No. 27
Die Anzeigen erscheinen wöchentlich zweimal.
Dienstags und Freitags

Schönberg, den 04. Juli
1834
vierter Jahrgang
Preis vierteljährlich 20 Schilling (Mecklenburg) jährlich 1Mark (Lübeck) 32Schilling (Mecklenburg).
Jahrgang
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[ => Original lesen: 1834 Nr. 27 Seite 1]

Es soll für das Kirchspiel Herrnburg eine Hebamme angestellt werden. Personen, welche sich zu diesem Geschäfte qualificiren, oder auf ihre Kosten sich dazu befähigen wollen, werden daher hiemit aufgefordert, sich bei unterzeichneter Behörde zu melden und weitere Eröffnungen zu gewärtigen.

        Schönberg den 18ten Juny 1834.

Großherzogl. Mecklenb. Landvogtey des Fürstenthums Ratzeburg.          
(L. S.)                                            A. v. Drenkhahn.        Karsten.         Reinhold.
                


Vorladungen.

Extractus proclamatis.

Nach einem in den Mecklenburg=Schwerinschen Intelligenz=Blättern in extenso befindlichen Proclama ist, in Folge der Berufung des Kaufmanns E. Hartmann hieselbst auf ein Verfahren nach dem §. 8. seq. der Hohen Constitution vom 31. März 1812, Terminus ad liquidandum auf

den 21. Juli 1834

und Terminus transigendum auf

den 25. August c. a.

respve. sub poena praeclusi et perpetui silentii und des Beitritts zu den Beschlüssen der Anwesenden praefigirt.
      Signatum Rehna den 12ten Mai 1834.

Großherzogliches Stadt=Gericht.      


        Nachdem der Büdner Johann Baumann zu Grenzhausen seine daselbst sub Nr. VII. belegene Büdnerei mit Zubehörungen an den Torfbacker Hans Maas zu Mummendorff verkauft hat, dazu auch Magistratswegen der Consens ertheilt worden, so werden jetzt zur Sicherheit des Käufers auf desfallsigen Antrag alle diejenigen, welche aus irgend einem Rechtsgrunde Ansprüche an solche Büdnerei zu haben vermeinen oder der Umschreibung derselben auf den Namen des Käufers widersprechen zu können glauben hiedurch peremtorisch geladen, diese ihre Ansprüche und Widerspruchsrechte in dem auf

den 23sten Julius d. J.

Morgens 11 Uhr auf dem Rathhause hieselbst anberahmten Liquidations=Termine gebührend anzumelden und zu bescheinigen unter dem ein für allemal angedroheten Nachtheile des Ausschlusses und der auf den Käufer zu verfügenden Umschreibung.

[ => Original lesen: 1834 Nr. 27 Seite 2]

      Von dieser Anmeldungspflicht bleibt allein die hiesige Stadt=Kämmerei wegen des von der Büdnerei zu erlegenden Kanons - insoferne selbiger nicht rückständig ist - ausbeschieden.
      Grevesmühlen den 10. May 1834.

Bürgermeister und Rath.      


        Es hat der Kaufmann Schultz hieselbst als Vormund der Christoph Levermannschen Minorennen dahier, zur Registratur erklärt, wie er den Nachlaß der jüngst verstorbenen Levermannschen Eheleute für seine Pupillen nur sub beneficio legis et inventarii anzutreten gedenke, und zu dem Ende gebeten, den beregten Nachlaß zu proclamiren. Es werden daher alle diejenigen, welche an diese Masse Forderungen und Ansprüche jeglicher Art zu machen haben, hiedurch peremtorisch geladen, solche ihre Ansprüche an den auf Sonnabend

den 30sten August d. J. 10 Uhr
vor Mittag

von uns anberahmten Liquidations=Termine vor uns auf der Rathsstube specifice und wohl bescheiniget anzugeben, im Unterlassungs=Falle aber zu gewärtigen, daß sie damit unter Auflegung eines ewigen Stillschweigens werden ab und zur Ruhe verwiesen werden.
    Gadebusch den 27. May 1834.

Zum Waisengericht Verordnete.    


      Der Einwohner, ehemalige Müller, Hans Jürgen Rutscher hat vor seinem gestern hieselbst erfolgten Ableben, ein Testament beim hiesigen Justiz=Amte niedergelegt, zu dessen Eröffnung ein Termin auf

den 11ten künftigen Monats Juli

Vormittags 11 Uhr angesetzet worden ist, wozu demnach alle, die ein Interesse dabei zu haben glauben, hiermit verabladet werden.
    Decretum Schönberg den 16. Junius 1834.

             Justiz=Amt der Landvogtey des Für=
                                     (L. S.)         stenthums Ratzeburg.
        Karsten.         Reinhold.


          Die Anfuhr des, auf der Röggeliner Ziegelei erforderlichen Torfes soll den Mindestfordernden überlassen werden, und können alle diejenigen, welche Neigung haben, solche zu übernehmen, sich

am Mittwochen den 9ten d. M. Julius

Mittags 12 Uhr, auf der Amtsstube hieselbst einzufinden.
      Schönberg den 2ten Julius 1834.

Großherzogl. Mecklenb. Domainen=Amt.    
A. v. Drenkhahn.                     


Verkaufs=Anzeigen.

