No. 16
Die Anzeigen erscheinen wöchentlich zweimal.
Dienstags und Freitags

Schönberg, den 18. April
1856
sechsundzwanzigster Jahrgang
Preis vierteljährlich 20 Schilling (Mecklenburg) jährlich 1Mark (Lübeck) 32Schilling (Mecklenburg).
Jahrgang
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[ => Original lesen: 1856 Nr. 16 Seite 1]

Auf Antrag der Herren Impfärzte werden hierdurch ein für alle Mal die Eltern der impfungspflichtigen Kinder, event. die sonstigen, Eltern=Stelle vertretenden Personen, bei Vermeidung angemessener Strafe, angewiesen, den in jedem Jahre von dem zuständigen Impfarzte näher zu treffenden Bestimmungen, zu welcher Zeit und an welchen Ort die gedachten Kinder Zwecks Vornahme der Impfung zu bringen seien, die pünctlichste Folge zu leisten.
                  Schönberg, den 10. April 1856.

                          Großherzogl. Mecklenb. Landvogtei des Fürstenthums Ratzeburg.
                          F. Graf Eyben.       C. L. v. Oertzen.       Plettner.


Ratzeburg, den 10. April. Heute feierte unser hochverehrter Herr Consistorialrath M. Genzken auf dem Domhofe bei Ratzeburg sein 25jähriges Amtsjubiläum als Propst des Stiftes Ratzeburg. Schon in der Frühe des Morgens durch einen passenden Choral von dem Schülerchor begrüßt, hatte er die Freude, die vielen theils officiellen, theils privaten Gratulationsschreiben entgegenzunehmen, die ihm von nah und fern zugesandt waren. Namentlich hatten ihn das Großherzogl. Consistorium zu Neu=Strelitz, sowie der geistlichen Ministerien der Städte Rostock und Lüneburg, in welchen der Jubilar je 10 Jahre als Pastor fungirte, durch anerkennende Zuschriften beehrt und auch der Gadebusch=Rehnaer Missionsverein ließ ihn durch eins seiner Vorstandsmitglieder eine beglückwünschende Adresse übergeben. Nachdem hierauf Namens der Großherzogl. Landvogtei in Schönberg der Herr Justizrath, Kammerherr v. Oertzen, sowie aus der Stadt Ratzeburg eine große Zahl befreundeter Verehrer, unter andern die Vertreter der Gelehrtenschule ihre Theilnahme bezeugt, erschienen die sämmtlichen Geistlichen des Stiftes Ratzeburg und überreichten ihrem hochverehrten Vorgesetzten ein geschmackvoll gebundenes Prachtexemplar des von dem Jubilar im Jahre 1838 herausgegebenen "Ratzeburger Gesangbuchs". So erntete die treue und bis zur Stunde unausgesetzt thätige Wirksamkeit des verdienten Greises den gerechten Lohn allgemeiner liebevoller Anerkennung, bis endlich ein Fackelzug und Chorgesang des Ratzeburger Jünglingsvereins unter Anführung seines wackern Dirigenten die Feier des Tages beschloß.       (H.C.)


