No. 24
Die Anzeigen erscheinen wöchentlich zweimal.
Dienstags und Freitags

Schönberg, den 12. Juni
1857
siebenundzwanzigster Jahrgang
Preis vierteljährlich 20 Schilling (Mecklenburg) jährlich 1Mark (Lübeck) 32Schilling (Mecklenburg).
Jahrgang
<< Ausgabe vorher>> Ausgabe danach
[ => Original lesen: 1857 Nr. 24 Seite 1]

Bekanntmachung, betreffend
den Ersatz für die präkludirten Kassen=Anweisungen vom Jahre 1835,
und Darlehnskassenscheine vom Jahre 1848.

Nachdem durch das Gesetz vom 15. d. M. Ersatz für die in Gemäßheit der Gesetze vom 19. Mai 1851 und 7. Mai 1855 präkludirten Kassenanweisungen vom 2. Januar 1835 und Darlehnskassenscheine vom 15. April 1848 bewilligt worden ist, werden alle Diejenigen, welche noch solche Papiere besitzen, aufgefordert, dieselben bei der Kontrolle der Staatspapiere hierselbst, Oranienstraße No. 92, oder bei den Regierungs=Hauptkassen oder den von Seiten der Königlichen Regierungen beauftragten Spezialkassen Behufs der Ersatzleistung einzureichen.
          Zugleich ergeht an diejenigen Interessenten, welche nach dem 1. Juli 1855 Kassenanweisungen vom Jahre 1835, oder Darlehnskassenscheine bei uns, der Kontrolle der Staatspapiere oder den Provinzial=, Kreis= oder Lokal=Kassen zum Umtausch eingereicht und Empfangscheine oder Bescheide, in denen die Ablieferung anerkannt und das Gesuch um Umtausch abgelehnt ist, erhalten haben, die Aufforderung, den Geldbetrag der eingereichten Papiere, gegen Rückgabe des Empfangscheines oder beziehungsweise des Bescheides, bei der Kontrolle der Staatspapiere oder der betreffenden Regierungs=Hauptkasse in Empfang zu nehmen.
          Die Bekanntmachung der Endfrist, bis zu welcher Ersatz für die gedachten Papiere gewährt wird, bleibt vorbehalten.
          Berlin, den 29. April 1857.

Haupt=Verwaltung der Staatsschulden.
Natan.       Gamet.       Nobiling.       Guenther.


- Die russischen Majestäten werden zum 27. Juni in Deutschland erwartet, und zwar in Kiel landen. Der Großfürst Konstantin wird auf seiner Rückreise über Hamburg kommen und sich in Kiel einschiffen. In Osborn in England hat er sich kaum so lange aufgehalten, als er brauchte, um der Königin die Hand zu küssen und für ihre zuvorkommende Einladung zu danken.
- Nachdem in Rußland die Kosten eines Passes, die früher nicht selten die Höhe von 500 Rubel erreichten, jetzt durchweg auf 5 Rubel herabgesetzt werden, sollen in diesem Jahr und vorzugsweise für Deutschland über sechszigtausend Pässe genommen sein.
- Auch in Berlin sind Zeichen bemerkbar geworden, die auf eine planmäßige Arbeitseinstellung der Arbeiter, wie sie in den verschiedensten Gegenden und Orten Deutschlands hervortreten, schließen ließen. Durch ein zeitiges und energisches Einschreiten der Polizeibehörde sind die hier wahrnehmbar gewordenen Versuche jedoch im Keime erstickt, wonach in Belgien, Deutschland und der Schweiz sämmtliche Arbeiter an einem Tage zu arbeiten aufhören sollten, um damit eine Erhöhung sämmtlicher Arbeitslöhne zu erzwingen. Die Berliner Polizeibehörde hat durch den dortigen Magistrat den Innungsbehörden eröffnen lassen, daß wenn in irgend einer Werkstatt eine planmäßige Arbeitseinstellung der Gesellen sich zeigen sollte, davon unverzüglich der Polizei Nachricht zu geben sei, um sich des schnellsten und bereitwilligsten Einschreitens versichert zu halten.
- Das Unglück im Hauenstein=Tunnel in der Schweiz hat, wie man befürchtet, geendet. Sämmtliche 52 verschüttete Eisenbahnarbeiter sind todt gefunden worden. Nach mehrtägigen Anstrengungen gelang es endlich, zu dem eingestürzten Schacht zu gelangen, aus dem fortwährend ein erstickender Qualm hervordrang, der die Rettungsversuche so sehr erschwerte und wobei schon 9 der helfenden Arbeiter ihren Tod fanden. Durch Einpumpen frischer Luft drang man endlich am 4. Juni so weit ein, daß die ersten 6 Leichen gefunden wurden, am 5. nach weiterem Vordringen, abermals 26 Leichen, gruppenweise bei einander liegend. Aus ihrer Lage schloß man, daß sie in Folge Einatmens von Kohlengas erstickt sind. Am 6. endlich, 1900 Fuß in dem Schacht, sind die letzten 21 todt gefunden. Nachdem Leichenbefund haben dieselben bis zwei Tage vorher wahrscheinlich noch gelebt. Die Taschenuhr eines Verunglückten ging noch, auch fand man die Ueberbleibsel eines geschlachteten Pferdes

