No. 40
Die Anzeigen erscheinen wöchentlich zweimal.
Dienstags und Freitags

Schönberg, den 02. Oktober
1857
siebenundzwanzigster Jahrgang
Preis vierteljährlich 20 Schilling (Mecklenburg) jährlich 1Mark (Lübeck) 32Schilling (Mecklenburg).
Jahrgang
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[ => Original lesen: 1857 Nr. 40 Seite 1]

Publicandum.

Auf allerhöchsten Befehl soll im Fürstenthume Ratzeburg für das Jahr vom 1. Juli 1857 bis dahin 1858 zur Unterhaltung des Bundescontingents, so wie zur Unterstützung der Chausseebauten nach dem unterm 5. October 1853 erlassenen und durch den officiellen Anzeiger Nr. 13 publicirte Edicte eine Steuer erhoben und damit fördersamst angefangen werden, welches zur allgemeinen Nachachtung mit dem Anfügen bekannt gemacht wird, daß der 1. October d. J. als Normaltag für die Bestimmung des status quo, wonach die Steuer zu bezahlen, festgesetzt worden ist.

          Schönberg, den 30. September 1857.

                          Großherzogl. Mecklenb. Landvogtei des Fürstenthums Ratzeburg,
                          F. Graf Eyben.       C. L. v. Oertzen.       C. v. Engel.


- Der Kaiser von Rußland war am 24. in Stuttgart angekommen und vom König empfangen worden. Das Publicum wollte sich's nicht nehmen lassen, den Kaiser zu sehen und war in Menge auf den Weg geströmt, den der kaiserliche Zug bis zum königlichen Palais nehmen mußte. Bei dem Einzug des Kaisers von Frankreich, der am 26. erfolgte, zahlte man 7 Gulden für einen Fensterplatz in der Nähe der Eisenbahn. Auch letzterer wurde vom König empfangen und vom zahlreichen Volke mit Hochrufen begrüßt. Bald nach Ankunft Kaiser Napoleons stattete Kaiser Alexander demselben einen Besuch ab, den Napoleon am andern Tage erwiederte. - Die Correspondenten, namentlich die fremden eigens nach Stuttgart geschickten, jagen und rennen nach Neuigkeiten und können kaum ein Sterbenswörtchen erhaschen; auch die englische Times hat einen Berichterstatter dort. Aber kein goldener Schlüssel öffnet die Thür zu den intimen Festlichkeiten, wozu nur Auserlesene und Unverdächtige berufen sind.
- Wie aus Wien gemeldet wird, werden die beiden Monarchen von Oestreich und Rußland gleichzeitig zum Besuch am großherzoglichen Hofe zu Weimar am 1. October eintreffen.
- Ein in England angekommenes Schiff brachte 184 Passagiere aus Indien, unter denen 56 Kinder, ein Oberst Lennar mit Frau und Tochter; er und ein Artillerie=Sergeant sind die einzigen Europäer von einem Regiment, welche die Meuterei in Audh überlebt haben. Ferner befanden sich unter den Ankömmlingen eine Dame mit 4 Kindern und einem Hunde, die aus Delhi entkommen. - An der Spitze der am 24. angemeldeten indischen Unterstützungsgelder steht der Name des türkischen Kaisers Abdul Medschid mit 7000 Thaler. Englische Blätter heben den tiefen Eindruck hervor, den er auf sämmtliche Muselmänner in und außerhalb der Türkei machen müsse, daß der Sultan selber diese indirecte Mißbilligung äußert gegen alles, was seine indischen Glaubensgenossen gegenwärtig verüben. - Mit der Rekrutirung für Indien geht es in England nicht besonders erwünscht, was dem hohen Militairmaaß zugeschrieben wird. Wer nicht wenigstens 5 Fuß 5 Zoll mißt, wird von den Werbe=Serganten unerbittlich zurückgewiesen, eine Vorschrift, die unter den jetzigen Verhältnissen nicht an der Zeit ist. Seit mehreren Jahren hatten viele Umstände dazu beigetragen, die junge männliche Bevölkerung sehr zu lichten; die Auswanderung nach Amerika und Australien habe mehr als zwei Millionen Seelen dem Mutterlande entführt; der Aufschwung der Industrie ist ebenfalls beispiellos, und folglich hat der Pflug, der Amboß, der Webstuhl und das Kauffahrteischiff eine größere Zahl tüchtiger Arme in Anspruch genommen, als früher. Ohne eine zeitweilige Reduction des Militärmaaßes wird es daher unmöglich sein, die stehende Armee erheblich zu verstärken.
- Eine englische Zeitung schreibt über die Lage Indiens folgendes: Während wir darauf vertrauen, keine Nachricht mehr von einem großartigen Unfalle zu erhalten, müssen wir unsere Leser doch davor warnen, sich der Hoffnung hinzugeben, als würden in den nächsten zwei Monaten entschieden gute Nachrichten einlaufen. Schilderungen heldenmüthigen Widerstandes, kühner Siege und erhabener Tapferkeit werden, wie wir fürchten, manche Berichte über traurige Vorfälle zugesellt sein, wie sie bei einem so furchtbaren und verzweifelten Kampfe natürlich sind. Es werden keine großen und entscheidenden Kämpfe vor der dritten Woche des October eintreten, wo voraussichtlich die ersten Truppen der aus England gesandten Verstärkungen auf den Hauptschauplätzen der Meuterei anlangen. Das neue britische Heer, welches den Verrath strafen und die britische Herrschaft wiederherstellen soll, begann unsere Ufer am 1. Juli zu verlassen. Vermuthlich wird in dieser Woche dessen Landung beginnen, und die Transportschiffe werden drei Monate lang, beinahe ohne Unterbrechung, täglich ungefähr 400 Mann ausschiffen.