- Der Sultan hat dem ersten Dolmetscher der französischen Gesandschaft, der ihm die Nachricht von der Geburt des kaiserlichen Prinzen brachte, eine Schnupftabacksdose im Werthe von 7000 Fr. geschenkt. - Auf der Krim war das Wetter milder geworden. Die Truppen haben den Waffenstillstand möglichst zu ihrer Erholung benutzt; es gab dort bei den Engländern häufig Pferderennen, oft in Gemeinschaft mit den Russen. Am Tschernajaflusse sollte ein Ball für 3000 Officiere der verbündeten und russischen Officiere gegeben werden. Letztere sind über den Frieden sehr vergnügt und erzählen mit Stolz, wie viel sie während der Belagerung von Sebastopol gelitten haben und oft ihre Bote, die von der Nordseite nach der Südseite fuhren, von den Belagerern in den Grund geschossen wurden. Ein englischer Taucher, der im dortigen Hafen beschäftigt ist, stieß erst kürzlich beim Fort St. Paul, wo die russische Schiffbrücke gestanden, auf dem Meeresgrunde auf eine Feldbatterie, deren Pferde und Bedienungs=Mannschaft nur noch als Skelette im Riemenzeug staken; ja einen der Fuhrleute fand er noch wie lebend mit dem Fuß im Bügel. - Als in Odessa die Nachricht über den Frieden bekannt wurde, war Alles sofort in allgemeinem Jubel; man freute sich der glücklichen Beendigung dieses blutigen Krieges. Zwei englische Dampfschiffe begrüßten die russischen Batterien mit Kanonendonner zur Feier des Friedensabschlusses, den die Russen Schuß für Schuß beantworteten. Auf allen Schiffen waren englische und russische Flaggen neben einander. Das ganze Meeresufer füllte sich mit Zuschauern, welche die Schiffe mit Hurrah begrüßten. Es war ein gewaltiges Leben in der Stadt. Niemand arbeitete, Alles überließ sich der ungezügeltsten Freude. Die englischen Capitäne und Officiere erhielten die Erlaubniß, die Stadt zu besuchen. - Durch die in Folge des Friedens erlangte Freigebung der Donaumündungen wird die Donau eine der wichtigsten Handels=Wasserstraßen, namentlich ist dieselbe der große Ausfuhr=Kanal für die kornreichen Gegenden der Moldau und Walachei und Bessarabiens.. Die östreichische Regierung hat schon jetzt mit der Austiefung der Sulinabarre, dem Ausflusse der Donau, nicht nur begonnen, so daß der Schiffsverkehr ohne Störung geöffnet ist, sondern es ist dort bereits eine große Anzahl Schiffe zum Laden von Getreide angekommen.
- Der Hamburger Getreidemarkt ist seit Aufhebung des russischen Ausfuhrverbots, namentlich in Roggen, in einem gedrückten Zustande, da die billigeren Anerbietungen in diesem Artikel aus Rußland die bisher bezahlten Preise herunterdrücken. Es sollen in Petersburg und andern russischen Hafenstädten bedeutende Quantitäten Roggen zur Ausfuhr bereit liegen, die nur auf die Eröffnung der Schifffahrt warten. In Petersburg hielt die strenge Kälte

[ => Original lesen: 1856 Nr. 16 Seite 2]

im Anfange d. M. noch anhaltend an, so daß die Schifffahrt vor Mitte Mai nicht offen wird. Durch den Frieden hat namentlich Roggen in seinem gewöhnlichen Werthverhältniß eine bedeutende Preiserniedrigung erfahren gegen Weizen und Gerste, welche davon weniger betroffen sind. Es ist also anzunehmen, wie man aus Stettin schreibt, daß letztere beide Getreidesorten durch Rückgang im Preise eine Steigerung des Roggens zur Folge haben muß.


Zur Erhaltung guter Ordnung und zur Vermeidung unnöthiger Belästigungen der Gerichtsmitglieder und des Subalternen=Personals ist die Verfügung getroffen,

daß sämmtliche für das Justiz=Amt bestimmte schriftliche Vorträge sowohl, als mündlich zu registrirende Anträge und Gesuche nur in dem Local der Gerichtsregistratur entgegengenommen werden sollen. Zu diesem Zweck werden die Gerichtssubalternen an jedem Wochentage in den Vormittagsstunden von 9 bis 1 Uhr in der Gerichtsregistratur anwesend sein.
Es versteht sich von selbst, daß eilige Sachen von der vorstehenden Verfügung nicht ergriffen werden.
Schönberg den 28. März 1856.

                          Großherzogl. Justizamt der Landvogtei des Fürstenthums Ratzeburg.
                          C. L. v. Oertzen.
(L. S.)                          


