No. 1
Die Anzeigen erscheinen wöchentlich zweimal.
Dienstags und Freitags

Schönberg, den 01. Januar
1836
sechster Jahrgang
Preis vierteljährlich 20 Schilling (Mecklenburg) jährlich 1Mark (Lübeck) 32Schilling (Mecklenburg).
Jahrgang
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[ => Original lesen: 1836 Nr. 1 Seite 1]

Vorladungen.

        Dem für einen Verschwender gerichtlich erklärten Altentheiler Johann Jochen Voß zu Neschow ist in der Person des Schulzen Ahrend daselbst ein Curator beigeordnet worden, und wird daher jedermann gewarnt, sich mit dem gedachten Altentheiler Voß, ohne Zustimmung seines Curators, in Rechtsgeschäfte einzulassen, oder Zahlungen an ihn zu leisten, da solche für ungültig und unverbindlich anzusehen sein würden.
    Zugleich werden, auf Antrag des Voßschen Curators, alle diejenigen, welche Forderungen an den Altentheiler Voß haben, zu deren Anmeldung und Bescheinigung in dem auf

den 15ten Januar k. J.

Vormittags 11 Uhr, dadurch angesetzten Liquidations=Termine, bei Vermeidung des Ausschlusses, peremtorisch hiemit aufgefordert.
    Decretum Schönberg den 17. Novbr. 1835.

             Justiz=Amt der Landvogtei des Für=
                            (L. S.)                  stenthums Ratzeburg.
        Karsten.         Reinhold.


        Es hat der Altentheiler Hans Joachim Pechel zu Langen Leesten angezeigt und auch einigermaßen bescheiniget, daß ein von seinem Vater wailand Hüfner Hans Joachim Pechel zu Langen Leesten laut darüber ausgestellter Obligation den 22. Mai 1767, bey Bürgermeister und Rath wie auch Bürgerschaft der Stadt Boitzenburg zu 4 p. Ct. Zinsen belegtes Capital von 350 Taler (Mecklenburg) N 2/3. z. v., durch Erbgang sein alleiniges Eigenthum geworden sey. Dabey hat derselbe, um zum vollständigen Beweise seines erbrechtlichen Eigenthums jenes Capitals zu gelangen, unter Production der gedachten Obligation um Erlassung eines Sachdienlichen proclama gebeten. Wenn nun dieser Bitte statt gegeben ist, so werden auf Antrag des Altentheilers Hans Joachim Pechel zu Langen Leesten alle und jede, welche aus Erbrecht oder aus irgend sonst einem Rechtsgrunde Ansprüche an das oben gedachte Capital von 350 Rthlr. N 2/3. und die darüber ausgestellte Obligation zu haben vermeinen, hiedurch edictaliter verabladet, solche Ansprüche in dem dazu auf

Montag den 11ten Januar 1836

vor dem adlichen Gerichte Gudow in der Wohnung des unterzeichneten Justitiarius zu Ratzeburg angesetzten Anmeldungstermine anzumelden und zugleich zu bescheinigen, unter dem angedroheten, mit Ablauf des Termins sofort eintretenden Nachtheile, daß sie sonst für immer damit ausgeschlossen sind, und dem Altentheiler Hans Joachim Pechel

[ => Original lesen: 1836 Nr. 1 Seite 2]

zu Langen Leesten das alleinige Erbeigenthum obigen Capitals und der darüber ausgestellten Obligation, zugesprochen werden soll.
    Decretum im adlichen Gudow den 26sten November 1835.

C. Hornbostel.      


        In Schuldsachen des Schustermeisters Martin Schäfer allhier, steht auf

den 12ten Januar k. J.

Morgens 11 Uhr ein Liquidations=Termin vor uns an, wozu, unter Bezugnahme auf das desfalls auf den Grund der Constitution vom 17ten December v. J. erkannte, den Landesintelligenzblättern in extenso inserirte, Proclama, alle diejenigen welche aus irgend einem Rechtsgrunde Ansprüche und Forderungen an den Gemeinschuldner Martin Schäfer, auch in specie an das auf ihn zu Stadtbuch sub Nr. 145 des Feldregisters verzeichnete, in der Bützowerstraße belegene Haus c. p. zu haben vermeinen, hiedurch sub poena praeclusi vorgeladen werden.
    Zugleich steht auch in Vorschrift §phi. 6. der angezogenen Verordnung Terminus zum Versuch gütlicher Hinlegung dieses Debitwesens auf

den 19ten Januar nächsten Jahres
Morgens 11 Uhr

an, als wozu hiemittelst Creditores sub praejudicio pro omni, daß sie in die, in Termino Gerichtswegen zu machenden aber endlich zu regulirenden Vergleichsvorschläge einwilligend werden angenommen werden, vorgeladen seyn sollen.
    Cröpelin, den 6. November 1835.

