No. 22
Die Anzeigen erscheinen wöchentlich zweimal.
Dienstags und Freitags

Schönberg, den 29. Mai
1857
siebenundzwanzigster Jahrgang
Preis vierteljährlich 20 Schilling (Mecklenburg) jährlich 1Mark (Lübeck) 32Schilling (Mecklenburg).
Jahrgang
<< Ausgabe vorher>> Ausgabe danach
[ => Original lesen: 1857 Nr. 22 Seite 1]

Es wird hierdurch zur allgemeinen Kenntniß gebracht, daß in Folge hoher regimineller Verfügung der Zinsfuß der bei der Chausseebau=Unterstützungs=Casse hieselbst belegten Kapitalien von 500 Thlr. und darüber von Johannis d. J. an auf 3 1/2 Procent bestimmt ist.
        Schönberg, den 12. März 1857.

                          Großherzogl. Mecklenb. Landvogtei des Fürstenthum Ratzeburg.
                          F. Graf Eyben.       C. L. v. Oertzen.      C. v. Engel.


Bekanntmachung, betreffend
den Ersatz für die präkludirten Kassen=Anweisungen vom Jahre 1835,
und Darlehnskassenscheine vom Jahre 1848.

Nachdem durch das Gesetz vom 15. d. M. Ersatz für die in Gemäßheit der Gesetze vom 19. Mai 1851 und 7. Mai 1855 präkludirten Kassenanweisungen vom 2. Januar 1835 und Darlehnskassenscheine vom 15. April 1848 bewilligt worden ist, werden alle Diejenigen, welche noch solche Papiere besitzen, aufgefordert, dieselben bei der Kontrolle der Staatspapiere hierselbst, Oranienstraße No. 92, oder bei den Regierungs=Hauptkassen oder den von Seiten der Königlichen Regierungen beauftragten Spezialkassen Behufs der Ersatzleistung einzureichen.
          Zugleich ergeht an diejenigen Interessenten, welche nach dem 1. Juli 1855 Kassenanweisungen vom Jahre 1835, oder Darlehnskassenscheine bei uns, der Kontrolle der Staatspapiere oder den Provinzial=, Kreis= oder Lokal=Kassen zum Umtausch eingereicht und Empfangscheine oder Bescheide, in denen die Ablieferung anerkannt und das Gesuch um Umtausch abgelehnt ist, erhalten haben, die Aufforderung, den Geldbetrag der eingereichten Papiere, gegen Rückgabe des Empfangscheines oder beziehungsweise des Bescheides, bei der Kontrolle der Staatspapiere oder der betreffenden Regierungs=Hauptkasse in Empfang zu nehmen.
          Die Bekanntmachung der Endfrist, bis zu welcher Ersatz für die gedachten Papiere gewährt wird, bleibt vorbehalten.
          Berlin, den 29. April 1857.

Haupt=Verwaltung der Staatsschulden.
Natan.       Gamet.       Nobiling.       Guenther.


- Am 26. endlich ist zu Paris der Vertrag in der Neuenburger Angelegenheit von den 6 Bevollmächtigten unterzeichnet. Nachdem derselbe von den betheiligten Regierungen ratificirt, wird er veröffentlicht.
- Die Besuche. Ein Hauptgegenstand für die Besprechung der Tagesereignisse sind die Besuche, welche höchste und hohe Herrschaften kürzlich gemacht haben. Von dem, welchen der Kaiser von Oestreich dem lombardisch=venetianischen Königreiche, namentlich den Hauptstädten Venedig und Mailand abstattete, haben die Zeitungen viel zu berichten gehabt; in jüngster Zeit beschäftigt sie die Reise des=