Verkaufs = Anzeigen.
Am Sonnabend,                          
den 26. d. M. April,
Mittags 12 Uhr,
soll die Lohe von folgenden Eichen verkauft werden:


A. im Rupensdorfer Revier
1) im Rupensdorfer Holze in 3 Abtheilungen von          111 Eichen,
      daselbst          150 Tonnen Spiegellohe,
2) im Niendorfer Zuschlage von          35 Eichen,
3) im Pellmoor in 2 Abtheilungen von          170 Eichen,
B. im Hohenmeiler Revier
1) im Schwanbecker Zuschlage in 2 Abtheilungen von          180 Eichen,
      daselbst          100 Tonnen Durchforst.=Lohe,
2) im Kleinfelder Zuschlage          200 Tonnen Spiegellohe.
C. im Carlower Revier
1) im Rünzer Zuschlage von          144 Eichen,
2) im Sahmkower Zuschlage in 3 Abtheilungen von          342 Eichen,
3) im Kronskamper Zuschlage          150 Tonnen Spiegellohe.
D. im Schlagbrügger Revier
1) im Seebruch von          68 Eichhestern,
2) auf dem Wietingbäker Felde von          8 Eichen,
3) im Steinbrink          150 Tonnen Spiegellohe.

Der Verkauf geschieht auf der hiesigen Amtsstube öffentlich meistbietend und wollen Kaufliebhaber sich dazu einfinden.

Schönberg, den 8. April 1856.                                                    
                          Großh. Meckl. Domainen=Amt und Forst.
                          F. Graf Eyben.       Danckwarth.


Auction
über
Tuch= und Manufaktur=Waaren.

Im Auftrage des Kaufmanns Hrn. S. J. Saul hieselbst soll wegen nahe bevorstehenden Wegzuges desselben, dessen gesammtes Tuch=, Manufactur= und Mode=Waaren=Lager, als:

feine und mittel Tuche (Laken), Buckskins, wollene und halbwollene Sommerstoffe, baumwollene Rock= und Hosenzeuge, grau und weiß englisch Leder, ächte Sammet= und Atlas=Westen, schwarze und couleurte Atlas= und seidene Herren=Tücher, ächte französische Thibets, Lüstrines, Paramattas, Orleans, eine Parthie baumwollener Umschlagetücher und Double=Shawls, ächte gewirkte Tücher und Shawls, Mouselines de laines, Jacconnets, Cattune, Bettdrelle und Bettparchend, Möbel=Damaste, Gardienenstoffe, carrirte Bettüberzüge, baumwollene Kleider= und Schürzenzeuge, Atlas= und ausgestickte Tücher, Hemden= u. Rockflanelle, gedruckte Stouts und französische Cattune, Tischdecken, Regenschirme, Band, Tülle, Spitzen, Vorhemden, Knöpfe, Strickgarne und Baumwolle, eine große Auswahl verschiedener Hals= und Taschentücher u. s. w., u. s. w.,

am                                                    
Montage den 28. April und folgenden Tage,

jedesmal von Vormittags 8 1/2 Uhr und Nachmittags 2 Uhr an, im hiesigen Rathhaussaale gegen sofortige baare Bezahlung in Courant meistbietend verkauft werden, und lade ich Kauliebhaber ein, sich recht zahlreich einzufinden.
Rehna, 31. März 1856.

                                                    Schwetzky,
                                                    Stadtsecretair.


Bekanntmachung.

Die Bewohner des Schönberger Armendistricts werden aufgefordert, eine nochmalige Armensteuer zum vollen Beitrag an die resp. Vorsteher zu berichtigen.
Schönberg, den 17. April 1856.

                                                    Die Armenbehörde.


Vermischte Anzeigen.

Gestern Abend 8 3/4 Uhr entschlief sanft, nach mehrwöchlichem Krankenlager, unser lieber Mann und Vater, der Kaufmann H. Siebenmark. Um stille Theilnahme bitten

                                                    M. Siebenmark, geb. Krüger,
                                                    und Kinder.

Carlow, den 17. April 1856.


