No. 8
Die Anzeigen erscheinen wöchentlich zweimal.
Dienstags und Freitags

Schönberg, den 20. Februar
1857
siebenundzwanzigster Jahrgang
Preis vierteljährlich 20 Schilling (Mecklenburg) jährlich 1Mark (Lübeck) 32Schilling (Mecklenburg).
Jahrgang
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[ => Original lesen: 1857 Nr. 8 Seite 1]

Alle vom 1. August bis zum 31. December 1835, beide Tage einschließlich, gebornen jungen Leute männlichen Geschlechts werden, um Zwecks der bevorstehenden Militair=Aushebung angeschrieben zu werden, hiermit geladen, am

Montage, den 2. März c., Morgens 9 Uhr,

vor Großherzoglicher Landvogtei zu erscheinen, zugleich auch angewiesen, unfehlbar ihre Taufscheine mitzubringen.
              Für diejenigen jungen Leute, welche auf Wanderung, oder sonst behindert sind, am gedachten Tage persönlich zu erscheinen, muß einer der Angehörigen, oder der Vormund sich einfinden und den Taufschein produciren.
          Schönberg, den 16. Februar 1857.

                          Großherzogl. Mecklenb. Landvogtei des Fürstenthums Ratzeburg.
                          F. Graf Eyben.       C. L. v. Oertzen.


- Zu den Bestimmungen des im vorigen Jahre abgeschlossenen Pariser Friedens gehörte auch die, daß die staatlichen Verhältnisse der Donaufürstenthümer durch eine besondere Vereinbarung geordnet werden sollten. Die Erledigung dieser Bestimmung ist noch zu erwarten, und es ist zu wünschen, daß sie auf friedlichem Wege zu Stande gebracht werde. Drei große Grenzmächte der Fürstenthümer sind wesentlich dabei betheiligt: die Türkei, welche das Oberhoheitsrecht über dieselben seit Jahrhunderten besitzt; - Rußland, das seit langer Zeit eine Art von Protektorat darüber und einen gewaltigen Einfluß auf die Regierung derselben geübt hat, - und Oestreich möchte nach Osten zu, wohin die Lebensader seines Handels, die Donau geht, Herr dieses Flusses bis zu seiner Mündung in's schwarze Meer werden. Inmitten dieser drei Mächte, für deren sehr aus einander gehende Absichten sich schwerlich eine alle befriedigende Einigung finden lassen wird, liegt das Land, über dessen Zukunft entschieden werden soll, und die Bevölkerung desselben ist in sehr verschiedene Parteien gespalten. Es gibt Freunde der Türkei, Rußlands und Oestreichs, je nachdem sie unter der einen oder andern dieser Mächte ihren Vortheil zu finden hoffen; und zu diesen drei Parteien kommt eine vierte, die patriotische mit dem Prinzen Ghika an der Spitze, die von einem großen, selbstständigen Rumänenstaate träumt, der durch die Vereinigung der Moldau und Walachei zu einem unabhängigen Königreich gebildet werden soll. Zuletzt sind bei der Erledigung der Frage noch die Westmächte, England und Frankreich, betheiligt, von denen ersteres für das noch in den Windeln der industriellen Entwickelung liegende Land seine besonderen Absichten haben mag, während beide es sich werden angelegen sein lassen, zu verhüten, daß das Herrscherrecht des Sultans unverletzt und das europäische Gleichgewicht ungestört bleibe. Die Blicke Europas wenden sich jetzt mit Spannung auf diese Länder und jeder denkende Beobachter der politischen Vorgänge fragt sich im Stillen und nicht ohne Besorgniß, wie diese kitzliche Frage gelöst werden wird.
- Die östreichischen Truppen haben Befehl erhalten, die Donau=Fürstenthümer zu räumen. - Bei der östreichischen Armee findet eine Reduction in großartigem Maßstabe statt; Regimenter, die im Kriege 6886 Mann zählten, behalten nur 2830 Mann unter Waffen, und sämmtliche 78 Regimenter nur einen Bestand von 205,080 Mann.
- In Betreff der Neuenburger Frage haben sich die betreffenden Regierungen nun dahin geeinigt, daß zur Erledigung der Angelegenheit Conferenzen in Paris gehalten werden sollen. Ueber den Zeitpunkt der Eröffnung derselben ist noch nichts festgesetzt. Die betreffenden Großmächte sind vom französischen Cabinet aufgefordert worden, möglichst bald ihre Gesandten in Paris mit entsprechenden Instructionen zu versehen. - Der Staatsrath von Neuenburg hat neuerdings mehrere öffentliche Personen abgesetzt, welche sich an der Revolution vom 3. Septbr. betheiligt hatten. Die Baseler Zeitung rügt dieses Verfahren des Staatsraths als eine unpassende Einleitung zu der so nothwendigen Vereinbarung.
- Im Süden Frankreichs sind abermals eine Anzahl geheimer unter sich verbundener Gesellschaften aufgehoben. Anfangs hatten dieselben ihren Sitz in Paris, wo sie von der Polizei nach hartem Kampfe gesprengt wurden; später etablirten sie sich etwa 40 Meilen von Paris, hinter Angers, wo sie abermals durch die Polizei vertrieben, und endlich jetzt im Süden setzt die Polizei ihren Krieg gegen sie nach einem festen Plane fort.
- Am Kaukasus ist der Kampf auf's neue entbrannt, zwischen Russen und den Tschetschenzen unter Sefer Bei, die den Russen die erneute Besitznahme der im orientalischen Kriege verlassenen Forts an den Küsten des schwarzen Meeres streitig machen, und zwischen den Tscherkessen im Osten des Kaukasus unter Schamyl.

