No. 13
Die Anzeigen erscheinen wöchentlich zweimal.
Dienstags und Freitags

Schönberg, den 27. März
1857
siebenundzwanzigster Jahrgang
Preis vierteljährlich 20 Schilling (Mecklenburg) jährlich 1Mark (Lübeck) 32Schilling (Mecklenburg).
Jahrgang
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[ => Original lesen: 1857 Nr. 13 Seite 1]

Es wird hierdurch zur allgemeinen Kenntniß gebracht, daß in Folge hoher regimineller Verfügung der Zinsfuß der bei der Chausseebau=Unterstützungs=Casse hieselbst belegten Kapitalien von 500 Thlr. und darüber von Johannis d. J. an auf 3 1/2 Procent bestimmt ist.
        Schönberg, den 12. März 1857.

                          Großherzogl. Mecklenb. Landvogtei des Fürstenthum Ratzeburg.
                          F. Graf Eyben.       C. L. v. Oertzen.      C. v. Engel.


- In Neuenburg ist ein Kriegsgericht niedergesetzt, um über die Royalisten zu richten, die sich dem auf Befehl der Eidgenossenschaft erlassenen Aufgebot zum Militairdienst gegen ihren Fürsten durch die Flucht entzogen haben.
- Mit der Ablösung des Sundzolls ist zugleich eine Ermäßigung des Dänischen Land=Transitzolls vereinbart worden. Diese Herabsetzung tritt schon mit dem 1. April d. J. ein und beträgt für 500 Pfund höchstens 5 Schilling lübisch. Dänemark erhält für die Ablösung des Sundzolls im Ganzen 30 Mill. 570,698 Thlr. R.=M. von den hohen contrahirenden Mächten. Mecklenburg zahlt zu dieser Summe 373,633 Thlr., Lübeck 102,996 Thlr. Dazu kommen noch die von den auf der Conferenz nicht repräsentirten Staaten, wie Portugal, Spanien, Neapel und Nordamerika, zu entrichtenden Beiträge, wodurch die Gesammtablösung auf 35 Mill. Thlr. R.=M. anwächst. - In Kopenhagen ist ein vom Reichstage angenommenes Gesetz, mit königl. Genehmigung versehen, veröffentlicht worden, wonach kein Däne seine Kinder mehr taufen zu lassen braucht. Doch sollen die Eltern gehalten sein, vor Ablauf des ersten Jahres den Namen des Kindes in die Kirchenbücher eintragen zu lassen.
- Am 16. März feierte der kaiserliche Prinz von Frankreich seinen ersten Geburtstag. Während des Tages wurden dem Prinzen viele Blumensträuße geschickt. Zu Ehren des Tages sollten zahlreiche Beförderungen in der franz. Armee vorgenommen werden.
- In England werden die Kriegsvorbereitungen gegen China in großartigem Maßstabe betrieben, namentlich wird eine bedeutende Anzahl Kriegsschiffe mit Kanonenbooten binnen Kurzem dahin abgehen. - Die bisherigen brittischen Streitkräfte haben sich als vollständig unzureichend erwiesen; die Vertheidigungsmaßregeln der Chinesen kamen den Engländern ganz unerwartet. Von den Chinesen wurde mit allen, auch den verwerflichsten Waffen gekämpft; Verrath, Brandstiftung, Vergiftung und mörderische Ueberfälle waren an der Tagesordnung; auf jeden fremden Kopf sind Preise ausgesetzt; mehrere gefallene Matrosen wurden wieder ausgegraben und nachträglich geköpft. Der Bäcker, der an der Spitze der Verschwörung zur Vergiftung der Engländer stand, ist verhaftet, vor ein Kriegsgericht gestellt, wegen versuchter Vergiftung des englischen Geschäftsträgers und seiner Familie zum Tode verurtheilt und mit drei seiner Mitschuldigen erschossen worden.
- Aus der Gegend von Potsdam ist in voriger Woche eine zahlreiche Auswanderung von Arbeitern, Preußen und Sachsen, nach Brasilien abgegangen unter Leitung eines Ingenieurs M. Horn, eines gebornen Potsdamers, der die Arbeiter unter für sie vortheilhaften Bedingungen angeworben. Es sollen tausend Deutsche sein, die freie Ueberfahrt haben und freien Landtransport bis zu ihrem Bestimmungsort und ihre Frauen mitnehmen können;
die Transportkosten können sie abarbeiten, und diejenigen, welche sich gut geführt haben, erhalten nach Verlauf eines Jahres 70 Morgen guten Boden für den Kaufpreis von 47 Thlr. als Eigenthum, zinsfrei auf 4 Jahre. Vorschußweise erhalten sie ferner die Aussaat und Lebensunterhalt bis zur ersten Ernte.
- Auf dem Gut Kuhren bei Preetz feierte am 13. März ein dortiger Gutsuntergehöriger, Namens Christian Siewers, seinen 100sten Geburtstag, zu welcher Festlichkeit sich viele Bewohner des Fleckens Preetz eingefunden hatten. Der Probst des Ortes hielt eine angemessene herrliche Rede bei Ueberreichung eines Buches mit der Inschrift: "Hundert Jahr', Gnad' bei Gott!" - Der Jubilar ist körperlich noch so rüstig, daß er bislang sein Gärtchen noch selbst bestellen konnte; in seiner Jugend war er Pferdeführer und machte als solcher viele Reisen zu Fuß bis nach Ungarn, der Türkei, Persien etc. Bei Ueberreichung eines Geschenks von einer Dame äußerte dieselbe, daß der Greis noch 5 Jahre leben möge, worauf dieser lächelnd erwiderte: unter 40 thue er es nicht. - Ein Jubiläum anderer Art wurde am 11. März in Weimar gefeiert. Die Kartoffeln begingen dort an diesem Tage ihr hundertjähriges Jubiläum. Am 11. März 1857 ließ der Herzog dort bekannt machen: wer in dem gegenwärtigen Jahre die meisten Kartoffeln, besonders von der weißen Art, erbauen und solches durch Atteste von seiner Obrigkeit beweisen wird, soll eine Belohnung von 40 Reichsthaler, der nächste 30 Reichsthaler u. s. w. erhalten. - Damals wurden die Kartoffeln nur in Gärten gezogen und erst von 1780 an in Deutschland auch im freien Felde angebaut.
- Ein Ball und eine Ehescheidung - sind das Gespräch in Paris. Eine Tochter guter Familie lag hart darnieder am Scharlachfieber. Mit Erstaunen sieht der Vater des Abends seine Frau vor dem Spiegel stehen und sich putzen. Was hast du vor? - Ich bin zum Balle geladen und habe zugesagt. - Du wirst nicht gehen, die Mutter ge=

