No. 7
Die Anzeigen erscheinen wöchentlich zweimal.
Dienstags und Freitags

Schönberg, den 17. Februar
1837
siebenter Jahrgang
Preis vierteljährlich 20 Schilling (Mecklenburg) jährlich 1Mark (Lübeck) 32Schilling (Mecklenburg).
Jahrgang
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[ => Original lesen: 1837 Nr. 7 Seite 1]

Vorladungen.

         Der Anbauer C. H. L. Möller zu Pogetz hat, mit der bescheinigten Anzeige: daß er im Jahr 1833 von der Frau von Schuckmann daselbst von der, zu deren Baustelle gehörenden Koppel, sub F. e. 5 der Karte, in der Ecke am Rünzer Wege, eine Fläche von 240 QuadratRuthen zum Anbau käuflich erstanden habe, Zwecks Sicherstellung gegen unbekannte dingliche Ansprüche an diese Parcele, das gegenwärtige präclusivische Proclam erwirkt, kraft dessen hiermit alle diejenigen, welche aus irgend einem erdenklichen Rechtsgrunde dingliche Anrechte an vorbezeichnete, von der Frau von Schuckmannschen Baustelle zu Pogetz abgetrennte Fläche zu haben vermeinen, hiermit peremtorisch aufgefordert werden, solche

am 14ten April d. J.

Vormittags 11 Uhr, vor unterzeichnetem Justizamte anzumelden, oder zu erwarten, daß sie damit durch den alsbald zu erlassenden Praeclusiv=Bescheid für immer werden ausgeschlossen und abgewiesen werden.
    Decretum Schönberg den 14. Februar 1837.

             Justiz=Amt der Landvogtei des Für=
                            (L. S.)                  stenthums Ratzeburg.
        Karsten.         Reinhold.


Präclusiv=Bescheid.

         In der Hypothekenbuchs=Sache der Pferdehändler August Kniepschen Eheleute hieselbst ist, unter Vollstreckung des in dem Proclam vom 12ten December v. J. gedroheten Nachtheils, der Präclusiv=Bescheid auf das Liquidations=Protocoll vom heutigen Tage sofort erlassen worden.
    Schönberg den 1. Februar 1837.

Hypothekenbehörde des Fürstenthums
                            (L. S.)                  Ratzeburg.
Reinhold.


Verpachtung.

         Auf Antrag der majorennen und der Vormundschaft der minorennen Geschwister Hein, sollen die, zum Nachlasse wail. Schmiedemeisters Friedrich Hein und dessen Ehefrau gehörige, auf dem hiesigen Stadtfelde belegene, von dem Fuhrmann Grath bisher pachtweise besessenen Ländereien, so wie die auf dem Hofe befindliche Kornscheure, von Ostern d. J. an, annoch anderweitig auf drei Jahre wieder verpachtet werden. Dazu ist ein Termin auf

den 27sten d. M.

Morgens 11 Uhr vor dem unterzeichneten Gerichte anberahmt worden, in welchem Pachtliebhaber, die die Ländereien, nach vorgängiger Meldung beim Schneidermeister Niese, jederzeit in Augenschein nehmen können, sich zahlreich einzufinden, ihren Both und Ueberboth zu Protocoll zu geben und, nach Maaßgabe der, im Termine zu regulirenden Bedingungen, den Zuschlag sofort zu gewärtigen haben.
    Decretum Schönberg den 11. Februar 1837.

             Justiz=Amt der Landvogtey des Fürsten=
                            (L. S.)                  thums Ratzeburg.
        Karsten.         Reinhold.


[ => Original lesen: 1837 Nr. 7 Seite 2]

Verkaufs=Anzeigen.

Extract.

         Zum öffentlich meistbietenden Verkaufe des in vim executionis abgepfändeten Hauses nebst Schmiede etc. bzw. usw.. des hiesigen Grobschmids Langmack, so wie zur Ausübung des creditorischen Gleichgebotsrechts, ist ein anderweitiger Termin auf

den 18ten März d. J.,

in letzterer Beziehung jedoch sub poena praeclusionis, angesetzt.
    Rehna den 3. Februar 1837.

Großherzogliches Stadt=Gericht.       


Hausverkauf.

         Demnach die Dowaldtschen Geschwister gewilligt, ihr auf dem Domhofe hieselbst belegenes Wohnhaus nebst Zubehör öffentlich meistbietend zu verkaufen, und dazu Termin auf

Mittwochen den 15. März d. J.

angesetzt ist; so werden Kaufliebhaber geladen, sich am gedachten Tage, Morgens 10 Uhr, hieselbst in dem zu verkaufenden Hause einzufinden, und hat der Höchstbietende, wenn annehmlich geboten wird, den bedingungsmäßigen Zuschlag sofort zu gewärtigen.
    Das Wohnhaus von 2 Etagen mit Souterrain, hat eine angenehme Lage und die Aussicht auf den Ratzeburger See etc. bzw. usw.., ist vor 4 Jahren neu massiv erbauet, hält in der Fronte 54 Fuß Länge und ist 34 Fuß tief, auch sehr bequem eingerichtet. In der ersten Etage befinden sich: eine Diele, 4 tapezierte mit Oefen versehene Stuben, 4 Kammern; in der zweiten Etage: 1 Vorplatz, 4 tapezierte Stuben mit Oefen, 4 Kammern; in der Dachetage in beiden Giebelenden 1 heitzbare Stube, überdem 1 geräumiger Vorplatz, 3 Dachkammern und 1 Küche. Im Souterrain 1 Vorplatz, 2 Küchen, 2 Speisekammern und 2 Keller.