[ => Original lesen: 1857 Nr. 8 Seite 2]

- Beim englischen Parlament sind Petitionen von englischen Missionairen in China eingegangen, worin die brittische Regierung angegangen wird um Ergreifung aller verfassungsmäßig erlaubten Mittel zur Erstickung des sündhaften und rechtlosen Opiumhandels nach China. Bekanntlich ist Opium der Haupthandel englisch Ostindiens und wird jährlich in ungeheuren Beträgen nach China eingeschmuggelt. Die Einfuhr dieses sinnenraubenden Giftes ist in China bei Todesstrafe verboten, die christlichen Missionaire daselbst haben daher einen harten Stand. Die Engländer bieten den Chinesen in der einen Hand das Evangelium, in der andern das Opium, und wollen dessen Annahme gegenwärtig sogar mit den Waffen erzwingen. - In Canton wird die Erbitterung gegen die Engländer immer größer; der englische Admiral Seymour hatte am 30. December Canton mit glühenden Kugeln beschossen, dagegen die Chinesen ein englisches Schiff mit werthvoller Ladung weggenommen und alle europäischen Gebäude in Canton verbrannt.
- In Preußen soll die dreijährige Dienstzeit bei der Linien=Infanterie wieder zugeführt werden, wie solche früher, vom Jahr 1814 bis die dreißiger Jahre, bestanden. - Es heißt, daß der Kaiser der Franzosen zum Inhaber eines preußischen Linienregiments vom König von Preußen ernannt sei, wogegen dem König die Inhaberschaft eines kaiserlichen Garderegiments zugedacht wäre.
- Der Dr. Avé Lallement in Lübeck, rühmlichst bekannt durch seine ärztliche Tätigkeit in Rio Janeiro, hat von dem Chef des östreichischen Marinewesens, Erzherzog Ferdinand Maximillan, die ehrenvolle Aufforderung erhalten, die beabsichtigte Weltumsegelungs=Expedition auf der kaiserlichen Fregatte "Novara" als Arzt und Naturforscher zu begleiten, Dr. Avé=Lallement soll diesen ehrenvollen Antrag angenommen haben.
- Eine in Lübeck veranstaltete Sammlung für die Nothleidenden in Finnland brachte vom 13. bis 17. Februar über 2000 Mark ein.
- Die Volksmenge in der dänischen Monarchie beläuft sich gegenwärtig auf 2,620,000 Seelen; davon wohnen auf der []Meile auf Jütland 1403, auf Seeland 4053, auf Fühnen 3226, auf Lolland=Falster 2772, in den Herzogthümern Lauenburg 2604, Holstein 2378, Schleswig 2370.
- Aus Spanien wird über die außerordentliche Strenge des Winters geklagt, es liegt dort der Schnee so hoch, daß der Verkehr zum Theil gehemmt ist; in Madrid hatten sie 7 Grad Kälte. Die vornehmen Herren mit den tapfersten Schnurrbärten zittern und beben. Da man dort keine Oefen hat, so fühlt sich Niemand behaglich im Zimmer. - Zu Genf, in der südlichen Schweiz, erreichte Anfangs d. M. die Kälte 10 Grad. Nichtsdestoweniger fahren die dort sich aufhaltenden zahlreichen russischen Herrschaften täglich in offenen Wagen spazieren, zur Verwunderung der verweichlichten Genfer.
