No. 14
Die Anzeigen erscheinen wöchentlich zweimal.
Dienstags und Freitags

Schönberg, den 04. April
1856
sechsundzwanzigster Jahrgang
Preis vierteljährlich 20 Schilling (Mecklenburg) jährlich 1Mark (Lübeck) 32Schilling (Mecklenburg).
Jahrgang
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[ => Original lesen: 1856 Nr. 14 Seite 1]

- Am 30. März ist in Paris der Friede unterzeichnet. Durch Placate an den Straßen wurde dieses frohe Ereigniß der Bevölkerung verkündet, das von derselben mit der größten Begeisterung aufgenommen ward, worauf auch die Kanonen der Invaliden ankündigten, daß das Friedenswerk vollbracht sei. Die Bevollmächtigten hatten in ihrer letzten Sitzung, am 30., ihre Uniformen angelegt und trugen alle ihre Decorationen. Der Vertrag soll der Art sein, den großen Interessen, für die Frankreich und England die Waffen ergriffen, eine vollständige Befriedigung zu geben. Die Bevollmächtigten bedienten sich zur Unterzeichnung des Vertrages eines besonders für diese Gelegenheit bestellten Dintenfasses, dessen Werth auf 11,000 Franks geschätzt wird. Die Kaiserin hatte den Wunsch ausgesprochen, die Feder zu besitzen, mit welcher der Frieden unterzeichnet wurde. Der Hofjuwelier hatte zu diesem Zweck eine Adlerfeder herbeigeschafft, welche mit ihrer Bestimmung angemessenen Emblemen geschmückt, ausschließlich für die Unterzeichnung der sieben Exemplare aufbehalten, in welchen das Friedens=Instrument unterzeichnet ist. Es heißt, der Inhalt desselben wird erst dann veröffentlicht werden, wenn der Austausch der Ratificationen des Vertrags von allen betheiligten Höfen in Paris erfolgt sein wird, welches in Berücksichtigung der Entfernung zwischen Petersburg, Konstantinopel und Paris erst Mitte Mai statt haben kann.
- Die Gräfin Walewska, Gemahlin des französischen Ministers der auswärtigen Angelegenheiten, ist am 30. März, am Tage der Unterzeichnung des Friedens, mit einer Tochter niedergekommen.
- Man erzählt sich, daß der französische Marschall Bosquet dieser Tage scherzweise den russischen Grafen Orlow um Urlaub gebeten und auf dessen "Wie so, Herr Marschall?" erläuternd beigefügt habe: "Er wünsche von ihm zu wissen, ob er nach den Pyrenäenbädern abreisen könne, wohin ihn seine Gesundheit rufe." Graf Orlow habe geantwortet: "Der Marschall könne in aller Zuversicht reisen; Rußland habe sich dem Frieden nie widersetzt und werde es nie thun."
- In London wurde die Nachricht von dem Friedensabschluß durch die Kanonen des Towers verkündigt. Von den Kirchen ertönte das Freudengeläute bis Mitternacht. Um Mitte April will die Königin die bei Portsmouth liegende imposante englische Flotte besichtigen. Man ist der Ansicht, daß die ungeheuren Rüstungen gegen die Ostsee=Festungen Rußlands sich in eine Parade auflösen werden.
- Aus Berlin wird unterm 31. März geschrieben: Seit dem gestrigen Nachmittage giebt es nur einen Gegenstand, der alle Gemüther ausschließlich und lebhaft in Anspruch nimmt. Die Nachricht von dem glücklichen Abschluß des Friedenswerkes traf gegen 3 Uhr Nachmittags hier ein und verbreitete sich ungeachtet der wegen der Sonntagsfeier ruhenden Geschäfte mit Blitzesschnelle durch alle Kreise der hiesigen Bevölkerung. Das Unbehagen einer seit Wochen in Spannung erhaltenen Erwartung ist der freudigsten Gewißheit gewichen. Ueberall herrscht das beglückende Gefühl, daß der Krieg, der seit zwei Jahren die Ruhe Europas erschütterte, beendigt, und die Fortentwicklung der durch die Civilisation begründeten Lage des Welttheils nun wieder auf die Dauer sichergestellt ist. Es ist jetzt nur eine Stimme darüber, daß die nunmehr erreichte glückliche Wendung den Standpunkt unserer Regierung zur orientalischen Streitfrage glänzend gerechtfertigt hat. Der ganze Verlauf der orientalischen Frage giebt dieser Anerkennung eine überzeugende Kraft, der sich selbst diejenigen nicht entziehen können, welche noch vor wenigen Wochen das Programm der preußischen Politik zu einer Zielscheibe der bittersten Angriffe und des Spottes machten, zu dem sie sich durch den Verdruß darüber hinreißen ließen, daß alle die Anfeindungen nicht im Stande waren, Preußen von dem im Interesse Deutschlands eingeschlagenen Wege abwendig zu machen. Mit Genugtuung darf Preußen die von ihm vertretene Auffassung den von ihm stets unbeachtet gelassenen Forderungen gegenüberstellen, deren Erfüllung das deutsche Vaterland zum Kampfplatz der streitenden Heere gemacht haben würde. Preußen darf sich ohne Ruhmredigkeit dieser Genugthuung überlassen, da sie nur eine billige Entschädigung für die Verkennung ist, welche die Standhaftigkeit, mit der von Seiten unseres Cabinets unverdrossen auf eine Ausgleichung hingewirkt wurde, unter das mißliebige Licht einer charakterlosen und dem russischen Interesse dienenden Politik stellten.
- Der Geburtstag des kais. Prinzen wurde bei den Franzosen auf der Krim mit 100 Kanonenschüssen gefeiert. Die Russen hatten illuminirt. Das Wetter daselbst gestaltet sich für die Truppen immer günstiger, aber die Kälte zwischen Franzosen und Engländern steigert sich. Die Franzosen sollen gegen Marschall Pelissier sehr erbittert sein.
- Von Frankreich war ein Theil der Flotte nach dem Orient abgegangen, um Truppen von dort zu holen. 38,000 Mann der Orient=Armee sollen nach Algier gebracht werden, wo man eine große Expedition gegen die Kabylen vorbereitet.