[ => Original lesen: 1857 Nr. 40 Seite 2]

- Die neueren Nachrichten aus Indien vom 31. Aug. melden, daß die Empörung sich immer mehr ausbreitet. General Havelock war nach seinem Rückzuge nach Caunpuhr nicht wiederum nach Lacknow aufgebrochen; die in letzter Stadt mit 200 Weibern und Kindern eingeschlossene Besatzung muß also aller Wahrscheinlichkeit nach ein Opfer des Unmenschen Rena Sahib geworden sein. Derselbe ist nicht todt, sondern agirt an der Spitze von 15000 Mann. Delhi war noch nicht genommen. Man erwartete Verstärkungen unter General Nicholson. - Diese letzten Nachrichten aus Indien sprechen von einem Ereigniß, das in der hohen Verwaltung des Landes eine wichtige Veränderung zur Folge haben kann. Ein ernster Streit über die innern Angelegenheiten hat sich in Calcutta zwischen dem Oberbefehlshaber des englischen Heeres Sir Campbell und dem General=Gouverneur von Indien Lord Canning erhoben. Diese Krisis hat in Calcutta die größte Aufregung hervorgebracht.
Aus Lübeck. Die Nivellirungsarbeiten für eine directe Eisenbahn nach Hamburg sollten in diesen Tagen beginnen. Die Interessenten der Berlin=Hamburger Bahn, die Hamburg so gern nach Süd und Nord hin isolirt erhielten, sind von diesem neuen Unternehmen, das so plötzlich und unerwartet hereinbrach, nicht wenig unerwartet berührt worden. Diese Partei hofft noch das Unternehmen zu verhindern. - Die Concurrenz, welche Lübeck von andern Ostseestädten bisher drohte, ist es nach Aufhebung des Sundzolls nicht mehr allein, welche wir zu bestehen haben, sondern die noch viel gefährlichere Concurrenz der directen Fahrt von England, Frankreich und selbst Amerika nach der Ostsee ist es nunmehr, welche wir mit Aufbietung unserer ganzen Kraft besiegen müssen, um nicht nur im Besitz unsers bisherigen Handels zu bleiben, sondern um in der allgemeinen Handelsbewegung mit fortzugehen. Daß aber die Handelsbewegung auf der Ostsee in naher Zukunft eine bedeutende Zunahme erfahren muß, wird wohl Keiner ableugnen, wenn er erwägt, in welchem Grade die Consumtionsfähigkeit des Nordens zugenommen hat und noch zunehmen wird, sobald Canäle und Eisenbahnen die Küstenstädte Rußlands, Finnlands und Schwedens mit dem Innern des Landes verbinden und gleichzeitig die veränderten Zollsysteme dem Handel eine größere Ausdehnung sowohl in der Ein= als Ausfuhr gewähren. Es dürfte dies zunächst in Rußland der Fall sein, dessen Canäle einestheils die Ostsee auf verhältnißmäßig kurzem Wege mit dem Schwarzen Meere mittelst der Weichsel und dem Dniepr verbinden und wo andererseits die Eisenbahnen von Petersburg nach Riga und Memel die Einfuhr in der ungünstigen Jahreszeit erleichtern werden.
- In Lübeck ist der Theaterbau so weit vorgeschritten, daß das Gebäude dieser Tage unter den herkömmlichen Ceremonien hat gerichtet werden können. - In einer im Lauerholze als erschossen gefundenen Leiche hat man den Besitzer einer Gewürzhandlung erkannt, der seit mehreren Tagen verschwunden war.


