No. 19
Die Anzeigen erscheinen wöchentlich zweimal.
Dienstags und Freitags

Schönberg, den 08. Mai
1857
siebenundzwanzigster Jahrgang
Preis vierteljährlich 20 Schilling (Mecklenburg) jährlich 1Mark (Lübeck) 32Schilling (Mecklenburg).
Jahrgang
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[ => Original lesen: 1857 Nr. 19 Seite 1]

- Neustrelitz, 30. April. Se. königl. Hoheit der Erbgroßherzog empfing heute aus London durch den Telegraphen die betrübende Nachricht von dem Ableben der Frau Herzogin von Gloucester, königl. Hoheit. Höchstdieselbe ist heute früh 5 1/4 Uhr, also 5 Tage nach ihrem 82 Geburtstage, sanft und ohne schwere Leiden gestorben. Die Frau Herzogin war dem Großherzoglichen Hause zweifach, als Cousine Sr. königl. Hoheit des Großherzogs und als leibliche Tante Ihrer königl. Hoheit der Frau Erbgroßherzogin nahe verwandt und befreundet, ihr Tod versetzt dasselbe daher in lebhafte Trauer.
Auf Allerhöchsten Befehl legt der großherzogl. Hof heute die Trauer um die gestern in London verstorbene Herzogin von Gloucester, königl. Hoheit, auf 14 Tage an. Die Damen erscheinen in der ersten Hälfte der Trauerzeit ganz schwarz, in der zweiten Hälfte die ersten 4 Tage mit weißem, die letzten 4 Tage mit buntem Kopfputz; die Herren in schwarzer Weste und schwarzem Unterzeuge.


- Am 29. April ist der Großfürst Konstantin in Paris per Eisenbahn angekommen und mit großer Auszeichnung empfangen. Der Wartesalon war mit grünem Sammt und goldenen Frangen ausgeschlagen und mit vergoldeten Adlern, Trophäen und Wappenschildern geziert. Eine Tribüne für etwa 200 Damen der höchsten Gesellschaft war errichtet. Als der Zug hielt, trat Prinz Napoleon an den Schlag, um den Großfürsten zu begrüßen. Seine wahrhaft vornehme Erscheinung machte einen großen Eindruck, besonders auf die Damen; sein Wesen imponirt den Parisern ganz gewaltig. Die Menschenmenge war ungeheuer.
- Von den beiden preuß. Landtagshäusern ist das Gesetz wegen Verbots der ausländischen Banknoten angenommen; gleichfalls im Herrenhause die von den Herren Stahl und Below zu Gunsten der deutschen Herzogthümer gestellten Anträge. Das Haus hat der Regierung seinen Dank ausgesprochen für die Theilnahme, welche sie den deutschen Herzogthümern angedeihen läßt, die jetzt unter dänischer Willkühr stehen.
- Jüngst erkrankte die Prinzeß Maria in Karlsruhe an den Masern. Die Erkrankung wurde nach Petersburg telegraphirt und von Petersburg an die Kaiserin=Mutter nach Nizza in Italien. Desselben Abends kam die telegraphische Anfrage aus Nizza in Karlsruhe an: Wie geht's der Prinzessin?
- Nach dem Schweriner Regierungsblatt findet am 26. Mai d. J. der feierliche Einzug Ihrer königl. Hoheiten des Großherzogs und der Frau Großherzogin in das großherzogl. Residenzschloß statt.
- Am 1. Mai waren in Hamburg an 3000 Auswanderer angekommen, darunter 600 Mecklenburger; für den 15. Mai sollen noch weit größere Züge folgen. Ferner sind noch ganze Arbeiterzüge aus Mecklenburg nach Holstein und Dänemark gegangen, auch zur Auswanderung nach Rußland soll sich eine große Neigung kundgeben; in Schwerin hat das Auswanderungsfieber auch die Dienstmädchen ergriffen. - Am 21. April fuhren 300 Schiffe durch den Sund. Die dänischen Zöllner in Helsingor sahen ihnen wehmühtig nach; denn keins legte an und zahlte Zoll und Schoß.
- In Lübeck sind von den wegen Theilnahme an geheimer Verbindung verhafteten 13 Maurergesellen zwei zu vierwöchentlichem, die Übrigen zu viermonatlichem Gefängniß verurtheilt. - In Memel und Danzig ist die Einfuhr von Rinderhäuten etc. aus Rußland seewärts verboten.