Die heute Morgen 12 1/2 Uhr erfolgte glückliche Entbindung meiner lieben Frau von einem gesunden Knaben zeigt ergebenst an

                                                    J. H. Kröger.

Lockwisch den 12. April 1856.


U. Beermann & Co.
in Lübeck,
Klingberg No. 927.

empfehlen ihre große Auswahl von

Frühjahrs=Mänteln und Mantillen

in den neuesten und geschmackvollsten Façons, so wie ihr sonstiges bekanntes Lager von Manufacturen zu billigen Preisen.


Am nächsten Montage werde ich in meinem Garten hinter dem Hause mehrere Haufen Buschholz verbrennen lassen.
Schönberg, den 17. April 1856.

                                                    C. L. v. Oertzen.


[ => Original lesen: 1856 Nr. 16 Seite 3]

Bekanntmachung.

Mit Bezugnahme auf die im Anfange dieses Jahres durchs das hiesige Wochenblatt veröffentlichte Berechnung über Einnahme und Ausgabe bei der Hagel=Versicherungs=Gesellschaft für das Fürstenthum Ratzeburg und den daraus zu entnehmenden Stand derselben, werden sämmtliche Stadt= und Landbewohner, welche ihre Feldfrüchte bei dieser Anstalt gegen Hagelschlag zu versichern beabsichtigen, geziemend ersucht, ihre desfallsigen Meldungen für das bereits angetretene Versicherungsjahr vom 1. März 1856 bis dahin 1857 bei dem Director dieses Instituts, dem Kaufmann Herrn Boye hieselbst, schriftlich oder mündlich gefälligst abzugeben.
Schönberg den 14. April 1856.

                          Die Direction
                          der Hagel=Assecuranz=Gesellschaft für das Fürstenthum Ratzeburg.


Mit frischem Rüdersdorfer und Segeberger Kalkempfiehlt sich bestens

Schönberg.                                                     A. Wigger.


Frischer Gottländ. und Segeberger Kalk
ist zu haben bei                                                     C. H. Vock.
Schönberg, den 16. April 1856.                          


Orientalische Putzkugeln.

Das schönste und billigste Putzmittel für Gold, Silber, Neusilber, Messing, plattirte Sachen, Spiegel und Spiegelscheiben. Von diesem so berühmt gewordenen Artikel ist mir von dem Erfinder eine Parthie in Commission gegeben und verkaufe ich das Stück zu 2 Schilling (Mecklenburg).
Zugleich empfehle ich meinen zum Jahrmarkt aufs neue completirten Laden, vorzüglich in sehr geschmackvollen

Portemonnais und Cigarrentaschen,

bestens.
Schönberg, den 16. April 1856.

                                                    J. P. Bade.


Eine große Auswahl

feiner Hut- und Hauben-Blumen

soll im Schönberger Markte billig geräumt werden. Für Putzarbeiterinnen werden die Preise noch billiger gestellt.

                                                    S. J. Saul aus Rehna,
                                                    beim Herrn Tischlermeister Burmeister.


Moritz Stein
aus
Ratzeburg
empfiehlt zum bevorstehenden Markte sein bekanntes
Tuch= und Manufacturwaarenlager.

Sein Stand ist im Hause des Posthalters Herrn Fick.


