No. 1
Die Anzeigen erscheinen wöchentlich zweimal.
Dienstags und Freitags

Schönberg, den 04. Januar
1856
sechsundzwanzigster Jahrgang
Preis vierteljährlich 20 Schilling (Mecklenburg) jährlich 1Mark (Lübeck) 32Schilling (Mecklenburg).
Jahrgang
<< Ausgabe vorher>> Ausgabe danach
[ => Original lesen: 1856 Nr. 1 Seite 1]

In Folge einer Aufforderung des Großherzoglichen Militair=Commando's zu Neu=Strelitz machen wir hierdurch nachstehendes Publicandum, betreffend die Meldung und Dienstleistung der einjährigen Freiwilligen bekannt:

Publicandum.

          Das unterzeichnete Militair=Commando macht nachfolgend diejenigen Grundsätze bekannt, nach welchen einjährige Freiwillige angenommen und behandelt werden:
1) Es wird nur derjenige unbescholtene junge Mann zum einjährigen freiwilligen Dienst zugelassen, welcher mindestens 1 Jahr in der Secunda eines Gymnasii oder 1 Jahr in der ersten Classe der Realschule zu Neustrelitz oder Schönberg sich befunden hat, oder im Stande ist, einen gleichen Grad von Kenntnissen durch Atteste oder in einer Prüfung zu dokumentiren.
2) Der einjährige Freiwillige wird nur zum 1. April eingestellt; er hat sich zuvor bei dem Militair=Commando in Neustrelitz unter Ueberreichung seiner Schul= und Führungszeugnisse, der Erlaubniß seines Vaters oder Vormundes persönlich zu melden, und zwar kann dies vom 17. Lebensjahre ab, bis zum 15. Januar desjenigen Jahres, in welchem er militairpflichtig wird (für die nächste Ersatz=Gestellung also bis zum 15. Januar 1856) jederzeit geschehen. Er loset selbstredend bei der Rekrutirungsbehörde nicht mit, sondern hat sich von seiner vorläufigen Annahme ab, als dem Militair angehörig anzusehen.
3) Der einjährige Freiwillige zahlt zur Beschaffung seiner Montirungsstücke bei seinem Eintritt an die Bataillons=Casse 29 Taler (Mecklenburg) 24 Schilling (Mecklenburg) baar; er hat während seines Dienstjahres keinen Anspruch auf Gehalt, Servis oder Verpflegung. Bei eintretender Mobilmachung, so wie bei jeder Einbeorderung erhält er dagegen alle diese Competenzen.
4) Der einjährige Freiwillige erhält die Vergünstigung, wenn er es wünscht und sich gut führt, außerhalb der Caserne zu wohnen, kann jedoch auch kostenfrei in der Caserne aufgenommen werden. Er thut nur so viel Wachen, wie es zur Erlernung dieses Dienstzweiges nöthig ist.
5) Der einjährige Freiwillige hat bereits nach einem Jahre seiner Dienstzeit den Uebertritt in den beurlaubten Stand zu gewärtigen. Von seiner militairischen Brauchbarkeit und Qualifikation wird es abhängen, ob er für den Rest seiner Dienstverpflichtung im beurlaubten Stande zum Unterofficier oder Augmentations Officier designirt und befördert wird. Bei Einbeorderungen tritt er in die Verpflegung und das Gehalt dieser seiner zeitigen Charge. Der Kriegs=Augmentations=Officier erhält Equipirungsgelder.
6) Aerzte können als einjährige freiwillige Compagnie=Chirurgen dienen.
Neustrelitz, den 13. December 1855.

                          Großherzogliches Militair=Commando.
                          v. Rosenberg=Gruszczynski,
                          Major.

und bringen zugleich zur Kenntnißnahme, daß in Folge einer Mittheilung des Chefs des Großherzoglichen Militair=Commando's derselbe die sich zum einjährigen Freiwilligen=Dienst stellen wollenden jungen Leute aus dem hiesigen Fürstenthume auch von der persönlichen Meldung vorläufig dispensiren und statt derselben eine schriftliche Meldung bis zum bezeichneten Termine entgegen zu nehmen bereit sein will, sich jedoch vorbehält, erforderlichen Falls die persönliche Gestellung zu verlangen.
                    Schönberg, den 18. December 1855.