Vorladungen.

        Auf Antrag des Hauswirths Peter Heinrich Schleuß zu Lockwisch werden hiermit alle Diejenigen, welche Realrechte an seine zu Lockwisch belegene Vollhufnerstelle c. p. zu haben vermeinen, und deren Eintragung in das über dieses Grundstück niederzulegende Hypothekenbuch verlangen, zu deren Anmeldung, soweit sie davon gesetzlich nicht ausgenommen sind, in dem deshalb auf

Sonnabend den 18. Juli d. J.
Morgens 11 Uhr,

anberaumten Termine peremtorisch, und unter dem Nachtheil: daß ein nicht angemeldetes und von der Anmeldungspflicht nicht ausgenommenes Realrecht an dem proclamirten Grundstücke sowohl gegen den jetzigen, als künftigen Besitzer desselben, erloschen sein soll, aufgefordert.
    Schönberg den 1. Mai 1857.

                          Großherzogliche Hypothekenbehörde des Fürstenthums Ratzeburg.
                          C. L. v. Oertzen.
                     (L. S.)                                              Reinhardt.


        Der Hauswirth Jochen Heinrich Lühr zu Wahrsow hat die Niederlegung eines Hypothekenbuches über seine daselbst belegene Vollhüfner=Stelle mit Zubehör beantragt. - Es werden daher alle Diejenigen, welche Realrechte an dieses Grundstück zu haben vermeinen, und deren Eintragung in das anzulegende Hypothekenbuch verlangen, zu deren Anmeldung hiermit peremtorisch, und unter dem Nachtheil, daß ein nicht angemeldetes, und von der Anmeldungspflicht nicht ausgenommenes Realrecht an der Lühr'schen Stelle, sowohl gegen den jetzigen, als künftigen Besitzer derselben, erloschen sein soll, zum

Mittwoch, den 15. Julius d. J.

Morgens 10 Uhr, vor hiesige Hypotheken=Behörde geladen.
    Schönberg, den 30. April 1857.

                          Großherzogliche Hypothekenbehörde des Fürstenthums Ratzeburg.
                          C. L. v. Oertzen.
                     (L. S.)                                          Reinhardt.


[ => Original lesen: 1857 Nr. 19 Seite 2]

        Auf Imploriren Dris. Witt für den Hufner Joachim Heinrich Bobsien zu Groß Schretstaken befindet sich hieselbst ein öffentliches Proclama angeschlagen, durch welches Alle und Jede, welche an die vormals Hans Friedrich Grube, dann dem Johann Friedrich Georg Schumpelick, jetzt dem Imploranten Joachim Heinrich Bobsien gehörige, zu Gr. Schretstaken belegene Vollhufe nebst Zubehör, dingliche Forderungen und Ansprüche zu haben vermeinen, - mit alleiniger Ausnahme der laut Hausbriefes auf der Stelle haftenden gutsherrlichen Abgaben zum Betrage von 366 Mark 4 Schilling (Mecklenburg) - vom Landgericht aufgefordert und schuldig erkannt werden, solche binnen einer Frist von 12 Wochen, vom Tage des erlassenen Proclams angerechnet, unter Beobachtung des Erforderlichen im Actuariate des Landgerichts zum Professionsprotocolle anzugeben, bei Vermeidung, daß widrigenfalls die Vollhufe nur mit den anerkannten und angemeldeten Schulden und Lasten im Schuld= und Pfandprotocolle dem Imploranten zugeschrieben werden solle.
    So geschehen Lübeck im Landgericht den 20. Februar 1857.

In fidem.                                                      Leopold Weber Dr.,
Protocollführer.


Verkaufsanzeigen.