Wohl zu beachten!
Heinrich Rohde aus Rehna

empfiehlt, durch billige Einkäufe auf der Leipziger und Frankfurter Messe, zum bevorstehenden Jahrmarkte sein vor dem Hause des Herrn Gastwirths Fick stehendes großes Lager von feinem Tuche, Buckskins und andern Manufaktur=Waaren, eine große Auswahl von modernen Atlas=Tüchern und Schürzen, ganz neuen Mustern von blanken und bunten Brockat= und schwarzen Doppel=Atlasbändern zu sehr billigen Preisen. Auch empfehle ich den geehrten Damen mein reichhaltiges Lager von feinen Kleiderstoffen, schwarzem Taffet und Atlas, nebst couleurtem Woll=Atlas, so wie von modernen Double=Shawls und Doppel=Tüchern.
Mein Stand ist, wie oben erwähnt, vor dem Hause des Herrn Gastwirth Fick und bitte ich um zahlreichen Besuch, besonders da ich zum ersten Male diesen Jahrmarkt besuche und mich befleißigen werde, meine Kunden auf das prompteste zu bedienen.


G. A. Levissohn
Marcus Nachfolger,
aus Rehna

empfiehlt zum bevorstehenden Schönberger Frühjahrsmarkte sein durch soeben in Hamburg und Leipzig persönlich gemachte Einkäufe neu assortirtes

Tuch= und Manufaktur=Waaren=Lager,

unter Zusicherung reeller und billiger Bedienung, ganz ergebenst.
Ganz neu sind eingetroffen:

Schürzen in Atlas, Seide und Wolle, glatt und bunt,
Gestickte und Umschlagetücher,
Blanke, bunte und schwarze Bänder in allen Breiten.
Ferner:
Tuche in allen Preisen und Farben, Buckskins in den neuesten Mustern, Sommerstoffe zu Röcken und Beinkleidern, Westen und Tücher in den verschiedensten Arten.
Sein Stand ist vor dem Gasthause des Herrn Fick und mit der Firma versehen.


Einem verehrlichen Publikum zur gefälligen Kenntnißnahme, daß ich im bevorstehenden Schönberger Markte, diesesmal zuletzt,

im Hause des Herrn Tischlermeisters
Burmeister
(Marienstraße)

anwesend bin. Da wegen meines bekannten Wegzuges von hier bis den 1. Mai d. J. mein gesammtes Lager geräumt sein muß, so verkaufe ich sämmtliche Waaren, die reel und von bester Qualität sind, zu spottbilligen Preisen. Ich unterlasse daher jede weitere Anpreisung und bitte um zahlreichen Zuspruch.
Rehna, den 2. April 1856.

                          Achtungsvoll
                                                    S. J. Saul.


H. J. Heymanson & Co.
aus Lübeck

empfehlen zum bevorstehenden Schönberger Markte ihr assortirtes

Lager von Manufactur=Waaren.

Ihr Stand ist beim Herrn Schäding in der Marienstraße.


Wilh. Prahl
aus
Lübeck

empfiehlt im hiesigen Jahrmarkt seine Conditorei= und Kuchenwaaren, bestehend in geschmackvollen Honigkuchen und Pfeffernüssen, so wie in Zucker= und Mandelkuchen, Lübecker Marzipan, verschiedenen kleinen gefüllten Törtchen, Macronen=Backwerken etc., Zuckerplätzen mit Zitronen, Apfelsienen, Rosen, Veilchen, Vanille, Erdbeeren, ff. Gewürz= und Vanille=Chocolade, Zitronen=, Vanille=, Chocolade=, Matz= und Brust=Bonbons, Macronen und Erdbeernüssen, Pariser Pflastersteinen und dergl. mehr. Der Verkauf ist in einer Bude Ecke der Marienstraße, mit der Firma versehen.


[ => Original lesen: 1856 Nr. 16 Seite 4]

Einem geehrten Publikum die ergebene Anzeige, daß ich den Schönberger Jahrmarkt mit einer großen Auswahl von Gamaschenstiefeln verschiedener Größe, ferner hohen Schnürstiefeln, Polkaschuhen, Stiefeletten, lackirten und Lederschuhen und Morgenschuhen, so wie mit einer bedeutenden Auswahl Kinderarbeit, beziehen werde. Alle Sachen sind nach den neuesten Façons angefertigt. Indem ich reelle und billige Bedienung verspreche, bitte ich um recht zahlreichen Zuspruch. Meine Bude ist wie gewöhnlich vor dem Hause des Kaufmanns Herrn Boye, mit meiner Firma versehen.
Rehna, den 11. April 1856.