Vermischtes.

- Auf den unlängst zu Horsens und Veile, im Schleswigschen, abgehaltenen Frühjahrs=Pferdemärkten war der Handel in Pferden und sonstigem Vieh schwach und machte sich eine auffallend niedrigere Preisnotirung bemerkbar.
- Aus London wird vom 29. Februar Folgendes geschrieben: Das heutige Datum erinnert

[ => Original lesen: 1856 Nr. 14 Seite 2]

daran, daß sich hier eine eigenthümliche Sitte, oder wenigstens die Sage von einer solchen Sitte an die Schaltjahre knüpft. Man sagt, in einem solchen Jahre hätten die Damen das Recht, Heirathsanträge zu machen und die Herren die Verpflichtung, die Ablehnung eines solchen Antrages durch ein seidenes Kleid zu versüßen.
- Ueber die Bereitung des Mörtels. Nicht leicht wird mit einer Substanz so unzweckmäßig verfahren, wie mit dem Kalk; wenn man ihn zu Mörtel verwendet. Man nimmt nämlich gewöhnlich gebrannten Kalk und gießt um ihn zu löschen, d. h. in Kalkbrei zu verwandeln, so viel kaltes Wasser plötzlich darüber, daß er ersäuft, gleichsam getödtet wird; auf diese Weise bekommt man keinen brauchbaren Kalkbrei. Der Kalk muß im Gegenteil mit Wasser nur bespritzt werden und zwar so lange, als er noch etwas verschluckt, dann hört man auf, überläßt ihn der Ruhe und wird bemerken, daß er sich stark erhitzt, Wasserdampf bildet, das ihn zu Mehl auseinandertreibt, und wenn dieses geschehen ist, so bringt man so viel Wasser dazu, bis man einen gleichmäßigen Brei erhält, den man in die wasserdichte Kalkgrube laufen läßt; solcher Kalk ist gut gelöscht und kann eine feste Mauer geben, wenn man ihn zweckmäßig anwendet. - In der Grube muß stets Wasser darüber stehen, damit derselbe nicht Kohlensäure aus der Luft anzieht und verdirbt. - Wenn man den Kalk anfangs gleich mit zu viel Wasser übergießt, So entzieht man ihm die zum Zerspringen seiner Theile nothwendige Wärme, es kann sich kein Dampf bilden und der Kalk ist auswendig gelöscht und teigig und innen voller ungelöschter Körner, die sich später an den Mauern zu Pulver verwandeln und den Anwurf wegdrücken. - Als Zusatz zum Kalk dient nur reiner Quarzsand; nimmt man lehmigen, erdigen oder stäubigen, so wird man nie eine feste Mauer erzielen, weil der Kalk nur mit der Kieselsäure des Quarzes eine feste Masse giebt, nämlich kieselsauern Kalk. Es ist daher weit gefehlt, wenn man den Sand von abgebrochenen Häusern durch ein Wurfgitter werfen und wieder zu Mörtel verwenden läßt in dem einfältigen Glauben, daß man nicht so viel Kalk brauche, weil schon Kalk darunter ist. - Die Ziegelsteine müssen aber auch ganz hart und klingend sein, wenn man eine feste Mauer herstellen will. Wer bei dem Anfertigen der Ziegel die Mühe im Anmachen und Kneten des Thones scheut, wer zu wenig Holz aufwendet zum Brennen des Ziegels oder ungleiche Hitze giebt, der wird nie ein gutes Baumaterial herstellen. Unsere Vorältern baueten für die Ewigkeit, wir nur für die Gegenwart; wenn bei uns ein Bau oder eine Eisenbahn fertig ist, sieht man erst, daß das Material oder die Arbeit, oder die Anlage nichts taugt, weil man zu wenig überlegt, zu viel übereilt und nicht selten das Geld zu sehr spart; Accordbauten taugen übrigens im Allgemeinen nichts und sind nie für die Dauer.