        Am Mittwoch den 13. d. M. und Donnerstag den 14. d. M., von Morgens 9 Uhr an, sollen im Hause des Töpfermeisters Schön in Dassow nachfolgende Gegenstände, als:

an Töpferwaaren: diverse Schüsseln, Teller, Schaalen, Kaffekannen, Blumen= und Milchtöpfe, 100 Dutzend Milchschaalen, 8 neue Kachelöfen etc.;
ferner:
an Mobilien: Tische, Koffer, Stühle, Laden, 4 Bettstellen, 1 eichene Chatoulle mit Aufsatz, 1 Sopha, 1 Kleider= und 1 Leinenschrank, 1 kleiner Arbeitswagen, Haus= und Küchengeräth, etwas Leinenzeug, zwei Ziegen etc.
öffentlich meistbietend gegen baare Bezahlung durch den Unterzeichneten verkauft werden.
    Lütgenhof, den 1. Mai 1857.

                                                    Karpf, Actuar.


    Am

Sonnabend den 16. d. M.,
Morgens 9 Uhr,

soll im Hause des Herrn Gastwirth Boye hieselbst in öffentlicher Auction gegen gleichbaare Bezahlung verkauft werden:

ein Koffer, eine Lade, Betten so wie auch mehrere Manns= und Frauen=Kleidungsstücke, auch eine noch ganz neue Senfmühle und mehrere Haus= und Küchengeräthe.
    Schönberg, den 7. Mai 1857.

                                                    Müller, Landreiter.


    Am

Montag den 18. d. M.,
Morgens 9 Uhr,

soll im Hause des Ackerbürgers Böckmann hieselbst gegen baare Zahlung verkauft werden:

1 Hobelbank, sämmtliche Tischlergeräthschaften, einige Stücke Nutzholz, 1 schwarzbunte Kuh, 1 Cochinchina=Hahn und 1 do. Huhn, 1 großes schloßartiges Vogelbauer, Hausgeräthschaften u. s. w.
  Schönberg, den 6. Mai 1857.

                                                    Seegert, Landreiter.


Vermischte Anzeigen.

Thierschau in Gadebusch.

        Der Gadebuscher District des patriotischen Vereins wird

am 19. Mai 1857

Morgens 10 Uhr auf dem Schützenhofe in Gadebusch eine Thierschau, verbunden mit einer Industrieausstellung, wie in den vorigen Jahren, veranstalten und ladet zu zahlreicher Stellung von Thieren und den dahin gehörenden Gegenständen, so wie zu freundlicher Betheiligung hiermit ein.
        Der erste Stadtpreis von Gadebusch, ein silberner Pokal, wird der besten Mutterstute; dem werthvollsten Handelspferde zwischen 4 und 7 Jahren ein Ehrenpreis und 10 Rthlr. Gold bei freier Concurrenz zuerkannt werden und sind überdies für die drei nächstbesten Pferde von beiden Classen Ehrenpreise ausgesetzt.
        Für die beste Milchkuh setzt der District einen silberner Pokal aus, und für die drei darauf folgenden Ehrenpreise; bemerkt muß noch werden, daß die Milchkühe am Abend des 18. eingeliefert werden müssen und daß die resp. Besitzer der Thiere das Futter für dieselben zu beschaffen haben. Herr Bürgermeister Koch in Gadebusch wird die Meldungen entgegennehmen und weitere Nachweisung ertheilen.
        Für die selbstgezüchteten Füllen, so wie für Starken und Bullen kleinerer Landwirthe sind die gewöhnlichen Geldprämien und zwar für jede dieser Thiergattungen 50 Thlr. ausgesetzt und wird die Größe der einzelnen Prämien von den Herren Preisrichtern bestimmt werden.
        Für Schafe, Schweine u. s. w. sind Ehrenpreise bestimmt und für die beste Zuchtsau ist der zweite Stadtpreis von Gadebusch, ein silberner Pokal, ausgesetzt worden.
Hinsichtlich der landwirthschaftlichen Maschinen und Geräthe, so wie der Producte und Fabricate der Handwerker wird bemerkt, daß die Summe         von 50 Rthlr. zur Prämirung der besten Arbeiten ausgesetzt ist und daß Ehrenpreise ertheilt werden. Die Anmeldungen werden die Herren Bürgermeister Koch in Gadebusch und Apotheker Schultz in Rehna entgegen nehmen und weitere Auskunft ertheilen.
    Gadebusch, April 1857.

