Publicandum.

Georg von Gottes Gnaden
Großherzog von Mecklenburg, Fürst zu Wenden, Schwerin und Ratzeburg, auch Graf
zu Schwerin, der Lande Rostock und Stargard Herr etc. etc.

Wenn Wir Uns gnädigst bewogen gefunden haben, die, von Unsrer getreuen Ritterschaft Unsers hiesigen Herzogthums allerunterthänigst eingereichten, vom 31sten Januar 1837 an, in Kraft, und Wirksamkeit tretenden neuen Statuten der Ritterschaftlichen BrandVersicherungsGesellschaft, sowol für Unsre hiesigen Lande, als auch für Unser Fürstenthum Ratzeburg, Landesherrlich zu bestätigen, und in dieser Bestätigung, wie schon ehedem geschehen, Nachstehendes festzustellen:

"Zugleich setzen, und verordnen Wir hiermit: daß diejenigen Gelder, welche von den, dieser BrandVersicherungsGesellschaft beigetretenen Personen zur Ersetzung der BrandSchäden, imgleichen ad necessaria der Societät, nach dem Fuße der Einschreibung der Gebäude, zu erlegen, und rückständig sind, den oneribus publicis gleichgeachtet, und mit selbigen gleiche Priorität haben, auch, bei entstehenden Concursen, sowol die rückständig gebliebenen, als auch die, während des Concurses repartirt werdenden Beiträge, ohne Abwartung der PrioritätsUrtel, sofort ex massa bezahlt, und in Rechnung gebracht werden sollen;"

             So weisen Wir - da an Unsre JustizCanzley hieselbst, eine gleiche Bekanntmachung und Verfügung besonders heute ergangen ist - das JustizAmt der Landvogtey Unsers Fürstenthums Ratzeburg, so wie die sonstigen GerichtsBehörden daselbst nicht nur hiermit an, nach diesen Bestimmungen allerunterthänigst sich zu richten, und zu achten, sondern geben auch denselben andurch gnädigst auf, jedesmal, auf geschehene Anzeige der Gesellschaft, ohne Gestattung eines Processes, sofort die Execution gegen die, unter ihrer Gerichtsbarkeit stehenden Restanten der BeitragGelder zu erkennen, jedoch der weiteren Ausführung der allenfallsigen Beschwerden in separato vorbehältlich.
             Urkundlich haben Wir dies, durch das Schönberger IntelligenzBlatt zur öffentlichen Kenntniß zu bringende Publicandum eigenhändig unterzeichnet, und mit Unserm Großherzoglichen RegierungsInsiegel bedrucken lassen.
             Datum Neustrelitz den 31sten July 1836.

Die diesjährigen Militair=Freilassungs=Scheine können binnen 4 Wochen bei den respven. Districts=Landreitern, später aber bei dem Amtmann Zimmermann hieselbst, in Empfang genommen werden.
        Schönberg, den 31sten August 1836.

Großherzogl. Mecklenb. Landvogtey des Fürstenthums Ratzeburg.    
(L. S.)                                            A. v. Drenkhahn.                      Reinhold.                 

Bekanntmachung.

          Nach Vorlegung der Rechnung der hiesigen Armenkasse hat sich ausgewiesen, daß die, unterm 7ten Januar d. J. verkündigte und erhobene, Armensteuer für das laufende Jahr zur Bestreitung aller Ausgaben nicht ausreicht, und noch der dritte Theil der Steuer hiezu erforderlich seyn wird. Demnach wird hiedurch bekannt gemacht, daß der dritte Theil der resp. Beiträge zur hiesigen Armenkasse sofort erhoben werden soll, und die Armenvorsteher, in Schönberg Krämer Schreep und Schmiedemeister Holst, in den Dörfern aber die Hauswirthe Friedag zu Kl. Siemz und Badstein zu Petersberg, Siebenmark zu Falkenhagen und Boye zu Blüssen mit der Einnahme der Beiträge beauftragt worden und sie gegen Michaelis d. J. an den zeitigen Berechner abzuliefern haben.
      Schönberg den 25sten August 1836.

Armenbehörde hieselbst.      

Vorladungen.

          Auf desfallsigen Antrag des Büdners Johann Joachim Qualmann zu Warnow werden alle diejenigen, welche an dessen zu Warnow belegene und an die Ehefrau des Schäfers Schenck, geborne Meyer, zu Gr. Stieten verkaufte Büdnerei No. 13 aus irgend einem rechtlichen Grunde dingliche Ansprüche machen zu können vermeinen, hiemittelst peremtorisch öffentlich geladen, in dem, auf den

29sten October d. J.

ad profitendum et liquidandum anberahmten Termine, Morgens 11 Uhr, im hiesigen Großherzoglichen Amtsgerichte entweder in Person, oder durch ordnungsmäßig legitimirte Bevollmächtigte zu erscheinen, und sothane Ansprüche specifice anzuzeigen, auch durch die darüber in Händen habenden Original=Beweisthümer rechtsgenügend zu bescheinigen, widrigenfalls aber unfehlbar zu erwarten, daß sie mit ihren Ansprüchen von der obgedachten Büd=

nerei unter Auflegung eines ewigen Stillschweigens werden abgewiesen und präcludirt werden.
      Grevesmühlen, den 25sten August 1836.