Bekanntmachung.

        Die zum Einstellungsjahrgang 1851 gehörigen beurlaubten Leute des Großherzoglichen Infanterie=Bataillons, so wie die nicht eingestellt gewesenen Rekruten vom Jahre 1855 haben ihre Verabschiedung zum 1. October c. zu gewärtigen. Dieselben haben daher persönlich oder schriftlich portofrei ihre Urlaubs=Pässe bei dem Bataillons=Commando einzureichen, um dagegen ihren Abschied zu erhalten.
    Neustrelitz den 22. September 1857.

                                                    v. Rosenberg=Gruszczynski,
                                                    Oberstlieutenant und Commandeur.


Vorladungen.

        Nachdem der Oelmüller Christian Spehr auf der Maurin=Mühle bei Neschow seine Zahlungsunfähigkeit erklärt, und demselben die in Anspruch genommene Rechtswohlthat der Güterabtretung, mit Vorbehalt der Einreden der Gläubiger, zugestanden, auch die nöthigen Sicherheits=Maaßregeln getroffen worden sind, so ist zur Feststellung des Schuldenstandes, zur Wahl eines definitiv zu bestellenden Güterpflegers, sowie zum Versuch der Güte, eventuell zur Production der Originalien und zur Erstigkeitsausführung, Termin auf

Montag den 9. November d. J.,

Morgens 10 Uhr, anberaumt worden, wozu die Christian Spehrschen Gläubiger hiermit, bei Vermeidung des Ausschlusses von der vorhandenen Concurs Masse, resp. der anzunehmenden Zustimmung zu den Beschlüssen der erscheinenden Gläubiger, des Verlustes des Beweises mit schriftlichen Beweismitteln und des Ausschlusses mit der Erstigkeitsausführung peremtorisch vor unterzeichnetes Concurs=Gericht geladen werden. - Ausgenommen von der Anmeldungspflicht sind jedoch diejenigen C. Spehr'schen Creditoren, deren Forderungen aus dem, in das über die Maurin=Mühle niedergelegte Hypothekenbuch ersichtlich sind, in Ansehung der Kapitalien und der laufenden Zinsen.
    Schönberg den 10. August 1857.

                          Großherzogl. Justizamt der Landvogtei des Fürstenthums Ratzeburg.
                          C. L. v. Oertzen.
                                                    Reinhardt.