[ => Original lesen: 1857 Nr. 22 Seite 2]

selben Monarchen nach Ungarn. Ein vortrefflicher Erzähler, Hofrath Hackländer, befindet sich zu dem Zwecke im kaiserlichen Gefolge, um den Glanz dieser Reise in interessanten Schilderungen darzustellen, die er an die Augsburger Allgem. Zeitung schickt. Zwischendurch ist in Paris der russische Großfürst Constantin und in Berlin der Prinz Napoleon der Löwe des Tages geworden, und die Einladung, die der Erstere von der Königin Victoria nach Osborne=House erhalten, stellt auch für England einen solchen Besuch in Aussicht, wie denn Prinz Napoleon von Berlin aus auch in Dresden seine Visite machte. - Alle diese Besuche haben etwas recht Erfreuliches für uns Anderen; die erstgenannten, weil sie zeigen, daß alte böse Wunden in den Gemüthern des Herrschers, wie der betreffenden Bevölkerungen heilen, - die übrigen, weil sie der Welt sagen: es ist Friede! - Indeß geben sie auch noch zu manchen anderen Betrachtungen Anlaß. Dem Kaiser von Oestreich war die Reise nach Italien widerrathen, ja es war ihm warnend bemerkt worden, ein Besuch in Mailand könne sein Leben gefährden! Der Erfolg hat bewiesen, daß alle diese Besorgnisse grundlos waren und auf's Neue hat sich gezeigt, wie leicht ein Monarch im Stande ist, die Gemüther seiner Unterthanen für sich zu gewinnen und zu versöhnen, wenn er nur den ernsten Willen dazu hat.                          (Dz.)
- Das englische Unterhaus hat für die Prinzeß Royal als Aussteuer ein Capital von 40,000 Pfd. nebst einer jährlichen Rente von 8000 Pfd. bewilligt. - Die Bauern im kleinen Ländchen Lippe=Schaumburg lassen sich zum 50jährigen Regierungsjubiläum ihres Fürsten sehen. Sie schenken ein sehr schönes Gespann von acht Rappen und einen mächtigen silbernen Tafelaufsatz. - Das Schweriner Regierungsblatt veröffentlichte eine allerhöchste Verordnung wegen Bürgschaften und sonstigen Intercessionen der Frauenzimmer, welche nach ihrer Publikation sofort in Kraft getreten. - Die in Kopenhagen seit einein Jahre geführte Untersuchung wegen Unterschleifs heimlich verkaufter Waaren aus dem kön. Militair=Depot ist gegenwärtig beendigt und in Folge dessen haben nicht weniger als 58 Personen verschiedenen Standes ihre Strafe zu gewärtigen. Unter diesen Personen sind Einzelne, die über ein Vermögen von 1 Mill. Thlr. verfügen. - Ein Redner in der Versammlung der Land= und Forstwirthe in Wien sah eines der besten Mittel zur Ausbildung des Bauernstandes darin, wenn man die Bauernburschen gleich dem Handwerker in die Fremde schickt. - Am 21. hauste in Paris ein fürchterliches Unwetter; fast alle Straßen waren in Ströme umgewandelt und viele derselben nicht zu passiren. Fast alle Keller und eine große Anzahl Läden wurden unter Wasser gesetzt. - In ganz Aegypten herrscht zur Zeit großer Getreidemangel, und die Preise haben eine enorme Höhe erreicht. Man hofft die Noth ohne Einfuhr von auswärts zu überwinden, da die Ernte spätestens binnen vier Wochen beginnen wird.
- Der in Vevey verstorbene Hamburgische Senator Martin Johann Jenisch hat Folgendes in seinem Testamente bestimmt: Die Frau Wittwe des Verewigten, geborene Roeck, verbleibt während des Trauerjahres im ungestörten Besitz des Gesammt=Nachlasses. Nach Ablauf desselben soll ein Fideikommiß, bestehend aus den Gütern Blumendorf, Fresenburg, Flottbeck, dem Wohnhause in Hamburg und dem daran grenzenden ehemaligen Pinçon'schen Erbe und einem zu belegenden Capital von 1 Mill. Mark Banco errichtet werden. Die erste Nutznießerin des Fideicommisses wird die Frau Senatorin Jenisch sein, und ihr bei ihrem Ableben der Minister=Resident in London, Dr. Alfred Rücker, folgen. Jeder Nutznießer ist verpflichtet, den Namen des Stifters dem seinigen anzuhängen und dessen Wappen anzunehmen, so wie dessen vom Jahre 1319 datirenden Stammbaum fortzuführen. Von dem übrigen Vermögen wird ein Familien=Reserve=Fonds und aus dessen Zinsen eine Familien=Stiftung gebildet. Wenn letzterer auf 1 Million Mark Banco angewachsen ist, fällt der Reserve=Fonds dem Fideicommiß anheim. - An Legaten sind ausgesetzt u. A.: je 20,000 Mark Bco. an die Kirche in St. Georg und an die Irren=Anstalt, je 10,000 Mark Bco. an die Kirche St. Petri und an die von St. Nicolai, das Kinder=Hospital in St. Georg, das Waisenhaus, die Fresenburger und Blumendorfer Guts=Armencasse, 6000 Mark Bco. an die Koch= und Speise=Anstalt in Oldesloe, je 5000 Mark Bco. an das jüdische Hospital (Betty=Heine=Stift), an den weiblichen Krankenverein des Fräulein Amalie Sieveking und an die Warteschule in der Stadt, so wie je 3000 Mark Bco. an die Warteschule St. Georg und an das Rauhe Haus in Horn, an mehrere Privatpersonen 55,000 Mark Bco. und 124,000 Mark Crt., an die Jenisch'sche Freischule in Lübeck 46,000 Mark Crt., zu einer Stiftung für hülfsbedürftige Familien 250,000 Mark Banco, an verschiedenen jährlichen Pensionen etwa 6000 Mark Crt. - Der verstorbene Senator Jenisch war ein Neffe des 1832 mit Tode abgegangenen Fräulein Margarethe Elisabeth Jenisch in Lübeck, welche im Jahre 1827 daselbst die Freischule gründete und zu deren Einrichtung ein Haus und 60,000 Mark geschenkt hatte. Herr Senator Jenisch war Patron dieser Schule; das Patronat ist gegenwärtig auf den Bruder des verstorbenen Senators, Herrn Gottl. Jenisch, übergegangen.