                          Großherzogl. Mecklenb. Landvogtei des Fürstenthums Ratzeburg.
                          F. Graf Eyben.       C. L. v. Oertzen.       Plettner.


[ => Original lesen: 1856 Nr. 1 Seite 2]

- Die neuesten Nachrichten sowohl aus Berlin wie aus Wien geben wenig Hoffnung, daß Rußland auf die ihm gestellten Friedensvorschläge eingehen wird.
- Nach einem officiellen Bericht des Marschalls Pelissier haben die Russen bei dem mit 3500 Mann ausgeführten mißlungenen Angriff auf die französischen Vorposten im Baidarthale am 8. Dec. 150 Mann verloren. Sie überrumpelten in der Dunkelheit einen französischen Posten von 12 Mann, nahmen diesen gefangen und rückten gegen einen größeren Vorposten, der ihnen so lange kräftigen Widerstand leistete, bis größere Truppenmassen anrückten und die Russen zum Rückzug zwangen. Man erwartet, daß dieser Angriff im größeren Maaßstab wiederholt wird. - Das russische Artillerie=Feuer gegen Sebastopol dauert ununterbrochen fort, ohne erwiedert zu werden. Es wagt Niemand mehr in die Stadt zu gehen, den nicht eben der Dienst dazu nöthigt. Die Franzosen haben aber doch mit großer Geschicklichkeit ein paar Kaffeehäuser angelegt, wo man mitten im Kugelregen sehr ruhig seine Cigarre rauchen kann. Die Russen entwickeln in der Befestigung des Nordforts eine außerordentliche Thätigkeit. Jede Bodenerhöhung, das Ufer jeder Bucht, die unbedeutendste Position erhält eine Batterie oder Verschanzung. Auf einer Landzunge zunächst dem Fort haben sie riesenhafte Festungswerke aus der Erde und dem Felsen herausgearbeitet; die ganze Landspitze ist in eine Citadelle umgewandelt. Die Russen haben noch einige kleine Böte, mit denen sie Nachts auslaufen, um die feindlichen Werke zu recognosciren. - Das eingetretene Regenwetter hat die Wege grundlos gemacht; es sind dadurch schon 1200 Maulesel gefallen. In den Baracken der Engländer aber sieht es wie in Delicatessen=Handlungen aus; Straßburger Leberpasteten, deutsche Würste und andere Leckerbissen sind zwischen Wein= und Bierflaschen aufgestapelt, und Jeder bereitet sich für die Weihnachtszeit vor, die diesmal gemüthlicher wie im vorigen Jahr werden soll. - Unter den Mannschaften der alliirten Heere hat sich seit Kurzem das Gerücht verbreitet, daß in den Kellern mehrerer Häuser Sebastopols, die vormals von Kaufleuten bewohnt oder öffentliche Gebäude waren, ansehnliche Schätze vergraben lägen, und ist nun fast von nichts Anderm die Rede, als von diesen Schätzen, deren hypothetischer Werthbetrag durch die Tradition von Stunde zu Stunde an summarischer Größe zunimmt, jetzt schon auf viele Millionen Rubel angegeben wird und die golddurstige Phantasie so manchen armen Teufels in geschäftigste Aufregung versetzt. Veranlassung zu diesem Gerüchte hat, so viel man darüber erfahren konnte, der Umstand gegeben, daß drei französische Soldaten, welche in letzter Woche mit Abbrechen der Mauer eines ehemaligen Kaufgewölbes beschäftigt waren, bei dieser Gelegenheit eine eiserne Geldtruhe und in derselben für etwa 100 Rubel Kupfermünze, welche die geschäftige Fama bereits in Gold umgewandelt und um das Tausendfache vermehrt hat, auffanden. - Die Stürme im schwarzen Meere haben den Schiffen bedeutend geschadet, an der Sulinamündung sind 40 Kauffahrtheischiffe mit 300 Menschen zu Grunde gegangen.
- Es heißt, Marschall Pelissier, der sardinische General La Marmora und Omer Pascha werden zu einem Kriegsrathe in Paris eintreffen. - Das sardinische Armeecorps in der Krim soll um 5000 Mann verstärkt werden. - In Paris ist eine Schrift erschienen, nach welcher die Notwendigkeit eines Monarchen=Congresses, um Europa durch denselben den Frieden wieder zu geben, angeregt wird. Man nimmt an, daß diese Schrift ihren Ursprung am französischen Hofe hat, wo eine ziemlich zahlreiche Partei seit längerer Zeit am Bruche des Bündnisses mit England arbeitet und Alles aufbietet, um einen Bund zwischen Frankreich und Rußland zu Stande zu bringen.