                                                    Karl Kindt.


Zum bevorstehenden Schönberger Markt empfehle ich mein reichhaltiges

Schuh=Waaren=Lager.

Es enthält allerlei Sorten Gamaschenstiefel von braunem, grünem und schwarzem Leder, so wie alle Arten von hohen und niedrigen Schuhen, Kinderstiefeln, Pantoffeln und einer Parthie Herrenstiefel. Da ich mit allen in dieses Fach einschlagenden Artikeln wohl versehen bin und alle Arbeiten dauerhaft und geschmackvoll sind, so hoffe ich um so mehr auf zahlreichen Zuspruch. Mein Stand ist wie früher vor der Apotheke und ist die Bude mit meiner Firma versehen.

                                                    J. Schleuß,
                                                    Schuhmacher aus Rehna.


Da sich viele Leute einen Richtsteig durch das Carlower Holz und die Schaddingsdorfer Buschkoppeln über die Ziegelei machen, so sehe ich mich genöthigt, dieses bei gerichtlicher Ahndung zu verbieten.
Rögeliner Ziegelei den 22. März 1856.

                                                    J. Schröder, Ziegelermeister.


Am kommenden Himmelfahrtstage                          
Vocal- und Orgel-Concert
in der Kirche zu Schönberg,
Nachmittags 4 Uhr.

Der Ertrag des Concerts soll zur Anschaffung eines silbernen Weingefäßes für den Altar der hiesigen Kirche verwendet werden, zu welchem Zwecke an den Kirchthüren Becken zur Aufnahme beliebiger milder Gaben ausgestellt werden. (Das Programm in nächster Nummer d. Bl.)

Um allgemeine rege Theilnahme bittet                          
                          J. C. Schultze,
                          Namens des hiesigen Männergesangvereins.

Schönberg im April 1856.


Am Sonntag den 13. April werde ich in Schönberg eintreffen, um das für mich zum Bleichen bestimmte Leinen abzuholen, welches ich beim Gastwirth Herrn Fick abzugeben bitte. Zugleich bemerke ich, daß das Leinen mit reiner buchen Asche gebleicht wird.
Ratzeburg den 2. April 1856.

                                                    J. C. Wihe, Bleicher.


Geschäfts=Uebersicht.

Nachdem die großen Schwierigkeiten, welche dem Aufblühen unserer Gesellschaft im ersten Jahre ihres Bestehens sich entgegenstellten, glücklich überwunden sind und das landwirtschaftliche Publicum die Vorzüge einer Actien=Gesellschaft vor den auf Gegenseitigkeit beruhenden Gesellschaften zu würdigen begonnen hat, wächst die Theilnahme an unserem Institute auf eine selbst uns überraschende Weise. Wir versicherten im vorigen Monate ein Capital von über einer halben Million Thaler, für welches die Prämie den ansehnlichen Betrag von 20,000 Thaler überstiegen hat. Seit Umwandlung der Gegenseitigkeits=Gesellschaft in eine Actien=Gesellschaft haben wir nunmehr folgende Resultate erzielt:


