No. 6
Die Anzeigen erscheinen wöchentlich zweimal.
Dienstags und Freitags

Schönberg, den 06. Februar
1857
siebenundzwanzigster Jahrgang
Preis vierteljährlich 20 Schilling (Mecklenburg) jährlich 1Mark (Lübeck) 32Schilling (Mecklenburg).
Jahrgang
<< Ausgabe vorher>> Ausgabe danach
[ => Original lesen: 1857 Nr. 6 Seite 1]

- Die Schweizer sind einig in dem Vertrauen auf die persönliche Geneigtheit Louis Napoleons, einig ferner in dem entschiedenen Mißtrauen gegen Oestreich und in einer gewissen Bangigkeit vor einer Conferenz. Man fürchtet, auf ihr konnten noch ganz andere Dinge zur Sprache kommen, als die Neuenburger Frage. Die Basler Zeitung bemerkt darüber: "Einer solchen Conferenz liegt die Versuchung gar zu nahe, bei diesem Anlasse auch allerlei andere Dinge zur Sprache zu bringen, und der Umstand, daß gerade Oestreich es war, welches den Gedanken einer Conferenz auf die Bahn brachte, bestärkt unsere Vermuthung, denn von Wien aus ist auch unausgesetzt auf Stellung noch ganz anderer Forderungen an die Schweiz hingedeutet worden. Namentlich haben sich England und Oestreich in dieser Angelegenheit höchst zweideutig benommen, und wenn man zugiebt, daß Oestreich officiell auf Niederschlagung des Prozesses und vertraulich auf Beschleunigung desselben drang, so ist das Mißtrauen eines ehrlichen Schweizers gegen die Winkelzüge einer solchen Diplomatie mehr als gerechtfertigt." Im weiteren Verlauf dieses Artikels rieth das Blatt, mit Preußen selbst in's Reine zu kommen, ehe die Conferenz zusammentrete und weist darauf hin, daß Preußen überhaupt die Macht sei, deren Freundschaft die Schweiz am wenigsten verscherzen sollte.
- Was man bisjetzt über den Stand der Neuenburger Angelegenheit, über die bevorstehenden Conferenzen, über den Ort derselben etc. veröffentlichte, sind leere Vermuthungen oder Erfindungen. Es ist bisjetzt noch gar kein Schritt geschehen, durch den die Sache weiter geführt wurde und bei den großen Schwierigkeiten derselben ist an eine rasche Erledigung gar nicht zu denken.
- Die Regierungen der deutschen Bundesstaaten, mit Ausnahme von Holstein, Lauenburg und Luxemburg, sind übereingekommen, daß den Justizbehörden der unmittelbare Schriftenwechsel unter einander, insofern nicht besondere Verhältnisse eine Vermittelung auf diplomatischem Wege nöthig machen, mit Beseitigung dieses Weges gestattet sei.
- Ein seltsamer Vorgang passirte dem Kaiser Napoleon am 28. Jan. auf einem Spaziergange in dem Tuilleriengarten, wo eine reich gekleidete Dame, mit einem kleinen Kinde an der Hand, die Bewegung machte, an ihn heranzutreten, als ob sie mit ihm reden wollte. Die in der Nähe befindlichen Wächter liefen herbei und fragten sie, was sie wolle. Sie erwiderte: "Wagt es nicht, mich zu berühren, ich bin die Königin von Polen und habe das Recht, mit dem Kaiser zu reden, der meines Gleichen ist. Ich befehle euch, hinzugehen und ihn von meiner Anwesenheit zu benachrichtigen." Die Dame hatte so viel Adel in