    Auf dem Hofe ist ein Nebengebäude von Fachwerk, das 1 Pferdestall, 2 Holzställe und 1 Wagenremise enthält.
    Der Garten gränzt unmittelbar an den Ratzeburger See, ist mit Obstbäumen versehen und befindet sich in demselben 1 Waschhaus. Außerdem ist vor dem Wohnhause auch noch ein kleiner Blumengarten.
    Der ganze Grundbesitz beträgt circa 114 Quadratruthen.
    Die diesem Verkaufe zum Grunde liegenden Bedingungen können bei dem Unterzeichneten eingesehen werden.
    Ratzeburg den 10. Februar 1837.

E. Wilken, Notar.      


         Am Montage den 20. Februar sollen im Kruge zu Carlow gegen baare Bezahlung in N2/3. z. v. verkauft werden:

Mehrere gute Manns=Oberröcke von Laken und eigengemachtem Zeuge, Hosen, Westen und Hemden; ferner: etwas Hausgeräthe verschiedener Art, nebst einigen Stücken Eichenholz, die besonders zu Aermelhölzern, für Schneider zu gebrauchen, geeignet sind.
        Kaufliebhaber werden ersucht, sich gefälligst am gedachten Tage, Morgens 9 Uhr, daselbst einzufinden.
    Carlow den 6. Februar 1837.

Labann.      


Vermischte Anzeigen.

         Heute, als am Mittwoch Nachmittag halb ein Uhr, entschlummerte sanft nach 4jährigem schweren Leiden unsere gute Mutter Sophia Thomssen, geborne Röper. Verwandten und Freunden widme ich diese Trauer=Anzeige im Namen meiner sämmtlichen Geschwister.
    Ratzeburg den 8. Februar 1837.

Thomssen.      


Von der Christenfreude über die kirchlichen
Ereignisse.
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Predigt
am
Neujahrstage 1837,
gehalten
von
J. G. Rußwurm,
Pastor zu Selmsdorf,

ist zum Besten der Kirche zu Selmsdorf für 4 Schilling (Mecklenburg) beim Buchbinder Bade in Schönberg zu haben.


         Der von Carlow nach Rünz über unsere Koppeln, dem sogenannten Langenfelde, führende Fußsteig, ist bei 5 Taler (Mecklenburg) Strafe verboten.

Schulze Holst,                      
Hausw. Mustin in Carlow.     


Der Hausdieb und der Hausfreund.

[Erzählung.]
[im Abbild der Originalseite zu lesen]

[ => Original lesen: 1837 Nr. 7 Seite 3]

Der Hausdieb und der Hausfreund.

[Erzählung.]
[im Abbild der Originalseite zu lesen]


Wie der Teufel in M-m gefangen wird.

[Erzählung.]
[im Abbild der Originalseite zu lesen]

[ => Original lesen: 1837 Nr. 7 Seite 4]

Wie der Teufel in M-m gefangen wird.

[Erzählung.]
[im Abbild der Originalseite zu lesen]


Anecdote.

          Als Beispiel der Advocaten=Sporteln in England möge folgende Anekdote gelten, welche von Englischen Zeitungen kürzlich erzählt wurde: Ein Bürger der City erhält von seinem Sachwalter eine so unerwartet große Rechnung, daß er diesen rufen läßt, um alle einzelnen Puncte mit ihm durchzulesen. Er findet u. A. 6 Schillinge für einen nach Southampton gemietheten Wagen. "Sie müssen sich irren", sagt der Kaufmann, "ich habe nie in Southampton Geschäfte gehabt, und Sie können deshalb nicht auf meine Kosten den Wagen genommen haben". - "Entschuldigen Sie, antwortete der Sachwalter, ich miethete den Wagen, um einen Truthahn und Trüffeln, die sie mir um Neujahr gütigst schenkten, von dort abholen zu lassen".


Getraide=Preise in Lübeck
vom 14. Februar.
Taler (Mecklenburg)
Waitzen, Mecklenburger und Holsteiner 88
Roggen, Mecklenburger und Holsteiner 68
              Petersburger 66
Gerste, Mecklenburger und Holsteiner 51
Hafer,   Mecklenburger und Holsteiner 48
Erbsen, Brecherbsen 64
             Futtererbsen -
Wicken -
Buchweitzen 36
Winter=Rapsaat die Tonne 19 Mark (Lübeck)
Sommer=Rapsaat 13
Schlagleinsaat 16


Gedruckt und verlegt von L. Bicker.


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