- In Asien hat Omer Pascha bereits eine rückgängige Bewegung mit seinen Truppen gemacht. Sein Hauptquartier ist jetzt wieder in Redut=Kale. Aus Furcht vor den Russen sind aus Erzerum eine große Anzahl Einwohner geflüchtet. Von Konstantinopel werden jetzt in größter Hast alle irgend entbehrlichen Truppen und Mund= und Proviantvorräthe nach Asien geschafft, um das dortige türkische Armeecorps zu ergänzen. Man ist dort sehr besorgt, was jetzt nach dem Falle von Kars von den Russen begonnen werden wird.
- In Kars haben 16,000 Mann das Gewehr gestreckt; die Russen haben in der Festung neben einer vortrefflichen Artillerie 30,000 Flinten vorgefunden, und wie jetzt angegeben wird, 1000 metallene Geschütze. Man erzählt sich, General Murawiew habe bei der Uebergabe alle Maßregeln treffen müssen, um die halbverhungerte Besatzung im ersten Augenblicke an übermäßigem Genuß von Brod zu hindern.
- Auf Befehl des Kaisers von Rußland sollen die in Kars gefangenen 7 türkischen Paschas und General Williams nach Petersburg gebracht werden. - Der General=Adjudant Fürst Menschikow ist zum General=Kriegsgouverneur von Kronstadt ernannt. Diese Wiederanstellung des Fürsten wird in Petersburg um so bedeutsamer gehalten, als sie gerade in eine Zeit fällt, wo es heißt, die Alliirten gingen mit der Absicht um, für den kommenden Frühling den Hauptkriegsschauplatz nach der Ostsee zu verlegen. In Rußland werden übrigens die Kriegsrüstungen mit großem Eifer betrieben. Die in Petersburg versammelten Generäle sollen erklärt haben, daß hinreichende Mittel vorhanden seien, um noch einen dritten und vierten Feldzug auszuhalten. Auch der russischen Armee in Asien sollen bedeutende Verstärkungen zugesendet werden, da man die Absicht hat, den Feldzug daselbst, wenn nur immer die Witterung es gestattet, mit aller Kraft fortzusetzen. - Der Kaiser hat befohlen, einen zweiten Aufruf an die Bauern der Apanagengüter zu erlassen, um neue Scharfschützen gegen die Feinde der orthodoxen Kirche und des heiligen Rußlands zu bilden.
- Von den aus der Krim nach Frankreich zurückkehrenden 8 Regimentern französischer Garde hat am 29. Decbr. ein Theil unter unbeschreiblichem Volks=Enthusiasmus seinen Einzug in Paris gehalten. Die Gewehre waren mit Lorbeeren geziert. Der Kaiser hielt eine Anrede an die Truppen, in welcher er sein Bedauern ausspricht, daß er sie nicht selbst im Kampfe habe führen können. Er sagte ferner: Ihr repräsentirt die orientalische Armee, deren Muth Frankreich den ihm gebührenden Rang wieder errungen hat. Ich habe Euch zurückberufen, obgleich der Krieg noch nicht beendigt ist, damit jedes Regiment an dem Ruhme Theil nehmen kann. Jetzt hat Frankreich ein zahlreiches im Kriege abgehärtetes Heer, um es zu verwenden, wo es nöthig erscheinen dürfte. Hütet sorgfältig die Gewohnheiten des Krieges, und haltet Euch bereit, meinem Rufe zu entsprechen. Danket Gott, daß er Euch verschont, und schreitet unter Euren Mitbürgern stolz einher. - Die Rede verursachte große Sensation. - Der Kaiser begab sich hierauf mit seinem Stabe über die Boulevards auf den Vendome=Platz, wohin ihm die Truppen folgten. Dort defilirten sie vor dem Kaiser und der Kaiserin. Alle Straßen, durch welche der Kaiser und die Truppen kamen, waren mit Triumphbögen, Flaggen und Fahnen reich geschmückt, und die überall dicht gedrängte Menschenmenge begrüßte den Kaiser, den General Canrobert und die Truppen (besonders aber die Zuaven) mit enthusiastischen Zurufen und fortwährendem Tücherschwenken. Der Anblick der Krim=Truppen mit ihren zerrissenen Fahnen, ihren vielen Verwundeten, die ihren Regimentern ohne Waffen vorausmarschirten, war ganz geeignet, die Theilnahme und Begeisterung der Pariser zu erregen. Unter den Generä=