        Auf Imploriren Dris. juris Heinrich Theodor Behn für Catharina Elsabe geborne Schröder des weiland Hans Hinrich Schnauer unbeerbte Wittwe cum curatore Gustav Friedrich Bruhns befindet sich hieselbst ein öffentliches Proclama angeschlagen, wodurch, unter dem Vorbehalte des der Wittwe Schnauer zustehenden Anspruches auf die statutarische Portion, die Erben, Gläubiger und Schuldner des aus Klempau im Herzogthum Lauenburg gebürtigen, am 22. August dieses Jahrs hieselbst verstorbenen, Steinbrückers Hans Hinrich Schnauer aufgefordert und schuldig erkannt werden, die Erben und Gläubiger spätestens am 6. October 1858 unter dem Rechtsnachtheile des Ausschlusses, Erstere im hiesigen Niedergerichte, Letztere bei dem Anwalte der Implorantin Dr. Adolph Hach gegen Empfang eines Anmeldungscheines, im Falle des Widerspruchs aber ebenfalls in diesem Gerichte, sich anzumelden, die Schuldner endlich bei Vermeidung abermaliger Zahlung ihre Schuld nur an die Implorantin zu entrichten.
    Lübeck im Niedergericht den 19. September 1857.

In fidem                                                                     Böse, Dr.                     


Verkaufsanzeigen.

          Am Donnerstag den 8. Octbr. Morgens 9 Uhr, sollen im Kruge zu Selmsdorf gegen Barzahlung meistbietend verkauft werden:

Einige Betten, Schränke, Tische, Stühle, Lade und Hausgeräthe.
Schönberg, den 1. Octbr. 1857.

                                                    Seegert, Landreiter.


      Am Freitag den 9. October, Morgens 9 Uhr, sollen im Hause des Ackerbürgers Böckmann gegen Barzahlung meistbietend verkauft werden:

an Mobilien: Schränke, Tische, Stühle, Bettstellen, Spiegel, Sopha, Küchen= und sonstiges Hausgeräthe;
an Conditoreigeräthen: große und kleine Kasten mit Glasdeckeln, blecherne Kasten und Dosen, verschiedene Napfkuchen=Formen, eine Maschine zum Mandeln, Cchokoladen=Reiber u. s. w.
Eine Hobelbank, Tischlergeräthe und Mannskleidungsstücke.
Schönberg, den 1. October 1857.

                                                    Seegert, Landreiter.


[ => Original lesen: 1857 Nr. 40 Seite 3]

Vermischte Anzeigen.

        Diejenigen, welche sich an einem Stellvertreter=Verein für die diesjährige Militair=Ausloosung betheiligen wollen, bitte ich

am Sonntag den 11. October Vormittags

zu mir zu kommen, um das Nähere zu verabreden.
    Schönberg, den 1. October 1857.

                                                    Kindler, Adv.


        Wir machen hiermit bekannt, daß der Krugtag der Schuhmachergesellen am 1. Montag nach Michaelis den 5. October, stattfindet und fordern sämmtliche Mitbrüder auf, am gedachten Tage zu erscheinen oder ihre Auflage zu schicken.
    Schönberg, 17. Sept. 1857.

                                                    Die Vorsteher und Altgesell
                                                    der Schuhmacher=Gesellen=Brüderschaft.


        Am Montag den 12. October findet das Quartal der Zimmerleute statt, zu welchem sämmtliche Gesellen eingeladen werden.
    Schönberg, den 30. Septbr. 1857.

                                                    Die Aelterleute der Zimmerzunft.


Einige Tausend Tonnen gute Eßkartoffeln
werden in größeren Quantitäten gekauft von                                                    
                                                    Aug. Spehr.


Die Schlesische
Feuer-Versicherungs-Gesellschaft
in Breslau,

      Die Gesellschaft versichert Gebäude und bewegliche Gegenstände aller Art.
      Die Prämien sind fest und billig; Nachzahlungen sind nie zu leisten.
      Die Unterzeichneten sind bevollmächtigt, Versicherungen fest abzuschließen und Policen anzufertigen.
      Lübeck 1856.

garantirt mit einem Grundkapital von Pr. Taler (Mecklenburg) 3,000,000.
Prämien= und Zins=Einnahme Pr. Taler (Mecklenburg) 528,168.
Gesammt=Reserve Pr. Taler (Mecklenburg) 105,151.
-----------------
Gesammt=Garantie. Pr. Taler (Mecklenburg) 3,633,319.
                                 H. J. Damm,
Haupt=Agent.
F. A. Schilwe,
Agent.
                                 J. Wendt,
Agent für Schönberg und Umgegend.