                                                    Die Districts-Direction.


Die
Hagelschäden=Versicherungs=Gesellschaft zu Erfurt,

welche am Schlusse von 1856 12,096 Mitglieder mit 10,839,150 Thlr. Versicherungssumme zählte und in demselben an 2123 Interessenten 170,441 Thlr. 3 Sgr. 4 Pf. baar vergütete, fährt auch in diesem Jahre fort, Versicherungen zu angemessenen billigen Beiträgen abzuschließen.
            In den 12 Jahren ihres Wirkens zahlte die Gesellschaft baare Entschädigungen 1,222,176 Thlr. 1. Sgr. 5 Pf. an 11,601 Mitglieder.
Die vorfallenden Schäden werden durch eine aus 3 Mitgliedern bestehende Commission auf die solideste Weise regulirt.
            Alle Ueberschüsse gehören den Mitgliedern allein und gehen denselben nach den Bestimmungen des Statuts zu gut.
            Die Beiträge für hier betragen:
                          auf 100 Thlr. Versicherungssumme für Halmfrüchte   14 Sgr.
                          auf 100 Thlr. Versicherungssumme für Hülsenfrüchte 16 Sgr.
            Zur Verabreichung der Rechnungsabschlüsse von 1856 an die zeitherigen Mitglieder, von Statuten und Antragsformularen, sowie zur Entgegennahme und zur Anfertigung der Versicherungsanträge empfiehlt sich

                                                    Leonhd. Dölle,
                                                    der Agent der Gesellschaft, in Ratzeburg.


[ => Original lesen: 1857 Nr. 19 Seite 3]

Bekanntmachung.

        Alle diejenigen, welche gewilliget sind, ihre Früchte gegen Hagelschlag bei der Hagel=Versicherungs=Gesellschaft für das Fürstenthum Ratzeburg zu versichern, werden hiemittelst ersucht, sich mit ihren desfallsigen Meldungen für das bereits angetretene Versicherungsjahr vom 1. März 1857 bis dahin 1858 an den Director dieser Anstalt, Herrn Kaufmann Boye hieselbst - wo auch die Statuten eingesehen werden können - melden zu wollen.
    Schönberg den 6. Mai 1857.

                          Die Direction
                          der Hagel=Versicherungs=Gesellschaft für das Fürstenthum Ratzeburg.


        Für ein ritterschaftliches Gut im Mecklenburg=Schwerinschen von 4 Hufen suche ich zu Johannis dieses Jahres als erstes Geld 5250 Taler (Mecklenburg) Pr. Cour., im Ganzen oder getheilt, zu 3 1/2 Procent Zinsen.
        Auch habe ich zu Johannis dieses Jahres noch mehrere ritterschaftliche Hypothekenscheine à 3 1/2 Procent Zinsen, innerhalb der ersten 7000 Taler (Mecklenburg) pro Hufe stehend, zu begeben.
        Rehna, den 2. Mai 1857.

                                                    Schwetzky, Stadtsecr.


        Einem geehrten Publikum hierselbst, wie den verehrlichen Landleuten des Fürstenthums, mache ich die ergebenste Anzeige, daß ich mich hier als

Uhrmacher

etablirt habe. Zu gleicher Zeit empfehle ich eine Auswahl Taschen= und Stubenuhren in allen Sorten zu möglichst billigen Preisen. Auch jede an Uhren vorkommende Reparatur werde ich auf das Beste suchen herzustellen. Meine Wohnung ist im Hause meines Vaters, Siemzerstraße, Ecke der Hinterstraße.