[ => Original lesen: 1856 Nr. 1 Seite 3]

len, die sich in der Krim ausgezeichnet, bemerkte man Mellinet, dem die Wange weggeschossen wurde, dann Bosquet, der beim Sturm des Malakow einen Schuß in die Schulter erhielt, ferner die Generäle Cler und Blanchard. Die Obersten und Commandanten der Krim=Truppen waren meistentheils verwundet. Viele rührende Scenen ereigneten sich bei dem Marsche über die Boulevards. Abends um 7 Uhr war Paris bereits überaus prächtig und allgemein illuminirt.
- Die neuen Riesenbomben, welche die englische Regierung gießen läßt, und mit denen man die Granitwälle von Kronstadt und Sweaborg zu zertrümmern hofft, haben 9 Fuß 5 Zoll im Umfange und einen Durchmesser von 3 Fuß. Die Oeffnung zur Aufnahme der Füllung und des Zünders mißt im Durchschnitt 2 3/8 Zoll; die Bombe selbst ist 2 1/2 Zoll, gegen die Oeffnung zu 3 1/4 Zoll dick, und wiegt circa 26 Centner. Ein so schweres Geschoß erfordert begreiflicherweise eine eigene mechanische Vorrichtung, um in den Mörser hineingehoben zu werden, und hat zu diesem Behufe rings um das Füllungsloch vier klammerartige Vorsprünge aus Schmiedeeisen, die in der Substanz der Bombe eingegossen sind. Jede dieser Bomben kommt ohne Füllung auf 140-150 Taler (Mecklenburg) zu stehen; die Mörser, aus denen sie geworfen werden sollen, werden aus Schmiedeeisen angefertigt und jeder derselben 700 Centner wiegen.
Neustrelitz. Se. Hoh. der Herzog Georg und die Frau Herzogin, Großfürstin Catharina von Rußland, kais. Hoheit, sind von Petersburg hieselbst am 22. Decbr. eingetroffen. Dem Vernehmen nach werden Hochdieselben am hiesigen Hofe einige Monate verweilen.


Vermischtes.