Verpachtung.

        Die Herrschaftlichen Mühlen zu Stove fallen mit Johannis d. J. aus der Pacht. Nach dem, mit dem bisherigen Pächter auf's Neue verhandelten Contracte hat derselbe, außer den auf seine Kosten auszuführenden Bauten, eine jährliche Pacht von 1650 Thlr. Pr. Crt. offerirt und das Großherzogliche Kammer und Forst=Collegium, in Grundlegung dieser Contracts=Bedingungen, die Abhaltung eines Uebergebots=Termins verfügt, zu welchem Ende vor dem unterzeichneten Großherzoglichen Domainen=Amte Termin auf Sonnabend,

den 6. Juni d. J., Vormittags 11 Uhr,

anberaumt worden, und Pachtliebhaber dazu eingeladen werden.
    Dem hohen Kammer= und Forst=Collegio bleibt die Wahl unter den 3 Meistbietenden vorbehalten, und haben dieselben, falls sie nicht schon Kammerpächter sind, sofort eine Caution von 1000 Thlr. Pr. Crt. zu bestellen, sich über ihre bisherige Führung und Tüchtigkeit, so wie auch über das zur Annahme der Mühlen und zur Erfüllung der contractlichen Bedingungen erforderliche Vermögen auszuweisen.
    Die Contracts=Bedingungen werden im Termine bekannt gemacht und können in der hiesigen Amts=Registratur eingesehen, auch das Pachtstück, nach zuvoriger Meldung bei dem zeitigen Pachtmüller, in Augenschein genommen werden.
    Schönberg, den 15. Mai 1857.
Großherzogl. Mecklenb. Domainen=Amt.
F. Graf Eyben.


Thierschau in Schönberg.

      In der heute stattgehabten Versammlung ist das Zustandekommen einer Thierschau auch für dieses Jahr in Aussicht gestellt und beschlossen worden:

1) den Vorstand des vorigjährigen Vereins wiederum zu erwählen,
2) den im verflossenen Jahre verbliebenen Cassenbestand für die diesjährige Thierschau zu verwenden,
3) den Beitrag eines jeden Mitgliedes wiederum auf 1 Thlr. Pr. Cour. festzusetzen und die Districts=Landreiter aufzufordern, die beizutretenden Mitglieder zu verzeichnen und, zur Vereinfachung, von jedem den Beitrag sofort entgegenzunehmen,
4) den Tag der in Schönberg auf dem Baubrink abzuhaltenden Thierschau auf Dienstag den 16. Junius d. J., anzusetzen.
    Schönberg, den 28. Mai 1857.

