No. 3
Die Anzeigen erscheinen wöchentlich zweimal.
Dienstags und Freitags

Schönberg, den 20. Januar
1837
siebenter Jahrgang
Preis vierteljährlich 20 Schilling (Mecklenburg) jährlich 1Mark (Lübeck) 32Schilling (Mecklenburg).
Jahrgang
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[ => Original lesen: 1837 Nr. 3 Seite 1]

Vorladungen.

         Der Ziegler Bornemann zu Lockwisch hat beim Andringen mehrer seiner Gläubiger sich insolvent erklärt und um concursmäßiges Verfahren gebeten. Die Vermögensmasse ist zwar nach Möglichkeit sicher gestellt, indeß so geringfügig befunden worden, daß erhebliche Ueberschüsse nicht erwartet werden können. Um dies geringfügige Debitwesen daher auf die kürzeste und mindest kostenersparende Weise zu reguliren, werden alle Gläubiger des Zieglers Bornemann hiemittelst auf

den 3ten Februar k. J.,

Morgens 10 Uhr, vor das unterzeichnete Gericht geladen, zur Anmeldung ihrer Forderungen und zur Abgabe ihrer Erklärungen über Constituirung der Activ=Masse und deren Vertheilung, desgleichen über etwa anzuordnende Maaßregeln wegen Manifestation des Gemeinschuldners und sofortige gänzliche Auflösung dieses Concurses, alles bei Vermeidung der sofort zu verfügenden Präclusion ihrer Ansprüche an die vorhandene Concurs=Masse und der Erinnerungen gegen die in dem präfigirten Termine, den Umständen nach, für den erwähnten Zweck zu treffenden Maaßregeln.
          Decretum Schönberg, den 21. Decbr. 1836.

             Justiz=Amt der Landvogtei des Für=
                            (L. S.)                  stenthums Ratzeburg.
        Karsten.         Reinhold.


         Im März d. J. ist zu Schlagbrügge ein Jäger verstorben, der, nach dem, unter seinem Nachlasse gefundenen Taufscheine, Heinrich Johann Christoph Abts geheißen, am 28. October 1796 zu Belitz geboren und der Sohn eines dort, nachher zu Camin wohnhaft gewesenen Hauswirthes Carl Abts gewesen sein soll. Der zum Curator des geringfügigen Nachlasses dieses Defuncti bestellte Förster Wicht zu Schlagbrügge hat außergerichtlich die Erben des Abts nicht ausfindig machen können und daher auf Proclamation der Erbmasse angetragen. Diesem gemäß, werden alle diejenigen, die aus Erb= oder Forderungsrecht an diesen Abtsschen Nachlaß Ansprüche zu haben vermeinen, hiedurch öffentlich peremtorisch auf

den 2ten Februar k. J.

Morgens 11 Uhr, vor das unterzeichnete Gericht, zur Angabe und Bescheinigung ihrer vermeinten Anrechte geladen, bei Vermeidung der ein= für allemal hiemittelst gedroheten Praeclusion, und der, den Rechten gemäß zu treffenden sonstigen Verfügung.
    Decretum Schönberg den 21. Novbr. 1836.

             Justiz=Amt der Landvogtei des Für=
                            (L. S.)                  stenthums Ratzeburg.
        Karsten.         Reinhold.


Extract.

         Nach einem, in den mecklenburg=schwerinschen Intelligenzen befindlichen Proclama sind die Holzhändler Jacob Marcus'schen Gläubiger zu einem auf

den 16ten Februar 1837

angesetzten Termine zum Zweck der Berathung und Beschlußnahme über die, von den Kaufleuten Levin Pinius et Cons. zu Grevismühlen eingereichten Vergleichs=Vorschläge, so wie über die Distribution

[ => Original lesen: 1837 Nr. 3 Seite 2]

der vorhandenen baaren Massengelder, sub praejudicio consensus pro omni, geladen.
         Rehna, den 23. November 1836.

Großherzogliches Stadtgericht.      


Verkaufs=Anzeigen.