(Mecklenburgs Ernte im Jahr 1855.) Man nennt in Mecklenburg eine Normal= oder Mittelernte, wenn unter entsprechenden Bodenverhältnissen von 100 Quadratruthen gewonnen werden an Weizen 10 Scheffel, an Roggen 9 Schfl., Gerste 10 Schfl., Hafer 10 Schfl., Erbsen 8 Schfl., Kartoffeln 64 Schfl. (Der hier genannte Scheffel ist der Grabower, wovon 100 gleich 143 Rostocker Scheffel sind.) Das Ertrag=Ergebniß in diesem Jahre wird wie folgt angegeben: Weizen 45 Procent an Körnern weniger als Normal=Ertrag, Roggen 25 Procent weniger, Gerste und Hafer Normal=Ertrag, Erbsen 40 Procent weniger, Kartoffeln 20 Procent unter Normal=Ertrag. Von Klee= und Wiesenheu wird nur 1/4 einer Normal=Ernte als gut geworben bezeichnet, der größte Theil derselben ist verdorben. Obst ist gut und reichlich gerathen. Der Ertrag der Bienen ist sowohl an Honig und Wachs als an jungen Stöcken ein überaus geringer. Als denjenigen Theil des Landes, welcher den dürftigsten Körnerertrag lieferte, wird der östliche und nordöstliche von der Küste ab bis zum Großherzogthum Mecklenburg=Strelitz bezeichnet. Besser wies sich der Ertrag längs der Küste von Rostock nach Wismar aus, und am ergiebigsten stellte sich derselbe im südlichen Theil des Landes.
- In Pinneberg warf sich am 20. Decbr. bei Ankunft des Personenzugs von Kiel ein Mensch auf die Schienen und zwar so nahe vor der Locomotive, daß an ein Anhalten nicht gedacht werden konnte. Die Räder trennten ihm den Kopf vom Rumpfe.


Vorladungen.

Auf Antrag des Altentheilers=Schmieds Cord Christoph Johann Staeding zu Selmsdorf werden hiermit Alle und Jede, welche an eine verloren gegangene, am 6. April 1839 von dem Handelsmann Johann Joachim Friedrich Geißler, damals hierselbst, und dessen Ehefrau, Catharina, geb. Busch, an den Antragsteller Staeding und dessen Ehefrau, Marie, geb. Freitag, über ein Gesammtcapital von 400 Taler (Mecklenburg) N 2/3 vor hiesigem Justizamte ausgestellte Pfandverschreibung Ansprüche haben, zwecks Mortification dieser Verschreibung, hiermit peremtorisch geladen, solche in dem deshalb auf

Donnerstag den 10. Januar 1856,
Morgens 10 Uhr,

angesetzten Termine vor unterzeichnetem Justizamte anzumelden und zu bescheinigen, und dies bei Vermeidung des Nachtheils der sofortigen Präclusion mit ihren etwaigen Ansprüchen, sowie der Mortification der bezeichneten Schuldverschreibung.
Schönberg, den 30. October 1855.

                          Großherzogl. Justiz=Amt der Landvogtei des Fürstenthums Ratzeburg.
                          C. L. v. Oertzen.
(L. S.)                          


Vermischte Anzeigen.

Extract
des
neunten Rechnungs=Abschlusses
der
Hagel=Assecuranz=Gesellschaft für das Fürstenthum Ratzeburg
pro Ao. 1855.

[Tabelle siehe im Abbild der Originalseite]

Schönberg, den 2. Januar 1856.                                                    
                          Die Direction
                          der Hagel=Assecuranz=Gesellschaft.


Das am 23. Decbr. 1855 zum Besten armer Kinder veranstaltete Concert brachte:

1) an baarem Gelde: Taler (Mecklenburg) Schilling (Mecklenburg)
am Concertabend 22 18
vorher waren eingegangen:
von der Schule hierselbst
10   7
von verschiedenen Seiten:
32 Schilling (Mecklenburg), 14 Schilling (Mecklenburg), 8 Schilling (Mecklenburg), 4 Schilling (Mecklenburg), 8 Schilling (Mecklenburg)und 16 Schilling (Mecklenburg), =
  1 34
für den Verkauf des Christbaums   -   5
--------------------
Taler (Mecklenburg) 34. 16.
[ => Original lesen: 1856 Nr. 1 Seite 4]