                          Der Vorstand des Thierschau=Vereins.
                          F. Graf Eyben.


[ => Original lesen: 1857 Nr. 22 Seite 3]

Bekanntmachung.

        Eine zweite Einzahlung der Armensteuer zum vollen Beitrag hat sich als unumgänglich nothwendig ergeben. Es werden daher sämmtliche Pflichtige des Schönberger Armendistricts hiermit aufgefordert, ihre Beiträge an die Armenvorsteher Webermeister Aug. Threms und Kähler und an den Tischlermeister Wilh. Stüve in Schönberg; ferner an die Hauswirthe Eckmann in Blüßen, Bohnhoff in Mahlzow, Bohnhoff in Gr. Siemz und Spehr in Retelsdorf, fordersamst berichtigen zu wollen.
    Schönberg, den 28. Mai 1857.

                                                    Die Armenbehörde.


Bekanntmachung.

        Seit der vorigjährigen Erhebung von Beiträgen sind Brandschäden passirt und taxirt: 1) beim Hauswirth Winkenwerder zu Lüdersdorf zu 400 Thlr.; 2) bei 9 verschiedenen Mitgliedern unseres Vereins in Dassow mit zusammen 2892 Thlr.; 3) endlich bei dem Hauswirth F. Wulf in Schipphorst im Lauenburgischen mit 790 Thlr. - Um den Beschädigten Ersatz zu gewähren, wird eine baldige Einzahlung von 8 Schilling (Mecklenburg) von je 100 Thlr. Versicherungswerth nöthig und wird den Ortschaften der Zahlungstag in nächster Zeit besonders angesagt werden.
    Schönberg, den 25. Mai 1857.

                                                    Direction der Feuerversicherungs=Gesellschaft
                                                    für das Fürstenthum Ratzeburg.


Am 2. Juni d. J., Nachmittags 4 Uhr, soll im Hause des Gastwirths Hrn. Aug. Spehr die den minorennen Kindern des verstorbenen Schullehrers Müller zu Sülsdorf gehörende, im Bohnrad auf der Schönberger Feldmark, an der Sabower Scheide belegene Wiese, zwischen den Wiesen des Rademachers Badstein und Webermeistern Brügmann, auf 6 aufeinanderfolgende Jahre meistbietend verpachtet werden.

Schönberg.                                                      Voß, als Vormund der
minorennen Kinder.


          Auf dem Hofe zu Lockwisch sind

Saat=Lupinen,

der lübecker Scheffel zu 1 Thlr. 32 ßl. Pr. Cour., zu verkaufen.


        Einem geehrten Publikum hierselbst, wie den verehrlichen Landleuten des Fürstenthums, mache ich die ergebenste Anzeige, daß ich mich hier als

Uhrmacher

etablirt habe. Zu gleicher Zeit empfehle ich eine Auswahl Taschen= und Stubenuhren in allen Sorten zu möglichst billigen Preisen. Auch jede an Uhren vorkommende Reparatur werde ich auf das Beste suchen herzustellen. Meine Wohnung ist im Hause meines Vaters, Siemzerstraße, Ecke der Hinterstraße.

                                                    H. Meyer, Uhrmacher.


        Einem geehrten Publikum mache ich die ergebene Anzeige, daß ich mit meiner

Woll=Kratz und Spinnerei

auf's Beste eingerichtet bin. Zugleich empfehle ich mein Lager von Wollen=Waaren eigener Fabrik. Für billige und reelle Bedienung wird bestens Sorge getragen.

                                                    Joachim Koch,
                                                    Tuchmachermeister, auf der Walkmühle
                                                    zu Rehna.


