No. 41
Die Anzeigen erscheinen wöchentlich zweimal.
Dienstags und Freitags

Schönberg, den 09. Oktober
1857
siebenundzwanzigster Jahrgang
Preis vierteljährlich 20 Schilling (Mecklenburg) jährlich 1Mark (Lübeck) 32Schilling (Mecklenburg).
Jahrgang
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[ => Original lesen: 1857 Nr. 41 Seite 1]

Zur Untersuchung und Aushebung der aus dem Geburtsjahr 1836 in das Großherzogliche Militair zu stellenden Rekruten sind die Tage

Montag, der 19. October und   
Dienstag, der 20. October d. J.

angesetzt und haben am ersten Tage die militairpflichtigen jungen Leute aus den Vogteien Schönberg, Rupensdorf und Stove, und am zweiten Tage auch diejenigen aus den Vogteien Schlagsdorf, Mannhagen und aus den Allodialgütern sich hier einzufinden und die ihnen zu behändigen Gestellscheine unfehlbar wieder mitzubringen.
  Schönberg, den 2. October 1857.

                          Großherzogl. Mecklenb. Landvogtei des Fürstentums Ratzeburg.
                          F. Graf Eyben.       C. L. v. Oertzen.


- Die Stuttgarter Versammlung hätten wir glücklich hinter uns, schreibt man aus Paris, und da die Weimarsche auch zu den vollendeten Thatsachen gehört, so werden die Neuigkeitskrämer nachgerade zu der Einsicht gekommen sein, daß alle ihre Commentare eitel Rednerei waren - nichts weiß man mit Bestimmtheit, als daß niemand etwas weiß über das was in Stuttgart und Weimar berathen und beschlossen oder nicht berathen und nicht beschlössen worden ist.
- Der politische Horizont Indiens verfinstert sich immer mehr. Nicht nur die ganze eingeborne Armee lehnt sich auf, sondern auch die Bevölkerung des Inneren steht gegen die Regierung der Compagnie auf und unglücklicher Weise begeht das Volk eben so schreckliche schauderhafte Verbrechen wie die Sipahis. Die Regierung aber, welche über den Character und die Natur dieser allgemeinen Revolution blind ist, hebt fortwährend neue eingeborne Regimenter aus, die keineswegs Vertrauen einflößen und über kurz oder lang dem Beispiel der übrigen folgen. Die dortige europäische Bevölkerung hat alles Vertrauen zu der Regierung verloren, da Furcht und Rathlosigkeit aus allen ihren Anordnungen spricht. Man fürchtet täglich zu vernehmen, daß die paar Tausend Europäer, welche sich im Innern befinden, bis auf den Letzten ermordet worden und wenn es den Insurgenten gelänge, nach Calcutta, dem Regierungssitze der ostindischen Compagnie, zu kommen, wo die Menge von Muselmännern ihnen die Hand reichen würde, so wird die Lage der dortigen Europäer eine sehr kritische.
- Frankreich verstärkt seine Garnisonen auf seinen ostindischen Besitzungen, weil ein Rückschlag der indischen Insurrection daselbst nicht zu den Unmöglichkeiten gehört.
- Die Aufhebung der Leibeigenschaft in Rußland, welche nach dem Willen des Kaisers aufhören soll, nimmt in Petersburg nach vielem Reden und Schreiben gegenwärtig eine sehr ernste Wendung. Nachdem alle Welt darüber einig war, daß es so nicht bleiben könne, wie es bisher gewesen, erschrickt nun alle Welt vor den ersten Schritten, die gethan werden sollen. Derselbe Mann schüttelt den Kopf und ruft: Wie wird das werden? Es entstehen plötzlich Bedenken, Schwierigkeiten, Besorgnisse, obgleich die Regierung diese Aufhebung mit allen möglichen Vorsichtsmaßregeln umgeben hat und in welchen die den Gutsangehörigen überlassenen Arrangements geregelt sind; z. B. daß die bisherigen Leibeigenen nicht sofort den Grund und Boden verlassen können, dem sie angehören; daß der zu schließende Vertrag die Zahlung der Abgaben an den Staat verbürgen soll und endlich daß jeder Leibeigene als künftiger Pächter auch so viel Grund und Boden bekomme, um sich und seine Familie hinreichend ernähren zu können.
- In Berlin ist die Organisation von Militair=Bäckereien angeordnet. Das Arbeiterpersonal wird aus dem Militair ersetzt, das noch dienstthätig ist und das Bäckerhandwerk erlernt haben muß. Zweck dieser militairischen Einrichtung ist, bei Mobilmachungen den Brodbedarf aus im Frieden eingeübten Leuten bestreiten zu können.
- Abermals hat ein Director vieler Banken in England, Namens Wangb, schimpflich Bankerott gemacht, und die theure Frau Gemahlin und Fräulein Tochter haben getreulich mitgeholfen. Im Concursgericht kam eine kleine Rechnung für Putz zum Vorschein: 1 Taschentuch 4 Pfund Sterling, 1 dito 5 Pf., 1 Haube 12 Pf., Schleier 15 Pf., 1 Sonnenschirm 18 Pf., 1 Anzug als Brautjungfer 200 Pf" Anzüge für 4 Puppen 12 Pf. Summe 1854 Pf., oder etwas über 12000 Thaler; für Gold und Geschmeide 1507 Pfund. Facit: Bankerott.
- Die Vulkane fangen an, die Aufmerksamkeit immer mehr auf sich zu lenken; der Vesuv hatte vor kurzem einen neuen Ausbruch; auch der Stromboli (liparische Insel im mittelländischen Meer) der seit Jahren in beständigem Aufruhr ist, zeigt seit einiger Zeit weit stärkere Flammen; der Aetna hat im vorigen Monat eine außerordentliche Naturerschei=