                                                    H. Meyer, Uhrmacher.


        Einem geehrten Publikum mache ich die ergebene Anzeige, daß ich mit meiner

Woll=Kratz und Spinnerei

auf's Beste eingerichtet bin. Zugleich empfehle ich mein Lager von Wollen=Waaren eigener Fabrik. Für billige und reelle Bedienung wird bestens Sorge getragen.

                                                    Joachim Koch,
                                                    Tuchmachermeister, auf der Walkmühle
                                                    zu Rehna.


      Das

Möbel=, Spiegel= u. Polsterwaaren=Magazin
von
Joh. Wencker in Lübeck, neuerdings: obere Glockengießerstraße No. 247,

empfiehlt sich mit einer reichen Auswahl aller in dies Fach schlagenden Gegenstände zu billigen, festen Preisen, bei höchst solider und geschmackvoller Arbeit.
    Bei ganzen Einrichtungen, namentlich nach Plätzen, wo Zoll dafür zu entrichten, gewährt dasselbe den höchstmöglichsten Rabatt.
    So eben empfangen: eine große Parthei äußerst eleganter, preiswürdiger Möbel, als: mahagoni Schreib= und Cylinder=Bureaus, Silber=, Kleider= und Bücherschränke, Damen=Schreibtische, Näh= und Spieltische, Claviersessel mit und ohne Lehne, Notenschränke und Etageren, Causeuses, Spiegel und Trümeaus aller Art, Consoltische mit Marmorplatten u. s. w.


Gefunden: ein Päckchen mit Zeug. Der rechtmäßige Eigenthümer kann solches in der Expedition dieser Blätter zurückerhalten.


Musik-Instrumente und Saiten

Violinen, Cellos, Contrabässe, Guitarren, Flöten, Clarinetten, Jagd= und Posthörner, Trompeten, Cornets etc.; Tenor= und Baßhörner etc. etc.; alle Sorten Violin= und Baßbögen; echt romanische wie auch deutsche Saiten; ferner Accordions und Concertinos, bei

                                                    B. Büschel in Lübeck,
                                                    Holstenstraße 180.


Neue Kleiderstoffe in reichhaltiger Auswahl.

Schwarze Seidenzeuge
zu früheren billigen Preisen, in schöner Waare, empfehlen                                                    
                                                    U. Beermann & Co.
                                                    in Lübeck,
                                                    Klingberg No. 927.


Feste Preise.

Leinenhandlung.
H. Walte & Co.,
Breitenstraße 951 in Lübeck,
empfehlen
ihr Lager von Damast, Drell,
Leinen und fertigen Hemden.
951.

Für reines Leinen wird garantirt.


G. A. Levissohn
(Marcus Nachfolger)
aus Rehna

erlaubt sich hierdurch die ergebene Anzeige, daß er, wie immer, auch das diesjährige Schönberger Frühjahrsmarkt mit seinem bekannten

Tuch= u. Manufactur=Waaren=Lager

beziehen wird. Persönliche Einkäufe auf mehreren Meßplätzen haben dasselbe sowohl für

Stadt= als Landbewohner

auf's Beste assortirt. Bei sehr billig gestellten Preisen reelle Bedienung.
        Sein Stand ist vor dem Hause des Hrn. Fick, an der Ecke der Marienstraße.


Moritz Stein
aus
Ratzeburg
empfiehlt zum bevorstehenden Markte sein bekanntes
Tuch= und Manufacturwaarenlager.

        Sein Stand ist im Hause des Posthalters Herrn Fick.


August Brandt
aus
Rehna

empfiehlt zum bevorstehenden Schönberger Frühjahrsmarkte sein durch directe Einkäufe auf der Leipziger Messe wohl assortirtes Manufactur=Waaren=Lager auf das angelegentlichste. Sein Stand ist vor dem Hause des Schmiedemeisters Herrn Bremer.