ihrer Haltung und drückte sich in so gebieterischer Weise aus, daß die Wächter einen Augenblick zögerten, indem sie nicht recht wußten, ob sie zu ihrer Verhaftung schreiten sollten; hinzugekommene Stadtsergeanten aber führten sie nach der Polizeipräfectur. Dort verhört, beharrte sie auf der Erklärung, daß sie die Königin von Polen sei und den Beistand des Kaisers nachsuchen wolle, um den Thron wieder zu besteigen, dessen man sie ungerechter Weise beraubt habe. Angestellte Nachforschungen ergaben, daß diese Dame, deren Mann eine hohe Stellung in der Finanzwelt einnimmt, seit einiger Zeit Anzeichen von Geistesverwirrung zeigt.
- Um die französische Armee allmählig wieder auf den Friedensstand zurückzuführen, hat der Kaiser befohlen, abermals 46,000 Mann auf Urlaub zu entlassen, nachdem schon vorher 95,000 ähnliche Urlaube ertheilt werden; die Zahl der in ihre Heimath entlassenen Militairs beläuft sich demnach auf 141,000 Mann. Die Staats=Ausgaben sollen dadurch um 60 Millionen reducirt werden.
- Die Hinrichtung Verger's hat am 30. Jan. zu Paris stattgefunden. Als man Morgens kam, um ihm sein Todesurtheil zu verkünden, war er noch im tiefsten Schlafe. Bei den ersten Worten, die er darüber vernahm, rief er aus: "Es ist unmöglich! Aber ich will nicht sterben! Ich will leben! Ihr habt nicht das Recht mir das Leben zu nehmen!" Er gerieth in unbeschreibliche Wuth, als man ihm bemerklich machte, daß es keine Hoffnung für ihn gäbe, und es wiederholte sich die Scene, welche sich in dem Assisenhofe schon früher zugetragen. Als der Gefängnißdirector darauf gewaltsam einschritt, rief Verger: "Bewilligen Sie mir eine Stunde, eine einzige Stunde!" Man antwortete ihm, es sei unmöglich. "Gut, rief er dann in fürchterlichster Wuth, ich will sterben, ich werde mich vertheidigen! Ihr werdet mich hier tödten, aber ich werde nicht fortgehen!" Er hielt sich an seinem Bette fest und weigerte sich, sich anziehen zu lassen; doch wie er sah, daß sein Widerstand unnütz war, ließ er Alles mit sich machen. Der Scharfrichter holte ihn dann selbst ab, und einige Augenblicke später hatte das Beil sein Leben geendet.
- Auch zu Matera im Königreich Neapel wurde der Erzbischof durch einen Mordversuch von einem Priester verwundet, in dem Augenblick, als er den Segen ertheilte; ein Canonicus der den Erzbischof zu vertheidigen suchte, wurde von dem Meuchelmörder durch einen Pistolenschuß getödtet. Der Erzbischof war Vorgesetzter des Mörders.
- In Hamburg liegen gegenwärtig ein holländischer Officier und zwei Unterofficiere als Werber für Rekruten, die von der holländischen Regierung nach Batavia geführt werden sollen. Dieselben haben am wenigsten Hoffnung, Deutschland oder Europa jemals wieder zu sehen.
- In Jütland besteht ein Gesetz von 1852, nach dem mit Anfang des Jahrs 1862 der Mühlenzwang aufgehoben werden soll. Dieses Gesetz ist fortwährend von einer großen Menge Müller als ein Eingriff in ihr Eigenthumsrecht betrachtet worden,