[ => Original lesen: 1857 Nr. 41 Seite 2]

nung gezeigt, indem aus seinem Krater eine wirbelnde Rauchsäule die Gegend weit und breit mit Staub und Schlacken bedeckte. Aus Hameln meldet man, daß zwei Stunden von der Stadt der alte Haunstein an einer von Felsen geklüfteten Stelle unterirdisch brennt. Das Feuer ist indeß keineswegs vulkanisch, sondern es scheinen die Baumwurzeln, verbunden vielleicht mit einem brennbaren Mineral, dem Feuer Nahrung zu geben, welchem Hunderte von Menschen die Ausbreitung auf die Oberfläche zu hindern bemüht sind.
- Nach der L. Z. hat ein Orkan im finnischen Meerbusen vom 21.-23. Septbr. ein furchtbares Unglück veranlaßt. Ein von Reval ausgegangenes russisches Linienschiff ist unweit der Insel Hogland gekentert, ohne daß von den 8-9000 Menschen, die am Bord waren, ein einziger gerettet werden konnte. Alle hatten in Reval gewohnt und waren im Begriff nach Kronstadt überzusiedeln. Vor Riga waren an diesen Tagen 16 Kauffahrteischiffe gestrandet; vor Narva ein Kriegsdampfschiff, das eine Kompagnie Soldaten am Bord hatte; letztere wurden sämmtlich gerettet, das Schiff ist wrack. Bei Libau ein Schiff mit 25 Menschen, wovon 21 ertranken. - Der Capitain eines Memeler Schiffes fand auf seiner Fahrt nach Memel in der Ostsee ein englisches Schiff, dessen Capitain ermordet am Bord lag, sonst aber von der Mannschaft verlassen war. - Vor dem Eingange in den Ladogasee sammeln sich in der Regel eine Menge Fahrzeuge, mit Waaren beladen; in der Nacht vom 16. zum 17. Sept. brach bei einem heftigen Sturm Feuer aus, das bald alle Fahrzeuge ergriff, wovon mehr denn 200 ein Raub der Flammen wurden. Hülfe war bei dem Sturme unmöglich.
- Am 1. Oct. starb der Justizrath v. Paepke auf Lütgenhof in seinem 82. Lebensjahre.
- Die in voriger Woche zu Neumünster geschehene Vergiftung vieler Personen durch Weizenmehl erregt die größte Theilnahme und deren Ursache bleibt noch unermittelt. Man nimmt an, daß von einem Bauern Saatweizen mit Arsenik zum Schutz gegen Insecten präparirt, jedoch nicht gänzlich zur Saat verwendet, sondern an zwei Müller verkauft ist, durch welche das vergiftete Mehl an Krämer und in den Handel kam.
- In Lübeck ist der Syndicus Dr. Curtius in dem hohen Alter von 87 Jahren am 4. Oktober gestorben. Der Verewigte hat das Syndikat dieser Stadt seit dem Jahr 1801 bekleidet und diesem Amte in den verschiedensten Wirkungskreisen mehr als fünfzig Jahre lang mit ausgezeichneter Tüchtigkeit und seltener Berufstreue vorgestanden. - Der Lübecker Hafen ist jetzt mit so viel Segelschiffen angefüllt, wie dies seit längerer Zeit nicht der Fall gewesen und die Trave gewährt deshalb einen sehr hübschen Anblick.