[ => Original lesen: 1857 Nr. 24 Seite 2]vor. Das Rettungswesen wurde von tüchtigen Ingenieuren geleitet.
- Am 8. Abends wurden die Bewohner Berlins durch zwei starke Schläge erschreckt, die bis in die entferntesten Stadttheile hörbar waren. Bald darauf erfuhr man, daß das Laboratorium des Theater=Feuerwerkers Dobermont (Kirsch=Allee) in die Luft geflogen war. Drei Personen, die im daranstoßenden Garten beschäftig waren, haben den Tod in der fürchterlichsten Form gefunden, ihre Leichen sind in den ärgsten Verstümmelungen gefunden worden; ein viertes Opfer ist ein kranker gewesen, in einem neben dem Laboratorium belegenen Gebäude, der, das Bett hütend, bei der Zerstörung sammt einer Lagerstätte in die Luft geschleudert und ebenfalls als verstümmelte Leiche aufgefunden ist. Die beiden Gebäude sind von Grund aus vom Boden wegrasirt.
- In Leipzig brannte am 9. das Dresdener Bahnhofsgebäude ab, in welchem die Güterböden, das Hauptbureau etc. nebst den Familienwohnungen dreier Beamten befindlich. Das Feuer griff mit solch reißender Schnelligkeit um sich, daß binnen einer halben Stunde das ganze lange Gebäude in Flammen stand. Die darin Wohnenden konnten nur mit Mühe ihr Leben retten, von ihren Effecten aber nicht das geringste. Nur mit Mühe konnten die Nebengebäude gerettet werden, mehrere Personen= und Güterwagen aber verbrannten.
- Auf den norddeutschen Märkten hat die bessere Stimmung für Getreide sich fortwährend behauptet und die Preise gingen etwas höher. Im südlichen Europa stehen die Ernteaussichten weit und breit gleich gut, Obst und Wein versprechen ebenfalls einen reichen Ertrag. In Nordamerika hat ein ziemlich starker Nachwinter geherrscht, der dem Getreide geschadet hat.


Vorladungen.

        Auf Antrag des Hauswirths Peter Heinrich Schleuß zu Lockwisch werden hiermit alle Diejenigen, welche Realrechte an seine zu Lockwisch belegene Vollhufnerstelle c. p. zu haben vermeinen, und deren Eintragung in das über dieses Grundstück niederzulegende Hypothekenbuch verlangen, zu deren Anmeldung, soweit sie davon gesetzlich nicht ausgenommen sind, in dem deshalb auf

Sonnabend den 18. Juli d. J.
Morgens 11 Uhr,

anberaumten Termine peremtorisch, und unter dem Nachtheil: daß ein nicht angemeldetes und von der Anmeldungspflicht nicht ausgenommenes Realrecht an dem proclamirten Grundstücke sowohl gegen den jetzigen, als künftigen Besitzer desselben, erloschen sein soll, aufgefordert.
    Schönberg den 1. Mai 1857.

