No. 37
Die Anzeigen erscheinen wöchentlich zweimal.
Dienstags und Freitags

Schönberg, den 13. September
1839
neunter Jahrgang
Preis vierteljährlich 20 Schilling (Mecklenburg) jährlich 1Mark (Lübeck) 32Schilling (Mecklenburg).
Jahrgang
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[ => Original lesen: 1839 Nr. 37 Seite 1]

Vorladungen.

        Für das in hiesiger Siemzer Straße belegene Bauersche Haus sind von einem Käufer 1800 Taler (Mecklenburg) in N 2/3. zu voll geboten worden, dem aber der Zuschlag nur unter der Bedingung vorläufig ertheilt ist, daß in einem anzuberahmenden gerichtlichen Termine ein Mehrbot nicht erfolgen würde.

        Auf Antrag des Bäckermeisters Sievers hieselbst, als Vormundes der minderjährigen Töchter wailand Chirurgus Bauer, ist nun auf

den 16ten künftigen Monats September

Morgens 11 Uhr, ein Termin anberahmt worden, worin alle diejenigen auf hiesiger Gerichtsstube sich einzufinden haben, die in Grundlage der mit dem bisherigen Käufer verabredeten, in der Gerichts=Registratur einzusehenden Bedingungen, für das gedachte Bauersche Haus mehr als 1800 Taler (Mecklenburg) N 2/3. zu bieten geneigt sind, um, nach beendigtem Bot und Ueberbot, den sofortigen Zuschlag zu gewärtigen.

     Schönberg den 29. August 1839.

                                                 Justiz=Amt der Landvogtei des Für=
(L. S.) stenthums Ratzeburg.
            Karsten.  


Verkaufs=Anzeige.

        Am Montage, den 16ten, und Dienstag, den 17. September d. J., von Morgens präcise 9 Uhr an, sollen auf dem Pfarrhofe zu Schlagsdorf in öffentlicher Auction, gegen sofortige baare Zahlung, verkauft werden:

vieles Bettzeug, mehreres Leinenzeug, verschiedene Mobilien, als: 4 Dutzend Stühle, 2 Sopha, 2 Commoden, 1 Kleider=, 1 Gewürz= und 2 Glasschränke, 2 Koffer, Gartenbänke, viele Tische, Spiegel und Bettstellen, 1 Wanduhr mit Gehäuse; ferner, vieles Haus=, Küchen= und Braugeräthe, große und kleine Kessel, 4 Dutzend zinnerne Teller, nebst 3 Schüsseln, 1 Zeugrolle, 1 Schneidelade, 1 Mehlkiste, 1 Flinte, 1 doppelläufiges Gewehr, 1 Wiener Wagen, 4 Kühe, 2 Schweine,
zu welcher Auction Kauflieber hierdurch eingeladen werden.


Vermischte Anzeigen.

        Alle diejenigen, welche ihren Beitrag zur ersten Hebung der Carlower und Demernschen Armen=Kasse, Johanni d. J., noch nicht entrichtet haben, werden hiermit ersucht denselben bis zum 20. d. M. an den unterzeichneten Berechner dieser Armen=Kasse ohnfehlbar zu zahlen.

H. Siebenmarck in Carlow.      


          Unter dem hiesigen Hornvieh ist die Maulfäule ausgebrochen.
          Torriesdorf, den 6. September 1839.


[ => Original lesen: 1839 Nr. 37 Seite 2]

          Hierdurch mache ich bekannt, daß der Fußsteig von Pahlingen nach Selmstorf über meine Sand=Koppel, die Fahrt genannt, von jetzt an, bei 1/2 Gulden Strafe, verboten ist.

Käthner Mett zu Pahlingen.    


Der 21. Mai, oder: die unglückliche Familie des Oberförsters Ehrhardt.

[Erzählung.]

(Fortsetzung.)


[ => Original lesen: 1839 Nr. 37 Seite 3]

Der 21. Mai, oder: die unglückliche Familie des Oberförsters Ehrhardt.

[Erzählung.]

[ => Original lesen: 1839 Nr. 37 Seite 4]

Der 21. Mai, oder: die unglückliche Familie des Oberförsters Ehrhardt.

[Erzählung.]

(Der Beschluß folgt.)


Wohlfeiler Anstrich der Ackerwerkzeuge.

        Die allgemein bestehenden Holzpreise machen es nothwendig, auf die Erhaltung der Ackerwerkzeuge mehr bedacht zu seyn, als bisher geschah. Nichts erhält das Holz mehr, als ein guter dauerhafter Anstrich, aber die Kosten der Oelfarbe schrecken davon ab. Aus eigener Erfahrung kann ich folgende wohlfeile Farbe, welche die Oelfarbe ganz ersetzt, empfehlen.

        10 Quart Wasser in einem Kessel zum Kochen gebracht, dann 1 Loth ganz klar gestoßenen weißen Vitriol hinzugesetzt. Hierauf wird 1/2 Metze feines Roggenmehl in 10 1/2 Quart kaltem Wasser klar und breiartig, ohne daß es Klumpen giebt, eingerührt und unter fleißigem Umrühren in den Kessel zum siedenden Wasser geschüttet. Ferner werden 25 Loth Colophonium in einem glasirten irdenen Tiegel über mäßigem Kohlenfeuer zum Schmelzen gebracht; die Masse wird fortwährend fleißig umgerührt und dazu allmählig, damit keine Explosion entsteht, 5 Pfund Thran gegossen; hierauf wird auch diese Masse unter gleich fleißigem Umrühren zu dem Uebrigen in den Kessel geschüttet. Zu 4 Quart dieser Farbenmasse nimmt man 4 Loth Ocker und 3 Pfund Bleiweiß. Will man eine andere Färbung, so setze man die beliebige hinzu; Kohle von Birkenholz oder Weinrebe giebt ein freundliches Perlgrau.

        Ist die Farbe zu dick, so verdünne man sie mit Salzwasser. Sie muß warm aufgetragen und der Anstrich dreimal wiederholt, auch wie die Oelfarbe mit dem Pinsel tüchtig verarbeitet werden, und kommt dieser an Glanz und Dauer ganz gleich. Es kommen die 20 Quart dieser sehr guten Farbe auf ungefähr 1 Taler (Mecklenburg), während die Oelfarbe wohl zehnmal so viel kostet.

        Für Bauende bemerke ich, daß sich diese Farbe zum Anstrich der hölzernen Gesimse, des Putzes und der steinernen Thüren= und Fenstereinfassungen ebenfalls sehr eignet. Das Holz, auf welches sie aufgetragen werden soll, darf aber nicht sehr glatt gehobelt werden, weil es sonst die Farbe nicht gern annimmt.


Getraide=Preise in Lübeck
vom 9. Septbr.
Taler (Mecklenburg)
Waitzen, Mecklenburger und Holsteiner 136
Roggen, Mecklenburger und Holsteiner 74
              Petersburger 90
Gerste, Mecklenburger und Holsteiner 52
Hafer,   Mecklenburger und Holsteiner 44
Erbsen, Brecherbsen 80
             Futtererbsen -
Wicken -
Buchweitzen -
Winter=Rapsaat die Tonne 15 1/2 Mark (Lübeck)
Sommer=Rapsaat -
Schlagleinsaat 12


Gedruckt und verlegt von L. Bicker.


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