[ => Original lesen: 1857 Nr. 6 Seite 2]

wofür sie von dem Staate eine Vergütung beanspruchen. Bei dem gegenwärtigen Reichstage ist von 634 im Königreiche ansässigen Müllern ein Antrag eingekommen, worin sie die Behauptung, daß ihnen durch Aufhebung des Mühlenzwanges ein Eingriff in ihr Eigenthumsrecht gethan, und das rechtmäßige Verlangen einer Entschädigung dafür, nachzuweisen suchen. Sie tragen darin auf die Niedersetzung einer Commission an, deren Aufgabe es sein soll, die erforderliche Untersuchung der einem jeden Müller für den Verlust seines Privilegiums zu leistenden Entschädigung einzuleiten. Im entgegengesetzten Falle stellen sie die Erledigung der Frage vor dem Richterstuhl in Aussicht.
- Aus Königsberg wird der Ausbruch der Rinderpest zu Tauroggen und dessen Umgegend als sehr bösartig und in großem Umfange gemeldet, wo auch bereits die Absperrung der russischen Gränze angeordnet ist.
- Haferkrankheit. Das "Wochenblatt für Land= und Forstw." berichtet über eine Haferkrankheit, die im würtembergischen Schwarzwaldbezirke, namentlich in mehreren Gemarken der Oberämter Nagold und Freudenstadt beobachtet wurde. Die Symptome dieser Krankheit sollen folgende sein: Zur Zeit der Rispenbildung wird der Hafer zuerst am Schlußblatte, dann nach und nach am ganzen Halm roth, die Rispen entwickeln sich nur unvollständig, oder bleiben ganz zurück, in welchem Falle sie später in Fäulniß übergehen. Dabei kam es hier und da vor, daß an den abgestandenen Halmen auf dem Boden mehrere kleine Halme hervortrieben, die aber kurz und kümmerlich blieben. Die Krankheit verbreitete sich schnell; es mußte manches Stück Hafer abgefüttert werden und von andern Feldern wurde nicht einmal Saat geerntet. Dabei will man noch die Bemerkung gemacht haben, daß die Krankheit auf neu gelockertem, also im Frühjahre gewandtem Acker häufiger vorkomme, als auf festem; auch soll sich der Saatwechsel als Mittel dagegen noch nicht bewährt haben.
- Nach dem H. C. sind schon jetzt Wollkäufer bestrebt, Abschlüsse für die nächste Schur in Mecklenburg zu Stande zu bringen, was ihnen aber bisher nicht geglückt ist, indeß doch eine erfreuliche Aussicht für die nächste Woll=Conjunctur bleibt. Geboten wurden 16 1/2 bis 17 1/2 Taler (Mecklenburg) per Stein von 22 Hamburger Pfund. - Für die gute Instandhaltung der Nutzthiere werden bei dem schlechten diesjährigen Rauhfutter von den Landwirthen daselbst große Opfer gebracht; besonders sind es Rapskuchen, die im großen Maßstabe mit Kühen und Schaafen verfüttert werden. - Die Getreideausfuhr aus Mecklenburg nach Preußen, welche bis Ende des vorigen Jahrs ansehnlich stark war, hat seitdem sehr nachgelassen, dagegen aber hat sich die Einfuhr aus Preußen bedeutend vergrößert. - Der pr. Ldw. empfiehlt einen jungen Maschinenbauer in Parchim, Namens Wolgast, der sich durch seine Fabrikate, namentlich im Bau von Dreschmaschinen vortheilhaft auszeichnet. - Der Hof Wetzin, Amts Sternberg, an Areal 36 Last sehr guten Bodens, wurde vorige Woche zu 6320 Thlr., die Last also für 175 Thlr. verpachtet. Die alte Pacht betrug 3473 Thaler. - Nach dem mecklenburg=schwerinschen Staatskalender beträgt die Einwohnerzahl Mecklenburgs 542,064; gegen 1855 hat sich dieselbe um 973 vermehrt. Auf jede der 244 Quadrat=Meilen kommen 2221 1/2 Einwohner. Unter 17,675 Gebornen waren 3462 uneheliche Kinder. Unter den Verstorbenen war Einer 103 Jahre alt, in der Domgemeinde zu Schwerin.
- Die schon seit Wochen andauernde flaue Haltung der Getreidemärkte hat nicht nur angehalten, sondern die Preise scheinen noch mehr zurückgehen zu wollen, wobei die Zufuhren einen immer größeren Umfang annehmen, während der Bedarf sich verringert. - Auf den mecklenburger Hauptmärkten kostete Butter in Gebinden 13-14 Schilling (Mecklenburg), Marktpreis 13-15 Schilling (Mecklenburg); Kartoffeln 20-24 Schilling (Mecklenburg). - Hamburger Getreide=Markt flau und geschäftslos, ohne Preisveränderung.


Herrn Müller's Sylvesterabend.
[Erzählung.]
[Fortsetzung.]

[ => Original lesen: 1857 Nr. 6 Seite 3]

Herrn Müller's Sylvesterabend.
[Erzählung.]
[Fortsetzung.]


        Vom 2. Februar ab sind die Großherzoglichen Landbeschäler zur allgemeinen Benutzung, für die Dauer der diesjährigen Deckzeit, auf der Station Schönberg aufgestellt:
1) Phönix, schwarzer Hengst, I. Classe.
2) Norfolk, brauner Hengst, I. Classe.
3) Capitain-Carr, schimmel Hengst, II. Classe.
4) Wellington, brauner Hengst, II. Classe.
5) Douglas, brauner Hengst, II. Classe.
        Neustrelitz, den 24. Januar 1857.

                                                    Großherzogliches Marstall=Amt.
                                                    F. v. Rauch.
-------------------

        Zugleich wird hiermit angezeigt, daß in Folge einer weiteren Bestimmung des Großherzogl. Marstall=Amtes für die Hengste erster Classe 5 Thaler und für die Hengste zweiter Classe 3 Thaler Deckgeld, außer der dem Gestütsdiener zukommenden Gebühr, zu entrichten sind.
    Schönberg, den 26. Januar 1857.

                                                    Großherzogl. Mecklenb. Domainen=Amt.
                                                    F. Graf Eyben.


[ => Original lesen: 1857 Nr. 6 Seite 4]

Vorladungen.