(Pr. Ldw.)              


Der Honigbaum.
[Erzählung.]
(Schluß folgt.)


[ => Original lesen: 1856 Nr. 14 Seite 3]

Zur Erhaltung guter Ordnung und zur Vermeidung unnöthiger Belästigungen der Gerichtsmitglieder und des Subalternen=Personals ist die Verfügung getroffen,

daß sämmtliche für das Justiz=Amt bestimmte schriftliche Vorträge sowohl, als mündlich zu registrirende Anträge und Gesuche nur in dem Local der Gerichtsregistratur entgegengenommen werden sollen. Zu diesem Zweck werden die Gerichtssubalternen an jedem Wochentage in den Vormittagsstunden von 9 bis 1 Uhr in der Gerichtsregistratur anwesend sein.
Es versteht sich von selbst, daß eilige Sachen von der vorstehenden Verfügung nicht ergriffen werden.
Schönberg den 28. März 1856.

                          Großherzogl. Justizamt der Landvogtei des Fürstenthums Ratzeburg.
                          C. L. v. Oertzen.
(L. S.)                          


Vorladungen.

Auf Imploriren Dris. Witt für den engeren Ausschuß der Direction des liquidirenden Neuen Feuerversicherungs=Vereins der Lübecker Landbewohner vom Jahre 1847, nämlich Maximilian Winckler hieselbst, Pensionair Stamer zu Mechow und Pächter Hans Joachim Stephan Dühring zu Crumesse, befindet sich hieselbst ein öffentliches Proclama angeschlagen, wodurch alle diejenigen, welche an den, nunmehr in Liquidation befindlichen Neuen Feuerversicherungs=Verein für die Lübecker Landbewohner vom Jahre 1847, die Direction oder den Bevollmächtigten desselben Hans Joachim Stephan Dühring als solchen, irgend welche Forderungen und Ansprüche zu haben vermeinen, ingleichen diejenigen, welche mit Zahlungen an den gedachten Verein im Rückstande sind, aufgefordert und schuldig erkannt werden, innerhalb Jahres und Tages, von der Erkennung dieses Proclams angerechnet, also spätestens am 10. September 1856, die Schuldner ihre Schuld, bei Vermeidung abermaliger Zahlung, an den Bevollmächtigten Hans Joachim Stephan Dühring zu entrichten, die Gläubiger dagegen ihre Ansprüche im Actuariate des Landgerichts, und zwar Auswärtige unter Bestellung eines gehörig legitimirten Bevollmächtigten, zum Professions=Protocolle anzumelden und rechtsgenügend zu bescheinigen, widrigenfalls sie mit ihren Ansprüchen gänzlich ausgeschlossen und die überschüssigen Activa des Vereins nach Maaßgabe des §. 28. der Vereinsgesetze zur Theilung gebracht werden sollen.
So geschehen Lübeck im Landgericht den 27. Juli 1855.

