch die Statuten bestimmten ordentlichen Versammlung des Landwirthschaftlichen Vereins für das Fürstenthum Ratzeburg ladet auf Dienstag den 30sten d. M. hiedurch ein

Schönberg d. 18. März
1858.
                                                     Der Vorstand.
F. Graf Eyben.


Die Verlobung unserer Tochter Elisabeth mit dem Herrn Dr. phil. Vitz zeigen wir unsern verehrten Freunden und Bekannten statt besonderer Meldung ergebenst an.

                                                    Consistorialrath Pastor Rüdiger
                                                    und Frau.

Als Verlobte empfehlen sich                                     
Elisabeth Rüdiger
Wilhelm Vitz.
Selmsdorf                           u.                           Wittenberg.
D. 25sten März 1858.


Zweiter und letzter Auszug
des eilften Rechnungs=Abschlusses
der
Hagel=Assecuranz=Gesellschaft für das Fürstenthum Ratzeburg
pro 1857.

Einnahme. Pr. Cour.
Taler (Mecklenburg) Schilling (Mecklenburg)
Bestand am 31. December 1857 12 39       
Restanten 9 18       
Zweiten Hälfte der Totalversicherungssumme nach Abzug der vorausgezahlten 1sind vorausgezahlten 1Taler (Mecklenburg) 27 Schilling (Mecklenburg) 1664 15 1/2
---------------------------
Summa der Einnahme       1686 24 1/2
Ausgabe.
  1. Die zweite Hälfte des Ersatzes 1562 2       
  2. An Taxations=Gebühren 99 8       
  3. An Porto und Botenlohn 5 13       
---------------------------
Summa der Ausgabe       1666 23       
Abschluß.
Die Einnahme 1686 Taler (Mecklenburg) 24 1/2 Schilling (Mecklenburg)
Die Ausgabe 1666 Taler (Mecklenburg) 23       Schilling (Mecklenburg)
Bestand am 16. März 1858 20 Taler (Mecklenburg) 1 1/2 Schilling (Mecklenburg)

Schönberg den 22. März 1858.

                                                    Die Direction.


[ => Original lesen: 1858 Nr. 13 Seite 4]

Die im hiesigen Fürstenthum arbeitenden Schmiede= und Schlösser=Gesellen werden hierdurch aufgefordert: sich an dem, am 6. k. M. April stattfindenden Krugtage unfehlbar auf der Herberge einzufinden, da über mehrere Gegenstände gesprochen und Beschlüsse gefaßt werden sollen.
Die etwa ausbleibenden Gesellen sind als an die Beschlüsse der Anwesenden gebunden zu achten.
Schönberg den 10. März 1858.

                                                    Die Ladenmeister:
                                                      Bremer.
                                                            Bockwoldt.


Wir machen hiermit bekannt, daß der Krugtag der Schuhmachergesellen am 1. Dienstag nach Ostern den 6. April, stattfindet, und fordern sämmtliche Mitbrüder auf, am gedachten Tage zu erscheinen oder ihre Auflage zu schicken.
Schönberg, 13. März 1858.

                                                    Die Vorsteher und Altgesell
                                                    der Schuhmacher=Gesellen=Brüderschaft.


Echt englisches Gichtpapier
pr. Bogen 6 Schilling (Mecklenburg) preuß. Ct.
                                          bei                           J. P. Bade.


W. Rothe's Dampfmühle,
untere Fleischhauerstraße Nr. 232/233
in Lübeck,

empfiehlt schönes Weizen=Mehl bei Partheien in drei verschiedenen Qualitäten zu den billigsten Preisen.
    No. 0. zu 21 Mark (Lübeck) Court. pr. netto 200 Pfund, zur Ausfuhr.
    No. 1. zu 19 Mark (Lübeck) 8 Schilling (Mecklenburg) Court. pr. netto 200 Pfund, zur Ausfuhr.
Grobe Weizenkleie zu 3 Mark (Lübeck) 8 Schilling (Mecklenburg) pr. 100 Pfund.
Feine Weizenkleie (Rollmehl) zu 4 Mark (Lübeck) 8 Schilling (Mecklenburg) pr. 100 Pfund.


Neue große Citronen, 12Schilling (Mecklenburg) das Dutzend, Kartoffelmehl und Kartoffelgraupen

empfiehlt                                                     Aug. Spehr.


Das Mäntel=Lager
U. Beermann & Co.
in Lübeck Klingberg 927,

empfiehlt die neuesten Frühlings=Mäntel und Mantillen in sehr bedeutender Auswahl.