Pferde Rindvieh Schafe Schweine Ziegen zum  Gesammtwerthe gegen  eine   Prämie
bis ult. Juni 1855.   572 1203 2634 152 12 114,138 1/3 Taler (Mecklenburg) 5328 Taler (Mecklenburg)   - sgr. 6 pf.
im Juli 1855 166 327   810   68   8 44,166 5/12 Taler (Mecklenburg) 2133 Taler (Mecklenburg)   4 sgr. 6 pf.
im August  1855   368   684 2480 154 12 78,514 Taler (Mecklenburg) 3443 Taler (Mecklenburg)   8 sgr. - pf.
im September  1855   383   868 4014   97   6 65,783 13/15 Taler (Mecklenburg) 2185 Taler (Mecklenburg) 27 sgr. - pf.
im October  1855   196   343   272   51   8 56,947 7/30 Taler (Mecklenburg) 2156 Taler (Mecklenburg)   9 sgr. 9 pf.
im November  1855   529 1200 2756 127 13 149,813 1/2 Taler (Mecklenburg) 7564 Taler (Mecklenburg) 14 sgr. 3 pf.
im December  1855   594 1460 6190   73 15 208,485 1/6 Taler (Mecklenburg) 8533 Taler (Mecklenburg)   6 sgr. - pf.
im Januar  1856   726 2043 9217   69 19 279,839 1/4 Taler (Mecklenburg) 11188 Taler (Mecklenburg)   7 sgr. - pf.
im Februar  1856   649 2199 6384 126 24 292,179 1/4 Taler (Mecklenburg) 13034 Taler (Mecklenburg) 24 sgr. 6 pf.
im März  1856 1354 3560 7341 239 40 537,194 11/20 Taler (Mecklenburg) 21433 Taler (Mecklenburg)   4 sgr. - pf.
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Summa       5537 13887 42098 1156 157 1827061 17/30 Taler (Mecklenburg) 77000 Taler (Mecklenburg) 15 sgr. 6 pf.

Die Schäden betrafen während des Bestehens der Actien=Gesellschaft 136 Pferde, 162 Stück Rindvieh, 1126 Schafe, 2 Ziegen und 23 Schweine, welche wir mit 17,717 Taler (Mecklenburg) 22 Sgr. 6 Pf. entschädigten. Die eingezogenen Prämien gewähren zur Deckung der noch bis zum Ablaufe der Versicherungen zu erwartenden Schäden hinlängliche Mittel. Bei dem bedeutenden Umfange unseres Geschäfts und nach den bisherigen Erfahrungen haben wir sowohl hinsichts der Prämien=Zahlung wesentliche Erleichterungen gestatten, als auch den Geschäftsgang im Allgemeinen, und besonders bei eintretenden Verlusten, zum Besten der Herren Versicherten vereinfachen und erleichtern können.
Versicherungs=Bedingungen, Antragsformulare, so wie jede nähere Auskunft ertheilen unsere Herren General=, Haupt= und Special=Agenten jederzeit gratis.

Magdeburg, den 3. April 1856.                                                    
Magdeburger Vieh-Versicherungs-Gesellschaft.
L. G. Schmidt, vollziehender Director.
                                                    Haupt=Agentur Schönberg, den 12. April 1856.
                                                    Wilh. Heincke.


Kirchliche Anzeige.

Sonntag Cantate.
        Frühkirche: Pastor Gerling.
        Hauptkirche: Pastor Pumplün.


Getraide und Markt=Preise in Lübeck

Weizen 1 Taler (Mecklenburg) 2-2 Schilling (Mecklenburg),     Wicken 1 Taler (Mecklenburg) 4-10 Schilling (Mecklenburg),
Roggen 1 Taler (Mecklenburg) 18-20 Schilling (Mecklenburg),     Buchweizen 1 Taler (Mecklenburg) 2-6 Schilling (Mecklenburg),
Gerste 1 Taler (Mecklenburg) 2-4 Schilling (Mecklenburg),     Winter=Rapsaat - Mark (Lübeck)
Hafer - Taler (Mecklenburg) 46-48 Schilling (Mecklenburg),     Sommer=Rapsaat - Mark (Lübeck)
Erbsen 1 Taler (Mecklenburg) 20-24 Schilling (Mecklenburg),     Schlagleinsaat 17-18 Mark (Lübeck)
Butter 10 Schilling (Mecklenburg) pr. Pfund.      Kartoffeln, a Faß 8 Schilling (Mecklenburg).


Redaktion, Druck und Verlag von L. Bicker.


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