                          Großherzogliche Hypothekenbehörde des Fürstenthums Ratzeburg.
                          C. L. v. Oertzen.
                     (L. S.)                                              Reinhardt.


        Nachdem der Gastwirth und Mehlhändler W. Luckmann in Dassow sich für insolvent erklärt, ist unterm heutigen Tage mit Vorbehalt der Einreden der Creditoren der formelle Concurs wider ihn erkannt, die erforderliche Sicherstellung der Concursmasse verfügt und der Gastwirth Weber in Dassow zum interimistischen curator bonorum bestellt worden.
    Zur Feststellung des Schuldenstandes, zur Production der Originalien, zum Versuch einer gütlichen Beilegung dieses Debitwesens, event. zur Prioritäsausführung und zur definitiven Wahl eines curator bonorum haben wir Termin auf

Freitag den 28. August d. J.,
Vormittags 11 Uhr,

anberahmt und werden hierdurch Alle, die aus irgend einem Rechtsgrunde Ansprüche und Forderungen an den genannten Cridar, insbesondere an den demselben gehörenden, in Dassow an der Lübecker Straße belegenen Immobilien zu haben vermeinen, hiedurch geladen, solche sodann nicht nur genau und bestimmt anzumelden, sondern auch sofort durch Production der Originalien zu bescheinigen, den Vergleichsverhandlungen beizuwohnen, ewent. ihre Prioritätsrechte auszuführen unter dem ein für alle Mal angedroheten Nachtheile der Abweisung von der Masse, der Ausschließung mit dem Beweise durch die Originalien, des Gebundenseins an die Beschlüsse der erscheinenden oder gehörig vertretenen Gläubiger, der Ausschließung mit der Prioritätsdeduction und der definitiven Bestellung des curator bonorum. - Zugleich werden alle und jede Schuldner des Gastwirths W. Luckmann hiedurch bei Strafe nochmaliger Zahlung angewiesen, ihre Zahlungen lediglich an den gedachten interimistischen curator bonorum zu leisten.
    Patrimonialgericht Lütgenhof den 4. Juni 1857.


Thierschau in Schönberg
am 16. Juni 1857.

1) Die Thierschau findet statt auf dem, vor Schönberg an der Lübecker Chaussee belegenen s. g. Baubrink.
2) Jedem steht es frei, Thiere zur Schau zu stellen, indessen concurriren zu den Prämien nur diejenigen Einwohner des Fürstenthums Ratzeburg, welche Mitglieder des Vereins sind.
3) Denselben Preis, den ein prämirtes Thier bereits zweimal erhalten hat, kann dasselbe zum dritten Mal nicht wieder erhalten.
4) Durch von dem Vorstande ernannte Preisrichter werden für folgende Thiere Preise ausgetheilt werden:

A. Pferde.

a. für das beste, von einem hier stationirt gewesenen Landbeschäler gefallene 1jährige Stutfüllen ein von Sr. Königlichen Hoheit dem Allerdurchlauchtigsten Großherzoge gnädigst bewilligte Ehrenpreis.
b. für die beste, von einem der hier stationirten Landbeschäler belegte Stute ein von Sr. Königlichen Hoheit dem Erbgroßherzoge gnädigst bewilligter Ehrenpreis.
c. Aus eigenen Mitteln des Vereins:
1. für die beste 4jährige und ältere Stute 30 Taler (Mecklenburg)
2. für die nächstbeste 20 Taler (Mecklenburg)
3. für die beste 3jährige Stute 15 Taler (Mecklenburg)
4. für das beste Wagenpferd 20 Taler (Mecklenburg)
5. für das beste Arbeitspferd 15 Taler (Mecklenburg)
6. für das beste 2jährige Füllen 15 Taler (Mecklenburg)
7. für das beste 1 jährige Füllen 10 Taler (Mecklenburg)

B. Rindvieh.

1. für den besten 2jährigen oder älteren Bollen 10 Taler (Mecklenburg)
2. für den besten 1jährigen Bollen 8 Taler (Mecklenburg)
3. für die beste Kuh 15 Taler (Mecklenburg)
4. für die nächstbeste do. 10 Taler (Mecklenburg)
5. für die nächstfolgende do. 8 Taler (Mecklenburg)
6. für die beste 2= und 3jährige Starke. 12 Taler (Mecklenburg)
7. für die nächstbeste do. 8 Taler (Mecklenburg)
8. für die nächstfolgende do. 6 Taler (Mecklenburg)