[ => Original lesen: 1857 Nr. 13 Seite 2]

hört an das Krankenbett des Kindes! - Wer aber doch ging und tanzte, war die vornehme Mutter. Gegen Morgen kehrte sie heim und - fand die Thore des Hauses verschlossen. Es kam zur Klage und das Gericht sprach v. R. W. Trennung von Tisch und Bett aus und entzog der Mutter alle Ansprüche auf die Tochter. Entscheidungsgründe: weil eine Mutter aller Rechte verlustig geht, die ihr Kind um des Vergnügens willen auf dem Krankenlager allein läßt.
- Die Astronomen haben herausgerechnet, daß der diesjährige Komet derselbe ist, der 1556 vom Februar bis zum April gesehen wurde und den Kaiser Karl V. für ein Anzeichen seines nahen Todes hielt, derselbe, welcher 1264 erschienen war, und 975 und 683 schon in China beobachtet worden ist.
- In Kassel hat's Kassenscheine geregnet, zwar nicht zum Schornstein hinein, aber heraus auf die Straße. Die Thaler waren der Staatsbehörde davongeflogen, als sie sie auf dem Feuerheerd angezündet hatte, um sie zu vernichten. Die Papiere hoben sich langsam und wirbelten zum Schornstein hinaus.


Vorladungen.

        Auf den Antrag der Curatel der minderjährigen Kinder und Beneficial=Erben des zu Schaddingsdorf verstorbenen Tischlers Joachim Peter Burmeister werden hiermit, zwecks Ermittelung der Kräfte der Verlassenschaft dieses Verstorbenen, alle Diejenigen, welche aus irgend einem Rechtsgrunde - den des Erbrechts allein ausgenommen - Ansprüche und Forderungen an den Tischler Burmeisterschen Nachlaß haben, peremtorisch aufgefordert, solche, bei Vermeidung des Ausschlusses damit von dieser Erbschafts=Masse, in dem deshalb auf

den 2. April d. J.,

Morgens 11 Uhr, präfigirten Liquidations=Termine genau anzumelden und, insofern das durch darüber vorhandene Urkunden thunlich, sofort zu bescheinigen.
    Schönberg, den 27. Januar 1857.