In fidem                                                      Leopold Weber, Dr.,
Protocollführer.


Zur Anmeldung aller Erb= und Schuld=Ansprüche an den Nachlaß des im December v. J. hieselbst verstorbenen Arbeitsmannes Heinrich Wöhlcke steht ein peremtorischer Liquidations=Termin auf

Donnerstag, den 12. Junius d. J.,
vor Mittag, 11 Uhr,

an, welches, unter Hinweisung auf die in den Landes=Intelligenz=Blättern vollständig abgedruckten Proclamata, hierdurch weiter öffentlich bekannt gemacht wird.
Gadebusch am 29. März 1856.

                                                    Bürgermeister und Rath.


Verkaufs=Anzeigen.

Am                          
Mittwoch, den 30. April d. J.,

sollen auf der Holländerei zu Torriesdorf nachstehende Sachen öffentlich meistbietend, gegen gleich baare Zahlung in Pr. Cour., versteigert werden:

2 Pferde, 7 Kühe; mehrere Schweine, darunter eine tragende Sau; sämmtliches Holländereigeräth, als: 200 Milchbütten, Butterfaß, Eimer, etc.; 1 kupferner Milchkessel, Küchen= und Hausgeräth; Tische, Stühle, Betten und Kleidungsstücke; zwei Reisewagen, 1 Stuhlwagen, 1 Milchwagen, Sielengeschirr, Schneidelade und Böttcher=Geräthschaften.
Die Auktion beginnt Morgens 9 Uhr, und wird das Vieh gegen 12 Uhr Mittags zum Aufgebot kommen.
Schönberg, den 1. April 1856.

                                                    O. Reinhardt,
                                                    Justizamts=Registrator.


Auction
über
Tuch= und Manufaktur=Waaren.

Im Auftrage des Kaufmanns Hrn. S. J. Saul hieselbst soll wegen nahe bevorstehenden Wegzuges desselben, dessen gesammtes Tuch=, Manufactur= und Mode=Waaren=Lager, als:

feine und mittel Tuche (Laken), Buckskins, wollene und halbwollene Sommerstoffe, baumwollene Rock= und Hosenzeuge, grau und weiß englisch Leder, ächte Sammet= und Atlas=Westen, schwarze und couleurte Atlas= und seidene Herren=Tücher, ächte französische Thibets, Lüstrines, Paramattas, Orleans, eine Parthie baumwollener Umschlagetücher und Double=Shawls, ächte gewirkte Tücher und Shawls, Mouselines de laines, Jacconnets, Cattune, Bettdrelle und Bettparchend, Möbel=Damaste, Gardienenstoffe, carrirte Bettüberzüge, baumwollene Kleider= und Schürzenzeuge, Atlas= und ausgestickte Tücher, Hemden= u. Rockflanelle, gedruckte Stouts und französische Cattune, Tischdecken, Regenschirme, Band, Tülle, Spitzen, Vorhemden, Knöpfe, Strickgarne und Baumwolle, eine große Auswahl verschiedener Hals= und Taschentücher u. s. w., u. s. w.,

am                                                    
Montage den 28. April und folgenden Tage,

jedesmal von Vormittags 8 1/2 Uhr und Nachmittags 2 Uhr an, im hiesigen Rathhaussaale gegen sofortige baare Bezahlung in Courant meistbietend verkauft werden, und lade ich Kauliebhaber ein, sich recht zahlreich einzufinden.
Rehna, 31. März 1856.