C. Schweine.

1. für den besten Zucht=Eber 10 Taler (Mecklenburg)
2. für die beste Sau 10 Taler (Mecklenburg)
5) Es dürfen nicht mehrere Prämien für dasselbe Thier ausgegeben werden und daher ein Pferd nicht gleichzeitig als Stute und als Wagen= oder Arbeitspferd prämirt werden.
6) Die Stellung sämmtlicher Thiere muß am Tage der Schau auf dem Baubrink, wo ihnen der Platz angewiesen werden wird, Morgens 9 Uhr geschehen sein.
    Schönberg, den 10. Juni 1857.

                          Der Vorstand
                          des Thierschau=Vereins im Fürstenthume Ratzeburg.


[ => Original lesen: 1857 Nr. 24 Seite 3]

Verkaufsanzeigen.

          Der Bäcker=Aeltermann Joachim Heinr. Pöhls hieselbst hat den öffentlichen Verkauf seines dahier, an der Sabower Straße belegenen Wohnhauses mit Zubehör, unter Leitung des unterzeichneten Justizamtes, beantragt. Es ist zu dem Ende einziger Licitations=Termin auf

den 22. d. M. Junius,

Morgens 11 Uhr, anberaumt worden, wozu daher Kaufliebhaber hiermit vor Gericht geladen werden.
          Die Verkaufs=Bedingungen können sowohl auf der Gerichts=Registratur, als beim Antragsteller selbst eingesehen werden.
     Schönberg, den 4. Juni 1857.

                          Großherzogl. Justizamt der Landvogtei des Fürstenthums Ratzeburg.
                          C. L. v. Oertzen.
                          (L. S.)                                                     Reinhardt.


Auction zu Großenhof bei Grevesmühlen.

        Am 24. und 25. Juni d. J. sollen auf dem Hofe zu Großenhof bei Grevesmühlen

19 Pferde und Füllen,
86 Haupt Rindvieh,
Schweine,
Federvieh,
so wie das sämmtliche Feld= und Wirthschafts=Inventarium, auch Nutzholz u. dergl. gegen baare Zahlung öffentlich meistbietend verkauft werden. Ferner kommen auch einige Mobilien, Betten, Leinenzeug und Hausgeräthe mit zum Aufgebot.
    Die Auction beginnt Morgens 9 Uhr und wird am 24. mit dem Verkaufe des Viehes angefangen werden.
    Grevesmühlen, den 30. Mai 1857.

                                                    Balck, Adv.
                                                    mand. noic. der verwittweten
                                                    Madame Nassau.


Bekanntmachung.

        Eine zweite Einzahlung der Armensteuer zum vollen Beitrag hat sich als unumgänglich nothwendig ergeben. Es werden daher sämmtliche Pflichtige des Schönberger Armendistricts hiermit aufgefordert, ihre Beiträge an die Armenvorsteher Webermeister Aug. Threms und Kähler und an den Tischlermeister Wilh. Stüve in Schönberg; ferner an die Hauswirthe Eckmann in Blüßen, Bohnhoff in Mahlzow, Bohnhoff in Gr. Siemz und Spehr in Retelsdorf, fordersamst berichtigen zu wollen.
    Schönberg, den 28. Mai 1857.

                                                    Die Armenbehörde.


Vermischte Anzeigen.

Bekanntmachung.

        Seit der vorigjährigen Erhebung von Beiträgen sind Brandschäden passirt und taxirt: 1) beim Hauswirth Winkenwerder zu Lüdersdorf zu 400 Thlr.; 2) bei 9 verschiedenen Mitgliedern unseres Vereins in Dassow mit zusammen 2892 Thlr.; 3) endlich bei dem Hauswirth F. Wulf in Schipphorst im Lauenburgischen mit 790 Thlr. - Um den Beschädigten Ersatz zu gewähren, wird eine baldige Einzahlung von 8 Schilling (Mecklenburg) von je 100 Thlr. Versicherungswerth nöthig und wird den Ortschaften der Zahlungstag in nächster Zeit besonders angesagt werden.
    Schönberg, den 25. Mai 1857.