2) wurde geschenkt:
1 Scheffel Weizenmehl, 5 Pfund Butter, 12 Kannen Milch, 3 Pfund Rosinen, 1 Pfund Korinthen, 2 Pfund Lichte, 1 Pfund Oel, 2 Pfund Zucker, 3 Körbe mit Aepfeln.
3) 2 Paar wollene Strümpfe, 2 Paar do. Muffchen, 4 do. Kopfbinden, 1 do. Knabenshwal, 9 verschiedene Tücher für Mädchen, 4 fertige Schürzen, 4 Paar Handschuhe und 2 s. g. Katzen. Und
4) wurde vom Herrn Pöhls sen. ein Scheffel Weizenmehl gratis verbacken.

Die sub 1 aufgeführte Einnahme wurde in folgender Weise verwendet: Taler (Mecklenburg) Schilling (Mecklenburg)
für 1 Scheffel Weizenmehl   3 16
für 1 1/2 Pfund Butter a 14 Schilling (Mecklenburg)   - 21
für 50 Stück kleine Tischlampen zum Christbaum   - 40
für 192 Stück Zuckerpuppen   1 24
für Backgeld und 2 Pfund Hefe an Bäckermeister Joch. Greif   1   -
für Kattun zu Halstüchern und Schürzen:
an Oldericke u. Comp. 7 Taler (Mecklenburg) 6 Schilling (Mecklenburg)
an L. Creutzfeldt 13 Taler (Mecklenburg) 16 Schilling (Mecklenburg)
------------------------------------ 20 22
für 156 Stück Federhalter   1   9
für Erleuchtung und Heizung an 2 Abenden, sowie für sonstige nicht zu umgehende Unkosten   5 25
--------------------
Taler (Mecklenburg) 34. 13.

Für die in Casse gebliebenen 3 Schilling (Mecklenburg) sind Federhalter gekauft und der Schule, zu den schon früher übermittelten 156 Stück zur gefälligen Vertheilung übergeben.
Durch vorstehende Einnahmen wurde es möglich, 193 Kinder, jedes mit einem Tuche oder einer Schürze, einer Butterstolle von 16 Loth, einer Zuckerpuppe und einigen Aepfeln zu beschenken.
Allen, die so bereitwillig durch Geschenke und reiche Gaben dies Kinderfest verschönerten, den herzlichsten Dank!
Schönberg, den 29. December 1855.