Am 4., 5. und 6. Juni d. J.

beginnt die Ziehung der von der freien Stadt Frankfurt errichteten und garantirten großen Geldverloosung, welche unter 28000 Loosen 14800 Gewinne und 11 Prämien von fl. 200,000, 100,000, 50,000, 30,000, 25,000, 2 mal 20,000, 2 mal 15,000, 12,000, 2 mal 10,000, 6000, 2 mal 5000, 5 mal 4000, 5 mal 3000, 14 mal 2000, 117mal 1000 etc. enthält.
        Zu dieser ebenso großartigen als soliden Ausspielung empfiehlt unterzeichnetes Handlungshaus seine stets vom Glücke begünstigte Collecte mit ganzen Loosen à Thlr. 3. 13 Sgr., halben à Thlr. 1. 22 Sgr., viertel à 26 Sgr. und sichert bei pünktlicher Uebersendung der amtlichen Ziehungsliste die sorgfältigste und verschwiegenste Bedienung zu.

                          Alexander Klingler, in Frankfurt am Main.


Die
Hagelschäden=Versicherungs=Gesellschaft zu Erfurt,

welche am Schlusse von 1856 12,096 Mitglieder mit 10,839,150 Thlr. Versicherungssumme zählte und in demselben an 2123 Interessenten 170,441 Thlr. 3 Sgr. 4 Pf. baar vergütete, fährt auch in diesem Jahre fort, Versicherungen zu angemessenen billigen Beiträgen abzuschließen.
            In den 12 Jahren ihres Wirkens zahlte die Gesellschaft baare Entschädigungen 1,222,176 Thlr. 1. Sgr. 5 Pf. an 11,601 Mitglieder.
Die vorfallenden Schäden werden durch eine aus 3 Mitgliedern bestehende Commission auf die solideste Weise regulirt.
            Alle Ueberschüsse gehören den Mitgliedern allein und gehen denselben nach den Bestimmungen des Statuts zu gut.
            Die Beiträge für hier betragen:
                          auf 100 Thlr. Versicherungssumme für Halmfrüchte   14 Sgr.
                          auf 100 Thlr. Versicherungssumme für Hülsenfrüchte 16 Sgr.
            Zur Verabreichung der Rechnungsabschlüsse von 1856 an die zeitherigen Mitglieder, von Statuten und Antragsformularen, sowie zur Entgegennahme und zur Anfertigung der Versicherungsanträge empfiehlt sich

                                                    Leonhd. Dölle,
                                                    der Agent der Gesellschaft, in Ratzeburg.


Die
Hagelschäden=Versicherungs=Gesellschaft "Ceres" in Magdeburg,
als Actiengesellschaft concessionirt von Sr. Maj. dem Könige von Preußen,

versichert zu festen Prämien und ohne alle Nachzahlung jeden an den Früchten der Felder, Gemüse=, Obst= und Wein=Gärten, sowie an Gärtnereien und Glasscheiben durch Hagelschlag entstehenden Schaden.
                  Die Prämien sind den Local=Verhältnissen der einzelnen Gegenden angemessen, und sowohl im Allgemeinen als auch insbesondere für einzelne Producte nach Möglichkeit billig gestellt.
                  Entschädigungen werden sofort nach erfolgter Festsetzung des Entschädigungs=Betrages baar und voll ausgezahlt.
                  Der unterzeichnete Agent der Gesellschaft empfiehlt sich zur Aufnahme von Versicherungs=Anträgen und giebt jederzeit Antragsformulare, Versicherungs=Bedingungen und jede nähere Auskunft gratis.

Schönberg im Mai 1857.                                                     Wilh. Heincke.


[ => Original lesen: 1857 Nr. 22 Seite 4]

        Am ersten Pfingsttage Nachmittags halb 4 Uhr

Holzpartie des Gesangvereins,

wozu die Herren socialen und singenden Mitglieder mit Familie freundlichst eingeladen werden.
    Versammlung im gewöhnlichen Gesanglokale. - Für Erfrischungen im Holze wird gesorgt.
    Schönberg, den 25. Mai 1857.

                                                    Der Männer=Gesang=Verein.


Mit                          
frischem Rüdersdorfer u. Segeberger Kalk
empfiehlt sich bestens                                                    
                                                    A. Wigger.


        Verloren am 27. Abends, in der Nähe der Kirche: ein Strickzeug. Dem ehrlichen Finder wird in der Exped. dieser Blätter eine Belohnung bei dessen Rücklieferung versprochen.