Großherzogliches Stadtgericht.      
Röper.                        
Hormann,        
Actuar. jud.  


        Da die Erben der, am 13ten d. M. verstorbenen Wittwe des wail. hiesigen Stadtsprechers und Raschmachers Asmus Lüttjohann, gebornen Werner, zur Sicherung des Nachlasses derselben, so wie zur demnächstigen Erlangung eines Erbenzeugnisses, um die behufigen Proclamata nachgesucht haben, so werden alle diejenigen, welche Forderungen und Ansprüche an den Nachlaß defunctae zu haben glauben, geladen, solche in dem auf

den 25. Januar k. J. Morgens 11 Uhr

auf dem Stadthause hieselbst angesetzten Termine sub poena praeclusionis, pro omni, anzumelden und gehörig zu bescheinigen.
    Rehna den 16. Novbr. 1835.

Bürgermeister und Rath.      


Verkaufs=Anzeigen.

        Das dem Schneidermeister Wendtlandt auf der Baeck zuständige, daselbst belegene Wohnhaus mit dessen Zubehörungen, als: zweien Buden, 2 Gärten und einem Ackerstück (letztres etwa 1 Scheffel Aussaat groß) soll, ausgeklagter Schuld halber, in vim executionis öffentlich, durch Meistgebot verkauft werden, und sind zu dem Ende Liquidations=Termine auf

den 21sten December d. J. 1835
den 8ten Januar k. J. 1836
den 29sten Januar k. J. 1836
jedesmal Morgens 11 Uhr, angesetzt worden.
    Kaufliebhaber - denen die Besichtigung der Grundstücke, nach vorgängiger Meldung beim Landreuter Knabjohann, zu jeder Zeit frei stellt - werden demnach hiermit geladen, an den gedachten Tagen vor hiesigem Justiz=Amte zu erscheinen. Bot und Ueberbot zu Protocoll zu geben, und zu gewärtigen, daß dem im letzten Termine Meistbietenden auf den Grund der im ersten Termine zu regulirenden Verkaufs=Bedingungen der Zuschlag ertheilt werde.
    Zugleich werden alle diejenigen, welche dingliche Ansprüche an die vorgedachten Wendtlandtschen Grundstücke zu haben vermeinen, zu deren specifiquen Angabe und Bescheinigung in dem des Endes auf

den 26. Januar k. J. Morgens 11 Uhr,

dadurch anberaumten Liquidations=Termine, bei Strafe des Ausschlusses, peremtorisch hiermit verabladet.
    Decretum Schönberg den 27. Novbr. 1835.

             Justiz=Amt der Landvogtei des Für=
                            (L. S.)                  stenthums Ratzeburg.
        Karsten.         Reinhold.


        Von dem hiesigen Schlachtermeister Hinzpeter bin ich beauftragt, folgende ihm gehörige Ackerstücke meistbietend zu verkaufen:

1) ein Ackerstück auf dem langen Kamp zwischen den Grundstücken des Baumahn Böckmann und des Baumann Vick belegen, circa 6 Scheffel Aussaat enthaltend.
2) ein desgleichen auf dem kurzen Kamp zwischen den Grundstücken des Baumann Boye und den der ersten Pfarre belegen, circa 6 Scheffel Aussaat enthaltend.
3) ein größeres Moor auf dem sogenannten Galgenmoor zwischen den Grundstücken der ver=