          Auf Antrag des Schulzen Werner zu Lüdersdorf, als Curator der Ziegeler Bornemannschen Debitmasse, sollen am

21sten dieses Monats

Morgens 10 Uhr durch den Landreiter Klockmann die, neben der Ziegeley zu Lockwisch stehenden Mauer= und Kluthsteine, so wie auch die zu dieser Concursmasse gehörenden Torf=Mieten daselbst öffentlich meistbietend verkauft werden, wozu Kaufliebhaber hierdurch Gerichtswegen geladen werden.
      Decretum Schönberg den 4. Januar 1837.

             Justiz=Amt der Landvogtey des Fürsten=
                            (L. S.)                  thums Ratzeburg.
        Karsten.         Reinhold.


Vermischte Anzeigen.

         Der Schönberger Armendistrikt wird hiedurch aufgefordert, die diesjährigen Beiträge zur Armenkasse zu entrichten und zwar in Schönberg an den Schmiedemeister Holtz und den Schustermeister Schröder und auf den Dörfern an die Hauswirthe Boye in Blüssen, Burmeister in Retelsdorf, Badstein in Petersberg und Kreuzfeld in Niendorf.
    Schönberg den 12. Janr. 1837.

Die Armenbehörde hieselbst.      


         Ein verheiratheter, mit sehr guten Zeugnissen versehener Gärtner, welcher in allen Fächern der Gärtnerkunst geübt ist, sucht zu Ostern d. J. ein anderweitiges Engagement. Nähere Auskunft ertheilt auf frankirte Briefe der Abschreiber Brückmann in Wismar, wohnhaft in der Speicher=Straße.


Der Neujahrswunsch.

[Erzählung.]
[im Abbild der Originalseite zu lesen]

(Fortsetzung)

[ => Original lesen: 1837 Nr. 3 Seite 3]

Der Neujahrswunsch.

[Erzählung.]
[im Abbild der Originalseite zu lesen]

[ => Original lesen: 1837 Nr. 3 Seite 4]

Der Neujahrswunsch.

[Erzählung.]
[im Abbild der Originalseite zu lesen]

(Der Beschluß folgt.)


Nützliches.

         Stiefelschmiere, die kein Wasser durchläßt. - Ich pflegte früher, so wie tausend Andere, meine Jagdstiefel mit Talg oder einem anderen Fette schmieren zu lassen, fand jedoch bald, daß diese Substanzen keine besondere Dienste leisten, indem sie bald ranzig werden, und dann die Nähte mit sammt dem Leder angreifen. Ich kam daher schon vor 26 Jahren auf die Idee, harzige Substanzen anzuwenden, und der Erfolg übertraf meine Erwartungen. Ich schmelzte zu diesem Zwecke zwey Unzen Wachs, eine Unze Colophonium, eine Unze Talg und eine Unze Terpenthingeist zusammen, und tränkte meine Stiefel, nachdem sie gut getrocknet und am Feuer erwärmt worden waren, sowohl an der Sohle als an dem Ueberleder mit dieser Mischung, welche nie ranzig wird, und das Leder eben so wie die Nähte conservirt, während das Ganze dadurch wasserdicht wird. Ich trage bereits drei Jahre solche Stiefel und werde dieselben wahrscheinlich noch 5 Jahre tragen können. Will man diesen Stiefeln einen schönen Glanz geben, so braucht man sie nur mit einer Auflösung von einer Unze Wachs in 5 bis 6 Unzen Terpenthingeist zu bestreichen. Letztere Auflösung dient auch für sich allein, zum Wichsen der Schuhe.


Getraide=Preise in Lübeck
vom 17. Januar.
Taler (Mecklenburg)
Waitzen, Mecklenburger und Holsteiner 90
Roggen, Mecklenburger und Holsteiner 68
              Petersburger 68
Gerste, Mecklenburger und Holsteiner 52
Hafer,   Mecklenburger und Holsteiner 50
Erbsen, Brecherbsen 64
             Futtererbsen -
Wicken -
Buchweitzen 36
Winter=Rapsaat die Tonne 19 Mark (Lübeck)
Sommer=Rapsaat 13
Schlagleinsaat 17


Gedruckt und verlegt von L. Bicker.


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