Großherzogl. Meckl. Amtsgericht.      

          Auf desfallsigen Antrag des Erbpächters Heinrich Moeller zu Warnow werden alle diejenigen, welche an dessen zu Warnow belegenes, mit Genehmigung Großherzogl. hoher Reluitions=Commission an die Demoiselle Berckholz verkaufte Erbpachtgehöft No. 13 und an das mitverkaufte Vieh= und Feld=Inventarium aus irgend einem rechtlichen Grunde dingliche Ansprüche machen zu können vermeinen, hiemittelst peremtorisch öffentlich geladen, in dem, auf den

15ten October d. J.

ad profitendum et liquidandum angesetzten Termine, Morgens 11 Uhr, im hiesigen Großherzogl. Amtsgerichte entweder in Person, oder durch ordnungsmäßig legitimirte Bevollmächtigte zu erscheinen, und sothane Ansprüche specifice anzugeigen, auch durch die darüber in Händen habenden Original=Beweisthümer rechtsgenügend zu bescheinigen, widrigenfalls aber unfehlbar zu erwarten, daß sie mit ihren Ansprüchen von dem obgedachten Erbpachtgehöfte und dem mitverkauften Inventario unter Auferlegung eines ewigen Stillschweigens werden abgewiesen und präcludirt werden.
      Grevesmühlen, den 22. July 1836.

Großherzogl. Meckl. Amtsgericht.      

Vermischte Anzeigen.

          Die sämmtlichen Meister der hiesigen Schmiede= und Schlößerzunft, werden hiedurch aufgefordert, sich an dem, am 30sten d. M. stattfindenden Quartals=Tage unfehlbar hieselbst einzufinden.
    Schönberg den 1. September 1836.

          Die Schmiedegesellen der Landmeister des hiesigen Fürstenthums werden hiedurch so ernstlich als dringend aufgefordert, an dem, am 18ten d. M. allhier stattfindenden Krug=Tage sich unfehlbar persönlich einzufinden und ihre rückständigen sowohl als laufenden Beiträge zu entrichten; widrigenfalls wider die Säumigen sofort gerichtliche Anträge werden eingereicht werden.
      Schönberg den 1. September 1835.

          Am 10ten September werden die von uns gekauften Hannoverschen Race=Füllen zu Stove sein, es sind alle große, starke, hellbraune Füllen, wozu wir Kaufliebhaber freundschaftlichst einladen.
      1836.

Fock. Siebenmarck.      

          Mit einer gut assortirten Auswahl in Berliner Zephir=Stickwolle, leinen und seiden Canavas (Strahmei), so wie auch einer großen Auswahl in Stickmustern zum Verkauf wie auch zum Vermiethen, empfiehlt sich zu geneigten Aufträgen

A. Simonis.      

      Schönberg 1836.

          Ein schwarz und weißes, 1 bis 1 ¹/₂jähriges Kalb ist dieser Tage auf unserer Weide angelaufen. Der rechtmäßige Eigenthümer kann solches wieder bei uns abholen.

Drei Wünsche.

[Erzählung.]

Drei Wünsche.

[Erzählung.]

Anecdoten.

          Der Graf von Fla .. der bei Herrn von Talleyrand sehr in Gunsten stand, rühmte sich oft bei den Damen viel Glück zu machen, und zwar noch in einem Alter, wo er schon so kahl wie ein Ei war.
          An einem 31. Dezmber trat er zum Fürsten ins Zimmer und sagte zu ihm:
       Ich bin in der größten Verlegenheit, ich weiß gar nicht, was ich der Frau v. D. für ein Neujahrsgeschenk machen soll; ich möchte ihr gern etwas sehr Kostbares geben, etwas sehr Seltenes. Etwas sehr Seltenes? unterbrach ihn Herr von Talleyrand, wohlan, mein lieber Freund, so geben Sie ihr einige von Ihren Haaren.

Getraide=Preise in Lübeck
30. August.
Waitzen, Mecklenburger und Holsteiner		80
Roggen, Mecklenburger und Holsteiner		58
Petersburger		66
Gerste, Mecklenburger und Holsteiner		46
Hafer,   Mecklenburger und Holsteiner		44
Erbsen, Brecherbsen		60
Futtererbsen		-
Wicken		-
Buchweitzen		-
Winter=Rapsaat	die Tonne	24
Sommer=Rapsaat		-
Schlagleinsaat		-

Gedruckt und verlegt von L. Bicker.