No. 31
Die Anzeigen erscheinen wöchentlich zweimal.
Dienstags und Freitags

Schönberg, den 02. August
1839
neunter Jahrgang
Preis vierteljährlich 20 Schilling (Mecklenburg) jährlich 1Mark (Lübeck) 32Schilling (Mecklenburg).
Jahrgang
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[ => Original lesen: 1839 Nr. 31 Seite 1]

Vorladungen.

        In dem Altentheiler Brüggemannschen Debitwesen ist zur Eröffnung eines Distributions=Bescheides, so wie zu sofortiger Vertheilung der vorhandenen Masse Termin auf

den 26sten k. M. August

Vormittags 11 Uhr angesetzt worden, wozu die noch interessirenden nicht präcludirten Brüggemannschen Creditoren hiermit verabladet werden.
    Schönberg den 12. Julius 1839.

                                                 Justiz=Amt der Landvogtei des Für=
(L. S.) stenthums Ratzeburg.
Karsten.   Reinhold.  


Extract.

        Nach einem in den Mecklenburg=Schwerinschen=Intelligenzblättem in extenso befindlichen Proclama ist, in Folge Antrags der Wittwe des kürzlich verstorbenen Böttchers Andr. Wigger hieselbst, über das Vermögen defuncti der formelle Concurs erkannt, und Terminus ad liquidandum auf

den 26. August d. J.

zugleich auch Terminus ad transigendum auf

den 2. Septbr. d. J.

sub praejudiciis pro omni, praefigirt.
    Signatum Rehna den 7. Mai 1839.

Großherzogliches Stadt=Gericht.     


Vermischte Anzeigen.

Bekanntmachung.

          Alle Interessenten der Allgem. Feuer=Assecuranz=Societät des Fürstenthums Ratzeburg, welche in der bevorstehenden Ernte, Diemen (Miethen) setzen werden, werden dringend ersucht, solche, um Feuersgefahr möglichst zu verringern, so weit wie irgend möglich, von ihren Gebäuden zu setzen.
    Schönberg den 25. Juli 1839.

H. Spehr,        
vorsitzender Aeltermann.  


        Um Unordnungen zu verhüten, sehen wir uns zu der Anzeige veranlaßt, daß auf dem Kamp, von welchem das Korn eingefahren wird, nicht früher Aehren gesammelt werden dürfen, bis derselbe leer ist.
        Schönberg, den 1. August 1839.

Die Bauleute hieselbst.      


        Hierdurch mache ich bekannt, daß künftigen Sonntag, den 4. d. M., auf meinem Felde Rappsstroh gebrannt wird.

Schulze Bonhof zu Sabow.      


[ => Original lesen: 1839 Nr. 31 Seite 2]

Die Branntweinspest.

(Fortsetzung.)

8. Das schreckliche Schicksal.

[Erzählung.]

[ => Original lesen: 1839 Nr. 31 Seite 3]

Die Branntweinspest.

[Erzählung.]

[ => Original lesen: 1839 Nr. 31 Seite 4]

Die Branntweinspest.

[Erzählung.]

(Der Beschluß folgt.)


Vermischtes.

        Ein Bürger in Wiesbaden wäre beinahe ein reicher Mann geworden. Er gewann in der Frankfurter Lotterie das große Loos. Der Collecteur kam mit Extrapost angefahren und zählte alle Tische, die er im Hause auftreiben konnte, mit glänzenden Ducaten voll. Als der glückliche Bürger das Geld durchgesehen und nun statt der Quittung sein Lotterielos aus dem Schranke holen wollte, war derselbe verschwunden. So packte der Frankfurter das Geld wieder ein und der Nassauer hatte das Nachsehen. Er tröstete sich damit, daß die Dukaten alle beschnitten waren.

In Ulm wurde kürzlich ein Fuhrmann wegen Thierquälerei bestraft, weil er zu viel aufgeladen hatte. Bei und sündigten zeither viele mit dem zu Wenig, nicht des Aufladens, sondern des Fütterns. Bei dem theuren Hafer hat manches Pferd hungern müssen und dennoch ziehen sollen. Aber Haben und Sollen heißt's im Buche beim Kaufmann Hafer und Sollen im Fuhrmannsbuche.


Neue deutsche Sprüchwörter.

          Schein. Ein Stern auf der Brust macht die Seele nicht licht. - Schwulst ist keine Kraft.

          Selbstachtung. Wer sich vor die Füße legt, der wird getreten. - Ein gutes Buch braucht kein Titelblatt. - Was einmal zum Scherben geworden, aus dem wird nie mehr ein Topf.

          Sprache. Es mahlen nicht alle Mühlen, die klappern. - Das Herz ist bald verloren, wenn man es im Munde trägt.

          Stand. Große Höhe - viel Wehe. - In der tiefsten Grube - das beste Gold. - Zwischen Schaum und Hefe das beste Bier. - Es haben nicht Alle Stroh im Kopf, die Dreschen.

          Stolz. Hochmuth bettelt mehr als Armut. - Wenn die Hoffarth in Seide stirbt, steht sie in Wolle wieder auf. - Mancher tütet ins Horn und glaubt, er blase.


Getraide=Preise in Lübeck
vom 30. Juli.
Taler (Mecklenburg)
Waitzen, Mecklenburger und Holsteiner 130
Roggen, Mecklenburger und Holsteiner 72
              Petersburger 90
Gerste, Mecklenburger und Holsteiner 62
Hafer,   Mecklenburger und Holsteiner 56
Erbsen, Brecherbsen 70
             Futtererbsen -
Wicken -
Buchweitzen -
Winter=Rapsaat die Tonne 15 Mark (Lübeck)
Sommer=Rapsaat -
Schlagleinsaat 12


Gedruckt und verlegt von L. Bicker.


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