- Vor der Thür des Gerichtshauses zu Pillkallen, in Ostpreußen, liegt ein breiter flacher Stein, der durch einen merkwürdigen Vergleich Eigenthum des Gerichts geworden ist. Zwei Schwäger, zugleich Nachbarn, streiten sich nämlich um des Eigenthumsrecht jenes Steines, auf beiderseitiger Grundstücksgränze gelegen. Der Eine wollte ihn zum Reibstein, der Andere zu einem andern Zweck verwenden. Sie brachten den Gegenstand zum Prozeß. Der Gerichtsherr, ein rechtdenkender Mann, war überzeugt, daß, wenn der Reibstein einem der Schwäger zugesprochen würde, derselbe lange Zeit ein Gegenstand der Reibung zwischen beiden bleibe; er schlug daher folgenden Vergleich vor: "Der Stein solle so wenig Kläger als Verklagten Eigenthum, vielmehr vor der Schwelle des Gerichtshauses unter dem Namen: Stein des Anstoßes, eingesenkt werden, damit Jeder, dessen Weg nach dem Gericht führt, durch diesen Stein erinnert werde, letzteres nicht wegen so geringen Gegenstandes zu behelligen, noch weniger durchs dergleichen Bagatelle das Freundschaftsband zwischen Verwandten und Nachbarn zu verletzen." Der Vergleichsvorschlag wurde einstimmig angenommen, nur wollte keiner der Partheien die Prozeßkosten bezahlen. "Nun, sagte der Richter, da durch den Vergleich das allgemeine Wohl gewinnt, so nehme ich die Kosten in dieser Bagatellsache auf mich." Kein Fiscal hat dieses menschenfreundliche Verfahren getadelt. Sein 1832 liegt der Reibstein an jenem Ort; er hat manche Reibungen erlebt.
- Man schreibt aus London vom 13. Febr.: Heute Abend ist das Leben auf der Londoner Post reger als zu allen andern Tagen. Da werden Millionen von Briefen in vollgepfropften Körben herzugetragen, um morgen früh zum Valentinstage bestellt zu werden. Da schreiben sich Freunde und Liebende gegenseitig die zierlichsten und zärtlichsten Briefe und tauschen ihre Grüße und Wünsche aus. Wie unglücklich wäre eine junge Dame, wenn sie an diesem Tage keinen solchen Brief (Valentine) bekäme! Wie stolz ist sie, wenn sie mit ihren Freundinnen zusammenkommt, sich darüber mit ihnen unterhält und entdeckt, daß sie die meisten bekommen hat. Insbesondere pflegen es die Engländer für eine glückliche Ehe zu halten, wenn sie diejenige Person, welche ihnen am Valentinstage zuerst begegnet, in der Folge heirathen.
- In Hannover ist ein Mann gestorben, der viele Leute in's Grab gebracht hat und dabei sehr alt geworden, der Todtengräber; er hat ein Alter von 101 Jahren erreicht. - In Dresden starben in diesem Monat eine Frau im Alter von über 100 Jahren und der russische General O'Commor von 100 Jahren.
- In Jahre 1848 wurde in Breslau ein vagabundirender Greis aufgegriffen, der stumm war. Man brachte ihn in einem dortigen Armenhaus unter. Vor einigen Tagen fing er plötzlich an zu sprechen und zwar polnisch und deutsch. Er giebt an, in Krakau habe er als Husar einem Bürger in einem Streite mit seinem Säbel den Kopf gespalten. Darüber habe ihm ein alter Pfaffe auf seine reuige Beichte die Buße eines neunjährigen Stummseins auferlegt. Acht Tage, nachdem er seine Buße begonnen, sei er aufgegriffen, jetzt sei sie vorüber.