                          Großherzogl. Justizamt der Landvogtei des Fürstenthums Ratzeburg.
                          C. L. v. Oertzen.
                          (L. S.)                           Reinhardt.


        In der Nacht vom 24/25. d. M. ist zu Rabensdorf mittelst Einbruchs Folgendes entwandt worden:

1) ein Schulterstück Speck von ungefähr 12 Pfund. Dasselbe war bereits angeschnitten;
2) 10 Pakete Cichorien.
Dieselben befanden sich in weiß=gelblichem Papier mit der gedruckten Aufschrift:
                          Ludwig Otto Bleibtreu
                                                      in
                                                    Braunschweig.
Die Böden des Pakets waren von dunkelrothem Papier;
3) ein weißer Kumm mit 50 Eiern;
4) einige Mettwürste;
5) pr. pr. 6 Pfund Reis;
6) 3 messingene Kaffeekannen, von denen 2 ohne Füße, eine mit 3 Füßen. Die Kaffeekannen, welche nach oben spitz zugehen, sind incl. der Deckel, welche an den Kannen nicht befestigt, sondern auf den Kannen geschroben, circa etwas über 1 Fuß hoch; endlich
7) ein irdener weißer Teller mit Schmalz. -
    Indem wir vor dem Ankauf der gestohlenen Sachen warnen, ersuchen wir zugleich die respven. gerichtlichen und Polizei=Behörden, auf die bisher noch unbekannten Thäter vigiliren, dieselben aber, im Betretungsfalle, an das unterzeichnete Justiz=Amt abliefern zu lassen. Die Erstattung der dadurch entstandenen Kosten wird hierdurch zugesichert.
    Schönberg, den 26. März 1857.

                          Großherzogl. Justizamt der Landvogtei des Fürstenthums Ratzeburg.
                          C. L. v. Oertzen.
                          (L. S.)                                                    Reinhardt.


Vermiethung.

        Zu nächstem Johannis wird die der Domkirche angehörende, früher von dem vormaligen Professor Kämpffer bewohnte Wohnung auf dem Domhofe bei Ratzeburg erledigt werden und es wird zur Vermiethung derselben an den Meistbietenden ein öffentlicher Termin

am Donnerstag den 2. April
Vormittags 11 Uhr

in dem Sessionszimmer auf dem Dom gehalten werden, zu welchem Miethsliebhaber hierdurch eingeladen werden.
    Die Bedingungen der Vermiethung sind bei dem Küster Ottilie auf dem Domhofe einzusehen.
  Schönberg und Ratzeburg, den 13. März 1857.

                          Großherzogliche Kommission des Consistorii im Fürstenthum Ratzeburg.
                          F. Graf Eyben.     Genzken.     Arndt.

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Beschreibung des Hauses.

        Dasselbe macht einen Theil des an die Domkirche anstoßenden massiv erbauten und unten gewölbten Kreuzganges aus und befindet sich auf der Ecke des nördlichen Flügels desselben, des alten Refectorii.
    Die Zimmer haben theils die Aussicht nach der West= und Nordseite, theils nach Süden gegen den innern Hof, den Friedhof neben der Kirche. Die Aussicht aus den obern Zimmern über den lieblich mit Wald umkränzten Ratzeburger See ist eine der vorzüglichsten, die man von der Insel aus genießen kann.
    Die Wohnung besteht aus einem gewölbten Erdgeschoß, einem Nebenstockwerk und einem obern Hauptgeschoß. In dem Erdgeschoß befinden sich die Hausflur, die Küche, die Speisekammer und ein geräumiger Holzstall, ferner 2 Stuben und eine Kammer. In dem Nebenstockwerk sind außer Vorplatz 2 Stuben und eine Kammer. In dem obern Hauptgeschoß sind außer dem Vorplatz 8 geräumige tapezirte Stuben, davon 3 zusammenhängen und durch Flügelthüren verbunden sind; noch gehört dazu ein Raum auf dem obern Kreuzgang und eine Vorrathskammer. Ferner gehört zu der Wohnung die Hälfte des innern Hofes oder Friedhofes, und am Palmberge ein sich bis zum Seeufer erstreckender, mit Obstbäumen besetzter Garten von etwa 40 Quadratruthen Flächeninhalt.