        Zur Anmeldung aller dinglichen Rechte und Ansprüche an das von dem Schmied Brockmann zu Kirch=Mummendorf verkaufte Erbzinsgehöft mit Krug= und Schmiedegerechtigkeit steht ein Termin auf

den 13. März dieses Jahres,
Morgens 11 Uhr,

vor uns an, und wird solches, unter Hinweis auf die in den Mecklenburg=Schwerinschen Landesanzeigen ausführlich abgedruckten Ladungen, hierdurch extractive bekannt gemacht.
    Grevesmühlen, den 9. Januar 1857.

                                                    Das Patrimonial=Gericht
                                                    Kirch=Mummendorf.


        Gegen das Ende vorigen Jahres sind die Pächter hiesigen Landes, unter Zuziehung des Unterschriebenen und des Auditor Boccius hieselbst, zu einem landwirthschaftlichen Vereine für das Fürstenthum Ratzeburg zusammengetreten. Nachdem derselbe nunmehr von Sr. Königl. Hoheit dem Großherzoge Allergnädigst bestätigt worden, bringt der Unterzeichnete beschlußmäßig hiedurch das Bestehen des Vereins zur allgemeinen Kunde, und spricht, Namens desselben, den Wunsch aus: daß das Unternehmen - im Inlande, wie auswärts - recht zahlreiche Theilnehmer, namentlich auch unter den Hauswirthen des Fürstenthums, finden möge.
        Zwecks Aufnahme wolle man sich - mündlich oder schriftlich, direkt oder indirect - beim Unterzeichneten melden.
        Die nächste Versammlung des Vereins findet im März l. J. statt.
    Schönberg, den 27. Januar 1857.

                          Namens des landwirthschaftlichen Vereins
                          für das Fürstenthum Ratzeburg,
                          der Präses
                          F. Graf Eyben.


Vermischte Anzeigen.

Die allgemeine

Vieh-Versicherungs-Gesellschaft
für die
Dänischen Staaten
in Kiel,
mit einem Grundkapitale von                                                    
375,000 Thaler Pr. Ct.,

ladet hiedurch zu einer allgemeinen Betheiligung ein. Dieselbe ist vertreten durch den Gutsbesitzer Herrn W. Hirschfeld auf Großennordsee, als Ehrendirector, und Herrn O. Jensen in Kiel, als geschäftsführenden Director.
Diese Gesellschaft gewährt bei fester Prämie, ohne alle Nachzahlung, volle und prompte Sicherheit gegen alle Viehschäden, mit Ausnahme der Schäden durch Rinderpest, Erdbeben, Krieg, Raub, Plünderung und Explosion.
Der Prämientarif ist mit nöthiger Rücksicht auf die bisherige Sterblichkeit des Viehes im Inlande festgesetzt und beträgt die Prämie für eine Kuh für das Jahr 2 pCt. und für Ackerpferde 2-3 pCt. jährlich.
Die Abhaltung einer Quarantaine wird nicht verlangt.
Wenn die Regierung bei Seuchen das Tödten des Viehes verordnet, und nicht den vollen Werth des Viehes bezahlt, so ersetzt die Gesellschaft den daran fehlenden Betrag ihren Versicherten, und leistet außerdem Ersatz für 3monatlichen Milchnutzungsverlust. Gewährt die Regierung in solchen Fällen gar keine Entschädigung, so ersetzt die Gesellschaft den vollen versicherten Werth, jedoch mit Ausnahme des Milchverlustes.
Der unterzeichnete Agent ist verpflichtet, sowohl Versicherungs=Anträge jeder Zeit entgegenzunehmen, als jede nähere Auskunft zu ertheilen.

                          J. P. H. Spehr in Schönberg,
                          Agent obiger Gesellschaft
                          für das
                          Fürstenthum Ratzeburg und Umgegend.


Schwarze Seidenzeuge zu sehr billigen Preisen.

Ausverkauf!

Sämmtliche Mäntel, Umhänge, Mantillen, so wie auch verschiedene Kleiderstoffe, Cattune, Umschlagtücher u. dgl. werden zu bedeutend herunter gesetzten Preisen verkauft bei

                                                    U. Beermann & Co.
                                                    in Lübeck, Klingberg No. 927.


In den Tagen vom 31. Januar bis 3. Februar ist mir eine Schiebkarre mit beschlagenem Rad von meiner Hofstelle gestohlen worden. Demjenigen, der mir dieselbe so nachweisen kann, daß ich sie wieder erhalte, verspreche ich 1 Thlr. Belohnung.

                                                    Hauswirth Möller in Sülsdorf.