Windstille.
[Erzählung.]
(Fortsetzung.)


(Eingesandt.)

Wie wir zufällig erfahren, läßt der Hr. Director Graf auf seiner Bühne jetzt einzelne Benefiz=Vorstellungen folgen, die wegen der gewöhnlich mannigfachen und ansprechenden Auswahl der Stücke gewiß die Aufmerksamkeit des Publikums verdienen. - So beginnt der Hr. Mädel am Freitag mit dem sehr ansprechenden Schauspiele: "Hedwig, die Banditenbraut," von Th. Körner, und läßt der Benefiziant dann ein von ihm selbst verfaßtes Vaudeville: "Der vergnügteste Abend in Schönberg" folgen, das gewiß nicht ohne launige Einfälle und Witze sein wird. -
Der kommende Montag bringt uns den "Pariser Taugenichts," zu Gunsten des Herrn Haas und des Frl. Lillie. Diese beiden strebsamen Mitglieder unserer kleinen Bühne verdienen mit Recht die Gunst des Publikums, die ihnen in vollem Maße zu Theil wurde, und es steht zu erwarten, daß die Aufführung dieses beliebten Lustspiels uns einen vergnügten Abend verschaffen wird. Daneben wählte Hr. Haas als Schluß der Vorstellung das Meisterstück unseres unsterblichen Schiller, "das Lied von der Glocke," zur Declamation. Diese Vorstellung empfiehlt sich ohne weitere Anpreisung.      N. N.


[ => Original lesen: 1857 Nr. 41 Seite 3]

        Nachdem im Januar d. J. der Dr. Adolph v. Duve auf dem Domhofe bei Ratzeburg ohne letztwillige Verfügung mit Tode abgegangen ist, und dann

a. die Curatoren des noch minderjährigen v. Duve'schen Sohnes Otto Wilhelm Carl v. Duve, sowie
b. der für die beiden abwesenden v. Duve'schen Söhne Adolph Wilhelm Christian und Julius Friedrich Adolph v. Duve bestellte curator
den Nachlaß des Dr. v. Duve, Namens ihrer Curanden, als Kinder und nächsten Intestaterben dieses Verstorbenen, wenngleich mit Vorbehalt der Rechtswohlthat des Inventars, angetreten und um Ertheilung des Erbenzeugnisses gebeten haben, ist, auf Antrag derselben das gegenwärtige Proclam, und zwar zur eventuellen vollen Wirkung eines Concurs=Proclams, erkannt worden, kraft dessen hiermit sowohl
1. alle Diejenigen, welche ein näheres oder gleich nahes Erbrecht an dem Dr. v. Duve'schen Nachlaß, als die provocantischen 3 gedachten Geschwister v. Duve, zu haben vermeinen, als auch
2. diejenigen, welche aus irgend einem andern Rechtsgrunde Forderungen an den Dr. v. Duveschen Nachlaß machen zu können glauben,
peremtorisch aufgefordert werden, solche ihre resp. Anrechte in dem deshalb auf

Montag, den 14. December d. J.