      Die

Mecklenburgische
Lebensversicherungs= und Spar=Bank
in Schwerin

schließt Lebens=, Leibrenten= und Sterbekassen=Versicherungen, Zeitrenten=, Darlehns=, Einlage= und sonstige Geldgeschäfte ab, und verzinst alle Kapital=Einlagen von mindestens 50 Taler (Mecklenburg) mit 3 1/4 Procent, Capitale von 500 Thlr. mit 3 1/2 pCt. für's Jahr, durch die unterzeichneten Agenturen.

Agentur Schönberg und Dassow.

J. P. Bade,
Buchbinder.
                                J. P. Oldörp,
Schul= und Siechenmeister.


Einige hundert Scheffel gute Eßkartoffel,

so wie schlesischen rothen und weißen Kleesaamen, wie auch Thimothee, englisches und deutsches Raygras und Honiggrassaamen sind zu haben bei

                                                    J. H. Kind in Rehna.


Den geehrten Blumenfreunden mache ich die ergebenste Anzeige, daß ich meine

Georginen

wieder durch viele neue Arten vermehrt, zu folgenden Preisen verkaufe:

25 Sorten der neuesten und schönsten mit Namen 2 Taler (Mecklenburg) 32 Schilling (Mecklenburg),
12 " dgl. dgl. 1 " 16 "
12 " Liliputen dgl. 1 " 24 "
50 " ältere 2 " 24 "
24 " do. 1 " 12 "
      Bestellungen werden bis zum 1. Mai erbeten.
      Pflanzenabgabe erfolgt Mitte Mai.
Demern, d. 25. März 1858.

                                                    L. Bohn.


Aufträge
auf
beste gelbe 1857er Lupinen,

pr. Scheffel 5 Mark (Lübeck) Lüb. Ct. nimmt noch auf kurze Zeit entgegen

Lübeck, d. 4. März 1858.                                                      L. Nöper,
Königsstraße.


Saat=Hafer, Saat= Wicken und Saat=Bohnen,

so wie auch einige tausend Pfund Heu sind zu haben bei

                                                    C. Vock.


Echt peruanischen Guano
                                    empfiehlt                           Aug. Spehr.


Handschuhe für Confirmanden,
weiß und schwarz,

empfiehlt                                                      Stoffers
Handschuhmacher u. Bandagist.


Ich empfehle mich mit einer Auswahl von Strohhüten für Herren, Damen, Knaben und Mädchen; auch beschäftige ich mich mit Waschen und Umnähen der Strohhüte. Ferner besitze ich eine Auswahl von Hut= und Hauben=Bändern.

                                                    Johanne Kiel.


Von jetzt an führe ich in meinem Putzgeschäfte wieder Damen= und Kinder=Strohhüte nach den neuesten Façons und in allen verschiedenen Arten. Bei festen und billigen Preisen bitte ich, mich mit dem früher geschenkten Zutrauen auch ferner zu beehren.

                                                    Sophie Zölcker.


Hierdurch zeige ich an, daß sämmtliche Schleichsteige über meine Feldmark, bei Anzeige zur gerichtlichen Bestrafung, verboten sind.

                          Schulze Borchert zu Raddingsdorf.


Kirchliche Nachrichten.

Sonntag den 28. März, Nachmittags:
Prüfung der Confirmanden.

Schönberger Gemeinde.
Vom 19. - 25. März.

Geboren: D. 23 Dem Lohgerber Spehr vor Schönberg eine todtgeborne Tochter. - D. 24. ein unehel. Kind auf hiesigem Bauhofe.
Gestorben: Den 23. ein unehel. Sohn in Schönberg, 1 J. 5 W. a., Lungenschlag. - D. 24. Dorothea Oldenburg, Schuhmacherwittwe hieselbst, 52 J. a., Lungenschlag. - Den 25. Thies Voß, Hirte zu Resdorf, 77 1/2 J. a., Altersschwäche.


Getraide und Markt=Preise in Lübeck
am 24. März 1858.

Weizen 1 Taler (Mecklenburg) 14-18 Schilling (Mecklenburg),     Wicken 1 Taler (Mecklenburg) 28-32 Schilling (Mecklenburg),
Roggen - Taler (Mecklenburg) 50-52 Schilling (Mecklenburg),     Buchweizen - Taler (Mecklenburg) 50-52 Schilling (Mecklenburg),
Gerste - Taler (Mecklenburg) 44-46 Schilling (Mecklenburg),     Winter=Rapsaat 24-25 Mark (Lübeck)
Hafer - Taler (Mecklenburg) 40-46 Schilling (Mecklenburg),     Rübsen 20-21 Mark (Lübeck)
Erbsen 1 Taler (Mecklenburg) 12-24 Schilling (Mecklenburg)     Schlagleinsaat 16-18 Mark (Lübeck)
Butter 13 Schilling (Mecklenburg) pr. Pfund.     Kartoffeln 4 Schilling (Mecklenburg).


Redaction, Druck und Verlag von L. Bicker.


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