Verkaufsanzeigen.

Land=Verkauf.

        Der Maurergeselle Kelling und die Frau des Arbeitsmanns Kletzin, beide zu Mummendorf, haben mich beauftragt, ihre Ackerparcelen, die vorne an der Chaussee nach Rottensdorf belegen sind und jede 70 []Ruthen enthalten, meistbietend öffentlich zu verkaufen, wozu ich Termin auf

Mittwoch den 8. April d. J.,
Vormittags 11 Uhr,

im Hause des Ackerbürgers Böckmann ansetze. Die Verkaufsbedingungen und die Nachweise darüber, daß den Verkäufern das Land zu Stadtbuch zugeschrieben ist, sind vorher bei mir einzusehen.
      Schönberg, den 25. März 1857.

                                                    Kindler, Advocat,
                                                    als Notar.


Bekanntmachung.

        Vom landwirthschaftlichen Verein in Schönberg am 20. März d. J. war es in Anregung gebracht, bei der immer mehr um sich greifenden Lungenseuche bei dem Rindvieh eine gegenseitige Versicherung der Viehbesitzer des Fürstenthums Ratzeburg anzubahnen, oder zweckmäßige Vorschläge zu berathen, ob und wie man sich gegen diese Krankheit versichern solle. -
Zu diesem Zwecke erwählte man eine Commission, bestehend aus den Herren Amtmann Kaiser aus Stove, Pächter Wicke aus Demern, Hauswirth H. H. Böttcher aus Rieps, Hauswirth Wigger aus Rottensdorf und Hauswirth Cladd aus Schönb.=Sülsdorf, die sich heute den 23. März 1857 zu einer gemeinsamen Berathung versammelten. -
Als Hauptprincip bei einer gegenseitigen Ver=

[ => Original lesen: 1857 Nr. 13 Seite 3]

sicherung wurde festgestellt, daß die Versicherung nur gegen die Lungenseuche als besondere Krankheit stattfinden könne, welche Krankheit durch thierärztliches Attests constatirt werden muß, wie Großh. Landvogtei es vorschreibt durch Erlaß vom 6. März 1857 in No. 12 hiesiger Anzeigen.
    Die Commission fand es erforderlich, zuvörderst eine Bekanntmachung in die hiesigen Anzeigen zu erlassen, worin alle Dorfschaften des Fürstenthums aufgefordert werden, Deputirte jeden Dorfes zu einem bestimmten Tage nach Schönberg zu senden, um zu erklären, ob die Dorfschaften geneigt sind, einer gegenseitigen Assecuranz beizutreten, von welcher Erklärung es dann abhängen würde, ob eine Viehversicherung auf Gegenseitigkeit innerhalb der Gränzen des Fürstenthums Ratzeburg sofort zu beantragen und in's Leben zu rufen sei. Wir setzen voraus, daß die Domainenpächter der Versicherung beitreten werden, sie sind aber gleichfalls aufzufordern, ihren Beitritt zu erklären.
    Bei einer gegenseitigen Versicherung wäre ein Directorium mit einem zu besoldenden Secretariat zu wählen, das für jedes Dorf und Hof einen Deputirten zu bestellen hat.
    Nach Ansicht der Commission müßte ein Maximum, wie hoch ein Stück Vieh zu versichern, festgestellt werden (etwa für eine Milchkuh 40 Thlr., 3jährige Starke 30 Thlr., 2jährige Starke 24 Thlr., 1jähriges Kalb 15 Thlr., Mastochsen bis 100 Thlr.) und nach der Versicherungssumme, die jeder in seiner Police innerhalb des Maximums zu bestimmen, der Schaden und die Kosten repartirt werden. -
    Die Commission hielt es ferner für angemessen, mit dem hiesigen Herrn Agenten der Magdeburger Viehversicherung sich in Verbindung zu setzen, um ihn aufzufordern, bei der Magdeb. Direction anzufragen, ob sie geneigt sei zu einer billigen Prämie für alle statutenmäßigen Schadensfälle die Versicherung auf Rindvieh hier im Fürstenthum, als eine besonders gesunde Gegend für Rindvieh, zu geben. Der Herr Agent erklärte sich Hierzu bereit, und verhieß zur nächsten Versammlung die Rückäußerung der Magdeb. Viehversicherungsgesellschaft vorzulegen. Die Commission ging von der Ansicht aus, daß es sich empfehlen lasse, der Magdeb. Viehversicherung beizutreten, wenn die Bedingungen der Versammlung zweckmäßig und billig und den Verhältnissen angemessen erscheinen sollten. -
    Unterzeichnete Commission fordert demnach alle Dorfschaften des Fürstenthums Ratzeburg, jede durch einen Deputirten, und die Domainenpächter auf, am