Morgens 11 Uhr, vor unterzeichnetem Justizamte anstehenden Termine anzumelden, bei Vermeidung

ad 1 . des Nachtheils, daß die Extrahenten oder die sich weiter Meldenden und Legitimirenden für die rechten Erben des Dr. jur. v. Duve angenommen, ihnen als solchen der v. Duve'sche Nachlaß überlassen und das Erbenzeugniß ausgestellt werden, - die sich nach der Präclusion meldenden gleich nahen Erben aber alle Handlungen und Dispositionen derjenigen, welche in die Erbschaft getreten, anzuerkennen und zu übernehmen schuldig sein sollen;
ad2. aber des Ausschlusses mit ihren Ansprüchen von der vorhandenen v. Duve'schen Verlassenschafts=Masse.
    Schönberg den 3. October 1857.

                          Großherzogl. Justizamt der Landvogtei
                          des Fürstenthums Ratzeburg.
                          vi commissorii
                          Großherzogl. hoher Justiz=Canzlei
                          zu Neustrelitz.
                          C. L. v. Oertzen.
                          (L. S.)                                                     Reinhardt.


        Die Curatel der Kinder und Erben des unlängst zu Wahrsow verstorbenen Hauswirths Hans Jochim Blanck hat das gegenwärtige Proclam erwirkt, kraft dessen hiermit alle Diejenigen, welche aus irgend einem Rechtsgrunde - den eines Erbrechts allein ausgenommen - Ansprüche an den Nachlaß des gedachten wailand Hauswirths Blanck haben, oder zu haben vermeinen, hiermit peremtorisch aufgefordert werden, solche in dem deshalb auf

Montag, den 14. December d. J.,

Morgens 11 Uhr, anberaumten Liquidations=Termine anzumelden und zu bescheinigen, oder zu erwarten, daß sie damit durch den alsbald zu erlassenden Präclusiv=Bescheid für immer werden ausgeschlossen werden.
  Von der Anmeldungspflicht werden jedoch diejenigen Hans Jochim Blanck'schen Gläubiger ausgenommen, deren Forderungen in das Blanck'sche Hypothekenbuch eingetragen sind, sowohl bezüglich der Kapitalien, als der laufenden Zinsen; wenigstens haben dieselben im Meldungsfalle auf Kostenerstattung keinen Anspruch.
    Schönberg, den 1. October 1857.

                          Großherzogl. Justizamt der Landvogtei
                          des Fürstenthums Ratzeburg.
                          C. L. v. Oertzen.
                          (L. S.)                                                     Reinhardt.


Präclusivbescheid.

        In Sachen des Herrn Pensionairs Breuel zu Hof Selmsdorf, als Curators des gerichtlich für einen Verschwender erklärten Hauswirths Heinrich Oldörp zu Lockwisch, Provocanten, wider alle Diejenigen, welche aus irgend einem Rechtsgrunde Ansprüche und Forderungen an vorgenannten Hauswirth Heinrich Oldörp haben oder zu haben vermeinen, Provocaten, pclo. provocationis et liquidationis, giebt

das Großherzogliche Justizamt der Landvogtei des Fürstenthums Ratzeburg

auf das Liquidationsprotocoll vom 24. d. M., reproductis ad acta proclamatibus cum documentis aff. et refixionis, nec non insertionis, hiermit zu Recht den

Bescheid:

daß nunmehr, unter Vollstreckung des in der Ladung vom 25. Juni d. J. angedrohten Nachtheils, diejenigen Heinrich Oldörpschen Gläubiger, welche mit ihren Ansprüchen so wenig im vorgewesenen Liquidationstermine als bis jetzt hervorgetreten sind, mit solchen von der vorhandenen H. Oldörpschen Vermögensmasse hiermit ausgeschlossen und abgewiesen sein sollen.