Bekanntmachung.

Es wird hiemit zur öffentlichen Kenntniß gebracht, daß von jetzt an der Preis des Brodes in den hiesigen Backhäusern nach dem Gewichte bestimmt worden, und daß solches von den Bäckermeistern in tadelloser Beschaffenheit zu verabreichen ist.

------------------

Backtafel für die Stadt Schönberg
vom 1. bis 15. Februar.

Weizen=Milch=Brod. Pfd. Loth.   Pfd.   Loth.
Ein 2 Schillings=Kreuz= oder Franz=Brod, mit dem Aufbrod auf einen Schilling eine Dreilings=Semmel, soll wägen - 24
Ein Schillings=Kreuz= oder Franz=Brod desgleichen - 12
Ferner:
fünf große Milch=Semmel oder für 2 Schillinge - 24
fünf kleine Milch=Semmel oder für 1 Schilling - 12
Roggen=Brod von gebeuteltem Mehl, mit dem Aufbrod auf einen Schilling eines halben Dreilings werth, soll wägen:
ein 8 Schillings=Brod 4 23
ein 4 Schillings=Brod 2 11 1/2
ein 2 Schillings=Brod 1   5 3/4
Grob Hausbacken=Brod ohne Aufbrod:
ein 8 Schillings=Brod 7 24
ein 4 Schillings=Brod 3 28
ein 2 Schillings=Brod 1 30

Schönberg im Februar 1857.                           
                                                    Bürgermeister und Rath.


Kirchliche Nachrichten.

Schönberger Gemeinde.
Vom 30. Januar bis 5. Februar.

Geboren: Dem Arbeitsm. Wigger in Törpt ein S. - Dem Arbeitsm. Hundt vor Schönberg ein S. - Dem Hauswirth Tews in Bechelsdorf eine T.
Copulirt: Chirurgus Leichert und Maria Sophia Dorothea Fick zu Schönberg.

Gemeinde Demern
Vom 1.-31. Jan.

Geboren: Dem Arbeitsm. Vierig in Demern ein Sohn. - Dem Anerben Riekhof in Gr. Rünz ein Sohn. - Dem Hauswirth Burmeister in Gr. Rünz ein Sohn.
Gestorben: Joachim Heinrich Vierig, 2 T. alt.

Schlagsdorfer Gemeinde.
Vom 1. Jan. bis 3. Febr.

Geboren: S. des Arbeitsm. Kock zu Gr. Molzahn. - S. des Arbeitsm. Siebenmark zu Schlagsdorf - S. des Arbeitsm. Schlatow zu Thandorf - S. des Hausw. Hecht zu Resdorf. - T. des Arbeitsm. Kreuzfeld zu Resdorf. - 3 unehel. Kinder.
Gestorben: Hausmannswittwe Oldenburg zu Utecht, 93 J. alt. - Ehefrau des Tagel. Ahlwerdt zu Sülsdorf, 62 J. alt. - Töchterlein des Tagel. Wienke zu Campow, 4 M. alt. - Joh. Heinr. Mett, 19jähriger S. des Tagel. Mett zu Schlagbrügge. - Hausmannswittwe Ollmann zu Schlagsdorf, 68 J. alt.
Copulirt: 0.


Getraide und Markt=Preise in Lübeck

Weizen 1 Taler (Mecklenburg)   4-20 Schilling (Mecklenburg),     Wicken - Taler (Mecklenburg) 36-48 Schilling (Mecklenburg),
Roggen - Taler (Mecklenburg) 40-50 Schilling (Mecklenburg),     Buchweizen - Taler (Mecklenburg) 40-44 Schilling (Mecklenburg),
Gerste - Taler (Mecklenburg) 44-48 Schilling (Mecklenburg),     Winter=Rapsaat 26-27 Mark (Lübeck)
Hafer - Taler (Mecklenburg) 28-34 Schilling (Mecklenburg),     Sommer=Rapsaat 24-25 Mark (Lübeck)
Erbsen - Taler (Mecklenburg) 40-48 Schilling (Mecklenburg),     Schlagleinsaat 16-17 Mark (Lübeck)
Butter 11 Schilling (Mecklenburg) pr. Pfund.      Kartoffeln, 5 Schilling (Mecklenburg).
Altona=Hamburger Viehmarkt.
Fette Schweine, 100 Pfund 36 Mark.


(Hiezu: Officieller Anzeiger Nr. 1)


Redaction, Druck und Verlag von L. Bicker.


<< Ausgabe vorher>> Ausgabe danach
ZVDD