                                                    Schwetzky,
                                                    Stadtsecretair.


Vermischte Anzeigen.

Die Union,
allgemeine deutsche Hagel=Versicherungs=Gesellschaft.
Grundkapital: 3 Millionen Thaler,

            wovon Th.    2,509,500.   in Aktien emittirt sind.
  Kapital=Reserve:         51,635.
                      -------------------
                      Thlr.   2,561,135.
Diese Gesellschaft versichert Bodenerzeugnisse aller Art gegen Hagelschaden, zu festen Prämien, ohne Nachschußzahlung.
Die Versicherungen können auf ein und mehrere Jahre geschlossen werden.
Bei Versicherungen auf fünf Jahre werden den Versicherten besondere Vortheile gewährt.
Jede weitere Auskunft ertheilt der unterzeichnete Agent, welcher auch den Abschluß von Verträgen einleitet.
Schönberg den 3. April 1856.

                                                    J. P. H. Spehr,
                                                    Agent der Union.


[ => Original lesen: 1856 Nr. 14 Seite 4]

Allen denjenigen, welche in dem Krankenlager meiner seligen Frau so freundlich der letzteren mit Hülfe beistanden, so wie Allen, welche die Verstorbene an ihrem Begräbnißtage theilnehmend zur Ruhestätte begleiteten, sage ich hierdurch meinen herzlichsten Dank.
Schönberg, 1. April 1856.

                                                    Siewers.


Neuen russischen Säeleinsaamen
in vorzüglicher Güte empfiehlt zu billigem Preise
                                                    Aug. Spehr.


Wohl zu beachten!
Heinrich Rohde aus Rehna

empfiehlt, durch billige Einkäufe auf der Leipziger und Frankfurter Messe, zum bevorstehenden Jahrmarkte sein vor dem Hause des Herrn Gastwirths Fick stehendes großes Lager von feinem Tuche, Buckskins und andern Manufaktur=Waaren, eine große Auswahl von modernen Atlas=Tüchern und Schürzen, ganz neuen Mustern von blanken und bunten Brockat= und schwarzen Doppel=Atlasbändern zu sehr billigen Preisen. Auch empfehle ich den geehrten Damen mein reichhaltiges Lager von feinen Kleiderstoffen, schwarzem Taffet und Atlas, nebst couleurtem Woll=Atlas, so wie von modernen Double=Shawls und Doppel=Tüchern.
Mein Stand ist, wie oben erwähnt, vor dem Hause des Herrn Gastwirth Fick und bitte ich um zahlreichen Besuch, besonders da ich zum ersten Male diesen Jahrmarkt besuche und mich befleißigen werde, meine Kunden auf das prompteste zu bedienen.


G. A. Levissohn
Marcus Nachfolger,
aus Rehna

empfiehlt zum bevorstehenden Schönberger Frühjahrsmarkte sein durch soeben in Hamburg und Leipzig persönlich gemachte Einkäufe neu assortirtes

Tuch= und Manufaktur=Waaren=Lager,

unter Zusicherung reeller und billiger Bedienung, ganz ergebenst.
Ganz neu sind eingetroffen:

Schürzen in Atlas, Seide und Wolle, glatt und bunt,
Gestickte und Umschlagetücher,
Blanke, bunte und schwarze Bänder in allen Breiten.
Ferner:
Tuche in allen Preisen und Farben, Buckskins in den neuesten Mustern, Sommerstoffe zu Röcken und Beinkleidern, Westen und Tücher in den verschiedensten Arten.
Sein Stand ist vor dem Gasthause des Herrn Fick und mit der Firma versehen.


Moritz Stein
aus
Ratzeburg
empfiehlt zum bevorstehenden Markte sein bekanntes
Tuch= und Manufacturwaarenlager.

Sein Stand ist im Hause des Posthalters Herrn Fick.