        Eine reichhaltige Auswahl der

modernsten Pariser seidenen Hüte,

auf's dauerhafteste gearbeitet, empfehle ich zu billigen Preisen.
      Schönberg, 25. Mai 1827.

                                                    Wilh. Voß, Hutmacher.


          Die

neu etablirte
Tuch-, Manufactur- u. Leinen-Handlung
von
J. Burchard,
im früher Leop. Cohn'schen Hause,
in Rehna

empfiehlt sich dem geehrten Publicum mit einem reich assortirten Lager, und verspricht bei billigen, aber festen Preisen, reelle Bedienung.


      Das

Möbel=, Spiegel= u. Polsterwaaren=Magazin
von
Joh. Wencker in Lübeck, neuerdings: obere Glockengießerstraße No. 247,

empfiehlt sich mit einer reichen Auswahl aller in dies Fach schlagenden Gegenstände zu billigen, festen Preisen, bei höchst solider und geschmackvoller Arbeit.
    Bei ganzen Einrichtungen, namentlich nach Plätzen, wo Zoll dafür zu entrichten, gewährt dasselbe den höchstmöglichsten Rabatt.
    So eben empfangen: eine große Parthei äußerst eleganter, preiswürdiger Möbel, als: mahagoni Schreib= und Cylinder=Bureaus, Silber=, Kleider= und Bücherschränke, Damen=Schreibtische, Näh= und Spieltische, Claviersessel mit und ohne Lehne, Notenschränke und Etageren, Causeuses, Spiegel und Trümeaus aller Art, Consoltische mit Marmorplatten u. s. w.


Bettfedern=Reinigungs=Anstalt.

        Die auf diese Weise gereinigten Federn, durch Wasserdämpfe von jedem Krankheitsstoff befreit, erhalten ihre ursprüngliche Güte im höchsten Grade wieder, und werden jedem gerechten Anspruch auf das Vollkommenste genügen, auch gewiß von jedem Anempfohlen werden. Auch werde ich auf Verlangen die Arbeit in dem Hause eines jeden Bestellern ausführen.

                                                    H. Schulz in Schönberg.


Ein hübscher Hof

von circa 6 1/4 Last meist schweren Rapps= und Weizenboden, an großer Hauptchaussee im nördlichen Hannover höchst reizend belegen, soll mit neuen massiven Wohn= und Oekonomie=Gebäuden, Garten, 20 Morgen treffliche Wiesen, 3 Holzkoppeln, mit guten Inventarien, einigen Kühen, Pferden etc., rasch zu 6900 Thlr. verkauft und Todesfalles wegen bei 1/3theil Auszahlung sofort begeben werden. Nähere Nachricht über dies höchst rentable Grundstück ertheilt Mad. Louise Seyfarth, geb. Schröder (Schauenburgerstraße No. 16) in Hamburg.


Orgeln
Zum Haus-, Schul- und Kirchengebrauch.

Mit 4 Octaven, Eichenholz, Court. Mark 110.
Mit 5 Octaven, 1Register, Court. Mark 180.
Mit 5 Octaven, 3 Register, Court. Mark 250.

in Palisander 15 Mark, 20 Mark und 25 Mark theurer.
        Ferner: Orgeln mit 8, 12 und 19 Registern, in Palisander zu 425 Mark, 550 Mark und 1200 Mark, bei

                                                    B. Büschel in Lübeck,
                                                    Holstenstrasse 180.


60,000 Mauersteine
stehen bei mir zu Kauf.                                                    
                                                    Ziegler Mirow in Lockwisch.


Der unerlaubte Fußsteig über unsere Koppeln, von Carlow nach Gr. Rünz führend, wird hierdurch verboten, und werden wir Diejenigen, welche wir inskünftige darauf betreffen, zur gerichtlichen Bestrafung anzeigen.

                                                       Schulze Parbs,
Hauswirth Bruhn, in Carlow.


        Wir Unterzeichnete zeigen hiermit an, daß der Schleichsteig über das vormalige Borchertsche Land, den sogenannten Rübkamp, bei 2 Thlr. Strafe verboten ist, so wie auch der Schleichsteig in der Moorstraße über das Vocksche und Ficksche Land.