Von Rechtswegen!

    Schönberg, den 29. September 1857.

                          C. L. v. Oertzen.
                          (L. S.)                                                    Reinhardt.


Verkaufsanzeigen.

Holzverkauf.

        Am Sonnabend den 17. October sollen den Hohenmeiler Tannen 100 Faden tannen Kluft= und Knüppelholz, und im Schwanbecker Zuschlage 3/4 Faden eichen Olm= unter den bekannt gemachten Bedingungen meistbietend verkauft werden; und wollen sich Kaufliebhaber Morgens 9 Uhr beim Forstgehöfte zu Hohenmeile einfinden.
    Schönberg den 17. October 1857.

                                                    Danckwarth.


        Am Dienstag den 13. October, Morgens 9 Uhr, soll auf dem Pachthofe Gr. Molzahn

ein kleiner Rest altes Bauholz, in bequemen Cavelingen

gegen Baarzahlung meistbietend verkauft werden.
    Schlagsdorf, den 5. October 1857.

                                                    H. Speck, Landreiter.


        Am Freitag den 16. October, Morgens 9 Uhr, soll im Hause des Hauswirths Hans Retelsdorf zu Rieps

1 Kleiderschrank, Laden, Bettstellen, 1 Taschenuhr, 1 Pfeife mit Silber belegt, Betten, Leinwand, Flachs, Garn, Federn, 1 Weberstuhl nebst Geräthe, Mannskleidungsstücke und mehr dergleichen Sachen,
gegen Baarzahlung meistbietend verkauft werden.
    Schlagsdorf, den 6. October 1857.

                                                    H. Speck, Landreiter.


Bekanntmachung.

        Mehrfach sind Anmeldungen zum Austritt aus unserer Gesellschaft durch angeblich dazu Beauftragte geschehen. Die bei uns Versicherten werden daher auf den §. 34. Nr. 2 der Statuten verwiesen und die Austretenden aufgefordert, sich binnen Kurzem deshalb persönlich bei dem Vorsitzenden Aeltermann zu melden, weil andere Anmeldungen zum Austritt als statutenwidrig nicht beachtet werden können.
    Schönberg den 8. Octbr. 1857.

Direction der Feuer=Versicherungs=Gesellschaft für das Fürstenthum Ratzeburg.


[ => Original lesen: 1857 Nr. 41 Seite 4]

Vermischte Anzeigen.

        Diejenigen, welche sich an einem Stellvertreter=Verein für die diesjährige Militair=Ausloosung betheiligen wollen, bitte ich

am Sonntag den 11. October Vormittags

zu mir zu kommen, um das Nähere zu verabreden.
    Schönberg, den 1. October 1857.

                                                    Kindler, Adv.


        Am Montag den 12. October findet das Quartal der Zimmerleute statt, zu welchem sämmtliche Gesellen eingeladen werden.
    Schönberg, den 30. Septbr. 1857.

                                                    Die Aelterleute der Zimmerzunft.


Einige Tausend Pfund Stroh
werden zu Kauf gesucht von                                                    
                                                    A. Spehr.


Kolmer Saatweizen
ist zu haben bei                                                    
                                                    C. H. Vock.


Einige ächte Cochinchina=Hähne

sind zu verkaufen. Wo? ist in der Expedition dieser Blätter zu erfahren.


Einige Tausend Tonnen gute Eßkartoffeln
werden in größeren Quantitäten gekauft von                                                    
                                                    Aug. Spehr.


Schutzmarke Dr. Koch's Kräuterbonbons Die aus den vorzüglichst geeigneten Kräuter= und Pflanzensäften mit einem Theile des reinsten Zuckerkrystalls zur Consistenz gebrachten
Doctor Koch'schen
(K. P. Kreis=Physikus zu Heiligenbeil)
KRAEUTER-BONBONS

haben sich durch ihre Güte auch in hiesiger Gegend rühmlichst bewährt und sind in Originalschachteln à 8 u. 16 Schilling (Mecklenburg) stets ächt vorräthig bei

                                                    J. P. Bade in Schönberg.


Theater in Schönberg,
im Locale des Hrn. Boy.