Donnerstag den 2. April 1857,

sich im Boye'schen Saale in Schönberg zur gemeinsamen Berathung und Beschlußnahme in dieser Angelegenheit zu versammeln, indem sie zugleich die Ueberzeugung ausspricht, daß nur durch ein gemeinsames Zusammenwirken aller großen und kleinen Viehbesitzer des Fürstenthums Ratzeburg eine zweckmäßige, den Verhältnissen desselben entsprechende Viehversicherung in's Leben zu rufen ist, oder eine Betheiligung bei einer anderen Gesellschaft vortheilhaft erscheint.
    Schönberg, den 23. März 1857.

Kaiser - Stove.
Wicke - Demern.
H. H. Böttcher - Rieps.
Wigger - Rottensdorf.
Cladd - Sülsdorf.


Vermischte Anzeigen.

      Die diesjährige öffentliche Prüfung unserer Schüler fällt auf die Tage vom 2. bis 4. April.

Donnerstag Vorm. 8 Uhr: Choral; Knbkl. I. Religion; Realkl. Deutsch; Realkl. II. Latein. - 10 1/4 Uhr: Knbkl. II. Deutsch, Rechnen; Realkl. III. Französisch. - Nachm. 2 Uhr: Realkl. II. Geographie; Realkl. I. Deutsch. - Entlassung, Choral.
Freitag Nachm. 2 Uhr: Elementarkl. Religion, Lesen; Knbkl. III. Rechner Lesen.
Sonnabend Vorm. 8 Uhr: Mdchkl. I. Religion; Mdchkl. III. biblische Gesch., Lieder, Gebete. - 10 1/4 Uhr: Mdchkl. I. Deutsch; Mdchkl. II. Lesen, Religion. - Entlassung; Choral.
Zu gefälliger Theilnahme an diesen Schulfeierlichkeiten werden die hochgeehrter Mitglieder des Scholarchats, sowie alle Gönner und Freunde unserer Schulanstalten, insbesondere die Eltern und Angehörigen unserer Zöglinge hierdurch ehrerbietigst und höflichst eingeladen.
    Schönberg, den 25. März 1857.

                                                    Dr. Wittmütz, Rector.


        Eine

Auswahl neuer Muster von Tapeten und Borden

sind wieder angelangt bei

                                                    Aug. Spehr.


Die modernsten Umschlagetücher und Long=Shawls.

Frühjahrs=Mäntel
und
Mantillen

der neuesten Pariser Façons, in einer sehr bedeutenden Auswahl, empfehlen

                                                    U. Beermann & Co. in Lübeck,
                                                    Klingberg No. 927.


          Den ackerbesitzenden Bürgern hieselbst wird hiedurch angezeigt, daß zur Erhaltung und Besserung der Wege hiesiger Feldmark eine neue Hebung von 8 Schilling (Mecklenburg) pro 100 []Ruthen erforderlich ist, mit deren Einforderung fordersamst angefangen werden soll.
    Schönberg, den 25. März 1857.

                          Die städtische Wegebesserungs=Commission.


Wichtig für Landwirthe!

        Eine der emfehlenswerthesten Zeitschriften für praktische Landwirthe, sowohl dem gediegenen Inhalte als billigen Preise nach, ist die unter Leitung des durch Einführung der Drainage und des Lupinenbaus wohl fast jedem gebildeten Oekonomen rühmlichst bekannten Herrmann Gropp (bei J. Wallerstein in Leipzig) erscheinende

Allgemeine
landwirthschaftliche Zeitung
für
Feld- und Gartenbau, Forstwesen und Obstbaumzucht.*)
Inhalt der Probenummer.