Herrn Müller's Sylvesterabend.
[Erzählung.]
[Fortsetzung.]

[ => Original lesen: 1857 Nr. 8 Seite 3]

Herrn Müller's Sylvesterabend.
[Erzählung.]
(Schluß.)


Bekanntmachung.

        Nach dem eingetretenen Thauwetter darf die neu beschüttete Strecke der Schönberg=Rottensdorfer Chaussee mit Lastwagen, bis weiter, nicht befahren werden; solcher wird vielmehr hiermit bei Strafe verboten. Leichtes und leeres Fuhrwerk kann zwar die Strecke von Schönberg bis zum Retelsdorfer Wege, und umgekehrt, passiren, hat jedoch die zum Wechseln der Geleise gelegten Steine zu beachten und jederzeit die Weisungen des Chaussee=Wärters zu respectiren und zu befolgen.
        Schönberg, den 14. Februar 1857.

                                                    Großherzogl. Mecklenb. Domainen=Amt.
                                                    F. Graf Eyben.


Vorladungen.

      Die Ehefrau des Schusters Heinrich Matzdorf, Betty, geborne Wülfer, auf dem Domhofe bei Ratzeburg, hat mit Hinweisung auf die actenmäßige Thatsache: daß gedachter ihr Ehemann sie bereits im Jahr 1854 heimlich verlassen und nach Amerika ausgewandert sei, - so wie mit der an Eides statt abgegebenen Versicherung, daß derselbe ihr zwar nach einiger Zeit seine Ankunft zu New=York brieflich gemeldet, seit nun fast 2 Jahren aber überall keine Nachricht über sich gegeben habe, wie ihr denn der gegenwärtige Aufenthalt ihres Ehemannes völlig unbekannt sei, - darauf angetragen: denselben für einen böswilligen Verlasser zu erklären, demzufolge diese bestehende Ehe aufzuheben und ihr die anderweitige Verheirathung zu gestatten.
      Demgemäß wird der Schuster Heinrich Matzdorf hiermit peremtorisch geladen, in dem deshalb auf

Montag, den 30. März d. J.,

anberaumten Termine vor hiesigem Justizamte sich in Person einzufinden und sich wegen seiner Entweichung und Abwesenheit zu rechtfertigen, oder zu erwarten, daß er, für einen böslichen Verlasser erklärt, die zwischen ihm und der Implorantin bestehende Ehe aufgehoben, und der Letzteren die anderweitige Verheirathung gestattet werden solle.
    Schönberg, den 13. Januar 1857.

                          Großherzogl. Justizamt der Landvogtei des Fürstenthums Ratzeburg.
                          C. L. v. Oertzen.
                          (L. S.)                           Reinhardt.


Verkaufsanzeigen.

      Am

Montag den 2. März d. J.

sollen im Wohnhause des Eigenthümers Hrn. Spehr auf der Maurienmühle nachbenannte Sachen gegen gleich baare Bezahlung, meistbietend in öffentlicher Auction verkauft werden.

1) Silbersachen:
                          1 Potagelöffel,
                          5 Eßlöffel und
                          7 Theelöffel.
2) vieles sehr gutes Bett= und Leinenzeug verschiedener Art.