[ => Original lesen: 1857 Nr. 19 Seite 4]

- Wohl zu beachten! -
Heinrich Rohde aus Rehna

empfiehlt sich zum bevorstehenden Frühjahrs=Markt mit einem reich assortirten Lager von Tuchen, Satins, Buckskins, Sommer=Koeks und Hosenstoffen in Wolle, Halbwolle und Baumwolle; ganz neue Muster von Atlas=Tuchen und Schürzen, wie auch von blanken, bunten und schwarzen Brockat=Bändern, zu den billigsten Preisen.
        Auch empfehle ich eine große Auswahl von schwarzem Atlas, Satin de Chine und Taffet, Sommer=Kleiderzeugen, modernen Double=Shawls und Umschlagetüchern, fertigen Mänteln und Mantillen von Tuch, Atlas und couleurtem Doublestoff. Da ich durch persönlich gemachte Einkäufe in Frankfurt, Berlin und Hamburg gewiß billige Preise stelle, so bitte ich meine geehrten Kunden um gefälligen Besuch, indem ich mich bestreben werde, mir das bisher geschenkte Zutrauen bestens zu erhalten.
        Mein Stand ist wieder vor dem Hause des Herrn Gastwirth Fick bei der Kirche.

                                                    Heinrich Rohde.


Eine reichhaltige Auswahl der                          
modernsten Pariser seidenen Hüte,

auf's dauerhafteste gearbeitete empfehle ich zu billigen Preisen zum bevorstehenden Jahrmarkt.

Schönberg, 7. Mai
1857.
                                                     Wilh. Voß,
Hutmacher.


Zum bevorstehenden Markt halte ich mein
Manufactur=Geschäft,

das in aller Art auf das sorgfältigste sortirt ist, bestens empfohlen. Die billigsten Preise versprechend, bittet um fleißigen, gütigen Besuch

Schönberg.                                                      Ludwig Creutzfeldt
Siemzerstraße.


Carl Kindt
aus Rehna

empfiehlt sich zum diesjährige Schönberger Frühjahrsmarkt mit einer großen

Auswahl Schuhzeug für Damen,

darunter namentlich Zeug= und Leder=Kamaschenstiefel in allen Größen, hohe Schnürstiefel, Morgenschuhe und lackirte Schuhe, und Kinder=Arbeit in verschiedenen Sorten; alles in geschmackvollster Façon.
      Sein Stand ist wie gewöhnlich vor dem Hause des Hrn. Kaufmanns Boye; die Bude ist mit seiner Firma versehen.


        Zum bevorstehenden Schönberger Markte empfehle ich mein reichhaltiges

Schuh=Waaren=Lager.

Es enthält allerlei Sorten Gamaschenstiefel von braunem, grünem und schwarzem Leder, so wie alle Arten von hohen und niedrigen Schuhen, Kinderstiefeln, Pantoffeln und eine Parthie Herrenstiefel. Da ich mit allen in dieses Fach einschlagenden Artikeln wohl versehen bin und alle Arbeiten dauerhaft und geschmackvoll sind, so hoffe ich um so mehr auf zahlreichen Zuspruch. Mein Stand ist wie früher vor der Apotheke und ist die Bude mit meiner Firma versehen.

                                                    J. Schleuß,
                                                    Schuhmacher aus Rehna.


Frischer Gottländischer u. Segeberger Kalk,
sowie
sehr schöne, neue Kornrummeln
bei                                                     C. H. Vock.


Eine große Landstelle,

belegen in der besten und freundlichsten Gegend Holsteins, soll mit einem fast arrondirten Areale von 63,000 []Ruth. des trefflichsten Roggenbodens, mit schönen Riesel=Wiesen, guten Gebäuden, vollständigen Inventarien, mit allen Einrichtungen und Vorräthen, ferner 30 Stück Hornvieh, 6-7 Pferden, rasch und sehr billig zu 14,400 Thlr. Preuß. Cour. mit Auszahlung des Drittheiles begeben werden. Nähere Nachricht giebt Mad. Louise Seyfahrt, Schauenburgerstraße No. 16 zu Hamburg.


Zu verkaufen sind:

Einige Tausend Reth,

das Groß=Tausend zu 50 Mark (Lübeck) Courant. Der Reth ist auf dem ersten Fischerbuden zu besehen. Kaufliebhaber haben sich an die Fischermeister Vollert und Weidemann, an der Wakenitz neben Herrnburg, zu wenden.