"Feierabend."

        Am Mittwoch den 7. October Abends 8 Uhr wird die Winterschule des Feierabend wieder eröffnet und der Unterricht in der bisher üblichen Weise: Mittwoch Deutscher Unterricht und Zeichnen, Freitag Schönschreiben und Rechnen, fortgeführt werden. Die gemeinnützigen Vorträge werden jedesmal besonders angezeigt, die Gesangübungen der Gesellen finden aber Montag Abends statt. Sämmtliche Meister und Herren des Gewerbestandes ersuchen wir, ihre Lehrlinge zum fleißigen und regelmäßigen Besuche dieser Schule anzuhalten.
        Da der Feierabend, wie bereits bekannt, besonders den fremden hier arbeitenden Gehülfen und Gesellen des Gewerbestandes ein Asyl bieten will, wo sie Sonntags nach dem Schlusse des Nachmittagsgottesdienstes und in der Woche nach Feierabend sich versammeln können, um entweder im Lesezimmer mit guter Lectüre sich zu beschäftigen, oder an den betreffenden Abenden im Unterrichtszimmer an den Gesangübungen, Unterrichtsstunden und Vorträgen theilzunehmen; so wird hiezu noch bemerkt, daß nur solche junge Leute als Mitglieder des Feierabend aufgenommen werden können, welche sich eines stillen bescheidenen Betragens befleißigen und von unbescholtenem Rufe sind und daß es zu solcher Aufnahme der persönlichen Anmeldung bei dem im Namen des Vorstandes Unterzeichneten bedarf, welcher die näheren Bedingungen der Aufnahme mittheilt.
    Domhof Ratzeburg den 30. Sept. 1857.

                                                    Der Vorstand des Feierabend.
                                                    J. G. Willers.


Einige Tausend Pfund Stroh
werden zu Kauf gesucht von                                                    
                                                    A. Spehr.


Kolmer Saatweizen
ist zu haben bei                                                    
                                                    C. H. Vock.


Einige ächte Cochinchina=Hähne

sind zu verkaufen. Wo? ist in der Expedition dieser Blätter zu erfahren.


        Dem geehrten Publikum Schönbergs und Umgegend bringe hiermit zur Nachricht, daß ich auch das diesjährige Herbstmarkt mit meinem bekannten großen Lager von

Tuch u. Buckskin, Düffel, Siberiennes,
Jüre Laine u. Cachemir, double Shwals
u. Tücher nebst sonstigen Manufacturwaaren

besuchen werde; wobei ich noch besonders aufmerksam mache, daß ich durch persönlich gemachte Einkäufe auf den Frankfurter und Leipziger Messen alle meine Waaren zu soliden Preisen begebe. Auch zeige noch an, daß ich meinen Kunden eine große Auswahl von ganz neuen Mustern blanken und bunten Brokatband, Atlas Schürzen und Tücher vorlegen werde.
    Mein Stand ist wiederum vor dem Hause des Gastwirths Hrn. Fick.

                                                    Heinrich Rohde,
                                                    aus Rehna.


          So eben erhielt ich eine Parthie neuer Bettfedern im Preise von 20 bis 40 ßl., Duhnen 1 Taler (Mecklenburg) 16 ßl. pr. Pfund, wovon ich am Markttage Proben bei mir habe und Aufträge entgegennehme.

                                                    H. Rohde, aus Rehna.


G. A. Levissohn
(Marcus Nachfolger.) aus Rehna

wird auch zum diesjährigen Schönberger Herbstmarkte mit seinem bekannten

Tuch= und Manufactur=Waaren=Lager

dort eintreffen. Dasselbe ist durch persönliche Einkäufe auf der Leipziger Messe und andern Plätzen in allen Artikeln,

sowohl für Stadt= als Landbewohner,

auch in fertigen Damenmänteln, Mantillen und Umhängen aufs vollkommenste assortirt. Unter Zusicherung billiger und reellster Bedienung bittet derselbe um zahlreichen Besuch.
          Sein Stand ist wie immer vor dem Gasthofe des Herrn Fick, Ecke der Marienstraße.