    I. Das Molkenwesen. Ein Beitrag zum höheren Ertag aus der Viehwirthschaft von C. Körtge.
  II. Behandlung des Düngers und der Düngerstätte von H. v. Winterfeld.
III. Zweckdienliche Art, die Lupinen zum Schaffutter anzuwenden von H. v. Winterfeld.
  
IV. Die Pferderacen Nord=Frankreichs von W. Bernhardi.
  V. Der ländliche Arbeiter v. Schierstedt.
VI. Ueber die Vorbildung eines angehenden Landwirthes, von Th. Ballerstedt.

Vermischtes.
Marktberichte.
Briefkasten.
Anzeigen.
Vierteljährlich 10 Neugroschen.
Probenummern sind in jeder Buchhandlung vorräthig.

*) Bestellungen übernimmt die hiesige Postexpedition, sowie die Buchdruckerei von L. Bicker.


[ => Original lesen: 1857 Nr. 13 Seite 4]

Die allgemeine
Vieh-Versicherungs-Gesellschaft
für den
Dänischen Staat
in Kiel
fährt fort, auf den sichersten Grundlagen gegen
feste Prämien, ohne alle Nachzahlung,

Versicherungen auf Kühe zu 2 pCt., Arbeitspferde zu 2-3 pCt. u. s. w. abzuschließen.

                                                    J. P. H. Spehr,
                                                    Agent in Schönberg.


Ihren zahlreichen Freunden

zur vorläufigen Nachricht, daß die "Eisenbahn=Zeitung" wegen der starken Zunahme von Annoncen und Abonnenten im Laufe des folgenden Quartals abermals bedeutend vergrößert werden soll und zwar wiederum ohne Preiserhöhung.
          Der reiche, vielseitige Inhalt der "Eisenbahn=Zeitung" darf als genügend bekannt angesehen werden, weshalb hier nur bemerkt wird, daß die Redaction, wie sie erst neuerlichst ihre Berichterstatter in Hamburg und in Mecklenburg vermehrte, auch ihr Feuilleton mit den interessantesten Erzählungen versorgt und, außer sämmtlichen Coursen, Korn= und Waarenpreisen u. s. w., jetzt auch die erheblichsten Neuigkeiten der Hamburger Börse bringt.
          Die Eisenbahn=Zeitung hat Aussicht, noch befähigte Referenten in Mecklenburg zu erhalten und so immer mehr ein allgemein interessanter Blatt zu werden, welches bei Freimuth und bündigster Kürze doch den heitern anständig=sittlichen Ton bewahrt und unbesorgt jedem Hausgenossen in die Hand gegeben werden darf.
          Die Eisenbahn=Zeitung ist jeden Montag, Mittwoch, Freitag und Sonnabend für 40 Schilling (Mecklenburg) vierteljährlich zu erhalten bei

                                                    Wilh. Heincke
                                                    in Schönberg.


Dem verehrten Publikum hieselbst und auf dem Lande mache ich die ergebene Anzeige, daß ich mich hieselbst als Töpfer etablirt und bereits alle in dieses Geschäft einschlagenden Artikel auszuführen im Stande bin. Vorräthig sind schon jetzt alle Arten Töpfergeschirre, und später Oefen in geschmackvollen Formen, zu verschiedenen aber billigen Preisen.

Schönberg.                                                      Joh. Ehlers, Töpfermeister,
vor dem Sabowerthore.


Wir machen hiermit bekannt, daß der Krugtag der Schuhmachergesellen am Dienstag nach Ostern, den 14. April, stattfindet, und fordern sämmtliche Mitbrüder auf, am gedachten Tage zu erscheinen oder ihre Auflage zu schicken.
Schönberg, 25. März 1857.

                                                    Die Vorsteher und Altgesell
                                                    der Schuhmacher=Gesellen=Brüderschaft.


Den geehrten Blumenfreunden die ergebenste Anzeige, daß ich meinen

Georginen=Vorrath

durch neue Arten auf 280 Sorten vermehrt habe, und in gesunden Knollen zu folgenden Preisen verkaufe.