A. Creutzfeldt.       W. Heincke.       Joh. Pöhls jun.
Friedrichs.       J. C. Schultze.


4 Mal wöchentlich ohne Preiserhöhung.

Seit Ende September kommt die in Bergedorf vor Hamburg erscheinende

Eisenbahn-Zeitung

viermal wöchentlich heraus, nämlich Montags, Mittwochs, Freitags und Sonnabends, ohne daß der so billige Preis erhöht ist. - Der Erfolg dieser Vermehrung hat die davon gehegten Erwartungen noch weit übertroffen; .die Zunahme an Abonnenten ist so stark gewesen, daß die ersten Nummern in großer Anzahl wieder aufgelegt werden mußten. - Die Redaction glaubt aber auch ihre Versprechungen erfüllt zu haben und wird auch ferner bestrebt sein, die Reichhaltigkeit der Zeitung zu vermehren. Sie wird darin durch eine Anzahl von neuen Mitarbeitern in den verschiedensten Gegenden ihres weiten Leserkreises unterstützt.
Ihre überaus günstige Lage setzt sie in den Stand, ihre Berichte so frisch zu liefern, wie es nicht alle täglich erscheinenden Zeitungen können.
Bündige Kürze und offener Freimuth werden der Redaction auch ferner als Regel dienen.
Sie liefert in jeder Nummer:
Kleine Notizen über alles Neue, was in Hamburg, Mecklenburg, den Herzogthümern und Umgegend passirt.
Leitende Artikel, sowie Mittheilungen über alle wichtigen Ereignisse, Criminal=Prozesse, Theater etc.
Politische Uebersichten, viermal wöchentlich, über die neuesten Begebenheiten, mit pragmatischer Würdigung derselben.
Vom Kriegsschauplatz das Neueste meistens so schnell, wie die täglichen Zeitungen.
Haus= und Landwirtschaftliches.
Vermischtes, eine große Menge merkwürdiger Vorfälle, Curiosa, Anecdoten u. dgl.
Im Feuilleton eine reiche Auswahl spannender Erzählungen, theils Original, theils Uebersetzung, oder Auslese aus deutschen Blättern, auch Literatur= und Kunst=Notizen.
Die amtlichen Erlasse, Personalien etc. für das Großh. Mecklenburg, zeigt die Eisenbahn=Zeitung regelmäßig an; die wichtigen giebt sie ausführlich. Ebenso bringt sie die vorkommenden Vacanzen in Amts= und Schulstellen schnell und vollständig. - (Auch die benachbarten amtlichen Erlasse und Personalien werden angezeigt.)
Korn=, Fettwaaren=, Kaffee= und Zuckerpreise, Geld= und Fondscourse, Viehmärkte, Elbwasserstand, Hamburger Falliten etc. (Den Geldcours auch nach Reichsmünze.)
In Folge der großen Verbreitung wird die Eisenbahnzeitung lebhaft zu Anzeigen benutzt, welche bei kleiner Gebühr guten Erfolg haben. Die Eisenbahn=Zeitung hat noch immer die billigsten Inserat=Preise von allen weitverbreiteten Blättern.
Für Schönberg und Umgegend nimmt Bestellungen auf die Eisenbahn=Zeitung, sowie Inserate für dieselbe entgegen

                                                    Wilh. Heincke.


Wir machen hiermit bekannt, daß wir den Heinrich Busch hieselbst beauftragt haben, über unsere Gesammt=Feldmark die Aufsicht zu führen.

                                                    Die Dorfschaft Mahlzow.


Rechnungen pr. Buch 50. 100 oder 200 Stück.
a Buch 14 Schilling (Mecklenburg),
empfiehlt                                                     L. Bicker.


Kirchliche Anzeige.

Sonntag nach Neujahr. Keine Frühkirche.
Hauptpredigt: Pastor Gerling.

Im vorigen Jahre wurden in hiesiger Gemeinde

geboren 145. - 71 Knaben, 74 Mädchen - 25 uneheliche,
gestorben sind 128. - 52 männlichen, 76 weiblichen Geschlechts,
confirmirt 88. - 41 Knaben, 47 Mädchen.
copulirt 45 Paar;
es communicirten 2080 Personen, davon 1073 Männer, 1007 Frauen, und 16 Krankenkommunionen.


Getraide und Markt=Preise in Lübeck

Weizen 2 Taler (Mecklenburg) 16-34 Schilling (Mecklenburg),     Wicken 1 Taler (Mecklenburg) 20-24 Schilling (Mecklenburg),
Roggen 2 Taler (Mecklenburg) 1-2 Schilling (Mecklenburg),     Buchweizen 1 Taler (Mecklenburg) 12-22 Schilling (Mecklenburg),
Gerste 1 Taler (Mecklenburg) 16-16 Schilling (Mecklenburg),     Winter=Rapsaat - Mark (Lübeck)
Hafer 1 Taler (Mecklenburg) 2-4 Schilling (Mecklenburg),     Sommer=Rapsaat - Mark (Lübeck)
Erbsen 1 Taler (Mecklenburg) 32-36 Schilling (Mecklenburg),     Schlagleinsaat 25-25 Mark (Lübeck)
Butter 12 Schilling (Mecklenburg) pr. Pfund.      Kartoffeln, a Faß 8 Schilling (Mecklenburg).
Altona=Hamburger Viehmarkt.
Fette Ochsen, Handel gut, 100 Pfund 11-14 Taler (Mecklenburg).
Fette Schweine, gut, 100 Pfund 35-36 Mark.


Redaktion, Druck und Verlag von L. Bicker.


<< Ausgabe vorher>> Ausgabe danach
ZVDD