[ => Original lesen: 1836 Nr. 1 Seite 3]

wittweten Frau Pensionairin Schröder und der Oldenburgschen Kinder daselbst belegen.
4) ein ähnlicher auf dem sogenannten Bünsdorfer Kamp von den Grundstücken des Baumann Böckmann begränztes Moor.
5) ein vor dem Siemzer Thor belegenes und von den Grundstücken des Maurer Oldenburg, des Schuster Schröder, des Schmidt Holste und des Schmidt Kähler begränztes Moor.
und wird bei annehmlichem Boot der Zuschlag sogleich erfolgen. Zu diesem Zweck habe ich einen Termin im Hause des Herrn Rathmann J. J. Spehr hieselbst auf

Mittwoch den 20sten Januar 1836

anberahmt und lade Kaufliebhaber ein, dort sich zahlreich einzustellen. Die näheren Bedingungen sind schon vorher bei mir jederzeit einzusehen.
    Schönberg den 5ten November 1835.

Zur Beglaubigung
(L. S.) T. F. Kindler, Advocat
qua Notarius publicus.


Vermischte Anzeigen.

        Hiedurch mache ich die ergebenste Anzeige, daß die nächste bei mir Statt findende Sonntags=Abend=Gesellschaft auf

Sonntag den 3ten Januar 1836

von mir bestimmt ist.

J. J. Spehr.      

    Schönberg den 24sten December 1835.


        Da in der jüngstverflossenen Zeit einem meiner Schlagbäume vor meinen Schlägen, am Wege von Utecht nach Schlagsdorf, der Schwang abgesägt und gestohlen ist, so verspreche ich demjenigen, der mir den Thäter so namhaft machen, daß ich denselben zur gerichtlichen Verantwortung ziehen kann, eine Belohnung von, 10 Taler (Mecklenburg).
    Neuhoff den 28sten Decbr. 1835.

Warncke.      


        Meinen geehrten Gönnern mache ich die ergebene Anzeige, daß am Neujahrsfeste, Nachmittags 2 Uhr, Berliner Pfannkuchen warm bei mir zu haben sind.

J. Pöhls.      


        Alle diejenigen, welche in termino Antoni 1836 Geld und Sparcassenbücher durch mich an die Schweriner Sparcasse besorgen lassen wollen, ersuche ich gehorsamst, bis acht Tage vor dem Termine bey mir sich zu melden; oder auch nur die Bücher und das Geld, welches Letztere mit schriftlicher Angabe der Personen, für welche es besorgt werden soll, versehen seyn muß, bey dem Schneidermeister Meyer in Schönberg abzugeben, bei dem ich am 2ten und 9ten Januar 1836 zu treffen seyn werde.
    Siechenhaus bei Schwanbeck den 23. Dec. 1835.

J. P. Oldörp,               
Schul= und Siechenmeister.         


Der Räuber von Sevilla.

[Erzählung.]

(Beschluß.)

[ => Original lesen: 1836 Nr. 1 Seite 4]

Der Räuber von Sevilla.

[Erzählung.]


Vermischtes.

        Merkwürdig ist der außerordentliche eheliche Segen, welchen im russischen Reiche ein Bauer, Namens Fedor Wassiliew, mit 2 Frauen bis zum Jahre 1782, (wo er 75 Jahre alt war) erlebte. Dieser hatte die so seltene Vaterfreude, aus dieser zwiefachen Ehe 87 seiner leiblichen Kinder zu zählen. Seine erste Frau kam 27 Mal in's Wochenbett und brachte zur Welt: 1) viermal 4 Kinder, 16 Kinder; 2) siebenmal Drillinge, 21 Kinder; 3) sechszehnmal Zwillinge, 32 Kinder; aus der ersten Ehe 69 Kinder. Von der zweiten Frau erhielt Fedor Wassiliew in 8 Wochenbetten 18 Kinder. Summa 87 Kinder. Von diesen 87 Kindern lebten im Jahre 1782 noch 83.


Getraide=Preise in Lübeck
29. December.
Taler (Mecklenburg)
Waitzen, Mecklenburger und Holsteiner 60
Roggen, Mecklenburger und Holsteiner 54
              Petersburger 66
Gerste, Mecklenburger und Holsteiner 41
Hafer,   Mecklenburger und Holsteiner 34
Erbsen, Brecherbsen 52
             Futtererbsen -
Wicken -
Buchweitzen 34
Winter=Rapsaat die Tonne 23 Mark (Lübeck)
Sommer=Rapsaat 20
Schlagleinsaat 17


Gedruckt und verlegt von L. Bicker.


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