Moritz Stein
aus
Ratzeburg
empfiehlt zum bevorstehenden Markte sein bekanntes

Tuch= u. Manufacturwaarenlager.

        Sein Stand ist in dem Hause des Posthalters Herrn Fick.


[ => Original lesen: 1857 Nr. 40 Seite 4]

J. Burchard
aus Rehna

macht die ergebene Anzeige, daß derselbe zum ersten Male mit seiner reichhaltigen, neu etablirten

Tuch=, Manufactur= und Mode=Waaren=Handlung
den Schönberger Markt

besucht.
    Soeben erst von der Leipziger Messe zurückgekehrt, empfiehlt derselbe die schönsten und neuesten Waaren, und bittet um den, Zuspruch des geehrten Publikums, unter Zusicherung reeller Bedienung und billiger Preise.
  Das Verkaufslokal ist in der Wohnung des Sattlermeisters Herrn Baer am Markt.

NS. Eine schöne Auswahl fertiger Mäntel.


Wilh. Harmsen
aus Ratzeburg

empfiehlt zum bevorstehenden Jahrmarkte sein wohlassortirtes Lager von

Tuchen, Düffel, Siberienne, Lama und Bukskins,

sowie eine große Auswahl von

Westen
in Seide, Plüsch, Sammt und Cachemir,
fertiger Herrenwäsche Shlips und schwarzen Taffttüchern etc.

Ferner carrirte Wollenzeuge, als Neapolitains, Tartans, Mouseline de laines, Paramattas, Orleans, Wollatlas und Lüstres, gedruckte Stouts, weiße halbleinen, Double Shawls, Umschlagetücher u. m. a. S.

sowie auch                                                    
prima amerikan. Gummischuhe
für Damen, Herren und Kinder.

        Das Verkaufslokal befindet sich im Hause des Herrn Maurermeisters Burmeister, früher Tischlermeister Burmeister'schen Hause, in der Marienstraße und bittet unter Zusicherung reeller und billiger Bedienung um geneigten Zuspruch.

                                                    der Obige.


August Brandt
aus
Rehna

empfiehlt zum bevorstehenden Schönberger Herbstmarkte sein durch directe Einkäufe auf der Leipziger Messe wohl assortirtes

Manufactur=Waaren=Lager

auf das angelegentlichste. Der Stand seiner Bude, die mit einem Schilde versehen, worauf sein Name steht, ist vor dem Hause des Webermeisters Herrn Baumann.


Karl Kindt
aus Rehna

empfiehlt sich zum diesjährigen Schönberger Herbstjahrmarkt mit einer großen

Auswahl Schuhzeug für Damen,

darunter namentlich Zeug= und Leder=Kamaschenstiefel in allen Größen, hohe Schnürstiefel, Morgenschuhe und lackirte Schuhe, und Kinder=Arbeit in verschiedenen Sorten; alles in geschmackvollster Façon.
        Sein Stand ist wie gewöhnlich vor dem Hause des Hrn. Kaufmann Boye; die Bude ist mit seiner Firma versehen.


        Zum bevorstehenden Schönberger Markte empfehle ich mein reichhaltiges

Schuh=Waaren=Lager.

Es enthält allerlei Sorten Kamaschenstiefel von braunem, grünem und schwarzem Leder, so wie alle Arten von hohen und niedrigen Schuhen, Kinderstiefeln, Pantoffeln und eine Parthie Herrenstiefel. Da ich mit allen in dieses Fach einschlagenden Arbeiten wohl versehen bin und alle Arbeiten dauerhaft und geschmackvoll sind, so hoffe ich um so mehr auf zahlreichen Zuspruch. Mein Stand ist wie früher vor der Apotheke und ist die Bude mit meiner Firma versehen.