                                                    Direction der Feuerversicherungs=Gesellschaft
                                                    für das Fürstenthum Ratzeburg.


      Sanft verschied am 9. d. M. Nachmittags 5 Uhr mein lieber Mann, der Glasermeister J. Kleinfeldt, in seinem 43sten Lebensjahre. - Tief betrübt über diesen harten Verlust, widme ich diese Anzeige allen Verwandten und Freunden und bitte um stille Theilnahme.
    Schönberg den 10. Juni 1857.

                                                    Christiane Kleinfeldt,
                                                    geb. Creutzfeldt.

    Zugleich erlaube ich mir anzuzeigen, daß ich das Geschäft meines sel. Mannes fortsetzen werde, und bitte, das demselben bisher geschenkte Zutrauen auch auf mich zu übertragen.


      Das

Möbel=, Spiegel= u. Polsterwaaren=Magazin
von
Joh. Wencker in Lübeck, neuerdings: obere Glockengießerstraße No. 247,

empfiehlt sich mit einer reichen Auswahl aller in dies Fach schlagenden Gegenstände zu billigen, festen Preisen, bei höchst solider und geschmackvoller Arbeit.
    Bei ganzen Einrichtungen, namentlich nach Plätzen, wo Zoll dafür zu entrichten, gewährt dasselbe den höchstmöglichsten Rabatt.
    So eben empfangen: eine große Parthei äußerst eleganter, preiswürdiger Möbel, als: mahagoni Schreib= und Cylinder=Bureaus, Silber=, Kleider= und Bücherschränke, Damen=Schreibtische, Näh= und Spieltische, Claviersessel mit und ohne Lehne, Notenschränke und Etageren, Causeuses, Spiegel und Trümeaus aller Art, Consoltische mit Marmorplatten u. s. w.


Gußstahl=Sensen
von vorzüglicher Güte empfiehlt bestens                                                    
                                                    A. Wigger.


Färberei und Druckerei
von
E. Braun in Rehna.

        Einem hochgeehrten Publikum die ergebene Anzeige, daß ich unter heutigem Datum meine Färberei und Druckerei eröffnet habe.
Ich empfehle mich mit allen in dies Fach einschlagenden Arbeiten, und werde stets bemüht sein, neben den solidesten Preisen, die dauerhaftesten Farben zu liefern.
    Im Juni 1857.


        Wir Unterzeichnete zeigen hiermit an, daß der Schleichsteig über das vormalige Borchertsche Land, den sogenannten Rübkamp, bei 2 Thlr. Strafe verboten ist, so wie auch der Schleichsteig in der Moorstraße über das Vocksche und Ficksche Land.

                                                    Im Namen
                                                    sämmtlicher daran betheiligten Bürger.


        Einem geehrten Publikum hierselbst, wie den verehrlichen Landleuten des Fürstenthums, mache ich die ergebenste Anzeige, daß ich mich hier als

Uhrmacher

etablirt habe. Zu gleicher Zeit empfehle ich eine Auswahl Taschen= und Stubenuhren in allen Sorten zu möglichst billigen Preisen. Auch jede an Uhren vorkommende Reparatur werde ich auf das Beste suchen herzustellen. Meine Wohnung ist im Hause meines Vaters, Siemzerstraße, Ecke der Hinterstraße.