                                                    Die Wakenitzfischer.


Es sind bei mir noch                          
400 Reth,
großes Band, zum Verkauf vorräthig.                                                    
                                           Dunkelgoth in Lockwisch.


Des Markttages wegen wird mein Omnibus statt am Dienstag, Tags vorher, am Montag den 11. Mai, nach Lübeck fahren.

                                                    F. Fick.


Backtafel für die Stadt Schönberg
vom 1. bis 16. Mai.

Weizen=Milch=Brod. Pfd. Loth.   Pfd.   Loth.
Ein 2 Schillings=Kreuz= oder Franz=Brod, mit dem Aufbrod auf einen Schilling eine Dreilings=Semmel, soll wägen - 23
Ein Schillings=Kreuz= oder Franz=Brod desgleichen - 11 1/2
Ferner:
fünf große Milch=Semmel oder für 2 Schillinge - 23
fünf kleine Milch=Semmel oder für 1 Schilling - 11 1/2
Roggen=Brod von gebeuteltem Mehl, mit dem Aufbrod auf einen Schilling eines halben Dreilings werth, soll wägen:
ein 8 Schillings=Brod 4 30
ein 4 Schillings=Brod 2 15
ein 2 Schillings=Brod 1   7 1/2
Grob Hausbacken=Brod ohne Aufbrod:
ein 8 Schillings=Brod 8   -
ein 4 Schillings=Brod 4   -
ein 2 Schillings=Brod 2   -

Schönberg, den 6. Mai 1857.                          
                                                    Bürgermeister und Rath.


Kirchliche Nachrichten.
Schönberger Gemeinde
Vom 1.-7. Mai

Geboren: 1. Mai dem Cantor Lentzkow hieselbst ein Sohn. - 2. Mai dem Hausw.Oldörp in Resdorf ein Sohn. - 5. Mai dem Arbeitsm. Karsten hies. ein Sohn. - 6. Mai eine uneheliche Tochter hies.

Ratzeburger Domgemeinde.
Im März und April

Geboren: 11. März eine todtgeborne Tochter dem Zimmergesellen Hans Heinr. Blunk auf dem Domhofe.
Copulirt: 21. April Joh. Friedrich Thieß, Arbeeitsmann zu Römnitz, mit Anna Maria Clasen aus Thandorf.
Confirmirt: 16, 6 Knaben und 10 Mädchen.

Gemeinde Demern.
Vom 1.-30. April

Geboren: 0.
Gestorben: Des Hauswirths Frank in Schaddingsdorf Sohn Peter Heinrich, 10 3/4 J. alt. - Der Schneidermeister Joach. Heinr. Hund in Gr. Rünz, 53 1/2 J. alt.
Confirmirt: 8 Knaben, 7 Mädchen.


Getraide und Markt=Preise in Lübeck

Weizen 1 Taler (Mecklenburg)   8-20 Schilling (Mecklenburg),     Wicken - Taler (Mecklenburg) 36-44 Schilling (Mecklenburg),
Roggen - Taler (Mecklenburg) 40-48 Schilling (Mecklenburg),     Buchweizen - Taler (Mecklenburg) 40-48 Schilling (Mecklenburg),
Gerste - Taler (Mecklenburg) 40-44 Schilling (Mecklenburg),     Winter=Rapsaat 27-28 Mark (Lübeck)
Hafer - Taler (Mecklenburg) 32-34 Schilling (Mecklenburg),     Sommer=Rapsaat 25-26 Mark (Lübeck)
Erbsen - Taler (Mecklenburg) 40-52 Schilling (Mecklenburg),     Schlagleinsaat 18-20 Mark (Lübeck)
Butter 10 Schilling (Mecklenburg) pr. Pfund.      Kartoffeln, 5 Schilling (Mecklenburg).


(Hiezu: Officieller Anzeiger No. 9.)


Redaction, Druck und Verlag von L. Bicker.


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