[ => Original lesen: 1857 Nr. 8 Seite 4]

3) Haus= und Küchengeräthe:
                          1 mahagoni Cylinder,
                          1 do. Kommode,
                          1 gepolstertes Sopha,
                          1 Eckschrank,
                          1 Koffer mit Messingbeschlag,
                          2 Kleiderschränke,
                          2 Bettstellen,
                          4 Tische und 2 Spiegel,
                          mehrere messingene und kupferne Kessel und
                          sonst mehreres, so wie
                          21 Polsterstühle u. s. w.
        Die Auction soll Morgens 9 Uhr ihren Anfang nehmen, und wird freundlichst um zahlreichen Besuch gebeten.
    Carlow, den 10. Februar 1857.

                                                    Labann.


        Am

Montag den 9. März d. J.

sollen im Wohnhause und auf dem Gehöfte des weiland Tischlermeisters Burmeister in Schaddingsdorf gegen gleichbaare Bezahlung in öffentlicher Auction meistbietend verkauft werden:

1) das sämmtliche daselbst vorhandene Vieh und Fahrniß;
2) sämmtliches Haus= und Küchengeräthe, welches nicht unbedeutend ist, darunter auch ein Fortepiano, eine Kornrummel und eine Schrotmühle;
3) das sämmtliche Tischlerwerkzeug, incl. zwei Hobelbänke;
4) das vorhandene Bett= und Leinenzeug, Mannskleider u. s. w.
    Die Auction soll Morgens 9 Uhr ihren Anfang nehmen und bittet freundlichst um zahlreichen Besuch.

                                                    Labann.

    Carlow, den 14. Februar 1857.


Vermischte Anzeigen.

Bekanntmachung.

        In Verfolg der öffentlichen Bekanntmachung der Großherzoglichen Landesregierung vom 4. d. Mts. wird Seitens des Militair=Commandos ein Theil der beurlaubten Rekruten, welche im vorigen Jahre geloost haben, aber nicht eingestellt worden sind, zum 1. April c. zum Dienste bei der Fahne einberufen werden. Diese beurlaubten Rekruten haben sich daher von Ende März ab so bereit zu halten, daß, wenn die Ordre an sie ergeht, sie sich rechtzeitig am 1. April c. in Neustrelitz gestellen können.
    Neustrelitz, den 16. Februar 1857.

                                                    v. Rosenberg=Gruszczynski,
                                                    Major und Commandeur.


Verlobungs=Anzeige.

      Die Verlobung meiner jüngsten Tochter mit dem Maler Herrn Ruperti aus Wismar zeige ich Freunden und Bekannten hierdurch an.
      Schönberg, den 18. Februar 1857.

                                                    J. Pöhls sen.


      Folgende Bücher: 2) Damian Hessel und seine Raubgenossen, ebenfalls mit Kupfern, sind vor geraumer Zeit ausgeliehen worden. Der Eigenthümer bittet hierdurch dringendst um deren baldige Rückgabe.
        Schönberg am 19. Februar 1857.


        Verlangt wird:

ein Lehrling

in einer Gewürz= und Material=Waaren=Handlung zu Ostern d. J. Näheres hierüber ertheilt

                                                    J. Lühr,
                                                    Kaufmann in Lübeck,
                                                    gr. Burgstraße No. 607.


          Die

Mecklenburgische
Lebensversicherungs= und Spar=Bank
in Schwerin

schließt Lebens=, Leibrenten= und Sterbekassen=Versicherungen, Zeitrenten=, Darlehns=, Einlage= und sonstige Geldgeschäfte ab, und verzinst alle Kapital=Einlagen von mindestens 50 Taler (Mecklenburg) mit 3 1/4 Procent, Capitale von 500 Thlr. mit 3 1/2 pCt. für's Jahr, durch die unterzeichneten Agenturen.

Agentur Schönberg und Dassow.

J. P. Bade,
Buchbinder.
                                                     J. P. Oldörp,
Schul= und Siechenmeister.


Auf dem Hofe zu Demern deckt der hellbraune Halbbluthengst

Jung Thimon

fremde Stuten für 2 Thaler und 16 ßl. im Stall.