                                                    H. Meyer, Uhrmacher.


[ => Original lesen: 1857 Nr. 24 Seite 4]

Eine Gärtnerstelle

mit einem Areale von circa 3600 []Ruthen des schönsten Landes, vor einem großen wohlhabenden Marktflecken (Hauptstation der Eisenbahn) sehr freundlich belegen, soll mit ländlichem Wohnhause, großem schönen Garten am Hause, Wiesen von 8-10 Fuder Heuertrag, ergiebigem Torfmoore etc., mit completem Inventar und Geräthschaften, 2-3 Milchkühen, etwas Federvieh u. s. w., mit ersichtlich gesegneten Ernteaussichten an Roggen, Hafer und Gerste, viel feinen Kartoffeln, Wurzeln, Rüben, Leinsaat u. s. w., in einer bequemen Anzahlung von 8-900 Thlr. rasch zu 2600 Thlr. Pr. verkauft und gleich überliefert werden. Kein Kanon, Leibzucht, Erbpacht oder sonstige Last beschwert dies zur Baumschule, Sämereihandlung etc. ganz freie Eigenthum. Nähere Nachricht ertheilt Madame Louise Seyfarth, geb. Schröder in Hamburg (Schauenburgerstraße Nr. 16.)


        In einer Vollstelle des hiesigen Fürstenthums sind zu Jakobi gegen gute hypothekarische Sicherheit noch

= 3000 Thlr. =

mit 3 1/2 pCt. Zinszahlung zu belegen. Das Nähere erfährt man bei dem Buchbinder Bade in Schönberg.


        Alle diejenigen, welche in diesem Johanni=Termin durch mich Geld und Sparkassenbücher an die Schweriner Sparkasse zu besorgen gedenken, wollen solche entweder an mich oder an den Herrn Buchbinder Bade in Schönberg, spätestens bis zum 24. Juni d. Js. abgeben lassen. Am 16. und 20. Juni Nachmittags bin ich in Schönberg bei meinem Schwager, Schneidermeister Meyer, zu treffen.
    Siechenhaus bei Dassow, den 10. Juni 1857.

                                                    J. P. Oldörp,
                                                    Schul= und Siechenmeister.


Am Tage der Thierschau,
Dienstag den 16. Juni, 3 Uhr Mittags,
wird in meinem Locale                                                    
Mittagessen
und Abends von 8 Uhr an                                                    
Ball
stattfinden, wozu ich ganz ergebenst einlade.                                                    
Schönberg den 11. Juni 1857.                                                    
                                                    A. Spehr.


Am Tage der Thierschau
wird in meinem Locale Abends von 7 Uhr an                                                    
Ball
stattfinden, wozu ich freundlichst einlade.                                                    
Schönberg, den 10. Juni 1857.                                                    
                                                    F. Fick.


Bettfedern=Reinigungs=Anstalt.

        Die auf diese Weise gereinigten Federn, durch Wasserdämpfe von jedem Krankheitsstoff befreit, erhalten ihre ursprüngliche Güte im höchsten Grade wieder, und werden jedem gerechten Anspruch auf das Vollkommenste genügen, auch gewiß von jedem Anempfohlen werden. Auch werde ich auf Verlangen die Arbeit in dem Hause eines jeden Bestellern ausführen.

                                                    H. Schulz in Schönberg.


Echt englisches Gichtpapier,

vorzügliches Mittel gegen alle rheumatischen Leiden, wie z. B. gegen das Reißen in den Gliedern, bei Magen= und Brustbeschwerden, gegen Schnupfen, Kopf= und Zahnweh, bei Augen= und Halsentzündungen etc. - Der Bogen 4 Schilling (Mecklenburg).

bei                                 B. Büschel in Lübeck,
Holstenstraße 180.


        Am Montag den 22. und Dienstag den 23. Juni findet bei mir

Scheibenschießen

statt, wozu ich Schießliebhaber freundlichst einlade.

                                                    Knabjohann, zu Campow.


        Am Mittwoch und Donnerstag, den 23. und 24. Juni ist bei mir

Scheibenschießen,

wozu ich freundlichst und ergebenst einlade.

Duvennest.                                                     A. Wittfoth.


        Zu dem am Montag den 29. Juni bei mir stattfindenden

Scheibenschießen

lade ich Freunde ergebenst ein.

                                                    Krüger Arndt in Neschow.


Eine Reise durch die Luft

        Am Dienstag den 16. Juni während der Thierschau, werde ich hieselbst

drei große asiatische Luftballons

steigen lassen, wovon der erste Morgens 10 Uhr, der zweite um 11 Uhr neben dem Baubrink, und der dritte Abends 6 Uhr auf dem Markt aufsteigen wird. Die Ballons sind mit den schönsten Farben und Guirlanden verziert und hier nur wenig gesehen.