Einem verehrlichen Publikum zur gefälligen Kenntnißnahme, daß ich im bevorstehenden Schönberger Markte, diesesmal zuletzt,

im Hause des Herrn Tischlermeisters
Burmeister
(Marienstraße)

anwesend bin. Da wegen meines bekannten Wegzuges von hier bis den 1. Mai d. J. mein gesammtes Lager geräumt sein muß, so verkaufe ich sämmtliche Waaren, die reel und von bester Qualität sind, zu spottbilligen Preisen. Ich unterlasse daher jede weitere Anpreisung und bitte um zahlreichen Zuspruch.
Rehna, den 2. April 1856.

                          Achtungsvoll
                                                    S. J. Saul.


Saat=Erbsen, Saat=Wicken u. Saat=Hafer
sind zu haben bei                                                     C. H. Vock.


Mit frischem Rüdersdorfer und Segeberger Kalkempfiehlt sich bestens

Schönberg.                                                     A. Wigger.


Es sind 7-800 stämmige Hainbuchenpflanzen zu verkaufen. Diejenigen, welche solche zu kaufen gesonnen sein sollten, werden ersucht, in diesen Tagen in der Expedition dies. Bl. den Verkäufer zu erfragen.


Am Sonntag den 13. April werde ich in Schönberg eintreffen, um das für mich zum Bleichen bestimmte Leinen abzuholen, welches ich beim Gastwirth Herrn Fick abzugeben bitte. Zugleich bemerke ich, daß das Leinen mit reiner buchen Asche gebleicht wird.
Ratzeburg den 2. April 1856.

                                                    J. C. Wihe, Bleicher.


Den geehrten Damen Schönbergs mache ich die Anzeige, daß ich von jetzt an mich hieselbst mit Putzmachen wieder beschäftigen werde, so wie mit Waschen feiner Wäsche und mit Strohhutwaschen, womit ich mich denselben ergebenst empfehle. Meine Wohnung ist bei der Wwe. Hintzpeter.

                                                    Johanna Kiel, geb. Krüger.


Um mich und meine Kinder für die Folge rechtlich ernähren zu können, bin ich gewillt, Unterricht im Nähen zu geben; zu welchem Ende ich mich der Rücksichtnahme meiner geschätzten Mitbürgerinnen ergebenst empfehle.
Schönberg, 20. März 1856.

                                                    Sophie Kiel, geb. Hagemeister.


Da sich viele Leute einen Richtsteig durch das Carlower Holz und die Schaddingsdorfer Buschkoppeln über die Ziegelei machen, so sehe ich mich genöthigt, dieses bei gerichtlicher Ahndung zu verbieten.
Rögeliner Ziegelei den 22. März 1856.

                                                    J. Schröder, Ziegelermeister.


Kirchliche Anzeige.

Sonntag Miseric. Dom. Frühkirche (um 8 Uhr): Pastor Gerling. Hauptkirche: Pastor Arndt.


Getraide und Markt=Preise in Lübeck

Weizen 2 Taler (Mecklenburg) 2-6 Schilling (Mecklenburg),     Wicken 1 Taler (Mecklenburg) 4-10 Schilling (Mecklenburg),
Roggen 1 Taler (Mecklenburg) 24-32 Schilling (Mecklenburg),     Buchweizen 1 Taler (Mecklenburg) 2-6 Schilling (Mecklenburg),
Gerste 1 Taler (Mecklenburg) 4-6 Schilling (Mecklenburg),     Winter=Rapsaat - Mark (Lübeck)
Hafer - Taler (Mecklenburg) 46-48 Schilling (Mecklenburg),     Sommer=Rapsaat - Mark (Lübeck)
Erbsen 1 Taler (Mecklenburg) 20-24 Schilling (Mecklenburg),     Schlagleinsaat 18-19 Mark (Lübeck)
Butter 14 Schilling (Mecklenburg) pr. Pfund.      Kartoffeln, a Faß 8 Schilling (Mecklenburg).


Redaktion, Druck und Verlag von L. Bicker.


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