                                                    Im Namen
                                                    sämmtlicher daran betheiligten Bürger.


In der Nacht vom 19. auf den 20. d. Mts. sind auf meinen Koppeln zwei Mergelkuhlen leergefischt und auf denselben sämmtliche Weiden abgeschnitten und gestohlen. Demjenigen, der mir den Thäter zur gerichtlichen Bestrafung anzeigen wird, verspreche ich eine Belohnung von fünf Thalern.

                                                    Schulze Freitag zu Ollendorf.


Der Schleichsteig über meine Koppel an Geerdts Bäk nach Neschow wird hiermit bei Strafe gerichtlicher Ahndung verboten.

                                                    Hauswirth Robrahn zu Pogetz.


Kirchliche Nachrichten.
Am 1. Pfingstfeiertag Frühkirche: Pastor Gerling.
                Vormittagskirche: Pastor Kämpffer. Nachmittagskirche: Pastor Gerling.
Am 2. Pfingstfeiertag Frühkirche: Pastor Kämpffer.
                Vormittagskirche: Pastor Gerling. Nachmittagskirche: Pastor Kämpffer.

-----------

Schönberger Gemeinde.
Vom 21.-28. Mai

Geboren: Dem Musikus Brockmüller vor Schönberg eine T. - Dem Hrn. Dr. Liebenow in Schönberg ein S. - Dem künftigen Hauswirth Oldörp in Petersberg ein S. - Zwei uneheliche todtgeborne Kinder.
Gestorben: Arbeitsmann Meibura in Lindow 42 J. alt. - Tochter des Hausw. Kleinfeld in Mahlzow, 3/4 J. alt.


Getraide und Markt=Preise in Lübeck

Weizen 1 Taler (Mecklenburg) 14-24 Schilling (Mecklenburg),     Wicken - Taler (Mecklenburg) 32-36 Schilling (Mecklenburg),
Roggen - Taler (Mecklenburg) 44-53 Schilling (Mecklenburg),     Buchweizen - Taler (Mecklenburg) 44-48 Schilling (Mecklenburg),
Gerste - Taler (Mecklenburg) 44-48 Schilling (Mecklenburg),     Winter=Rapsaat 27-28 Mark (Lübeck)
Hafer - Taler (Mecklenburg) 32-36 Schilling (Mecklenburg),     Sommer=Rapsaat 25-26 Mark (Lübeck)
Erbsen - Taler (Mecklenburg) 44-52 Schilling (Mecklenburg),     Schlagleinsaat 18-20 Mark (Lübeck)


(Nebst Beilage.)


Redaction, Druck und Verlag von L. Bicker.


[ => Original lesen: 1857 Nr. 22 Seite 5]

Beilage
zu den Wöchentlichen Anzeigen für das Fürstenthum Ratzeburg.
Schönberg, den 29. Mai 1857.


Der Nachtwandler zu Pferde.
[Erzählung.]

[ => Original lesen: 1857 Nr. 22 Seite 6]

Der Nachtwandler zu Pferde.
[Erzählung.]
[Fortsetzung.]


- Der Cardinal=Fürst=Erzbischof Schwarzenberg erzählte kürzlich bei seiner Anwesenheit in Berlin folgendes heiteres Schulvisitations=Geschichtchen bei Tafel. Er besuchte auf der Durchreise die Schule eines böhmischen Dörfchens und forderte den Lehrer auf, die Schüler auch in der Geschichte zu examiren. Dieser, sich sehr geehrt fühlend, richtete an einen Knaben die Frage: Nepomuk, wer hat das Pulver erfunden? - Das Pulver? stotterte der Befragte ängstlich heraus, antwortete aber, als ihm ein hülfreicher kleiner Nachbar den Namen: "Schwarz" zuflüsterte, dann schnell: "Fürst Schwarzenberg!" - Nein, mein Söhnchen! fiel der Schulmeister ein, freilich sind die Schwarzenbergs ein hochberühmtes Geschlecht, aber das Pulver haben sie nicht erfunden. - Der ernste Kirchenfürst konnte sich des Lachens nicht erwehren.


<< Ausgabe vorher>> Ausgabe danach
ZVDD