                                                    H. Itau,
                                                    Künstler und Luftballonist.


Kirchliche Nachrichten.

Schönberger Gemeinde.
Vom 4. bis 11. Juni

Geboren: ein unehel. Kind in Schönberg.
Gestorben: den 6. Zimmergesell=Wittwe Clasen in Schönberg, 60 J. alt. - Den 7. Sohn des Anerbe Lenschow in Sabow, Jochen Heinrich, 3 Wochen alt. - Den 9. Büdner Suerbier in Rabensdorf, 59 J. alt. - Den 9. Glasermeister Kleinfeld in Schönberg, 43 J. alt. - Den 10. Ehefrau des Anerben Kramp in Rabensdorf, Catharine Lise, 38 J. alt.

Gemeinde Ziethen
Vom März, April und Mai

Geboren: (März) dem Käthner Witt zu Ziethen eine T.; (April) dem Schmied Schmalfeld zu Ziethen eine T.; dem Tagl. Möller zu Mechow ein S.; dem Böttcher Berlin auf der Baek eine T.; 3 uneheliche Kinder; (Mai) dem Holländereipächter Wulff zu Mechow ein S.; dem Tagl. Dettmann zu Mechow ein S.; dem Tagl. Garber zu Wietbaek eine T.; dem Käthner Weber zu Ziethen ein S.; 2 uneheliche Kinder.
Gestorben. (März) eine Tochter des Tagl. Clasen zu Ziethen, 1 J. alt; ein Sohn des Schneiders Burmeister auf der Baek, 3/4 J. alt; eine Tochter des Maurers Fr. Scheding, 2 1/2 J alt; ein unehel. Kind von der Baek, 15 W. alt; (April) eine Tochter des Tagel. Lewitz auf der Baek, 10 3/4 J. alt; (Mai) Büdner Scheper, auf der Baek, 78 J. alt.

Gemeinde Carlow.
Im Monat Mai

Geboren: dem Küster und Schullehrer Güttner in Carlow Zwillingstöchter; dem Hauswirth Baars jun. in Neschow ein S., dem Arbm. Johann Möller in Carlow eine T., dem Hausw. Bruhn in Carlow eine T.; zwei unehel. Kinder.
Gestorben: die Ehefrau des Arbm. Jochim Hamann in Carlow, 64 1/2 J. alt; ein S. des Zimmergesellen Freitag in Kronskamp, 1/2 J. alt; ein S. des Hausw. Freitag in Pogetz, 18 W. alt; ein S. des Webermeisters Gellentin in Sahmkow, 7 W. alt.
Copulirt: der angehende Arbm. Hans Jochim Host zu Hof Stove mit Marie Luise Bauer aus Falkenhagen, der Wittwer und Arbeitsm. Friedrich Benjamin Asmus Meyer zu Carlow mit Cathrine Elisab. Elsabe Vierig aus Stove.


Getraide und Markt=Preise in Lübeck

Weizen 1 Taler (Mecklenburg) 16-32 Schilling (Mecklenburg),     Wicken - Taler (Mecklenburg) 32-36 Schilling (Mecklenburg),
Roggen - Taler (Mecklenburg) 50-54 Schilling (Mecklenburg),     Buchweizen - Taler (Mecklenburg) 44-48 Schilling (Mecklenburg),
Gerste - Taler (Mecklenburg) 44-48 Schilling (Mecklenburg),     Winter=Rapsaat 27-28 Mark (Lübeck)
Hafer - Taler (Mecklenburg) 32-36 Schilling (Mecklenburg),     Sommer=Rapsaat 25-26 Mark (Lübeck)
Erbsen - Taler (Mecklenburg) 44-52 Schilling (Mecklenburg),     Schlagleinsaat 18-20 Mark (Lübeck)
Butter 12 Schilling (Mecklenburg) pr. Pfund.      Kartoffeln, 5 Schilling (Mecklenburg).


(Hiezu: Officieller Anzeiger No. 11.)


Redaction, Druck und Verlag von L. Bicker.


<< Ausgabe vorher>> Ausgabe danach
ZVDD