      Freitag d. 9. October, zum Benefiz des Herrn Mädel: Hedwig, die Banditenbraut, Schauspiel in 3 Akten, von T. Körner. Hierauf: Pas de seul Ukranci, getanzt von Frl. Mädel, und Pas de Chinois getanzt von 6 Kindern. Dann folgt: Die Braut aus Lockwisch, oder; Der vergnügteste Abend in Schönberg, komisches Intermezzo mit Gesang in 1 Akt von Louis Mädel. Zum Schluß: Napoleons Empfang im Elisium von Friedrich d. Gr. und Julius Cäsar, mimisch=plastisches Bild in 3 Rahmen.

                                                    M. Graf.

          Zu dieser Vorstellung ladet ein geehrtes Publikum ergebenst ein                          Louis Mädel.

        Sonntag den 11. October: Die Ahnfrau auf Schloß Borotin in Ungarn, romantisches Schauspiel in 5 Abtheilungen, v. Grillparzer.

                                                    M. Graf.

        Zu unserer Benefiz=Vorstellung am Montag d. 12. d. Mts. laden wir das geehrte Publikum ergebenst ein. Zur Aufführung kommt: Der Pariser Taugenichts, Lustspiel in 3 Akten v. Dr. Töpfer. Dann folgt: Das Lied von der Glocke, von Fr. v. Schiller. Declamation mit fünf lebenden Bildern illustrirt. - Um zahlreiche Besuch ersuchen

                                                    Frieda Lillie. Carl Haas.


Backtafel für die Stadt Schönberg
vom 3. bis 15. October.

Weizen=Milch=Brod. Pfd. Loth.   Pfd.   Loth.
Ein 2 Schillings=Kreuz= oder Franz=Brod, mit dem Aufbrod auf einen Schilling eine Dreilings=Semmel, soll wägen - 11
Ein Schillings=Kreuz= oder Franz=Brod desgleichen -   5 1/2
Ferner:
fünf große Milch=Semmel oder für 2 Schillinge - 11
fünf kleine Milch=Semmel oder für 1 Schilling -   5 1/2
Roggen=Brod von gebeuteltem Mehl, mit dem Aufbrod auf einen Schilling eines halben Dreilings werth, soll wägen:
ein 8 Schillings=Brod 4   5
ein 4 Schillings=Brod 2   2 1/2
ein 2 Schillings=Brod 1   1 1/4
Grob Hausbacken=Brod ohne Aufbrod:
ein 8 Schillings=Brod 6 16
ein 4 Schillings=Brod 3   8
ein 2 Schillings=Brod 1 20

Schönberg, den 8. October 1857.                          
                                                    Bürgermeister und Rath.


Kirchliche Nachrichten.

Schönberger Gemeinde.
Vom 1. bis 8. Octbr.

Geboren: D. 3. dem Arbtsm. Burmeister in Schönberg eine T. - D. 4. dem Hauswirth Peter Hinr. Schleuß zu Lockwisch eine T. - D. 5. dem Tischlermeister Nevermann in Sch. eine todte T. - D. 7. dem Arbtsm. Moll in Sch. ein S.
Copulirt: D. 2. Joh. Joach. Meß, Kupferschmied in Sch. und Sophie Luise Maaß aus Lockwisch.
Gestorben: D. 7. Anna Engel Lenschow, Hauswirthin zu Sabow, 60-61 J. a., an der Schwindsucht.

Gemeinde Schlagsdorf.
Vom 1. Juni bis 1. Oct.