                                                    J. Schleuß,
                                                    Schuhmacher aus Rehna.


         Den Bewohnern Schönbergs mache ich die Anzeige, daß ich täglich einen Wagen mit Milch zur Stadt senden werde. Derselbe wird von Montag dem 5. October an regelmäßig jeden Morgen um 6 Uhr in Schönberg eintreffen.

                                                    Hauswirth Wigger in Rottendorf.


        Einem geehrten Publikum der Stadt und Umgegend mache ich hiermit die ergebene Anzeige, daß ich jetzt in dem von mir gekauften, früher Willfahrtschen Hause wohne, verbunden mit der Bitte, das mir bisher geschenkte Zutrauen auch ferner zu erhalten, indem ich mich durch reelle Waare und freundliche Bedienung desselben nach wie vor würdig bezeigen werde.
    Schönberg, October 1857.

                                                    F. Stüve, Tabacksfabrikant.


        Ich zeige einem geehrten Publikum an, daß mein Omnibus nicht am Dienstag, als am ersten Markttage, sondern am

Montage vorher, den 5. October,

nach Lübeck fährt.
    Schönberg, den 1. October 1857.

                                                    F. Fick.


        Einem geehrten Publikum zeige ich ergebenst an, daß ich gegenwärtig im Hause des Kaufmanns Hrn. Chr. Vock, obere Siemzerstraße wohne, und meinen geschätzten Freunden als Gastwirth mich empfehle.
    Schönberg, den 1. October 1857.

                                                    Gastwirth Röper.


        Am Dienstag den 6. October wird in meinem Locale

Ball

Abends 7 Uhr anfangend, stattfinden.

                                                    Aug. Spehr.


Kirchliche Nachrichten.

Schönberger Gemeinde.
Vom 18. Septbr. bis 1. Octbr.

Copulirte. Den 18. Sept. Joh. Joach. Heinr. Ladendorf, Schlachtermeister hies., und Cath. Sophie Elisab. Hagen hies. Den 24. Joh. Heinr. Th. Stoffers, gen. Prösch, Handschuhmacher u. Bandagist hies., und Cath. Johanne Wilh. Willfahrt hies. Den 25. Joach. Friedr. Prager, Arbm. zu Kl. Siemz, und Cath. Maaß daselbst.
Geboren den 24. dem Schuhmachermeister Söhlbrand hieselbst eine T., dem künftigen Hauswirth Lohse in Kleinfeldt ein S. Den 27. ein unehel. S. hies. Den 29. eine unehel. Tochter in Rupensdorf. Den 1. Oct. dem Arbm. Burmeister zu Retelsdorf eine T.


Getraide und Markt=Preise in Lübeck

Weizen 1 Taler (Mecklenburg) 32-36 Schilling (Mecklenburg),     Wicken - Taler (Mecklenburg) 50-52 Schilling (Mecklenburg),
Roggen 1- Taler (Mecklenburg) 10-14 Schilling (Mecklenburg),     Buchweizen - Taler (Mecklenburg) 54-56 Schilling (Mecklenburg),
Gerste - Taler (Mecklenburg) 54-58 Schilling (Mecklenburg),     Winter=Rapsaat 26-27 Mark (Lübeck)
Hafer - Taler (Mecklenburg) 46-48 Schilling (Mecklenburg),     Rübsen 22-23 Mark (Lübeck)
Erbsen 1 Taler (Mecklenburg) 20-32 Schilling (Mecklenburg),     Schlagleinsaat 19-20 Mark (Lübeck)
Butter 15 Schilling (Mecklenburg) pr. Pfund.      Kartoffeln, 4 Schilling (Mecklenburg).


(Nebst Beilage.)


Redaction, Druck und Verlag von L. Bicker.


[ => Original lesen: 1857 Nr. 40 Seite 5]

Beilage
zu den Wöchentlichen Anzeigen für das Fürstenthum Ratzeburg.
Schönberg, den 2. October 1857.


Windstille.
[Erzählung.]

[ => Original lesen: 1857 Nr. 40 Seite 6]

Windstille.
[Erzählung.]
[Fortsetzung.]


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