50 Sorten nach meiner Auswahl mit Namen für 2 Taler (Mecklenburg) 24 Schilling (Mecklenburg)
24 dgl. 1 Taler (Mecklenburg) 12 Schilling (Mecklenburg)
12 dgl. - Taler (Mecklenburg) 32 Schilling (Mecklenburg)
25 der neuesten und schönsten 2 Taler (Mecklenburg) 32 Schilling (Mecklenburg)
12 dgl. 1 Taler (Mecklenburg) 16 Schilling (Mecklenburg)
        Bestellungen werden bis zum 1. Mai erbeten.
        Pflanzenabgabe erfolgt Mitte Mai.
    Demern, den 12. März 1857.

                                                    L. Bohn.


Frischer Gottländischer u. Segeberger Kalk,
sowie
sehr schöne, neue Kornrummeln
bei                                                     C. H. Vock.


Neue Kleiderstoffe in reichhaltiger Auswahl.

Schwarze Seidenzeuge
zu früheren billigen Preisen, in schöner Waare, empfehlen                                                    
                                                    U. Beermann & Co.
                                                    in Lübeck,
                                                    Klingberg No. 927.


        Einem geehrten Publikum bringe ich hiermit ergebenst zur Kenntniß, daß ich bei meinem Putzgeschäfte

Strohhüte für Herren, Damen und Kinder,

nach den neuesten Façons und in allen verschiedenen Arten, führe. Indem ich die Waare zu möglichst billigem Preise verabfolgen lasse, bitte ich um geneigten Zuspruch.
    Schönberg, den 11. März 1857.

                                                    Sophie Zölker, Putzmacherin.


        Verlangt wird: in einer Manufactur= und Kurzwaarenhandlung ein Lehrling zu Ostern.
        Lübeck, den 12. März 1857.

                                                    Heinr. Claasen.


Verlangt wird, zu Ostern: Ein solider Knecht, für zwei Pferde. Näheres in der Expedition dieser Blätter.


        Am Sonntag den 19. April werde ich in Schönberg eintreffen, um das für mich zum Bleichen bestimmte Leinen abzuholen, welches ich beim Gastwirth Hrn. Fick abzugeben bitte. Zugleich bemerke ich, daß das Leinen mit reiner buchen Asche gebleicht wird.
        Ratzeburg, 15. März 1857.

                                                    J. C. Wihe, Bleicher.


Eine Parthie Rohr (Reht)
zum Decken ist zu kaufen bei                                                    
                                                    Dunkelgoth in Lockwisch.


        Der unerlaubte Fußsteig bei Maurer Fick's Hause herunter, über Hagemeister's und Kaufmann Schrep's Acker, wird hierdurch streng verboten, und werden wir Diejenigen, welche wir inskünftige darauf betreffen, zur gerichtlichen Strafe ziehen.
        Schönberg, 19. März 1857.

                                                    Maurer H. Fick.    
                                                    Hagemeister.        
                                                    Kaufmann Schrep.


Kirchliche Nachrichten.
Freitag, den 27. März, Vormittags 10 Uhr
        Passionspredigt: Pastor Gerling.
Sonntag, den 29. März, Vormittags: Derselbe.
Nachmittags:
        Passionspredigt: Pastor Kämpffer.

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Schönberger Gemeinde.
Vom 20.-26. März


Gestorben: den 21. Elis. Soll, Ehefrau des Schuhmacher=Amts=Aeltermeisters Soll, 70 J. alt.


Getraide und Markt=Preise in Lübeck

Weizen 1 Taler (Mecklenburg)   2-16 Schilling (Mecklenburg),     Wicken - Taler (Mecklenburg) 38-46 Schilling (Mecklenburg),
Roggen - Taler (Mecklenburg) 40-48 Schilling (Mecklenburg),     Buchweizen - Taler (Mecklenburg) 42-44 Schilling (Mecklenburg),
Gerste - Taler (Mecklenburg) 44-48 Schilling (Mecklenburg),     Winter=Rapsaat 27-28 Mark (Lübeck)
Hafer - Taler (Mecklenburg) 34-38 Schilling (Mecklenburg),     Sommer=Rapsaat 25-26 Mark (Lübeck)
Erbsen - Taler (Mecklenburg) 40-50 Schilling (Mecklenburg),     Schlagleinsaat 19-21 Mark (Lübeck)
Butter 12 Schilling (Mecklenburg) pr. Pfund.      Kartoffeln, 5 Schilling (Mecklenburg).


Redaction, Druck und Verlag von L. Bicker.


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