Geboren: Dem Schustermeister Kaping in Schlagbrügge ein S., dem Tagel. I. H. Hecht zu Schlagsdorf eine T., dem Bäcker H. J. Jabs zu Schlagsdorf eine t. T., dem Schulmeister Ott zu Thandorf ein S., dem Erbmüller Klempow zu Utecht eine T., dem Tagel. Fischer zu Schlagbrügge eine T., dem Tagel. Mustin zu Gr. Molzahn eine T., dem Schusterm. Beckmann zu Rieps 1 T., dem Hsw. Bremer zu Schlagsdorf ein S., dem Hsw. H. H. Boye zu Utecht eine T., dem Tagel. Schramm zu Kl. Molzahn ein t. S., dem Hsw. Stoffers zu Schlagbrügge ein S., dem Schneiderm. Jabs zu Thandorf ein S., dem Rademacher Kähler zu Gr. Molzahn ein S., dem Büdner Greve zu Resdorf ein S., dem Tagel. J. Dähn zu Schlagsdorf ein S., dem Hsw. Berkentien zu Utecht ein S., und 5 unehel. Kinder.
Gestorben: Der unehel. Knecht H. Oldenburg zu Utecht 86 1/2 J., zwei unehel. Zwillingskinder auf dem heiligen Lande, alt 8 T. und 8 M., die Ehefrau des Tagelöhners Grieben zu Utecht 51 1/2 J., die Wittwe Steffen aus dem Lübeck., gest. zu Schlagsdorf alt 64 J., eine T. u. ein S. des Hsw. J. H. Ollmann zu Schlagsdorf, alt 11 J. 1 M. und 7 J. 9 M., im Feuerbrand, der Schulze u. Hsw. Meyer zu Sülsdorf 69 J., die Ehefrau des Tagel. Dierck auf dem heil. Lande 78 J., ein Söhnlein des Tagel. Schramm zu Kl. Molzahn 6 St., die Ehefrau des Tagel. Schramm zu Kl. Molzahn 29 1/2 J., der vormal. Hsw. Schäper zu Wendorf 65 J., ein Töchterlein des Hsw. Oldenburg zu Rieps 3 3/4 J., eine unehel. Töchterlein zu Schlagsdorf 5 M., ein uneh. Sohn zu Neuhof 12 St., ein Zwillingssohn des Tagel. Dehn zu Thandorf 1 1/4 J., ein uneh. Sohn zu Sülsdorf 3 W., die Wittwe Ollman geb. Busch zu Schlagsdorf 51 1/4 J., Hauswirthin Saß geh. Ollmann zu Schlagsdorf, der Vogt Kreutzfld zu Neuhof 46 J.
Copulirt: Der angehende Hausw. J. H. Ziething zu Thandorf und Anna Maria Krellenberg aus Sülsdorf bei Selmsdorf; Herr Pingel, Lehrer zu Wismar, u. Elise Fick zu Schlagsdorf.

Gemeinde Demern.
Vom 1. bis 3. September.

Geboren: Den 13. dem Hausw. J. J. Wiencke in Schaddingsdorf eine T., dem Zimmerges. J. F. Lindenberg in Schlagsdorf ein S.
Gestorben: Den 14. die Wittwe Anna Cath. Elsabe Wienck geb. Lüttjohann in Schaddingsdorf 67 3/4 J.


Getraide und Markt=Preise in Lübeck

Weizen 1 Taler (Mecklenburg) 32-36 Schilling (Mecklenburg),     Wicken - Taler (Mecklenburg) 50-52 Schilling (Mecklenburg),
Roggen 1- Taler (Mecklenburg) 10-14 Schilling (Mecklenburg),     Buchweizen - Taler (Mecklenburg) 54-56 Schilling (Mecklenburg),
Gerste - Taler (Mecklenburg) 54-58 Schilling (Mecklenburg),     Winter=Rapsaat 26-27 Mark (Lübeck)
Hafer - Taler (Mecklenburg) 46-48 Schilling (Mecklenburg),     Rübsen 22-23 Mark (Lübeck)
Erbsen 1 Taler (Mecklenburg) 20-32 Schilling (Mecklenburg),     Schlagleinsaat 19-20 Mark (Lübeck)
Butter 14 Schilling (Mecklenburg) pr. Pfund.      Kartoffeln, 4 Schilling (Mecklenburg).


Redaction, Druck und Verlag von L. Bicker.


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