        Am Montag den 7ten Juli soll im Hause des Herrn Kaufmanns Simonis hieselbst, gegen baare Bezahlung in öffentlicher Auction verkauft werden:

Holländerei=Geräth allerlei Art, 1 Stuhl= und 1 Bauwagen, 1 Sattel und etwas Sielengeschirr, etwas Bettzeug, mehrere Stühle, Küchengeräth und was sich sonst noch findet.
    Schönberg den 2ten Julius 1834.


Vermischte Anzeigen.

          Dem hochgeehrten Publikum mache ich die ergebene Anzeige, daß ich zum diesjährigen hiesigen Königsschuß auf dem Schießplatze mit einer Bude ausstehe, und außer mit allen Sorten Kuchenbäcker=Waaren, auch mit vielen und schönen Conditoreien aufwarten werde.
      Schönberg den 2. Juli 1834.

J. Pöhls.      


        Zwischen dem 9ten und 12ten d. M. ist in dem mir gehörigen sogenannten Reuter=Soll von fremden Leuten gefischt worden. Wer mir den Thäter so anzeigt, daß ich ihn gerichtlich belangen kann, dem verspreche ich eine angemessene Belohnung.

Hauswirth Lüer zu Wahrsow.  


Erinnerungen aus einer Reise auf den St. Bernhard.

Das Bären=Beefstake.

[Erzählung.]

[ => Original lesen: 1834 Nr. 27 Seite 3]

Erinnerungen aus einer Reise auf den St. Bernhard.

Das Bären=Beefstake.

[Erzählung.]

[ => Original lesen: 1834 Nr. 27 Seite 4]

Erinnerungen aus einer Reise auf den St. Bernhard.

Das Bären=Beefstake.

[Erzählung.]

(Die Fortsetzung folgt.)


Vermischtes.

     Ersparniß durch Maschinerie. Man nimmt an, daß von dem mit der Hand ausgesäeten Korne zwei Drittheile verloren gehen, und daß man durch Vervollkommnung der Säemaschine diese zwei Drittheile ersparen könnte. In Großbrittannien berechnet man die Quantität alles Saatkornes auf 7 Mill. Quarters. Die Ersparniß betrüge also 4,666,666 Quarters, die zureichen würden, eine Million Menschen reichlich zu ernähren.

     Seltsame Verwandtschaft. Ein Engländer, Herr Harwood, hat zwei Töchter von seiner ersten Frau. Die älteste verheirathete sich an John Coschick. Dieser nämliche Coschick hat eine Tochter von seiner ersten Frau, die der alte Harwood heirathete und welche ihm einen Sohn gebar. Die zweite Frau von John Coschick kann also mit Recht sagen: mein Vater ist mein Sohn, und ich bin die Mutter meiner Mutter, meine Schwester ist meine Tochter und ich bin die Großmutter meines Bruders.

     Ein Mann heirathet seine Frau. Ein Bäcker zu Straßburg heirathete kürzlich zum dritten Male und zwar dieselbe Frau, die er das erste Mal geheirathet hatte. Dieses ging so zu. Als er das erste Mal mit ihr verheirathet war, kam es ihm in den Sinn sich zum Soldaten anwerben zu lassen. Er marschirte mit nach Rußland, ward dort Kriegsgefangener, u., nachdem er Jahrelang vermißt worden, für todt gehalten. Inzwischen heirathete seine Frau wiederum. Als an einem schönen Tage der Todtgeglaubte nach Straßburg zurückkam u. seine Frau wieder verheirathet fand, wollte er wegen einer Frau keinen langwierigen und kostspieligen Proceß führen und entschloß sich kurzweg ebenfalls ein anderes Frauenzimmer zu heirathen. In der Folge starb dem Mann seine Frau und der Frau ihr Mann, und so hielten Beide für das Beste sich wiederum zu vereinigen.


Brodt=Taxe der Stadt Schönberg

für den Monat Juli 1834.

Weitzen=Brodt mit dem Aufbrodt auf einen Schilling eines halben Dreilings werth, soll wägen: Pfd. Loth. Qt.
ein zwei Schillings=Strumpf 1 18 -
ein Schillings=Strumpf - 25 -
ein Sechslings=Semmel - 12 2
ein Dreilings=Semmel - 6 1
Rogken=Brodt von gebeuteltem Mehl, mit dem Aufbrodt auf einen Schilling eines halben Dreilings werth, soll wägen:
ein 4 Schillings=Brodt 4 12 -
ein 2 Schillings=Brodt 2 6 -
ein Schillings=Brodt 1 3 -
ein Sechslings=Brodt - 17 -
Grob Hausbacken=Brodt ohne Aufbrodt:
ein 4 Schilling=Brodt 6 24 -
ein 2 Schillings=Brodt 3 12 -
ein Schillings=Brodt 1 22 -
ein Brodt zu 10 -
          soll kosten 53/4 Schillinge.

Bürgermeister und Rath.    


Getraide=Preise in Lübeck
vom 2. Juli.
Taler (Mecklenburg)
Waitzen, Mecklenburger und Holsteiner 64
Roggen, Mecklenburger und Holsteiner 52
              Petersburger 66
Gerste, Mecklenburger und Holsteiner 30
Hafer,   Mecklenburger und Holsteiner 36
Erbsen, Brecherbsen 70
             Futtererbsen -
Wicken -
Buchweitzen -
Winter=Rapsaat die Tonne - Mark (Lübeck)
Sommer=Rapsaat -
Schlagleinsaat 131/2


Gedruckt und verlegt von L. Bicker.


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