= Pflugbeschläge =

aus der Fabrik der Herren Kollmann & Schetelig in Lübeck, zum Fabrikpreise bei

                                                    J. Lühr,
                                                    große Burgstraße in Lübeck.


        Es ist seit einigen Jahren vielfältig vorgekommen, daß Leute, die nicht dazu befugt sind, sich einen Richtsteig angemaßt haben, welcher in Carlow vor dem Woisin'schen Hause über des Schulzen Acker, so wie durch die Landreuter= und Förster=Wiesen und über den Acker der kleinen Leute in der s. g. Carlower Koppel, führt. Es wird ein Jeder hierdurch gewarnt, sich solcher eigenmächtiger Anmaßung zu enthalten, da Alle, welche hieran betheiligt sind, ernstlich darauf sehen werden, und im Betretungsfalle ein Jeder ohne Ausnahme gerichtlich belangt werden und für die Folgen verantwortlich sein soll.

                          Im Namen aller derjenigen, welche hieran betheiligt sind.

        Carlow, den 8. Februar 1857.


Backtafel für die Stadt Schönberg
vom 16. bis 28. Februar.

Weizen=Milch=Brod. Pfd. Loth.   Pfd.   Loth.
Ein 2 Schillings=Kreuz= oder Franz=Brod, mit dem Aufbrod auf einen Schilling eine Dreilings=Semmel, soll wägen - 22
Ein Schillings=Kreuz= oder Franz=Brod desgleichen - 11
Ferner:
fünf große Milch=Semmel oder für 2 Schillinge - 22
fünf kleine Milch=Semmel oder für 1 Schilling - 11
Roggen=Brod von gebeuteltem Mehl, mit dem Aufbrod auf einen Schilling eines halben Dreilings werth, soll wägen:
ein 8 Schillings=Brod 4 23
ein 4 Schillings=Brod 2 11 1/2
ein 2 Schillings=Brod 1   5 3/4
Grob Hausbacken=Brod ohne Aufbrod:
ein 8 Schillings=Brod 7 24
ein 4 Schillings=Brod 3 28
ein 2 Schillings=Brod 1 30

Schönberg im Februar 1857.                           
                                                    Bürgermeister und Rath.


Kirchliche Nachrichten.

Schönberger Gemeinde.
Vom 12.-19. Februar.

Geboren: Dem Tischlermeister Dettmann in Schönberg eine T. - Dem Schullehrer Renzow in Sabow ein S. - Dem Tischlermeister Stuve in Schönberg ein S.
Gestorben: Wittwe Rutscher in Schönberg, 67 J. alt.
Copulirt: Büdner und Böttchermeister Georg Heinr. Oldenburg zu Lockwisch mit Wilhelmine Woisin daselbst.


Getraide und Markt=Preise in Lübeck

Weizen 1 Taler (Mecklenburg)   4-20 Schilling (Mecklenburg),     Wicken - Taler (Mecklenburg) 36-46 Schilling (Mecklenburg),
Roggen - Taler (Mecklenburg) 40-50 Schilling (Mecklenburg),     Buchweizen - Taler (Mecklenburg) 40-44 Schilling (Mecklenburg),
Gerste - Taler (Mecklenburg) 44-46 Schilling (Mecklenburg),     Winter=Rapsaat 27-28 Mark (Lübeck)
Hafer - Taler (Mecklenburg) 30-36 Schilling (Mecklenburg),     Sommer=Rapsaat 25-26 Mark (Lübeck)
Erbsen - Taler (Mecklenburg) 40-48 Schilling (Mecklenburg),     Schlagleinsaat 20-20 1/2 Mark (Lübeck)
Butter 11 Schilling (Mecklenburg) pr. Pfund.      Kartoffeln, 5 Schilling (Mecklenburg).


(Hiezu: Officieller Anzeiger No. 2)


Redaction, Druck und Verlag von L. Bicker.


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